Hochhausprojekt "Nion" an der Emser Brücke (106 m)

  • Danke, ist nachzuvollziehen, aber warum denn dann nachträglich und dann "zwingend" im Turm. An anderer Stelle wäre doch ausreichend, oder nicht? Hat der Grand Tower eigentlich 30% geförderten Wohnraum zu bieten? Oder das Hochhaus am Park?

  • Der Grand Tower hat meines Wissen keinen geförderten Wohnungsbau, da war der Bauträger wohl rechtzeitig mit der Planung fertig. Hätte sich der Bauträger beim Porsche Design Tower nicht so lange Zeit gelassen, wäre er wohl auch um die 30 % herumgekommen.


    Grundsätzlich halte ich den von tunnelklick angesprochenen "Vermietungszwang" für mit das größte Problem. Für die Wohnungen in den unteren Stockwerken mit direktem Blick auf die Emser Brücke/S-Bahn/Oberleitungen werden vermutlich ohnehin keine gigantischen Preise gezahlt werden (obwohl derzeit scheint alles möglich). Ein eventueller Verlust dürfte aber durch die hochpreisigen Wohnungen in den 6? zusätzlichen Stockwerken wettgemacht werden.


    Vielleicht wäre es Sinnvoll wenn die Stadt den Bauträger in diesem Punkt entgegenkommen würde indem z.B. die ABG die Wohnungen übernimmt? (nur eine Idee, vielleicht ist das auch nicht praktikabel)

  • Und wieder haben wir ein Paradebeispiel dafür wie vermutlich gut gemeinte Eingriffe in den Markt zu - unterm Strich - weniger Wohnungen führen. Gratulation Herr Josef, eine erneute Glanzleistung im Portfolio ihres bisherigen Schaffens.

  • Bauantrag für 80-Meter-Variante gestellt

    Ein Bauantrag wurde eingereicht, berichtet die FAZ heute. Nach "intensiven Planungsgesprächen mit der Stadt", wie es in dem Print-Artikel heißt, wurde die Genehmigung für den Bau eines 80-Meter-Wohnhochhaus beantragt. Es bleibt bei der Planung durch das Hamburger Büro Blauraum. Allerdings ist bisher nur ein Entwurf einer 100 Meter hohen Variante öffentlich bekannt, nämlich der aus dem Architektenwettbewerb. Ungefähr 200 Wohnungen sind nun geplant, das sind 40 bis 50 weniger als bisher genannt (Q). Der Verkauf soll Mitte 2018 beginnen.


    Die Befreiung vom Bebauungsplan, die für die Realisierung des bekannten 100-Meter-Entwurfs erforderlich gewesen wäre, wurde demnach seitens des SPD-Planungsdezernenten versagt. Alle Versuche, die vom Amtsvorgänger vermutlich im Zusammenhang mit dem Architektenwettbewerb in Aussicht gestellte Genehmigung des höheren Entwurfs zu erlangen, sind gescheitert. So muss man "intensive Planungsgespräche mit der Stadt" wohl verstehen. Es entstehen nun nicht nur weniger Wohnungen, auch die ästhetische Wirkung des Hochhauses wird leiden. Letzteres wird man dies annehmen können, auch ohne einen überarbeiteten Entwurf gesehen zu haben. Bauherr resigniert - Ideologie triumphiert.

  • ^So allmählich nervt das stark ideologisierte Gelaber aber etwas. Ich dachte, dies sei ein Architektur- und Städtebauforum. Da kann man solche Kommentare doch gesondert in die entsprechenden Subforen packen, oder?


    Zum Thema: Wie der abgeänderte Entwurf aussieht, wird sich noch zeigen oder habe ich da schon was verpasst? Dass ein Hochhaus mit 80 Metern Höhe per se "hässlicher" ist als mit 100 Metern, erschließt sich mir nicht. Das kommt stark auf den Auftraggeber und die Architekten an (und weniger auf die Politik oder den Planungsdezernenten).

  • Das Problem ist die ideologisierte Art eines Herrn Josef und nicht die vermeintlich ideologisierten Kommentare einiger Foristen.


    Dieser Mann ist mit seiner Art und Denkweise geradezu eine Gefahr für unsere Stadt. Ein Opportunist und Karrierist durch und durch, der meint mit dieser Art "Profil" entwickeln zu können - auf dem Rücken der Chancen unserer Stadt !
    Der Josef schielt doch nur auf eine "Karriere" in Berlin. Ich hoffe, er wird schnellstens nach dort verschwinden. Starke geographische Wechsel prägen seine Vita. Das erklärt einerseits viel, eröffnet andererseits aber vor allem eines: Hoffnung !


    Zur Sache:
    Den Porsche-Tower mit nur 80 Metern kann man vergessen. Porsche-Design lebt von einer gewissen "Erhabenheit", was eine gewisse Höhe voraussetzt. Diese Höhe wird dem Projekt hier jetzt verweigert. Vielleicht bleibt das ganze Gelände gar eine zeitlang brach. Wäre nicht die schlechteste Lösung: Lieber gar kein Investment als ein falsches Investment !

  • Ich finde es natürlich schade, aber beim Porsche Design Tower muss man einfach mal anmerken, dass sie selbst schuld sind. Hätte man ein wenig Tempo an den Tag gelegt, hätte man schon längst den Rohbau stehen gehabt.
    Es sind, sage und schreibe, über 2 Jahre nach den "finalen" Entwürfen vergangen (Sommer 2015!).


    Josef ist ja erst seit Sommer 2016 im Amt.


    Tishman Speyer hat vorgemacht, dass man ein solches Projekt auch schneller vorantreiben kann, wenn man nur möchte.

  • Tja, der low-rise Jupp. Anyway. 80 Meter in der ursprünglichen Formgebung, ich bin gespannt auf die ersten Visualisierungen. Im Vergleich zu einigen 60+ Meter Türmchen im Europaviertel, aber auch zu dem einen oder anderen in Bau/Planung befindlichen 140m Türmen (ich meine die kopflastigen), war der 100m Porsche Tower ein echter Hingucker.


    Naja, vlt. dauert es ja dann doch noch 2 weitere Jahre und alles wird wieder gut. Ein Projekt, das sich mMn - nun - gerne verzögern darf!




    Bin auch m-Ro80's Meinung, dass Berlin dringend Hilfe in Sachen HH braucht. (War'n Spaß liebe Berliner Foristen)

  • Ich bin schon überrascht, wer hier im Forum alles meint, ein profunder Mike Josef Kenner zu sein... Würde mich auch mal interessieren, wie die Investoren die intensiven Planungsgespräche geführt haben.War jemand aus dem Forum vielleicht dabei und kann aus dem Nähkästchen plaudern?


    80 Meter sind nicht per se schlecht. Jedenfalls höher als 60 und damit wohl nach Meinung einiger hier "ästhetischer". 100 Meter sind dagegen weniger als 120 Meter und damit weniger ästhetisch. Solange ich hier noch keine 80 Meter Entwurf gesehen habe, kann ich es jedenfalls nicht beurteilen.


    PS: Bald sind ja OB-Wahlen. Der OB kann zwar keinen Dezerneten rausfeuern, aber er kann das Dezernat jemand anderem geben. Also: Wer Mike Josef als Planungsdezernenten weg haben will, muss Frau Weyland wählen. Jedenfalls könnte sie dann Josef als Planungsdezernenten entmachten. Ob sie's machen würde....?

    2 Mal editiert, zuletzt von Megaxel () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • A.) Für den konkreten PDT [so kürze ich jetzt mal ab :)] wäre mMn ideal wie wie folgt:


    a.) auf diesem konkreten Baugrund eine Höhe von ca. 100-120 Meter.
    b.) Das Design im Grundsatz wie der ursprüngliche Siegerentwurf (also diese dicken horizontalen Streifen in Glanz-Schwarz - eine typische Porsche-Farbe).
    c.) Weitere variierende Details (insbesondere die Fensterfronten) in nüchternem Design, gerne spielend mit einer weiteren Porsche-Farbe (z.B. Brombeer-Rot oder Signal-Grün). Könnte ein optischer Hammer im üblichen trostlos-anthrazit-Frankfurt sein.

    B.) Für eine gute Stadtplanung
    wäre mMn ideal:


    Ein OB, der eine klare Vorstellung davon hat, wie die Stadt sich entwickeln soll. Im Übrigen ein motiviertes, talentiertes Team im Stadtplanungsamt, was mit seinen Ideen auch den Chef beeinflussen kann. Wenn beide Seiten (OB und Planungs-Team) motiviert sind, dann kann auch ein noch so schlechter Dezernent nicht enorm viel falsch machen.
    Herr Josef ragt sicherlich in negativer Hinsicht heraus.
    Das Problem ist aber grundsätzlicher: Der ganze Frankfurter Laden ist (derzeit) miserabel besetzt ! - "low energy-people" würde ein prominenter US-Amerikaner zu diesem Personal sagen.

  • Wir haben alle den überarbeiteten 80-Meter-Entwurf noch nicht gesehen, insofern können wir noch nichts zur konkreten Architektur sagen. Ich hoffe, dass es vielleicht gar nicht so "schlimm" (sprich: gedrungen und schlecht proportioniert) aussehen wird - jetzt sind die Architekten gefragt.
    Solange irgendwann auf der gegenüberliegenden Straßenseite der 100-Meter-Turm für die Messe gebaut wird, kann man vielleicht auch mit einer 80-Meter-Variante städtebaulich ganz gut leben. Zumindest würde sich eine schöne Höhen-Abstufung vom Porsche Tower über den Messeeingang Süd hin zum Torhaus ergeben.


    Was mich aber wirklich ärgert ist dieser mangelnde Pragmatismus! Freilich war keiner von uns bei den Verhandlungen der beiden Parteien dabei. Und natürlich muss man dem Investor vorwerfen, dass er viel zu viel Zeit vertrödelt hat. Aber die ganze Sache riecht stark nach einem ideologischen Vorgehen seitens des Planungsdezernenten. Der Investor will keinen geförderten Wohnraum in dem Gebäude, aber höher bauen? Da hätten frühere, pragmatisch agierende Dezernenten den Bau von Sozialwohnungen in der Nähe des Gebäudes und noch eine KiTa oder eine Parkvergrößerung rausgeholt.


    Was haben wir jetzt? Nichts davon, weniger "Luxuswohnungen" durch ein niedrigeres Gebäude und weniger "Sozialwohnungen" - also weniger Wohnungsangebot und damit höhere Preise für alle. Tolle Leistung! :Nieder:

  • Solange irgendwann auf der gegenüberliegenden Straßenseite der 100-Meter-Turm für die Messe gebaut wird, kann man vielleicht auch mit einer 80-Meter-Variante städtebaulich ganz gut leben


    Nein, mit Sicherheit nicht !
    Ein PDT mit 100 Metern könnte zusammen mit dem kleinen Messe-HH wenigstens eine Art Tor-Situation schaffen. Voraussetzung dafür: Gleiche Höhen.


    Du spricht im Übrigen von einer "Abstufung" mit der Du Dir diesen Mist schönreden möchtest.
    Ja, eine "Abstufung" hätte durchaus ihren Reiz, aber gerade andersherum: Also vom PDT zum neuen Messe-HH und nicht vom Messe-HH zum PDT.
    Grund: Der PDT soll (eigentlich) als "Porsche-Design" der grosse Hingucker werden. Dann geht aber die Abstufung vom Hingucker zu dem eher normalen Messe-HH und nicht andersherum.
    Weiter oben habe ich i.Ü. vorgeschlagen, den PDT ruhig mit bis zu 120 Metern zu konzipieren (also etwas höher noch als ursprünglich geplant). Das könnte dann in der Tat diese Abstufung (zum neuen Messe-HH) hin bringen.


    Mittlerweile bin ich so weit, auf die nächste platzende Finanz-Blase zu hoffen. Dann bleibt dieser Bauplatz wenigstens für die nächsten 10 Jahre frei (unbebaut - unversaut) - und Josef ist dann hoffentlich weg !.

    2 Mal editiert, zuletzt von m.Ro80 ()

  • Aktualisierter Entwurf

    Hier kommen Visualisierungen des aktuellen Entwurfs mit nur noch 80 Metern Höhe, wahrscheinlich der zur Genehmigung eingereichten Planung entsprechend:



    Die Ansicht oben lässt sich durch Anklicken vergrößern. Die folgende Visualisierung entspricht der Version, die im Dezember im Journal Frankfurt zu sehen war, hier in höherer Auflösung:



    Seine Extravaganz hat der Entwurf erwartungsgemäß durch die Anpassung an die vom Bebauungsplan zugelassene Höhe weitgehend eingebüßt. Was bleibt, ist eine konventionelle, immerhin noch interessant und noch halbwegs elegant zu nennende Gestaltung. Eine wohltuende Störung der mehr oder weniger monotonen Randbebauung an der Südseite der Europa-Allee ohnehin. Ganz so schlimm ist es nicht gekommen, meine ich. Ist ja auch etwas, wenngleich es nicht hätte sein müssen. Aber diese Diskussion wurde schon geführt. Fassade im Detail:



    Bilder: Blauraum Architekten / P+B Design Tower Frankfurt

  • Etwas breiter, etwas plumper. Schade, dass die Balkone nicht trotzdem unten etwas weiter auskargen und es nach oben auf eine glatte Fassade zuläuft.


    Und schade, dass es nicht mehr möglich ist Ersatzflächen für den sozialen Wohnungsbau anzubieten. Wohntürme leben von einem zerbrechlichen Klima, in dem es wenig juristische Handhabe gegen Personen gibt, die sich daneben benehmen. Es ist natürlich ein furchtbares Vorurteil, dass dies exklusiv arme Menschen tun, aber wer 1 Mio in eine Wohnung investiert, denkt an sowas.


    Ich hoffe nicht, dass diese Handhabe das Ende für Wohntürme bedeutet. Ich erinnere mich, dass dies vor Jahren das Problem war, warum in D keine Wohntürme gebaut wurden.

  • ^ Das ist ja auch den Bauherren bewusst und daher wurde der Turm gekürzt, weil sie nicht für den Deal "mehr Höhe für Sozialwohnungen" bereit waren.


    Jetzt kriegen wir eine dunkle und kürzere Version des neuen Henninger Turms ohne Fass. Oder bin ich der einzige, der mittlerweile erstaunliche Ähnlichkeiten sieht?

  • Was viel schwerer wiegt als die Höhenreduzierung, ist die Tatsache, daß die charakteristische Verjüngung des Turmes nach oben hin (fast) nicht mehr vorhanden ist. Irgendwie habe ich einen Knick in der Optik. Es scheint, als ob es doch noch eine minimale Verjüngung gibt. Aber diese Schräge verläuft nicht mehr so deutlich bzw. charakteristisch wie zuvor.

  • cardiac
    Wären Sie schon gewesen, nur eben nicht im gleichen Gebäude. Man hätte ja so verfahren können wie früher, eben an anderer Stelle. Dieser unter dem Josef eingeführter Zwang ist kontraproduktiv.
    (ich wundere mich sowieso warum der Magistrat all diese Sperenzien des Josef mitmacht)


    Kann später gelöscht werden

  • Ja schade das alles.


    Wirkt nun sowas von gewöhnlich, selbst die Visualisierungen haben mehr etwas von Batman's Gotham als ein eleganter, sich positiv auszeichnender Wohnturm in Frankfurt!

  • @ Architektur-Fan, kein Knick in deiner Optik!
    Wesentlich zurück genommen wurde die Neigung der straßenseitigen Fassade beim HH, aber auch beim „Nebengebäude“. Beim viergeschossigen Verbindungsgebäude wurde diese, wenn meine Optik nicht knickt, komplett zurück genommen.
    Eine Höhenreduktion hat auch das „Nebengebäude“ erfahren, nämlich um das seitlich auskragende 8. OG was auch noch die 1,5-fache optische Höhe eines Standardgeschoss hatte.
    Der optische Effekt, erzielt durch den von Geschoss zu Geschoss geringeren Überstand der Loggien, für eine seitliche Neigung beim HH ist auch entfallen. Dieser Neigungseffekt setzte sich fort an der Straßenseite durch die Reduzierung der Rücksprünge bei den Fassadenelementen, etwa ab halber Höhe fand er statt. Auch dieser entfällt.
    Insgesamt wurden die Fassadenelemente (i.e. Glasgeländer einheitliche Höhe) für alle Gebäudeteile symmetrischer geplant was die Fertigungs- und Montagekosten reduziert. Nebenbei: bei der Zielgruppe der potentiellen Käufer kann ich mir vorstellen, dass die Nutzung der Loggien aus Diskretionsgründen irrelevant ist.
    Auch wurde anscheinend die Spiegelung bei den Glasflächen bzw. der Fassadenelemente reduziert, da dieser jetzt „schwärzer“ wirkt. Die Beplanzung auf den Loggien und dem Flachdach wurde ja schon bei den gezeigten Visualisierungen im Beitrag 79 und 81 zurück geplant.
    Insgesamt wirkt diese Planung wesentlich ruhiger und rechtwinkliger.


    Ob diese Änderungen ausschließlich auf die Uneinigkeit zw. Bauherr und Dezernat zurückzuführen ist glaube ich ehr nicht, sondern ist viel mehr in der kommerziellen Optimierung begründet.


    @ Adama, ob die neue Josefsche Gangart so gut ist lass ich mal offen. Sicherlich ist prinzipiell ein pragmatischeres Vorgehen besser. Aber wenn hier abgewichen würde, müssten alle anderen Vorhaben (i.e. Four Frankfurt) gleich behandelt werden.

    2 Mal editiert, zuletzt von main1a ()