Duisburger Freiheit [der Diskussionsthread]

  • ^^


    Heute haben sich die SPD und die CDU zu den möglichen Outlet-Plänen geäußert. Zunächst einmal würde seitens der Parteien eine DOC-Planung begrüßt, auch wenn betont wird, dass man dem Investor keinen Freibrief aussprechen möchte. Dennoch geht der Grundtenor in Richtung "pro Outlet-Center". In diesem Zusammenhang wird auch nicht klar auf die Frage eingegangen, ob ein Outlet-Center auf dem alten Güterbahnhofsgelände planungsrechtlich überhaupt zulässig sei. Dies müsse erst geprüfen werden. Aus Reihen der CDU heißt es sogar, dass man dem Investor eine Chance geben sollte, wenn er auf dem Gelände ein DOC entwickeln möchte. Eine klare Ablehnung klingt anders...


    Unverständlich ist für mich die Anregung, die Einzelhandelsentwicklung außerhalb der Innenstadt zu fokussieren. So wird angeführt, dass zum einen der Leerstand in der Innenstadt heute schon hoch sei, und zum anderen wäre unklar, wie der Bereich Börsen-/Düsseldorfer Straße nach dem Fortzug der Stadtbibliothek und der Volksbank entwickelt werden soll.


    Man gewinnt den Eindruck, dass der ehemalige Güterbahnhof mit aller Macht bebaut werden soll, egal ob ein Nutzen für die Stadt vorhanden ist oder nicht. Mein Gefühl ist, dass die Politiker vor dem Investor einknicken, weil sie im Falle einer Ablehnung der Pläne eine langfristige Brachfläche in bester Lage befürchten...


    Quelle: Duisburger SPD und CDU begrüßen Outlet-Pläne am Bahnhof (Der Westen vom 6. Juli 2016)

  • Lieber 10 Jahre länger Brachfläche als schei*** bauen.


    Mich erinnert das frappierte an eine Scene aus den Simpsons was so in letzter Zeit beim Stadtrat so abgeht in Sachen Investoren:
    Monorail! Monorail! Monorail! ...


    Ich schreib morgen mal was ausführliches zu den Gerüchten. Aber prinzipiell bleibe ich dagegen.

  • Pläne für Outlet-Center werden konkreter

    Wie verschiedene Medien melden, werden die Pläne für ein Outlet-Center auf dem alten Güterbahnhofsgelände konkreter. Die spanische Neinver-Gruppe, die unter anderem ein Outlet in Zweibrücken betreibt, habe Interesse an dem Grundstück bekundet. Allerdings prüfe man derzeit verschiedene Standorte in Deutschland für die Ansiedlung eines Outlet-Centers.


    Eine solche Entwicklung scheint auch im Interesse des Grundstückseigentümers. Eine Sprecherin erklärte, dass die Möbelhaus-Pläne nicht weiter verfolgt würden. Zum einen plane das Unternehmen von Kurt Krieger derzeit die Errichtung von drei Möbelhäusern in Düsseldorf, zum anderen würde in Meiderich bald ein Ostermann-Einrichtungshaus gebaut. Die Nutzungen des ehemaligen Bahngeländes seien jedoch eingeschränkt. Die Entwicklung von Wohnraum sei wegen des Emissionsschutzes schwer zu realisieren, für Büroflächen in der Größenordnung von 90.000 m2 habe sich zudem kein Interessent gefunden (wobei eine Vermarktung der Flächen m. W. noch gar nicht stattgefunden hat). Die Fläche sei hingegen aufgrund der guten Infrastrukturanbindung wie für ein Outlet-Center geschaffen. Es soll jedoch kein Factory Outlet Center (FOC), sondern ein Designer Outlet Center (DOC) entstehen. In den Augen der Krieger-Sprecherin hätte dies den Vorteil, dass ein hochwertiges Angebot abgedeckt würde, das es in der Duisburger City so nicht gibt. Dadurch hätte ein DOC ihrer Meinung nach auch keine negativen Auswirkungen auf die Innenstadt. Vielmehr rechne sie mit einem internationalen Shopping-Tourismus aus dem nahen und fernen Osten sowie Russland, der die Innenstadt beleben würde. Es könnten bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen.


    Quellen:
    Outlet-Unternehmen hat Interesse an Duisburger Güterbahnhofsgelände (Der Westen vom 28. September 2016)
    Designer Outlet für Duisburg (Immobilien Zeitung vom 29. September 2016)

  • Krieger will sein Grundstück verkaufen

    Die Spatzen haben es in den vergangenen Wochen bereits von den Dächern gepfiffen, nun ist es offiziell: Kurt Krieger bestätigt die Aufgabe seiner Möbelhaus-Pläne und will das Grundstück verkaufen. Mit dem Outlet-Entwickler Neinver gibt es auch einen Interessenten für das Areal. Dieser bestätigte bereits Gespräche mit Kurt Krieger und der Stadt Duisburg, die sicher allerdings noch in einem frühen Stadium befänden.


    Seitens der Stadt Duisburg ist man gewillt, zügig Planungsrecht zu schaffen. Im Stadtplanungsamt wurde bereits eine Projektgruppe für die Planung eines Designer-Outlet-Centers geschaffen. Für den 1. Februar wurde zudem eine Sondersitzung des Rates einberufen, auf der ein Grundsatzbeschluss für ein Outlet-Center geschaffen werden soll. Das Ziel sei es, einen Baubeginn in zwei bis drei Jahren zu ermöglichen.


    Diese Entscheidung wird insbesondere von der IHK kritisch gesehen, weil sie einen Trading-Down-Effekt in der Innenstadt befürchtet. Außerdem gab die IHK zubedenken, dass möglicherweise der Regionalverband Ruhr und die Bezirksregierung Düsseldorf ihre Zustimmung für das Projekt verweigern könnten. Sie schlägt nur vor, dass die Stadt Duisburg das Grundstück kauft. Angesichts der Haushaltslage stellt sich allerdings die Frage, wie die Stadt einen Kauf finanzieren soll?


    Quellen:
    Investor Krieger will „Duisburger Freiheit“ wieder verkaufen (Neue Ruhr Zeitung vom 11. Januar 2017)
    IHK-Wunsch: Stadt soll Krieger-Gelände kaufen (Neue Ruhr Zeitung vom 11. Januar 2017)
    Duisburg plant Park im Hafen und eine neue Brücke (Neue Ruhr Zeitung vom 12. Januar 2017)

  • Die Zukunft Duisburgs [Diskussionsthread]

    An dieser Stelle, ein neuer Thread, mit langem Text in 3 Abschnitte gegliedert.



    Vorwort


    Aus aktuellem Anlass (Planung DOC, BV 01.Feb) möchte ich kurz zum geplanten Designer-Outlet-Center Stellung beziehen, sowie eine mögliche Alternative für das ehemalige Güterbahnhofsgelände in den Raum stellen.


    Ich möchte einige Gedanken mit euch teilen, die zwar grundsätzlich nicht neu sind, aber die ich als ausschlaggebend für die künftige Entwicklung erachte.


    Zudem möchte ich um Mitwirkung bitten, sei es zur Diskussion oder bestenfalls um Aktivitäten (z.B. Teilnahme am Ideenwettbewerb) und Gesprächen mit Verantwortlichen. Vielleicht bestehen ja wohlmöglich Kontakte zum OB, zu Krieger, Aurelis, Investoren etc..



    I.


    Zum geplanten Outlet-Village auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs, der Duisburger Freiheit, welche in einer Sondersitzung der Bezirksvertretung Mitte am 01. Februar durchgeboxt werden soll: Eine schnelle Entwicklung ist natürlich begrüßenswert, dennoch nicht um jeden Preis. Die Kritik seitens der IHK und des Einzelhandelsverbandes, die Innenstadt würde durch ein Designer-Outlet mehr Schaden nehmen als Nutzen bringen, teile ich unentwegt.
    Jegliche Planung großflächiger Einzelhandelsprojekte außerhalb der eigentlichen Stadtmitte haben in den vergangenen Jahrzehnten die Innenstadt gelähmt und lähmen diese noch immer spürbar. Auch wenn Designerwaren
    das Sortiment der City eher ergänzen, wie von Befürwortern argumeniert wird, kann nicht sichergestellt werden, dass eine Verbindung zwischen der Innenstadt und dem 2,5 km entferntem Outlet gewährleistet wird. Die erhofften Käuferströme werden somit wie befürchtet, ausschließlich das Center besuchen.


    II.


    Die grundsätzliche Frage ist die nach der Zukunft der Stadt und Ihrer Potentiale. In diesem Falle beschränke ich mich in dieser Einführung auf das Areal um den Bahnhof.


    Dazu braucht man nur ein wenig in der Schublade zu kramen und man stößt auf etwas, was vor ca. einem Jahrzehnt als "Gate to Asia" präsentiert wurde. Ich bin der Überzeugung, dass ein Gate to Asia, in welcher Form auch immer, die einzige, angemessene, sinnvolle und realisierbare Maßnahme auf dieser großen Brachfläche darstellt.


    Durch den immer mehr an Bedeutung gewinnenden Handel mit asiatischen Märkten, insbesondere China, hat Duisburg aufgrund seiner Lage einen besonderen Stellenwert im Reich der Mitte erlangt. Die Stadt und ihre Institutionen profitieren schon heute und rufen zahlreiche Projekte ins Leben wie beispielweise Netzwerke für chinesische Existenzgründungen.


    Aufgrund der Tatsache, dass die Volksrepublik China, Duisburg zu ihrem wichtigsten Standort in Europa erklärt hat, wäre es fatal, wenn die Stadt diese große Chance außer Acht ließe und nicht maximal vom Boom mitprofitiert.


    Gate to Asia, ob wie ursprünglich geplant als Messestandort asiatischer Waren oder in Form anderweitiger Konzepte, würde das Intersse zahlreicher Investoren auf die Stadt lenken und könnte eine Kettenreaktion hervorrufen, welche dem Potential der Stadt endlich gerecht und sich nicht nur auf das Güterbahnhofsgelände beschränken würde.


    Das ganze ist zudem noch nicht einmal ein Luftschloss, sondern aufgrund der aktuellen und vorangegangenen Entwicklungen der chinesischen Beziehungen möglich und realistisch bzw. realisierbar, insofern Krieger als Grundstückseigentümer oder ggf. die Stadt selber die Entwicklung in diese Richtung lenken.


    Das Interesse chinesischer Firmen an Duisburg ist bereits vorhanden und soll künftig weiter ausgebaut werden. Was läge da näher, als ein für chinesische und asiatische Firmen attraktiver Büro,- und Messestandort, um ihre Europageschäfte zu zentralisieren und zu steuern?


    Mit der Endstation der neuen Seidenstraße ist Duisburg zu einem Handelsumschlagsplatz von großer internationaler Bedeutung aufgestiegen. Das angelaufene Jahrhundert des Pazifiks könnte für Duisburg eine "zweite Industriealisierung" bedeuten, insofern richtig gehandelt wird.



    III.


    Ich möchte zudem noch ein weiteres Projekt aus der Schublade holen, welches ich ebenfalls als ausschlaggebend wichtig für die Zukunft der Innenstadt als solche und dem Bahnhofsumfeld erachte.


    Und zwar handelt es sich um die im Rahmen des Masterplans von Norman Foster vorgesehene Einkaufspassage, im Nordflügel des Hauptbahnhofes.


    Dazu gab es meines Wissens nie konkrete Planungen, aber aufgrund der Tatsache, dass die Deutsche Bahn in absehbarer Zeit den wahrscheinlich heruntergekommensten Bahnhof der Republik in einen der Schönsten verwandelt, sehe ich hier eine Möglichkeit, den Bahnhof besser an die Königstraße, sowie den U-Bahn-Zugängen anzubinden und der schwindenden Kaufkraft entgegen zu wirken.


    Auch wenn ich die Kritik zu einem weiteren Center nachvollziehen kann, grade auch aufgrund der Leerstände in der City, möchte ich jedoch betonen, dass sehr viele Einzelhandelsketten weiterhin in Duisburg fehlen und ob man letztendlich will oder nicht, sind diese jedoch für eine Stadt dieser Größe und ihrer Attraktivität für Konsumenten und Besucher unerlässlich.


    Das Interesse seitens der Filialisten scheint vorhanden zu sein, bedenkt man, dass dieses Jahr Zara und TK Maxx eröffnen. Das Management des Forums jedoch und insbesondere der Königsgalerie( beide Corio/Funke) scheint nicht sonderlich professionell in der Vermarktung zu Agieren. Für ein Center im Bahnhof wäre daher ein anderer Betreiber wie beispielsweise die ECE-Gruppe empfehlenswert.


    Auch diese Passage erachte ich als vollkommen realisierbar, vor allem deswegen, weil im Grunde nur der Nordzugang zum Harry-Epstein-Platz einer architektonischen Gestaltung bedarf und abgesehen von der Innengestaltung somit keine aufwendige und teure Lösung angestrebt werden muss. Der Standort am bzw. im neuen, schicken Bahnhof allein dürfte für Investoren interessant sein.


    Von der Eingangshalle des Hauptbahnhofs müsste ein Durchbruch in Höhe des jetzigen Casinos erfolgen, welcher in die Passage führt, große Glasfronten auf 2 Etagen und der Zugang zur Nordseite anlehnend an die künftige Gestaltung des Bahnhofsdaches in Wellenformen, das Medienhaus auch mit einbeziehen und das Ensemble mit neuem Vorplatz und neuer Bahnsteighalle kann mit jedem europäischen Bahnhofsumfeld mithalten.


    Dies könnte bestenfalls dazu beitragen, die Königstraße zwischen dem neuen Bahnhofsvorplatz und dem Forum/Citypalais in eine A-Lage zu katapultieren(was dieser Abschnitt eigentlich auch sein muss). Das derzeitige Angebot im unteren Preissegment könnte sich in Richtung Sonnenwall und Münzstraße verschieben. Dort ist eine Aufwertung der Handelslage weder angestrebt, noch sinnvoll, geschweige denn realisierbar.



    Wie sind eure Meinungen, Einschätzungen, Handlungsoptionen?
    Gerne höre ich mir auch eure eigenen Vorstellungen von der Zukunft Duisburgs an. Vielen Dank im voraus.

  • Habe gerade nicht die Zeit für eine Lange Antwort.
    Ein kurzer Einwand: Forum und Königsgalerie gehören dem Europaweit agierenden Unternehmen Klepierre.

  • Investor plant größtes Designer Outlet Deutschlands

    Am Mittwoch findet die Sondersitzung des Stadtrates statt, bei der der Grundsatzbeschluss zum geplanten Designer Outlet Center gefasst werden soll. In der Beschlussvorlage sind erste Details zum Designer Outlet Center zu finden. Die wichtigsten Fakten zum DOC im Telegrammstil:

    • das DOC soll 140 bis 175 Läden umfassen
    • die Verkaufsfläche soll rund 30.000 Quadratmeter betragen
    • mit diesen Ausmaßen wäre es das größte Outletcenter in Deutschland
    • 3.000 Parkplätze sollen für die Besucher entstehen
    • 60 bis 70 Prozent der Verkaufsfläche sollen auf Bekleidung (inklusive Sportbekleidung) entfallen
    • 10 bis 20 Prozent sollen durch Schuhe und Lederwaren belegt werden
    • zwischen 10 und 30 Prozent variiert der Spielraum für ein zentrentypisches Sortiment
    • das städtebauliche Konzept sieht einen "Village-Stil" vor (die Ladenlokale sollen um zusammenhängende kleinere Plätze und Gassen angesiedelt werden)


    Quelle: Duisburgs Design-Outlet soll das größte Deutschlands werden (Neue Ruhr Zeitung vom 24. Januar 2017)

  • Hallo Reelo,


    erst einmal vielen Dank für die Eröffnung des Threads! Ich habe auch schon überlegt einen vergleichbaren Strang zu eröffnen, so bist du mir nun zuvor gekommen! ;)


    Als ersten Input möchte ich deine Diskussionspunkte aufgreifen. Ich werde in den nächsten Wochen sicherlich noch das ein oder andere weitere Thema ansprechen. Da ich aber in den kommenden zwei Wochen einiges um die Ohren habe, kann ich dazu erst zu einem späteren Zeitpunk etwas schreiben.


    (1.) Duisburger Freiheit/Designer-Outlet-Center


    Ich habe schon damals den Möbelhaus-Plänen kritisch gegenübergestanden und mein Standpunkt gegenüber den Outlet-Plänen ist derselbe. Das hat zwei wesentliche Gründe: Zum einen befürchte ich negative Auswirkungen auf die Innenstadtentwicklung, die durch die Ansiedlungen von Zara und TK Maxx gerade erst Ende letzten Jahres einen neuen Schwung bekommen hat. Sorgen bereiten mir vor allem die Ausmaße (größtes Outlet Center Deutschlands) und das Angebot. Das soll nicht nur Mode umfassen - wie man es eigentlich erwarten würde - sondern auch zu einem nicht unerheblichen Prozentsatz ein zentrumsrelevantes Sortiment. Somit sollten die Kunden einen Großteil ihrer Einkäufe im DOC erledigen können, sodass danach nur noch wenig Bedarf bestünde, in der Innenstadt einzukaufen.


    Zum anderen besitzt der alte Güterbahnhof in meinen Augen das größte Potenzial für Büroansiedlungen in Duisburg. Die Verkehrsanbindung ist so ausgezeichnet, dass dort ein regionalbedeutsames Quartier entstehen könnte. Dieses Potenzial aufzugeben, nur um eine möglichst schnelle Entwicklung der Brache zu ermöglichen halte ich einfach für fahrlässig. Ich persönlich würde an dieser Stelle nicht ausschließlich auf ein Büroviertel setzen, eher könnte ich mir dort ein urbanes Stadtquartier mit Mischnutzung vorstellen. Ähnlich wie am Innenhafen könnten dort Arbeiten, Wohnen und Freizeit kombiniert werden. Die Idee, auf dem Gelände einen größeren Stadtpark zu errichten, finde ich auch nicht verkehrt. Gerade in Zeiten des Klimawandels werden Parkanlagen als Rückzugsorte für die Stadtbevölkerung immer wichtiger und dazu können sie attraktive und vielseitige Freizeitmöglichkeiten bieten.


    Abschließend möchte ich noch einmal den Bogen zurück zum Thema Outlet Center spannen: Viele dieser Center sind in der Vergangenheit auf der grünen Wiese, abseits der Zentren entstanden. Warum sollte man denn nicht im Sinne der kompakten Stadt mal das Gegenteil wagen und ein Outlet-Center in der Innenstadt ansiedeln? Die geplante Verkehrsfläche des DOC beträgt rund 30.000 qm, die der Königsgalerie beträgt zum Vergleich 20.000 qm. In dieser Größenordnung könnte ich mir ein innerstädtisches Outlet-Center vorstellen.


    (2.) Wirtschatfsbeziehungen nach China


    Mit diesem Thema sprichst du ein sehr wichtigstes Themenfeld der Wirtschaftsförderung an. Es ist schon einmal erfreulich, dass die Stadt das Potenzial erkannt hat und dieses nutzen will. Die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung hat zuletzt einige Formate speziell für chinesische Kunden entwickelt, auch werden wichtige Netzwerkveranstaltungen organisiert, wie etwa am kommenden Freitag das chinesische Neujahrsfest. Das können aber nur erste Impulse sein, wichtig wird es sein, weitere Strategien für die kommenden Jahre zu entwickeln. Wichtig ist in erster Linie und das hast du bereits angesprochen, dass man diese einmalige Chance einfach nutzt.


    Das Freiheitsgelände wäre aufgrund der sehr guten Erreichbarkeit des Düsseldorfer Flughafens eigentlich ein idealer Standort für chinesische Firmen. Eventuell könnte ein chinesisches (Büro-) und Handelszentrum auch ein Impulsprojekt für ein urbanes Stadtquartier am Bahnhof sein. Ein weiterer wichtiger Partner wird sicherlich der Duisburger Hafen sein, der durch die neue Handelsroute höchstwahrscheinlich profitieren wird.


    Ein weiteres Potenzial, das ich noch kurz ansprechen möchte, sind auch die Benelux-Staaten. Via Rotterdam und Antwerpen bestehen intensive Handelsbeziehungen in die Niederlande und nach Belgien. Duisburg wird wahrscheinlich von diesen beiden Ländern nicht in dem Maße wie von China profitieren können, aber Unternehmensansiedlungen könnte ich mir auch aus diesen Ländern vorstellen. Nicht zuletzt wegen der räumlichen Nähe.


    (3.) Bahnhofspassage


    Ich muss ehrlich gestehen, dass ich den Nordflügel des Hauptbahnhofes gar nicht so auf dem Schirm hatte. Aber ich denke, dass die Revitalisierung des Nordflügels aufgrund der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes in den kommenden Jahren erfolgen wird. Die Idee mit der Bahnhofspassage finde ich in diesem Zusammenhang echt spannend. Zumal zwischen dem Bahnhofsvorplatz und der Königsstraße eine räumliche Verknüpfung entstehen soll. Hierdurch eröffnet sich natürlich die Chance, die Einkaufsstraße quasi in Richtung Bahnhof zu verlängern.


    Spontan könnte ich mir auch eine Mischnutzung des Gebäudes aus Einzelhandel, Gastronomie und Büros in der oberen Etage vorstellen. Büros in Bahnhofsnähe sollten gut zu vermarkten sein und für die Gastronomie gäbe es mit den Reisenden, Büronutzern, Kunden der Einzelhandelsgeschäfte und der Bevölkerung verteilt über den Tag genug Zielgruppen. Aber ich denke, dass in absehbarer Zeit der Nordflügel in das Zentrum der Betrachtung rücken wird. Für eine Nutzung bieten sich verschiedenste Möglichkeiten an, sodass sicherlich auch das Investoreninteresse nicht gerade gering sein wird.


    So, das wären erst einmal meine Ideen und mein erster Input für die Diskussion! ;)

  • Jetzt muss ich mal ganz blöd fragen - und ja ich weiß wo Norden ist :D - welchen Bereich meint ihr genau mit "Nordflügel vom Hauptbahnhof". Stehe da ein bisschen auf dem Schlauch.


    Und zwar handelt es sich um die im Rahmen des Masterplans von Norman Foster vorgesehene Einkaufspassage, im Nordflügel des Hauptbahnhofes.


    Davon habe ich wirklich noch nie was gehört, obwohl ich mich schon oft mit dem Masterplan auseinander gesetzt habe. Könnt ihr den Punkt erläutern? Wo genau sollte diese Einkaufspassage gebaut werden?


    Von der Eingangshalle des Hauptbahnhofs müsste ein Durchbruch in Höhe des jetzigen Casinos erfolgen, welcher in die Passage führt, große Glasfronten auf 2 Etagen und der Zugang zur Nordseite anlehnend an die künftige Gestaltung des Bahnhofsdaches in Wellenformen, das Medienhaus auch mit einbeziehen und das Ensemble mit neuem Vorplatz und neuer Bahnsteighalle kann mit jedem europäischen Bahnhofsumfeld mithalten.


    Da bin ich völlig ausgestiegen. Meinst du damit einfach, dass der Teil zwischen Casino und HBF einfach besser verknüpft werden soll? Verstehe nur nicht ganz an welcher Stelle dieser Neubau - wenn es das ist wovon du redest (wie gesagt stehe etwas auf dem Schlauch) - dann gebaut werden soll.
    Oder meint ihr hier einfach den Bereich direkt nördlich vom neuen InterCity Hotel? (Wo multidevelopment, jetzt Funke, mal ihre Zentrale geplant haben? Aber das wäre dann ja keine

    Einkaufspassage, im Nordflügel des Hauptbahnhofes

  • Ich muss euch nicht erzählen, welche Probleme das Ruhrgebiet und so auch Duisburg bzgl. Einwohnerrückgang und Strukturwandel haben, auch geht es hier ja um die Zukunft. Aber zumindest der Ist-Zustand ist ja wichtig, um daraus einen Plan für diese Zukunft zu entwickeln.


    Als Außenstehender fällt mir auf, dass immer wieder die alten Rezepte ausprobiert werden, die doch schon bisher nicht gezündet haben. So das übliche rot-grüne Rezeptbuch aus Dirigismus, konservative Wirtschaftsförderung (zugespitzt gesagt möglichst risikolose Geschäftsideen, die auch die Sparkasse Hintertupfingen finanzieren würde, fördern - wo doch Wagniskapital das Silicon Valley groß gemacht haben) und feierlichen Eröffnungen von einzelnen Prestigeprojekten, die ökonomisch aber Strohfeuer und Geldverschwendung sind.


    Das Ruhrgebiet hätte eine IMHO riesige Chance in diesem Jahrhundert, wo in der Digitalwirtschaft der geografische Standort zunehmend irrelevant wird, aber andere Faktoren wichtig. Nicht zuletzt die Lebensqualität der Menschen, um junge Potentiale anzuziehen. "Woanders is auch scheiße" (was es ja eben nicht ist, nicht überall) reicht da nicht. Der Aufbau-Ost hat auch ein bischen gezeigt, was funktioniert. Der komplette Rückbau unattraktiver Gewerbe- und Wohngebiete, die Stärkung der Kernstädte inkl. Flächensanierungen (ink. "Unser Dorf soll schöner werden"-Detailarbeit, ja, auch damit fängt es an). Und die neu frei werdenden Flächen bzw. gelichtete Gewerbeareale hochwertig entwickeln und für Startups vermarkten - die Hochschulen vernetzen und für beste Internetinfrastruktur sorgen - und dann die Digitalwirtschaft einfach machen lassen, was sie am besten kann und Politiker und Bürokraten am schlechtesten: Innovationen produzieren.


    Wer weiss heute noch, dass das gesamte Silicon Valley aus der Not heraus geboren wurde? Es ging auf die Initiative einiger weniger Männer zurück, die störte, dass die Jugend in andere, attraktivere Regionen der USA wegzog und vor Ort Flächen ungenutzt brach lagen, z. B. rund um einen Militärflughafen der im 2. Weltkrieg massiv ausgebaut wurde und nach Kriegsende mehr oder minder brach lag. Viele nun leerstehende Industrieanlagen der Rüstungsindustrie, die nach 2. Weltkrieg ja ebenfalls auf einen Bruchteil ihrer alten Größe eindampfte, wurden zu Spottpreisen, aber mit bester Erschließung an Gruppierungen vermietet, die man heute "Startups" nennt.


    Dabei widmete man sich aber auch von Anfang an einem durchgestylten HiTech-Look, der nicht zuletzt auch für das Auge gefällig sein sollte und den Geist des "Übermorgenlands" unterstreichen sollte, ein Gefühl des Aufbruchs und ganz nah am Puls des Fortschritts zu sein war das erklärte Ziel davon. Obwohl das natürlich erstmal 0 Rendite einbrachte, diese Areale so aufzupolieren. In dieser Zeit wurden einige der heute weltbekannten Unternehmen mit winzigen Anfängen gegründet, wie zB AMD und Intel.


    Wir erleben gerade die zweite IT Revolution und zahllose Umbrüche stehen kurz bevor, man denke nur an das Thema E-Mobilität und autonomes Fahren als Einzelbeispiel.


    Dabei muss man dann aber auch bereit sein, sich von sozialdemokratischer Nostalgie wie dem Steigerlied zu verabschieden und statt dem "Malocher" den Wissensarbeiter in den Mittelpunkt stellen. Ich war letztes Jahr im Ruhrgebiet unterwegs und war einerseits erschreckt über den Zustand, andererseits begeistert über das riesige Potential leerstehender Gewerbeareale in nach wie vor guter Infrastruktur. Da muss man doch mehr draus machen können, als ein Outlet-Center!

  • Avenger


    Vielen Dank für den Hinweis.
    Hast du Verbindungen zu denen?
    Es gab in der Vergangenheit mehrere Wechsel, daher hatte ich nicht mehr auf dem Schirm, dass Klepierre das Ruder übernommen hat.
    Mir ist bewusst, dass die Galerie aufgrund der Lage und des Umfeldes kein einfaches Objekt darstellt, dennoch ist für mich unbegreiflich, dass die an sich ja nicht unattraktive Galerie, angesichts zahlreicher auf den deutschen Markt drängenden Marken, seit Eröffnung keine Vermietungserfolge verzeichnen kann. Seit der Eröffnung 2011 gibt es eklatante Leerstände, die im Laufe der Zeit mehr wurden und die augenscheinlich auf ein Versagen hindeuten. Letztendlich fehlt es an einem Magneten, um Kundenströme zu generieren.
    Könnte da bei Bedarf einige Beispiele nennen.


    @Duisburg.er


    Vielen Dank für deinen ausführlichen und Ergänzenden Beitrag, dem ich in allen Punkten zustimme. Die Idee zu diesem Thread hatte ich ebenfalls schon lange.


    Um noch einmal auf das Gelände der Duisburger Freiheit einzugehen:
    Es könnte sich durchaus als positiv erweisen, dass es bis dato noch keine Entwicklung gegeben hat. Man denke an MultiCasa, Möbelhaus oder nun das DOC. Wird es am Mittwoch erwartungsgemäß zu einer Ratsmehrheit für das Design-Outlet kommen, so kann man auch noch hoffnungsvoll davon ausgehen, dass es letztlich doch noch kippt, wenn man auf die Erfahrungen der letzten Jahre vertraut.


    In der Tat wäre nur eine Umsetzung des Fosterplans sinnig, mit dem Augenmerk das Büroviertel zu einem asiatischen Handelszentrum zu entwickeln. Die Wuhanstraße ist ja schon vorhanden. Bei der Dimension des Güterbahnhofsgeländes sind jedenfalls mehrere Nutzungsmöglichkeiten erforderlich. Selbst das geplante DOC inklusive Parkplätzen würde wahrscheinlich nicht das gesamte Areal umfassen.


    Zur Passage im Nordflügel des Hauptbahnhofes kann ich noch ergänzen, dass zwischen dem Hauptgebäude und dem Gleisdach genügend Freiraum existiert und hier schätzungsweise mindestens 20.000 qm Verkaufsfläche entstehen könnten. Würde man das jetzige Fahrradgeschäft ebenfalls integrieren, würde nochmals eine Menge Platz zusätzlich zur Verfügung stehen und eine weitere Verbindung zum Bahnhofsvorplatz ermöglichen. Auf dem Harry-Epstein-Platz könnte sich die Gestaltung des Vorplatzes fortsetzen und mit einem Brunnen an die Brunnenmeile der Königstraße anknüpfen.


    duisburger92


    Hoffe deinen Fragen sind damit auch beantwortet. Die Passage ist in erster Linie im Masterplan Innenstadt zu finden, nicht im Masterplan Duisburger Freiheit. Zur Veranschaulichung habe ich noch eine Skizze erstellt, die wie ich hoffe selbsterklärend ist.


    http://www.directupload.net/file/d/4617/3tqbyudw_jpg.htm

  • duisburger92
    Ich hab auch erstmal überlegt was gemeint ist aber ich denke damit ist der Durchgang am harry Epsteinplatz auf die andere Seite (Neudorf) gemeint.
    dort besteht aktuell keine Möglichkeit läden zu eröffnen da es keine Ladenlokale bis auf eins gibt, in dem schon ein DB Store eröffnet hat.


    Mit Casino ist das Casino im Bahnhof gemeint. ( Es ist etwas versteckt zwischen Blumenladen und Starbucks )

  • Reelo


    Ich weiß nicht wieso man zu Beginn keinen guten Ankermieter gefunden hat, aktuell sind viele der übrigen Ladenlokale zu klein.
    Insgesamt krankt die Galerie mM zum einen an einer billig wirkenden Architektur und an falschen Ankermieter: H&M und DM belegen sehr große Flächen sind aber bereits im Forum vorhanden.
    Meiner Meinung sollte man versuchen H&M nur in einem Center zu belassen, dann ist es auch der gewünschte Magnet.

  • Zum DOC:
    Es gibt so viele Gründe gegen das Outlet zu sein und nur so wenig dafür. Ich möchte aber trotzdem mal hier beide Seiten zu Wort kommen lassen:
    Fangen wir mit der Pro Seite an:
    - Schaffung von Arbeitsplätzen
    - Mehr Menschen kommen nach Duisburg
    - Schandfleck im Entree zur City wird bebaut
    - Ein weiterer Stillstand an der Stelle wäre nicht zu vermitteln
    - Geld durch Steuereinnahmen für die Stadt, direkt wie auch indirekt durch erhoffte Nebeneffekte


    Was spricht dagegen:
    - Durch den zentrumsrelevanten Anteil im Sortiment werden der City Kunden entzogen und die Innenstadt verödet weiter
    - Zerstörung von Arbeitsplätzen in der City
    - Die DOC - Kunden werden nicht noch weiter in die City gehen.
    - Steuereinnahmen werden keine bzw kaum generiert, weil keine der Firmen in Duisburg sitzt
    - Eine funktionierende und bezahlbare Anbindung von Innenstadt und Doc Areal ist nicht realisierbar


    Das einzige der Pro-Argumente was in meinen Augen wirklich stimmig ist, ist dass mehr Menschen nach Duisburg kommen. Nur werden diese kaum aus dem DOC raus kommen. Das wollen die Betreiber auch gar nicht. Man soll dort Einkaufen und dann noch etwas Essen und wieder fahren.
    Mglw. könnten der Innenhafen oder der LaPaNo noch profitieren, weil die Menschen noch etwas Freizeit und Kultur mitmachen. Aber warum sollte die Leute noch in die Innenstadt weiter gehen ? Vor allem zu Fuß wird es vielen zu weit sein. Mit dem Auto dann aber vom Umsonstparkplatz am DOC ins City Parkhaus für mehrere Euro, das macht doch niemand.
    Steuereinnahmen wird es ebenfalls kaum geben, weil wie oben erwähnt die Firmensitze irgendwo sind, aber nicht in Duisburg. Und die Arbeitsplätze die dort geschaffe werden, werden in der Innenstadt wieder zerstört.
    Zum Stillstand an der Stelle. So lange wie diese Stelle jetzt Brach liegt kommt es auf ein paar Jahre nun auch nicht an. Und wie schnell ein DOC gebaut werden könnte steht auch in den Sternen. Denn etliche Organisationen, Kommunen und weiß Gott wer, werden Klagen. Die Bezirksregierung muss auch erst zustimmen, ein Zentrenkonzept muss, mal wieder, geändert werden genau wie der Bplan.


    Zum Gelände Ansicht:
    Foster Masterplan.
    Man hat ein Konzept von einem ausgewiesenen Experten, dessen Planung auch bspw den Innenhafen zu dem Vorzeigeprojekt in Sachen Strukturwandel gemacht hat. Aber es wird ignoriert.
    Wir müssen, übrigens nicht nur in Duisburg, endlich wieder dahin kommen, dass die Stadt mit einem Plan für die gesamte Stadt entscheidet was wo Gebaut wird und nicht Investoren die auf kurzfristigen Profit aus sind.
    Es ist eine Krankheit der Politiker die möglichst oft mit der Schaufel in der Hand fotografiert werde wollen, statt Mal ein paar Jahre zu warten und dann etwas zu schaffen was der Stadt wirklich hilft.

  • Das einzige der Pro-Argumente was in meinen Augen wirklich stimmig ist, ist dass mehr Menschen nach Duisburg kommen.


    Nicht einmal das. Seit vielen Jahren ist genau jede Stadt im Ruhrgebiet felsenfest überzeugt, dass gerade sie eine Zentralität von mehreren 100% erreichen muss, indem die Leute von der ganzen Umgebung gerade dorthin zum Einkaufen strömen - obwohl sie fast nichts von den umliegenden Städten unterscheidet. Umgesetzt wird es auf die simpelste Weise mit solchen Outlet-Klötzen wie hier geplant - es wurden bereits so viele andere hingestellt. Unter dem Strich bleibt die Kaufkraft in den Städten, wo sie ist, bloß weg von der jeweiligen Innenstadt.


    Stattdessen sollte man sich Mühe geben, durch attraktive City-Gestaltung eben diese zum Ort des Erlebniskaufs zu machen. Als ich zuletzt länger in der Duisburger City war, wurde dort das Kaufhaus mit grauem Putz verunstaltet - was mir ein Signal wurde, dass man mich dort als Besucher nicht haben will. So bleibe ich halt weg - wieso sollte jemand aus breiter Nachbarschaft hinfahren, um Scheußlichkeiten zu sehen, die man auch unter der Nase hat?

  • Nicht einmal das. Seit vielen Jahren ist genau jede Stadt im Ruhrgebiet felsenfest überzeugt, dass gerade sie eine Zentralität von mehreren 100% erreichen muss, indem die Leute von der ganzen Umgebung gerade dorthin zum Einkaufen strömen - obwohl sie fast nichts von den umliegenden Städten unterscheidet. Umgesetzt wird es auf die simpelste Weise mit solchen Outlet-Klötzen wie hier geplant - es wurden bereits so viele andere hingestellt. Unter dem Strich bleibt die Kaufkraft in den Städten, wo sie ist, bloß weg von der jeweiligen Innenstadt.


    Stattdessen sollte man sich Mühe geben, durch attraktive City-Gestaltung eben diese zum Ort des Erlebniskaufs zu machen. Als ich zuletzt länger in der Duisburger City war, wurde dort das Kaufhaus mit grauem Putz verunstaltet - was mir ein Signal wurde, dass man mich dort als Besucher nicht haben will. So bleibe ich halt weg - wieso sollte jemand aus breiter Nachbarschaft hinfahren, um Scheußlichkeiten zu sehen, die man auch unter der Nase hat?


    Die Austauschbarkeit der Innenstädte ist ja schon länger ein, in der Forschung, kritisch diskutiertes Thema.
    Warum das bisher nicht bei den "Städten" und Investoren angekommen ist erschließt sich mir nicht.


    Und was ich besonders schlimm finde: In vielen Städten gibt es noch einige Gebäude aus der vorletzten Jahrhundertwende, nur sind diese im Erdgeschoss komplett mit Werbetafeln, neuen großen Schaufenstern etc verunstaltet.
    Dabei fahren Menschen extra in, meist kleinere, Städte in denen die Gebäude nur Saniert sind.
    Dabei ergibt sich doch gerade in Großstädten, in denen oben genannte Gebäude ja doch eher die Ausnahme sind, eine wesentlich höherer Wiedererkennungswert.
    Aber stattdessen sieht man Gebäude um Gebäude, Stadt um Stadt die gleichen Fassaden, die sich nur durch den Schriftzug unterscheiden.


    Von den EKZ will ich gar nicht erst anfangen, da bietet das Forum tatsächlich eine rühmliche Ausnahme. Die KöGa ist dafür das komplette Gegenteil.
    (Wobei den Vogel, im negativen Sinne, fûr mich innen, wie außen, der Limbecker Platz abschießt.

  • So jetzt habe ich zeit mal meinen Senf dazu zu geben;
    Ich bin zwar mit 18 wahrscheinlich einer der jüngsten und im Bereich Stadtplanung unerfahrensten User hier, aber ich würde trotzdem gerne was dazu sagen.


    Zu den Outlet Planungen:
    Klar so ein Outlet hat seine Vor-& Nachteile.
    Ein großer Vorteil ist aufjedenfall das Duisburg einen neuen Anziehungspunkt hat. Ich denke wenn tatsächlich das größte Outlet Deutschlands hier hin gebaut würde, würden viele Menschen nach duisburg kommen. Ob danach noch einige in die Innenstadt gehen ist wirklich fraglich..
    Die stadt denkt ja über eine anbindung an die königsstraße nach, meiner Meinung nach ist dies unmöglich. wie soll das bitte aussehen? Eine unendlich lange Brücke die über den Bahnhofsvorplatz hin zur Königsstraße führt ?:lach:


    Naja genug Ironie..
    Kommen wir zu den Nachteilen.
    Der größte Nachteil ist in meinen Augen das Kaufkraft von der Innenstadt abgezogen wird.
    Und dieses Argument reicht mm nach auch vollkommen aus damit das Outlet an dieser stelle definitiv nicht gebaut wird. Man sollte sich lieber auf die Innenstadt und den Innenhafen konzentrieren an stelle so einen Schwachsinn zu planen der die Innenstadt auslöscht (siehe Oberhausen )
    Ich hoffe sehr das das Outlet nicht an dieser stelle kommt.
    Eine alternative Fläche würde meiner Meinung nach die Altstadt darstellen aber ich denke nicht das es dazu kommen wird, leider. :Nieder:


    Jetzt wollte ich noch generell was zu duisburg und der Zukunft sagen.
    Für mich stellt sich nämlich bald die frage ob ich duisburg verlasse und nach Düsseldorf ziehe, oder hier bleibe.


    Innenstadt:
    Ich finde unsere Innenstadt bis auf den Bereich zwischen Stadttheater und forum übertrieben hässlich.
    Es gibt wenig schöne Fassaden, wenige Grünflächen, viele billig shops ..
    die Waldstraße und der sonnenhell waren mal schön, das ist leider auch schon vorbei .
    Leider weiß ich auch nicht ob allein Maßnahmen wie Pflastererneuerung, mehr Grünflächen und Fassaden Umgestaltung dem erst der Innenstadt helfen.
    Ich meine schaut euch doch zb mal die Düsseldorfer Straße an.
    In meinen Augen eine der hässlichsten Straßen in der Innenstadt. Da wirkt nichts attraktiv oder hochwertig , kein wunder das wir nur so komische läden in duisburg haben.
    Um diese Straße schöner zu machen müsste man neben der pflastererneuuerung in meinen Augen viel mehr machen. Wie wäre es zb mit einer schöneren moderneren Fassade des kaufhos und was ist eigentlich mit dem schönen Gebäude wo mal Schacht 4/8 drin war? Es rottet vor sich hin. Dort könnte man meiner Meinung nach ein wunderschönes hotel einrichten anstatt das schöne Gebäude einfach leer zu lassen.Zudem finde ich sollte man den Mittelstreifen auf der Düsseldorfer Straße auf dem so komische Fahrrad Stationen sind ganz begrünen und evtl als kleinen Grüngürtel mit sitzmöglichkeitn umgestalten.


    oder sehen wir uns die königsstraße an:
    diese hässlichen glaspavillions sollte man abreissen, der Brunnen mit dem lifesaver sollte man auch mal renovieren das Becken sieht total abschreckend aus. ich würde es drumherum am rand mit hols verkleiden quasi als rundbank auf der man sitzen kann.
    Ach ich hätte so viele Ideen für unsere stadt aber leider bringt das ja nichts :(


    Innenhafen
    Der Innenhafen ist für mich mit abstand der schönste Ort in duisburg.
    Trotzdem könnte auch hier einiges gemacht werden.
    Ich bin ja heilfroh wenn The Curve endlich gebaut wird und dadurch neuer Schwung und ein architektonisches Highlight den Innenhöfen im neuen Glanz erstrahlen lassen.
    Die restlichen schon vorhandenen Bürogebäude finde ich eig ganz oke, bis auf die beiden H2 Offices. gefällt mir einfach nicht :/
    Auch finde ich nicht gut das der Faltstadtpark am Binnenhafen nachts überhaupt nicht beleuchtet ist. man sollte wenigstens ein paar Laternen aufteilen oder ich fände es cool wenn man diesen weg der an der Synagoge vorbei führt im Boden beleuchten würde.
    Ansonsten bin ich eig sehr erfreut über die Entwicklung des innenhafenviertels.
    Der Neubau von schauinsland reisen wird dem quartier mehr Urbanität verleihen und auch der Erweiterungsbau des Museums wird das quartier deutlich aufwerten. Zudem wird es ja eine aussichtsplattform auf dem museum geben die von der Promenade aus zugänglich seien wird. das finde ich sehr gut. vllt wird es ja auch Gastronomie auf dem Dach geben ;) man darf ja wohl träumen dürfen hahaha
    Auch der Neubau von krankikom gefällt mir sehr, da die Fassade verschiedene Farben und Beleuchtungen wechseln kann. ich denke das wird den Innenhöfen auch aufwerten.


    Negativ finde ich am Binnenhafen noch, wie die Fläche hinter dem museum kuppersmühle als Parkplatz genutzt wird, anstatt dort ein schönes Gebäude oder einen park zu bauen. zudem sollte die letzte gracht zu Ende gebaut werden das wird mal zeit.:Nono:


    Naja genug gemeckert, was sagt ihr ? Ist meine Kritik berechtigt und wie findet ihr meine Ideen?:cool:

  • Rat macht Weg frei für Planungen zum Designer Outlet Cente

    PM: "Die Grundsatzentscheidung für das geplante Duisburger Designer Outlet Center steht. Der Duisburger Rat hat in seiner gestrigen Sitzung das Vorhaben mehrheitlich befürwortet und damit den Weg für weitere Schritte freigemacht. SPD und und CDU hatten für das Projekt gestimmt, die AfD hat sich enthalten (2), die übrigen Vertreter haben gegen das Vorhaben votiert. Die Verwaltung muss nun die weiteren Schritte wie die Änderung des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts, die Aufstellung eines Bebauungsplans und die Flächennutzungsplan-Änderung vorbereiten und einleiten. Eine einzelhandelsbezogene Verträglichkeitsanalyse für das wohl größte Outlet-Center Deutschlands auf dem ehemaligen Bahngelände "Duisburger Freiheit" in Innenstadtnähe ist bereits in Arbeit, danach muss ein städtebaulicher Entwurf vorgelegt werden. Erst danach können die Bauleitplanverfahren formal eingeleitet werden.
    Auf einen Zeitplan will sich die Stadt nicht festlegen. Die weiteren Schritte würden sicher einige Zeit in Anspruch nehmen, so das Presseamt.
    Die Krüger Grundstück GmbH, Eigentümerin des Geländes, plant in Duisburg ein Designer Outlet Center mit rund 30.000 Quadratmetern Verkaufsfläche und bis zu 175 Geschäften. Betreiber soll das spanische Unternehmen Neinver werden.
    Kritik an den Plänen gibt es u.a., weil das Center auf dem ehemaligen Loveparade-Gelände entstehen soll, auf dem 2010 bei einer Massenpanik mehr als 20 Menschen ums Leben kamen. Hier befindet sich auch eine Gedenkstätte für die Opfer."


    Quelle: idr
    Infos: www.duisburg.de

  • Quartier 1: Aurelis blickt in die nahe Zukunft

    Während in rund vier Wochen der Grundstein für den Neubau des Landesumweltamtes gelegt wird, blicken die Verantwortlichen schon in die (nahe) Zukunft. Drei Baufelder sind derzeit im Quartier 1 noch verfügbar. Bei Aurelis geht man davon aus, dass diese Grundstücke relativ schnell vermarktet werden können. Derzeit werde so viel in Duisburg investiert wie schon lange nicht mehr, insbesondere das Bahnhofsumfeld zeige sich dabei sehr dynamisch. Es wird prognostiziert, dass die Entwicklung des Quartiers 1 in fünf bis sieben Jahren abgeschlossen ist.


    Quelle: Im April wird der Grundstein gelegt (Rheinische Post vom 8. März 2017)

  • Protest gegen DOC

    Ich habe eine Frage, unswar habe ich von einer unterschreiten Sammlung gegen den bau des docs gehört. anscheinend sind 11tsd Unterschriften notwendig.


    Wisst ihr genaueres davon? ich würde gerne dagegen unterschrieben, da die Innenstadt damit sowas von tot wäre und das wäre traurig.


    und weiß jemand zufällig wie sowas abläuft? wenn wirklich 11 Tsd Unterschriften gesammelt werden, wird das doc dann aufjedenfall nicht gebaut?:confused::confused: