Umbau Stachus-Untergeschoss am U/S Bahnhof [fertiggestellt 2011]

  • Umbau Stachus-Untergeschoss am U/S Bahnhof [fertiggestellt 2011]

    Kühne Pläne der Investoren für den Karlsplatz und sein Untergeschoß:


    Das Stachusrondell soll im Boden versinken


    Optimale Zugänge für die unterirdischen Läden gefordert – heftiger Streit bei der Stadtverwaltung Von Alfred Dürr

    Mit spektakulären Konzepten wollen private Investoren das Stachus-Einkaufszentrum modernisieren. So soll der Brunnen am Karlsplatz um einen Stock tiefer gelegt werden, um damit eine besondere Eingangssituation von der Fußgängerzone aus in die Ladenpassage zu schaffen. Darüber ist jetzt innerhalb der Stadtverwaltung heftiger Streit entbrannt.



    Nicht kleckern, sondern klotzen: Mit wahrlich futuristischen Konzepten und größeren Umbaumaßnahmen wollen private Investoren das in die Jahre gekommene, unattraktive und teilweise marode Stachus-Einkaufszentrum modernisieren. Die Pläne der drei in die Endrunde gekommenen Bewerber liegen bei der Stadt streng unter Verschluss, aber soviel ist durchgesickert: Die bisherigen Zugänge in die unterirdische Ladenpassage am Stachus würden verschwinden und durch eine großzügige Eingangssituation am Rondell ersetzt werden. Ein gleitender Übergang von der Fußgängerzone aus in das Untergeschoss würde allerdings auch eine Tieferlegung des Stachus-Brunnens bedeuten. Ein Investor jedenfalls schlägt das vor. Als dieses Konzept in der Referentenrunde vorgestellt wurde, soll OB Christian Ude alles andere als erbaut gewesen sein. Das Stachus-Rondell sei ein Wahrzeichen Münchens, an dem man nicht rütteln dürfe.



    Der zweite Knackpunkt ist das Grundstück im rückwärtigen Bereich des Stachus-Bauwerks an der Herzog-Wilhelm-Straße. Seit den 60er Jahren prägen eine äußerst großzügige Tiefgaragen-Zufahrt zum Stachus-Bauwerk und eine Tankstelle diesen an sich hochwertigen Standort zwischen der Fußgängerzone und der Sonnenstraße. Für das Grundstück gibt es noch kein Baurecht. Aber die Investoren wollen hier kräftig aufstocken, damit sich mit möglichst hohem Baurecht die Gesamtmaßnahme Stachus lohnt.



    Im für städtische Grundstücke und Einrichtungen zuständigen Kommunalreferat drängt man nun auf eine zügige Entscheidung über eine Privatisierung und den Umbau des Stachus-Zentrums. Bereits spätestens Anfang nächsten Jahres soll der Stadtrat die Konzepte beraten und dann darüber beschließen, so das Ziel des Kommunalreferats. Doch das Planungsreferat blockt erst einmal ab: Aus Denkmalschutz-Gründen seien keine spektakulären Eingriffe in das Stachus-Areal erlaubt oder zumindest äußerst problematisch. Außerdem hat man größte Bedenken gegen eine allzu mächtige Überbauung der Tiefgaragenzufahrt an der Herzog-Wilhelm-Straße. Stadtbaurätin Christiane Thalgott will deswegen vom Stadtrat Ende November verbindliche Eckdaten verabschieden lassen: Welche Veränderungen sind überhaupt am Stachus möglich, welche nicht?



    Das wiederum bringt Kommunalreferentin Gabriele Friderich in eine schwierige Situation gegenüber den Investoren. Der Wettbewerb um Nutzungs-, Gestaltungs- und Vertragskonzepte, er ist bereits in der Endphase, droht nun ad absurdum geführt zu werden. Zu befürchten sind zumindest zusätzliche Zeitverzögerung – die der Stadt zweistellige Millionenbeträge kosten könnten.



    Es geht nämlich vordringlich um die Verbesserungen des Brandschutzes im Stachus-Untergeschoss. Die unbedingt geforderten Maßnahmen bei der Modernisierung der Anlagen aus den siebziger Jahren nimmt die Stadt auf ihre Rechnung. Bei der endgültigen Sanierung des Brandschutzes wollte man dann allerdings die Investoren zur Kasse bitten. Wenn die Verwaltung ihren internen Konflikt nicht lösen kann, sieht es düster für das Stachus-Bauwerk aus. Die Stadt sitzt dann nicht nur auf den Kosten, auch die notwendige Renovierung der Ladenzeile droht in diesem Fall auf die lange Bank geschoben zu werden.


    Quelle: Süddeutsche Zeitung

  • Hier etwas erfreuliches zu später Stunde.... unsere liebe Station am Stachus bekommt ein Facelift :


    http://www.sueddeutsche.de/,ra…nchen/artikel/193/132948/


    Da keimt in mir die Hoffnung, dass dieses velleicht eine Initialzündung auch für andere Stationen sein könnte. Laut Artikel wurde die Station für 33 Jahre verpachtet. Gilt dies nur für den Stachus... oder wurden auch andere "verscherbelt" ??
    Stationen wie die "Freiheit" (inklusive diesem Drogeriemarkt unter der Leopoldstr.) finde ich zurzeit viel gruseliger!

  • München wird nicht seine U-Bahnhöfe verkaufen. ;) Hier ging es m.E um den Verkauf des Einkaufszentrums. DB Station und Service wäre sicher nicht begeistert, wenn die Stadt einfach den S-Bahnhof "mitverscherbelt" :D

  • Für diejenigen, die München nicht so gut kennen, gibt es hier einige flüchtig aufgenommene Bilder vom "Stachus Einkaufzentrum" am U-/S-Bahnhof Karlsplatz aus der Zeit "vor dem Umbau", vom September 2007 ;)


  • Man kann derzeit beobachten, dass bereits die ersten Geschäfte eine "vorübergehende Schließung wegen des Umbaus der unterirdischen Stachus-Geschäftszone" ankündigen. Es wird also bald losgehen. Leider kann ich keine weiteren Informationen über den Siegerentwurf von Allmann Sattler Wappner finden, außer diesen beiden Meldungen vom September 2007:
    http://www.baunetz.de/db/news/?news_id=84582
    http://www.detail.de/rw_5_News…Meldung_1274_Volltext.htm

  • Öhm, ich weiß ja nicht, aber für mich sieht das aus, wie unterirdische Ladenpassagen in einer Unterführung... aber ich kann verstehen, daß man den Brunnen nicht tieferlegen will!

  • Ja, ich erwarte mir auch nicht viel. Ich haette es vielversprechender gefunden, wenn man einen zentralen Platz geschaffen haette, der ueber mind. 2 Stockwerke hoch ist und der gesamten etwas beengenden Kelleramtosphere somit etwas Luft und Raum gegeben haette.

  • Ich hab mir die verschiedenen Entwürfe in der Baunetzmeldung angeschaut. Der Siegerentwurf ist dabei ziemlich schlecht. Die Farben und Materialien werden anscheinend beibehalten, der einzige Unterschied dürfte wirklich sein, daß die Geschäfte im Kreis gebündelt werden und oben wabenförmige, kaltfarbene Lichter angebracht werden.


    Der Graft-Entwurf mit der terracottafarbenen Decke wäre wesentlich einladender gewesen.

  • Von mir aus hätte man diesen ganzen unterirdischen Einkaufs- und Umsteigebunker weitestgehend aufbrechen können. Insgesamt finde ich, dass die strikte Trennung der Verkehrsmittel Auto, Tram, Fussgänger, ein längst überholtes Relikt des 1960er Jahre Städtebaus sind. Dass die Fussgänger am Karlsplatz weitestgehend unter die Erde verbannt werden, ist eigentlich unerträglich. Längerfristig bin ich deshalb auch für einen Rückbau des Altstadtrings, unter anderem an genau dieser Stelle.

  • Umbau des Stachus-Untergeschosses startet am 05. Mai

    30 Millionen Euro investiert die LBBW Immobilien GmbH Stuttgart in die Anlage, die seit der Eröffnung im Jahre 1970 praktisch nicht mehr verändert worden war. Nach dem Umbau soll alles hell und übersichtlich werden...Decken und Wände sollen mit Glas und Metall verkleidet werden, die Geschäfte "eine zentrale Insel bilden". Fertigstellung ist für Ende 2009 geplant: http://www.wochenanzeiger.de/article/75534.html

  • Positiv ist hier, dass, egal wie das Stachus-UG nach dem Umbau aussehen wird, man auf jeden Fall eine Verbesserung zur derzeitigen Situation feststellen können wird. Schlimmer als es jetzt ist, gehts nimmer!

  • ...viele der großen unterirdischen Umsteigebahnhöfe in München gammeln ja schon seit Jahren vor sich hin, das gilt auch für den Hauptbahnhof, den Bahnhof Münchner Freiheit und irgendwie auch für den Marienplatz. Wobei es der Karlsplatz/Stachus wirklich am dringendsten nötig hat, da es hier trotz hoher Frequenz besonders viele abgelegene, verwinkelte und finstere Ecken gibt. Typisch 60er/70er Jahre Untergrundarchitektur eben. Ich bin sehr gespannt, ob und wie gerade an diesen Stellen der Umbau zu Verbesserungen führen wird.

  • Aktuelle Ansicht des Projekts auf der Entwicklerwebsite: http://www.lbbw-immobilien.de/…in-muenchen_1720_1181.htm


    Die Architekten Allmann/Sattler/Wappner wollen auch die oberirdische Umgebung des Karlsplatzes umgestalten: http://www.lbbw-immobilien.de/…wig-wappner_1723_1720.htm Dabei will man offensichtlich an den misslungenen Straßenlaternen festhalten :Nieder: Die Laternen gelten seit ihrer Aufstellung Anfang der 1970er Jahre unumstritten als grösste geschmackliche Beeinträchtigung, die die Münchner Innenstadt je gesehen hat.


    Edit: Die Dinger stehen ja fast überall im Stadtzentrum:
    http://img247.imageshack.us/img247/2222/pc230005rahe1.jpg
    http://img235.imageshack.us/img235/5362/pc280381rawx7.jpg
    http://img230.imageshack.us/img230/9105/pc280204rabu1.jpg
    http://img153.imageshack.us/img153/2484/pb230043db1.jpg

  • Ausführlicher Beitrag zum Umbau des Stachus-Untergeschosses in der SZ. Der Umbau soll in mehreren Bauabschnitten realisiert werden, damit die Wege der täglich 160.000 Umsteiger möglichst wenig eingeschränkt werden. Der neue übersichtliche Kreis soll ziemlich direkt unter dem Stachusbrunnen liegen. Luxus pur: alle Auf- und Ausgänge zum neuen Untergeschoss werden mit beheizbaren Treppen ausgestattet... :cool: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/546/171045/2/