Barlachstadt Güstrow: Bauprojekte und Stadtplanung

  • Projekte in der Domstraße Teil 2

    Von der Domstraße 6 kommen wir jetzt direkt auf die andere Straßenseite zur Nummer 14, die ich im Post #49 schon kurz angesprochen hatte (als Kandidat in äußerst schlechter Verfassung). Das Gebäude erstreckt sich weit in die angrenzende Kerstingstraße. Deshalb kommen jetzt zwei Perspektiven (eine aus der Domstraße, eine aus der Kerstingstraße):




    Seit über zwei Jahren steht nun der sperrige Holzzaun vor diesem Gebäude aus der Barockzeit und schützt die Passanten vor herabfallenden Teilen. Vor dem Krieg lebte hier eine jüdische Familie, die in den 30er Jahren nach Palästina emigrierte. Deren Nachfahren leben heute in Israel und in den USA, wobei es von dieser Erbengemeinschaft mittlerweile bereits weitere Nacherben gibt. Jahrelange Verhandlungen hatten nie zu einem Ergebnis geführt, während der Verfall unaufhörlich fortschritt. Ende September hat die Stadt jedoch entgültig einen Durchbruch geschafft.
    Vor etwa 10 Jahren wollte die Erbengemeinschaft das Gebäude an einen Dritten veräußern. Dieser Kaufvertrag wurde schließlich aber nicht vollzogen. Nun steigt die Stadt zu den damaligen Bedingungen in diesen Vertrag ein und übernimmt damit das Grundstück samt Gebäude. Der ehemalige Käufer soll bereits zugestimmt haben. Seit September ist man dabei, über Bevollmächtigte alle erforderlichen Unterschriften der auf der Welt verstreut lebenden Erben einzuholen, um den Kaufvertrag rechtens abzuschließen. Sobald das geschafft ist (hoffen wir, dass es klappt), will die Stadt zuallererst das Gebäude sichern, damit der Zaun verschwindet. Danach soll ein Sanierungskonzept erarbeitet werden.
    Noch ist der Erhalt also nicht in Sack und Tüten, aber ein großer Schritt in diese Richtung wurde getan.


    Die Straße hat aber noch eine weitere Problemecke, die jetzt ins Blickfeld rückt. Weitere Neuigkeiten gibt es nämlich von der Ecke Domstraße/Grüner Winkel. Die Domstraße 21 hatte ich im Post #27 (November 2012) schon einmal umfangreich vorgestellt. Eigentlich sollte in diesem Jahr die Sanierung starten. Dafür hatte die Stadt Fördermittel in Höhe von 675.000 Euro zugesagt. Nachdem man aber von dem Eigentümer nichts mehr gehört hatte, wollte die Stadt den Beschluss zur Fördermittelvergabe zurückziehen, um das Geld bei anderen Projekten einsetzen zu können.



    Im Oktober wurde jedoch bekannt, dass nun drei Eigentümer die Sanierung in die Hand nehmen wollen. Im Dezember verkündete die Stadt, dass die Planungsvorbereitungen in vollem Gange sind. Der Vollmodernisierung scheint damit nichts mehr im Wege zu stehen. Eine äußerst positive Nachricht also. :daumen:
    Der Bauantrag befindet sich schon bei der zuständigen Genehmigungsbehörde. Geplant sind (bei einem Ausbau der Dachzone) 8 Wohneinheiten und eine Büronutzung.


    UND:
    Eine weitere, positive Nachricht gibt es auch bei dem gegenüberliegenden Eckgebäude zu verkünden. Der Eigentümer des Hauses mit der Adresse Markt 29 plant eine Sanierung und möchte in dem Gebäude insgesamt 4 Wohnungen einrichten. Die Drogerie im Erdgeschoss, die hier übrigens schon seit 1902 ansässig ist, soll bestehen bleiben. Wie umfangreich die Sanierung werden wird, kann ich momentan noch nicht sagen. Ein hoher Sanierungsbedarf ist allerdings vorhanden, besonders an der traufseitigen Fassade im Grünen Winkel. Hier befindet sich übrigens noch ein uralter Fachwerk-Anbau, um den es nicht gut steht. Hier wäre eine Sanierung noch dringender, wobei ich nicht weiß, ob der Eigentümer des vorderen Gebäudes auch der Besitzer des Anbaus ist. Die geplante Sanierung betrifft daher wohl nur das Haupthaus.


    Das sieht übrigens so aus:



    Der heruntergekommene Anbau aus der Nähe betrachtet:



    Die gesamte Situation noch einmal vom Markt aus betrachtet:



    Links ist die Domstraße 21 zu sehen. Daneben zweigt der Grüne Winkel ab. Es folgt der Markt 29. Rechts davon haben wir noch einen Sanierungskandidaten, bei dem es mir wirklich unverständlich ist, warum hier seit Jahren niemand die Sanierung in die Hand nimmt. Das Gebäude steht wirklich in bester Lage und hat einen großen Hinterhof, der noch mit Anbauten komplettiert wird. Vielleicht tut sich hier in Zukunft auch etwas.

  • Neubau „Sonnenhof“ Armesünderstraße

    Nach vier Monaten fortschreitender Bauarbeiten ist an dieser Stelle auch ein kurzer Bericht über das umfangreiche Projekt in der Armesünderstraße angebracht. Zuletzt hatte ich Fotos im Post #50 gezeigt. Mittlerweile ist man ein ganzes Stück weitergekommen und auch an der Ecke Armesünderstraße/Schnoienstraße hat sich das Bild stark gewandelt. Aber ich fange wie üblich im Süden an der Ecke Armesünderstraße/Baustraße an.


    Am Kopfbau hat man in Zwischenzeit große Werbeschilder an die Fassaden montiert, die man meiner Meinung nach durchaus auch hätte weglassen können.



    Die angrenzende Freifläche wurde mittlerweile auch gepflastert:



    Um den alten Wasserturm herum laufen die Pflasterarbeiten noch.



    Die bereits fertigen Hoffassaden können mich dann doch nicht wirklich überzeugen. Man hätte hier eher mit Loggien arbeiten sollen. Die Balkone finde ich an dieser Stelle doch etwas unpassend.



    Auch Details wie die auf dem folgenden Foto zu sehenden Stützen finde ich sehr merkwürdig. Hätte man Loggien statt Balkone gewählt, würden auch die Regenfallrohre nicht so stark ins Auge stechen, weil man konsequenterweise nicht so viele gebraucht hätte.



    Aber kommen wir jetzt mal vom Hof auf die Straßenseite. Auch hier sind große Bereiche schon fertiggestellt worden.


    Der Blick hoch zum Kopfbau:



    Und runter zu den neuen Fassaden der anderen Bauabschnitte:




    Auch hier bin ich etwas zwiegespalten. Ich frage mich, ob man den Gelbton nur wegen der Assoziation mit dem "Sonnenhof" gewählt hat. Dann hätte ich auf die Farbe gerne ganz verzichtet, weil das prinzipiell nur eine Spielerei wäre. Auch hier fallen die Fallrohre zu stark auf. Und die Trennwand zwischen den zwei Loggien auf dem obigen Bild finde ich sehr störend. Hier hätte man die Grundrisse so verändern sollen, dass die Loggien an den Ecken liegen. Die Toröffnung finde ich auch etwas seltsam; für eine Tür zu breit, für ein Tor zu schmal. Okay, genug der Kritik. ;)



    An der Ecke zur Schnoienstraße geht es jetzt nochmal richtig in die Höhe. Das hat mich in diesem Maße doch überrascht, obwohl das Bauschild das ja auch angedeutet hat. Ich persönlich finde die Höhenentwicklung sehr angenehm, da hier dadurch eine richtige, baulich gefasste Situation entsteht, nachdem jahrelang die Weite der Baufläche das Bild bestimmte.




    Die Rundung in der Ecke zeigt starke Anklänge an den International Style der 30er Jahre in Tel Aviv. (Was jetzt natürlich weit hergeholt ist. Aber eine gewisse Ähnlichkeit ist auf jeden Fall gegeben. ;) ) Ich bin gespannt, wie sich das Endergebnis präsentiert.
    In der Schnoienstraße wird mittlerweile der letzte Neubau hochgezogen:



    Damit wäre das Viertel auch komplett. Bis zur endgültigen Fertigstellung wird es aber noch einige Monate dauern. Ein Teil der fertigen Wohnungen sind schon bezogen worden. Schritt für Schritt werden jetzt auch die nächsten Wohnungen bezugsfertig übergeben werden. Laut der AWG gibt es keine Probleme bei der Vermietung. Diese Entwicklung deckt sich mit dem allgemeinen Trend, dass sich viele Menschen in der Innenstadt niederlassen möchten.


    Noch ein Blick von Norden in den zukünftigen Bereich des Innenhof-Areals:



    Die Schnoienstraße selbst soll übrigens nach Abschluss der Arbeiten am "Sonnenhof" grundhaft ausgebaut werden. Der westliche Teil wurde letztes Jahr schon saniert. Bei dem östlichen Abschnitt wollte die Stadt noch auf die Fertigstellung warten.



  • Projekte in der Schnoienstraße

    Dann würde ich gleich die zwei kleineren Projekte in der Schnoienstraße, an die, wie im vorigen Post geschrieben, auch das Projekt "Sonnenhof" angrenzt, zeigen. Ich hatte schon einmal darüber im Post #51 berichtet. Im rückwertigen Bereich des Hauses in der Armesünderstraße 2 wird der Garten komplett umgestaltet. Damit wäre auch geklärt, welche Planungen hier beabsichtigt gewesen sind.




    Oben hat man den Blick von der Armesünderstraße aus, während das Foto unten aus der Schnoienstraße gemacht ist:



    Erst die übergroße Garage, jetzt eine recht auffällige Zaunanlage... Ob man hier auch nochmal die Fassade auf Vordermann bringen wird? Na, wir werden mal schauen. :)



    Das zweite Projekt war das Eckgebäude Schoienstraße/Tiefetal, bei dem die Baugerüste in diesem Herbst auch gefallen sind. Es ist auf dem obigen Bild auch schon im Hintergrund zu sehen. Näher hingeschaut:



    Irgendwie finde ich das Gelb ein wenig zu grell, zumal es nicht so gut mit dem braunen Dach harmoniert. Interessant ist, dass man scheinbar, bis auf bei den Balkonfenstern, die alten Holzdoppelfenster aufgearbeitet und wieder eingesetzt hat, was mir sehr gefällt. Ganz fertig scheint man hier aber noch nicht zu sein (z.B. Aufarbeitung der Türen). Und sehr merkwürdig sehen noch die Balkone aus. Das wird sicher nicht der Endzustand sein.




    Aber dennoch freue ich mich sehr über diese Sanierung, weil die Schnoienstraße immer sehr stiefmütterlich behandelt worden ist. Dabei ist hier noch das ein oder andere Gebäude zu finden, welches unbedingt saniert werden müsste.

  • Dass beim Sonnenhof zu aller erst bei der Optik gespart wird, war mir eigentlich schon nach den ersten von dir gezeigten Bildern klar. Daher überrascht mich das Ergebnis jetzt nicht sonderlich wenngleich es natürlich enttäuschend ist. Ein Freund dieser Schachtelarchitektur werde ich in diesem Leben mit Sicherheit nicht mehr. Besonders wertig würde ich dieses Bauen mit Styroporfassade auch nicht bezeichnen. Die mitten an der Wand endenden Fallrohre empfinde ich übrigens ebenfalls als eine Seuche. Sollen wohl der Entwässerung des Flachdaches dienen, schauen aber eher aus wie LKW-Auspuffe.
    Nichts für die Ewigkeit aber die Bewohner der Gebäude können Güstrow sicherlich nicht schaden. Architektonisch sehe ich hier allerdings keinen Gewinn für die Stadt.

  • Lange Straße

    Saxonia:
    Ja, leider ist es wohl so. Gerade auch die Fallrohre sind mir ein Dorn im Auge. (Ich musste immer an Orgelpfeifen denken.) Ich persönlich habe die Abwechslung bei der Höhe der Gebäude immer als positiv empfunden, was ich auch immer noch an dieser Stelle befürworte. Aber die Fassaden werden wiederum durch die Vor- und Rücksprünge und durch die Balkone beliebig und unruhig. Bei den Details, die sich dadurch logischerweise ergeben haben, wurde leider wirklich gespart, was sehr schade ist.
    Und ich muss ebenso zugeben, dass ich noch nie ein Freund dieser horizontal gesprossten Fenster war. Diese Fenster wurden extra dafür entwickelt, nicht bei jeder Durchlüftung die Pflanzen vom Fensterbrett nehmen zu müssen bzw. um sich eine Absturzsicherung vor dem Fenster zu ersparen. Dieses praktische Argument hat jedoch keine guten Auswirkungen auf die betroffenen Fassaden. Ich denke, ungesprosste Fenster hätten viel besser zu den Neubauten gepasst.
    Dennoch ist die Nachfrage nach den Wohnungen hoch und die Aufwertung des Areals steht außer Frage. Die gesamte Situation hat sich wirklich entscheidend verbessert, was mich freut und ich dann mal ein Auge zudrücke.


    Ich hoffe, es geht in Ordnung, wenn ich inhaltlich an die oberen Artikel anschließe und jetzt mit der Langen Straße weitermache. Ich hatte den Artikel schon fast fertig und habe dann erst gesehen, dass du geschrieben hast...
    Also, gelb wird es, wie in der Schnoienstraße, nämlich jetzt auch in der Langen Straße 44. Nachdem hier zunächst ein honiggelber Anstrich gewählt worden ist (zu sehen im Post #53, scheint man dann letztlich doch noch davon abgekommen zu sein und hat sich dann für einen dezenteren Gelb-Orange-Ton entschieden. Dieser gefällt mir ausgesprochen gut! Überhaupt macht das Haus wieder einen schlichten, aber sehr attraktiven Eindruck. :)


    Die Vergleichsbilder kommen jetzt:




    Sehr schön auch, dass man die Türen und Fensterfronten des Geschäftes in der ursprünglichen Form wieder aufgearbeitet hat.


    Ich glaube, ich habe bisher noch gar nicht erwähnt, dass die Lange Straße 12 saniert werden soll!! Bisher kann ich aber noch nichts genaues darüber erzählen. Ich weiß nur, dass der aktuelle Eigentümer Fördermittel beantragt haben soll.


    Es handelt sich um folgendes Gebäude:



    Der ruinöse Kemladen soll jedoch abgebrochen werden. Vom Kattrepel (das ist die östlich der Langen Straße abzweigende Straße) kann man den Kemladen recht gut einblicken:



    Wenn etwas mehr Informationen an die Öffentlichkeit sickern, dann gebe ich Bescheid. ;)


    Und dann möchte ich natürlich einen abschließenden Bericht abliefern über das Projekt "Mühlentor-Viertel", das im September feierlich eröffnet worden ist. Das Projekt kam hier schon häufiger vor, ebenfalls zuletzt im Post #53. Im Juli hatte man hier den Neubau in der Langen Straße 4 eröffnet. Von diesem hatte ich im August Bilder gezeigt. Fertig war zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht die Nummer 5. Hierbei handelte es sich um ein Sanierungsobjekt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert. Im hinteren Bereich musste man hier aufgrund des schlechten Bauzustandes Teile der Bausubstanz abreißen. Die Fassade und die daran anschließenden Räume wurden aber vorbildlich saniert und durch einen modernen Hofteil komplettiert.



    Der Vorzustand und der aktuelle Zustand im Vergleich:



    Nocheinmal eine vergleichende Perspektive von Norden:




    Durch die Hofeinfahrt im Neubau, welchen ich im Übrigen ganz gut finde, obwohl das Erdgeschoss ein wenig gedrückt wirkt, gelangt man auf den Hof der Gesamtanlage. Hier bietet sich nochmal ein abschließender Blick auf die Hoffassaden der Neu-/Altbauten:



    Sehr große Balkone hat man der Fassade spendiert, die von den neuen Besitzern aber hoch gelobt worden sind. Dann würde ich mal ganz salopp sagen: Ende gut, alles gut. ;)


    Eine Kleinigkeit ist aber noch von Interesse!
    Die WGG, Eigentümer der eben gezeigten Objekte des "Mühlentor-Viertels", möchte sich auch weiterhin in der Güstrower Innenstadt engagieren.
    Das Unternehmen plant die Neubebauung der Grundstücke Gleviner Straße 14 und 16. Im September fand bereits der Termin für die Grundstücksankäufe statt.
    Sollte es zu einer (hochwertigen) Bebauung an dieser Stelle kommen, wäre das ein großes, großes Glück für die Stadt. Im Post #11, in dem es ja ausführlich um die Gleviner Straße ging, hatte ich mal erwähnt, dass die Situation im südlichen Teil der Straße durch die Baulücken alles andere als zufriedenstellend ist. Gegenüber werden ja jetzt die Nummern 23, 24 und 25 (#55) saniert. Ich habe vorgestern ein Bild gemacht. Die Sonne stand schon sehr tief, aber so haben wir hier ein aktuelles Bild der Lage mit den zwei unschönen Baulücken:


  • Am Berge

    Ich möchte noch ganz kurz eine Baumaßnahme, die durch die Stadt dieses Jahr durchgeführt worden ist, zeigen. Es handelt sich um die Sanierung der Straße "Am Berge" und die Gestaltung der östlich angrenzenden Freifläche.
    Auch dazu möchte ich zwei Vergleichsbilder zeigen:




    Die Stadt versucht seit Jahren den Durchgangsverkehr durch die Güstrower Innenstadt nicht nur zu minimieren, sondern in Gänze abzustellen. Das Konzept ist in meinen Augen ein voller Erfolg! Verschiedene Möglichkeiten wurden hierbei genutzt. Zum einen gibt es für die Innenstadt ein ausgeklügeltes Verkehrskonzept. Durch ein kompliziertes System von Einbahnstraßen ist es fast nicht mehr möglich von der Südstadt durch die Innenstadt in die Nordstadt zu kommen. Nach Norden geht es nur über die Domstraße und den Grünen Winkel, nach Süden nur über die Lange Straße bzw. über die Hageböcker Straße, Markt und weiter über die Hollstraße. Durch Poller wird dieser Verkehr ab 20.00 Uhr komplett unterbunden. Die Ausnahme ist die Lange Straße. Hier greift aber das zweite Mittel, das die Stadt nutzt. Bei der Sanierung der Straßen werden in den Kreuzungsbereichen die Straßen angehoben. Dadurch können die Autofahrer im Bereich der Aufkantungen nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren. Diese Maßnahme hat dazu geführt, dass kaum ein Autofahrer noch die Innenstadt durchfährt, weil er auf der Liebnitzstraße (L17, östlich der Innenstadt) wesentlich schneller ans Ziel kommt.
    Es kommt natürlich auch von einigen Seiten Kritik. Ich aber kann der Stadt zu diesem wirkungsvollen Konzept nur beglückwünschen. Aus der Sicht der Stadtplanung und -entwicklung hat dieses Konzept den größten Anteil am Erfolg und an den positiven Entwicklungen in der Innenstadt.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Auch bei der Straße "Am Berge" hat man die gesamte Fläche angehoben, um die Autos weiter nördlich durch die Aufkantung auszubremsen. Im Bereich dieser Anhebungen wird immer glattgesägtes Pflaster verwendet, damit auch gehbehinderte Menschen gut über die Straße kommen. Im Bereich von "Am Berge" unterstreicht dies zudem den Platzcharakter, denn ursprünglich gab es hier mal den sogenannten Ziegenmarkt, der dem Platz für lange Zeit auch den Namen gab.
    Um an die Geschichte zu erinnern, hat man an der Ecke zur Mühlenstraße einen Sitzstein mit einem eingelassenen Ziegenrelief aufgestellt.



    Ein Blick nach Süden:



    Auch in den Randstreifen der Straße wird generell gesägtes Pflaster verlegt, damit die Fahrradfahrer, von denen es in Güstrow ja doch so einige gibt, auch problemlos auf der Straße fahren können und nicht die Gehwege nutzen müssen.



    Was ich aber eigentlich zeigen wollte (und deshalb Entschuldigung für den langen Text über das Verkehrskonzept :) ), ist die neu gestaltete Freifläche. Diese sollte ursprünglich Bestandteil der Investitionen für die LAGA 2014 sein. Durch die Absage sah sich die Stadt veranlasst, dieses Projekt in Eigenregie umzusetzen. Das Resultat ist ganz nett und vollendet damit die Umsetzungen einer neugestalteten Eingangssituation in die Innenstadt von Nordost.




    In diesem Jahr wurde übrigens auch die Schlossstraße saniert. Damit fehlen nur noch ein paar wenige Straßen und Plätze in der Innenstadt: Markt, Schnoienstraße (2. BA), Mühlenstraße, Armesünderstraße, Klosterhof, Franz-Parr-Platz und Philipp-Brandin-Straße. Das sollte doch in absehbarer Zeit zu schaffen sein.

  • Hirtenstraße 8/9

    Ein kleines, aber hoffentlich feines Projekt wurde in der Hirtenstraße 8/9 vor Kurzem begonnen. Die beiden im Inneren zusammengeschalteten Gebäude sollen modernisiert und den heutigen Wohnverhältnissen entsprechend umgebaut werden. Die Stadt bezuschusst das Projekt mit rund 128.000 Euro. Im Hof sollen Stellplätze angelegt werden, um die Wohnungen besser vermieten zu können. Dafür wird im Erdgeschoss der Nummer 9 (rechts im ersten Bild) die noch vorhandene Wohnung aufgegeben und zu einer Durchfahrt umgebaut. Die Modernisierung betrifft das Dach, die Fassaden und den Innenausbau.




    Am besten wäre es sicher gewesen, wenn die Erreichbarkeit der Stellplätze über die benachbarte Zufahrt ermöglicht worden wäre. Aber sei es drum.

  • Stahlhof-Areal

    Und nun ist es soweit:
    Ich wage mich zum ersten Mal in diesem Thread in ein Gebiet, das außerhalb der Güstrower Altstadt liegt. Durch die räumliche Nähe und die aktuelle Brisanz möchte ich in diesem Bericht aber unbedingt das sogenannte Stahlhof-Gelände einmal stärker in den Mittelpunkt rücken. Da bauliche Veränderungen aber erst im nächsten Jahr zu erwarten sind, soll es heute zunächst um eine Art Bestandsaufnahme dieses Quartierts gehen, welches in Güstrow schon seit Jahren ein Streitthema ist.


    Streitthema deswegen, weil sich der bisherige Eigentümer der hier einst ansässigen Firma "Kleiderwerke" und die Stadt Güstrow seit den 1990er Jahren vor Gericht um Millionenbeträge streiten. In den 90ern wurde dieser durch die Stadt enteignet, was später gerichtlich als unrecht anerkannt worden war. Für den Wertverlust der Immobilien wie auch für mögliche Umsatzeinbußen will der ehemalige Eigentümer seitdem Schadenersatzansprüche geltend machen, wobei die Geldbeträge im Laufe der Jahre immer weiter angestiegen sind. Momentan handelt es sich konkret um eine Summe von 4,2 Millionen Euro. Vor dem Bundesverwaltungsgericht läuft daher ein Schadensersatzprozess und vor dem Oberlandesgericht in zweiter Instanz ein Entschädigungsverfahren. Ausgang offen...


    Jetzt hat die Stadt das 8600 Quadratmeter große Areal für etwa eine Million Euro von der KWG Consulting GmbH (Kleiderwerke) gekauft und plant den vollständigen Abriss aller vorhandenen Gebäude. Bis zum Sommer 2014 möchte man dieses Vorhaben umsetzen. Danach soll das Gebiet neu geplant werden, ohne etwas überstürzen zu wollen. Möglich ist eine gemischte Nutzung für Gewerbe, Einzelhandel, Wohnungen, Büros und Parkplätze. Ausgang offen...


    So viel erstmal zu Geschehenem und zu Geplantem. Das Gebiet befindet sich genauer gesagt nördlich der historischen Altstadt zwischen der Eisenbahnstraße im Westen, der Grabenstraße im Süden und der Nebel bzw. dem Paradiesweg im Norden.


    Hier der Link zu GoogleMaps. Ich habe aber auch einen Ausschnitt vorbereitet:



    ©Google


    Ich habe am Freitag das gesamte Areal einmal umrundet und Fotos gemacht. Diese möchte ich euch jetzt zeigen.


    In diesem Bereich gibt es auch noch weitere Gebäude, die nicht zu dem Stahlhof-Gelände gehören, die ich aber auch zeigen möchte, damit man sich ein besseres Bild von der Gesamtsituation machen kann.


    Ich fange am im südwestlichen Kreuzungspunkt von Bleicherstraße, Grabenstraße und Eisenbahnstraße. Entlang der Bleicherstraße stehen insgesamt vier villenartige Bauten, die über die Grabenstraße erschlossen werden und um 1900 gebaut worden sind.






    Östlich davon schließt sich der schöne Rosengarten an:



    Von hier aus kann man bereits die ersten heruntergekommenen Gebäude des Stahlhofes sehen, die zur DDR-Zeit errichtet worden sind:



    Die Brücke zur Grabenstraße ist schon seit einiger Zeit nicht mehr nutzbar und wird zu Recht abgesperrt.



    Im Osten kommt man nicht auf das Gelände, da hier der Stadtgraben verläuft, der weiter nördlich in die Nebel fließt. Diese sperrt das Stahlhof-Gelände wiederum nach Norden ab.


    Der Blick von Osten:



    Der Blick in den Paradiesweg, zum dortigen Wasserturm und danach von dort aus in Richtung des Stahlhofes:





    Somit kommen wir jetzt zur Eisenbahnstraße auf der Westseite. Die Eisenbahnstraße ist die Hauptverbindung vom Bahnhof zur Güstrower Innenstadt und hat heute noch eine besondere Bedeutung. Das Verkehrsaufkommen ist recht hoch und die Straße selbst in einem mangelhaften Zustand. An der Ecke, wo die Nebel unter der Eisenbahnstraße hindurchfließt, steht das ehemalige Reichsbahnamt.




    Südlich daran schließen sich die folgenden Gebäude an, die allesamt in einem schlechten Zustand sind und meines Wissens auch zum Stahlhof gehören.






    Hier hat man auch einen guten Blick auf die nördlich der Anlage vorhandenen Freiflächen:




    Bei dem folgenden Gebäude kann man auf der Südseite zum Teil auf das Gelände gelangen. Der Zustand der vorhandenen Bebauung macht deutlich, warum die Stadt hier einen Komplettabriss plant.






    Weiter entlang der Eisenbahnstraße in Richtung Süden befindet sich das Güstrower MovieStar-Kino und zwei weitere, größere Villenbauten.






    Ich habe es fast geschafft. ;) Jetzt fehlt nur noch die Bebauung in der Grabenstraße, die den eigentlichen Schandfleck dieses Areals darstellt. Rechts hui, links pfui:



    Jetzt folgen die baulichen Strukturen auf der linken (also nördlichen) Seite der Grabenstraße:




    Das DDR-Bürogebäude ist sicher das am weitesten sichtbarste Gebäude des Stahlhofs und wohl auch das schäbigste.





    Weiter östlich haben wir noch einen kleineren Bau, den wir auch schon vom Rosengarten aus gesehen haben.



    Abschließen möchte ich diesen Beitrag aber noch mit einem angenehmer aussehenden Gebäude, ein symmetrisch gestaltetes Wohnhaus, das sich ganz am Ende der Grabenstraße auf der Südseite befindet. Dieses Gebäude gehört natürlich nicht zum Stahlhof-Areal.



    Und dann wollen wir mal schauen, wann hier die ersten Abbruchmaßnahmen starten. Sommer 2014 halte ich für gewagt, aber für die Stadt kann es mit dem Abriss scheinbar nicht früh genug losgehen.


    Dieser Bilderschwall sollte jetzt auch erstmal mein letzter Beitrag für dieses Jahr sein. ;)
    Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch in ein spannendes und projektreiches, neues Jahr 2014. Liebe Grüße, RianMa!

  • Domschule in der Schulstraße

    Ein Drittel des Jahres 2014 ist bereits vorbei und auch in Güstrow hat man den milden Winter aus baulicher Sicht genutzt, um die aktuellen Projekte weiter umzusetzen. An der Domschule, mit der ich beginnen möchte, sind seit dem letzten Post in #54 doch bemerkbare Fortschritte zu verzeichnen. Der nördliche und jüngere Gebäudeteil ist bereits ohne Gerüste zu sehen. Die Backsteinfassade ist fertig saniert und alle Fenster eingesetzt.



    Ein frontaler Blick auf die schlichte, aber schöne Fassade:



    Auch der Aufbau der beiden Treppengebäude geht voran. Der nördliche, später nur als Fluchttreppenhaus genutzte Anbau befindet sich noch immer in der Rohbauphase.



    Das zukünftige Haupttreppenhaus dagegen ist schon ein großes Stück weiter. Die Glashaut wurde im Februar und März an die Stahlkonstruktion angebracht. Meines Wissens kommt auf diese noch eine weitere Metalllochstruktur.



    Durch das Gerüst und das reflektierende Glas wird der Eindruck momentan noch etwas erschwert.




    Dieses neue Treppenhaus schafft zudem die Möglichkeit, das in einem blauen Farbton gehaltene Sandsteinportal besser in den gesamten Gebäudekomplex zu integrieren. Dieses wirkte zuvor immer leicht deplaziert an dieser Stelle. Durch die Lage und Breite des Neubaus fungiert das Portal zukünftig als Haupteingang in das Gebäude.



    Im Inneren geht der Ausbau der zukünftigen Klassenräume planmäßig weiter.

  • Gleviner Straße 23-25

    Endlich sind auch in der Gleviner Straße eindeutige Anzeichen zu erkennen, dass die Sanierung der Gebäude 23-25 begonnen hat (zuletzt in #55). Ich hatte bis zuletzt noch kleine Restzweifel, aber die Errichtung des Krans ist mir Beweis genug. Damit ist auch geklärt, dass der Eigentümer alle Gebäude gleichzeitig saniert und nicht gestaffelt vorgeht.



    Das Dach der Nummer 25 besitzt schon keine Ziegel mehr. Aber das Dach ist hier sicher das kleinste Problem. Zunächst muss das Gebäude statisch geprüft und stabilisiert werden.




    Auch ein Blick auf die Rückseite verrät, dass die Grundsubstanz der 25 schon in einem äußerst desolaten Zustand war.



    Es folgt noch ein Bild von Mitte März mit dem gleichen Ergebnis. Ich hoffe dennoch auf eine behutsame Sanierung, die möglichst viel des Bestandes bewahrt.


  • Sanierung G.-F.-Kerstingschule

    Auch bei der Sanierung der Georg-Friedrich-Kersting-Schule am Heiliggeisthof geht die Sanierung peu à peu voran (zuletzt in #56). Nach einer kleinen Verzögerung wegen zusätzlicher Hausschwammbeseitigung scheint man aktuell wieder im Zeitplan zu liegen. Am 31. Juli, also in etwas mehr als 3 Monaten, soll das Gebäude samt Sporthalle und neuem Schulhof übergeben werden. Ich hatte jedoch vermutet, dass man äußerlich schon etwas weiter ist im Bauablauf.



    Wenn man genau hinsieht, muss scheinbar noch der Großteil der neuen Fenster eingebaut werden. Auf der Rückseite und im Eckturm ist das Auswechseln bereits geschehen, während auf der Vorderseite noch fast alle Fenster fehlen.



    Auch hinsichtlich der Fassade würde mich wirklich interessieren, in welcher Farbe das Gebäude in Zukunft zu sehen sein wird. Restauratoren haben den Putz untersucht, damit die ursprüngliche Farbgebung nachempfunden werden kann.



    Auf der Rückseite zum zukünftigen Schulhof wird weiterhin an den Ergänzungsbauten gearbeitet. Auf dem folgenden Bild sieht man im Vordergrund das Nottreppenhaus, von dem später ein Verbindergang in den rückwertigen Bereich gebaut wird, damit die Schulkinder mit trockenen Füßen in die Turnhalle gelangen können. Dort werden die sanitären Einrichtung ebenfalls neugebaut. Diese sieht man auf dem Foto im Hintergrund.



    Man hat den Heiliggeistgang aktuell wegen der Bauarbeiten verkürzt, weshalb der Blick auf den Hinterhof erschwert wird. Daher möchte ich auch an dieser Stelle noch zwei Bilder von Mitte März zeigen, wo ich eine bessere Sicht auf die Geschehnisse hatte.


    Das Treppenhaus von Nordwesten geschaut. Mittlerweile ist hier der Rohbau abgeschlossen.



    Die Turnhalle mit den neuen Sanitäranlagen. Im Hintergrund ist das Schloss zu sehen.



    Die Malerarbeiten in den Klassenräumen sind übrigens in diesem Monat begonnen worden. Die für den Bau Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass alles pünktlich übergeben wird.

  • Sanierung Schlossgarten

    Kurz vor Ostern konnte ein wichtiges Projekt zum Abschluss gebracht werden, das bereits seit drei Jahren umgesetzt wird und welches ich hier im Strang schon vor über zwei Jahren das erste Mal erwähnt habe (#8; zuletzt aber in Post #57). Am letzten Mittwoch wurde der Lustgarten des Güstrower Schlosses offiziell eröffnet. Die Finanzministerin von MV, Heike Polzin, schloss höchstpersönlich die Pforte an der Gleviner Straße auf und ließ die Interessierten hinein.
    Etwa 3 Millionen Euro haben die langwierigen, landschaftsplanerischen Maßnahmen gekostet. Inbegriffen war neben dem Lustgarten auch der Landschaftsgarten im östlichen Teil des Geländes. Die Ostertage habe auch ich genutzt, um mir den neuen Garten aus der Nähe anzusehen, nachdem es jahrelang nur von weiter weg möglich war.


    Aktuell kann man über die große Wendeltreppe im Südturm des Schlosses sowie durch den neuen Eingang und über den östlichen Erschließungsweg in den Schlossgarten gelangen. In jedem Fall erreicht man dadurch zuerst den Landschaftsgarten, von dem ich zuerst Fotos zeigen werde.



    Vom neuen östlichen Haupteingang führt das geschwungene Wegesystem den Besucher in verschiedene Richtungen. Man kann direkt den Lustgarten erreichen, aber auch zum Schlossgraben schlendern, wo man ein abgetrepptes Podest angelegt hat.




    Dieser Garten soll mit Aufenthaltsqualität punkten. Neben der großen Kastanie am Ufer hat man außerdem einen beeindruckenden Gingkobaum und eine Eibe erhalten sowie neue junge Bäume gepflanzt. Zusätzlich durch die gerade blühenden Osterglocken gibt dieser Gartenbereich jedenfalls einen sehr guten Eindruck ab.



    Von hier aus nähert man sich der Südflanke des Schlosses. Aus dieser Perspektive finde ich das Gebäude immer am beeindruckendsten, da man durch die massiven Backsteinmauern ansatzweise erahnen kann, welche Größe das Schloss vor dem teilweisen Abriss besessen haben muss.



    Es folgen jetzt Bilder aus dem Lustgarten, der besonders durch seine geometrische, an die Renaissance angelehnte Ornamentik besticht.




    Das mittlere Feld der insgesamt neun Felder ist als ein großes Herz gestaltet, das mit Hornveilchen, Tausendschön, Vergissmeinnicht und Stiefmütterchen bepflanzt worden ist. Die anderen Felder zieren Lavendel, Buchs und Liguster und sind damit nach dem Vorbild der 1970er Jahre wiederhergestellt worden. In der Zeit der Lavendelblüte von Juni bis August wird der gesamte Lustgarten wieder unglaublich nach Lavendel riechen, so wie es auch vor der Sanierung schon war.



    Eine Neuheit sind die in den Felderzentren gepflanzten Zierapfelbäume, die schon bei der letzten Sanierung zur DDR-Zeit geplant, aber nicht umgesetzt wurden. Das moderne Leitungssystem soll hier für viele Jahre für die Pflanzen beste Wachstumsbedingungen garantieren.



    Die Wege durch den Garten führen an drei Seiten auf den U-förmigen Laubengang zu, wo Öffnungen den Eintritt in den Wandelgang erlauben. Dieser erlaubt wiederum schöne Blicke auf Garten und Schloss.




    Der Bereich direkt vor dem Schloss, der Pausengarten und der Brunnengarten werden erst nach der Schlosssanierung angepackt. Für das Schloss hat das Land 14,5 Millionen eingeplant. Die Sanierung kann aber erst starten, wenn zusätzliche Mittel durch die EU fließen. Ich bin mal gespannt, wann es soweit ist. Das Land hofft auf einen baldigen Baustart.



    Zahlreiche Leitungen für das Schloss sind ja bereits im Zuge der Gartensanierung erneuert worden. Es fehlt auch noch eine Löschwasserzisterne im Brunnengarten. Dafür hat man im Brunnengarten ein großes Loch ausgehoben. Diesmal an einer Stelle näher am Schlossbau, nachdem an der urspünglich geplanten Stelle historische Befunde den Bau der Zisterne verhinderten.



    Das Schloss wird also auch in Zukunft ein wichtiges Thema im Thread bleiben. ;)

  • Promenade an der Stadtmauer

    Auch von einem anderen Projekt, das bereits Ende des letzten Jahres abgeschlossen worden ist, möchte ich noch einige Bilder zeigen. Es geht um den bereits in Post #44 erwähnten Promenadenweg, den die Stadt im südwestlichen Teil der Innenstadt außerhalb der Stadtmauer angelegt hat. Ich dachte mir, dass sich ein abschließender Beitrag erst dann lohnt, wenn im wahrsten Sinne des Wortes etwas Gras über die Sache gewachsen ist.


    Meine Einschätzung:
    Für Einheimische ist dieser kleine Weg die perfekte Strecke für einen Nachmittagsspaziergang. Er führt zwischen Stadtmauer und Pfaffenteich bzw. Schlossgraben entlang und eröffnet tolle Blicke auf den Güstrower Dom.
    Für Besucher der Stadt ist dieser Weg jedoch nahezu unauffindbar. ;) Das muss jedoch kein Nachteil sein, da Touristen sich wohl eher die Innenstadt direkt anschauen als sie nur zu umrunden. Hat man mehr Zeit zur Verfügung, ist natürlich beides zu empfehlen.
    Am östlichen Ende muss man über den Parkplatz einer Pflegeresidenz gehen, um den Weg zu erreichen. Auf der westlichen Seite betritt man ihn zwischen Gymnasium und "Entenbrücke" am Ende der Hansenstraße.




    Der Wassergraben führt dann weiter westlich in den Pfaffenteich. Auf der anderen Seite ist übrigens auch eine tolle Promenade.



    An passender Stelle mit Blick auf den Dom hat man noch ein gepflastertes Sitzrondell errichtet. An anderer Stelle stehen auch noch Bänke mit Blick auf das Wasser.



    Der Blick auf den Dom, Vertreter der norddeutschen Backsteingotik.




    Hier nochmal ein Blick auf das westliche Ende des Weges mit der Bebauung an der Hansenstraße im Hintergrund.


  • Sanierung Domstraße 6

    Die Ruhe vor dem Sturm kann man zur Zeit in der Domstraße beobachten (zuletzt in #60). Hier soll die umfangreiche Sanierung der Nummer 6 in diesem Frühjahr starten. Für die gesamte Straße ist dies ein unglaublicher Glücksfall. Vor dem Gebäude hat man Schuttcontainer aufgestellt, die bestimmt noch voll werden. Bei meinem nächsten Besuch werden hier mit Sicherheit bereits die Gerüste aufgestellt sein.





    Auf dem folgenden Bild sieht man den Sanierungskandidaten zusammen mit seinem bereits 2005 hervorragend sanierten Nachbarn in der Burgstraße.



    Auch bei den anderen Projekten in der Domstraße tut sich zur Zeit noch nichts nennenswertes.

  • Neubau Pferdemarkt 17/18

    Da jetzt alle Projekte in der südlichen Innenstadt erwähnt worden sind, gucken wir uns noch die Projekte im nördlichen Teil an. Als allererstes möchte ich einen abschließenden Beitrag zum Bauvorhaben auf dem Pferdemarkt 17/18 bringen, das zuletzt in Post #58 Thema war. Ende des letzten Jahres hatte man den Neubau fast vollständig abgerüstet, wovon ich einige Bilder gezeigt hatte. Es standen aber noch die letzten Arbeiten am Erdgeschoss aus.
    Mittlerweile sind die Gerüste komplett verschwunden und das Erdgeschoss ist fertig verputzt. Die Gehwege sind gepflastert und die Straßenlampen an die Fassade angebracht. Also eigentlich ist alles fix und fertig. Nur die OstseeSparkasse ist noch nicht eingezogen. Aber die Wohnungen scheinen schon belegt zu sein.
    Da die Architektur aber ihren vorläufigen Endzustand erreicht hat, sind die folgenden Bilder erstmal als Abschluss zu sehen.






    Noch ein Detailausschnitt aus dem Krönchenhagen:


  • Hirtenstraße 8/9

    Beim Sanierungsprojekt in der Hirtenstraße ist man schon ein ganzes Stück weitergekommen (zuletzt in #67). Aktuell verdecken die Planen am Baugerüst die beiden zusammengeschalteten Gebäude. Man erkennt aber, dass bereits das Dach samt Gaube neu eingedeckt worden ist und auch die Fassade schon einen warmen Gelb-Ton bekommen hat.




    Das Endergebnis steht und fällt meines Erachtens aber mit der Wahl der Fenster. Hier sind zur Zeit noch die alten Fenster vorhanden. Würden sich die neuen Fenster in etwa an den alten orientieren, wäre alles perfekt. Mal schauen, was kommt.


  • Aktuelles in der Mühlenstraße

    Obwohl in der Mühlenstraße (zuletzt in #52) aktuell keine Projekte laufen, möchte ich kurz die Nummer 46 erwähnen, deren Schicksal weiterhin sehr ungewiss ist. Scheinbar denkt die Stadt inzwischen über einen Abriss und einen anschließenden Verkauf der Fläche nach, inklusive Neubauverpflichtung an den Käufer. Dieses Verfahren kann ich an dieser Stelle jedoch nicht nachvollziehen. Obwohl die Eigentümersituation sicher eine andere ist, gibt es auf der Südseite der Mühlenstraße bereits zwei große Baulücken, die seit Jahren auf Neubauten warten. Die Nordseite ist dagegen komplett erhalten. Ich finde es erstaunlich, dass sich hier niemand finden lässt, da die Grundstücke weit in das Quartier hineinreichen und die Freiflächen auf der sonnigen Südseite liegen. Für Wohnbebauung wäre der Standort also sehr gut. Diese Vorteile sollten doch auch dafür sorgen, dass man den Altbau in der Nummer 46 erhalten und sanieren kann. Das Luftbild zeigt, dass auch hier ein großer Garten angelegt werden könnte, wenn man wöllte.




    Eventuell sind die Schäden am Gebäude aber schon so groß, dass eine Sanierung nicht mehr wirtschaftlich erscheint. Wie dem auch sei, ich hoffe, dass die aktuellen Arbeiten am und im Gebäude nicht die ersten Anzeichen des Abrisses sind. Oder sollte das etwa eine Sanierung sein? Ich bin gespannt.



    Auch die 47 wartet auf bessere Zeiten, sieht aber noch solider aus als sein Nachbar. Im März war ich zufälligerweise im benachbarten Derz'schen Haus (Nummer 48, Backsteinbau). Dort hat ein Bistro eröffnet und ich habe die Chance genutzt, um Fotos zu machen.





    Ein Blick auf die Deckenkonstruktion mit den erhaltenen Malereien:


  • Neubau "Sonnenhof" Armesünderstraße

    Was noch fehlt, ist das große Neubauprojekt in der Armesünderstraße (zuletzt in Post #62), wobei die Arbeiten sich jetzt verstärkt auf die Schnoienstraße verlagert haben. In der Armesünderstraße sind die Neubauten bereits bezogen. Weiterhin in Bau befinden sich das Eckgebäude Armesünderstraße/Schnoienstraße sowie das Nachbargebäude. Außerdem sind die Freiflächen auf der Hofseite noch herzustellen, was wohl als letztes geschehen wird.




    Im südlichen Bereich hat man um den alten Wasserturm die Pflasterarbeiten weitestgehend fertiggestellt und auch die restlichen Außenanlagen sind hergestellt und warten zum Teil noch auf ihre abschließende Bepflanzung. Ich finde es schade, dass man die Freiflächen nicht teilweise den unteren Mietparteien zugeschlagen hat. Diese hätten sich hier kleine, private Grünflächen anlegen können, aber die Wohnungsbaugenossenschaft wollte die Flächen sicher für alle zugänglich lassen. Es wird sich zeigen, ob das Konzept aufgeht.




    Im Hintergrund der beiden vorigen Fotos sieht man bereits die sich in Bau befindlichen Gebäude an der Schnoienstraße. Es folgen zunächst zwei Fotos des Eckgebäudes von der Straßen aus. Durch das grelle Gegenlicht konnte ich mich nicht wirklich gut positionieren, aber es sollte reichen.




    Die Fassade sieht fertig verputzt aus und alle Fenster sind eingesetzt. Die Abrüstung wird sicher in absehbarer Zeit erfolgen. Solange möchte ich mir noch kein Urteil erlauben. Ich muss aber sagen, dass ich die Fensterprofile in der Rundung viel zu wuchtig finde, soweit ich das durch die blauen Folien erkennen kann.



    Der Nachbarbau war Ende des letzten Jahres erst bei der Deckenplatte des Untergeschosses angekommen. Hier hat sich viel getan und ich war erstaunt, dass sich das Gebäude architektonisch doch recht stark von seinen neuen Nachbargebäuden unterscheidet. Zum Positiven, muss ich ergänzen. Zunächst gefällt mir hier die Wahl von Backstein äußerst gut, auch im Übergang zum älteren Backstein-Gebäude nebenan. Zudem harmoniert das Grün der Fenster besser mit dem Backstein. Auch bei den Fenster hat man sich für das richtige Format entschieden; die Fenster sind nicht horizontal gesprosst. Stattdessen wird außen ein Geländer angebracht, was optisch eine deutliche Verbesserung zu den bereits fertiggestellten Gebäuden darstellt. Wichtig ist hier aber auch die Wahl des richtigen Geländers.




    Viel mehr kann ich noch nicht dazu sagen. Aber auch hier wird es mit der Fertigstellung wohl nicht mehr so lange dauern. Auf der Rückseite sieht es situationsbedingt noch sehr nach Baustelle aus.




    Das war es erstmal wieder. Liebe Grüße :)

  • Sanierung Domschule

    Mit neuen Bildern melde ich mich aus Güstrow zurück! Es wurde mal wieder Zeit. Und ich fange gleich mit der Sanierung der Domschule an, die bekanntlich in diesem Sommer/Herbst abgeschlossen werden soll (zuletzt in Post #69).




    Mittlerweile hat man das neue Haupttreppenhaus äußerlich komplett fertiggestellt. Vor Kurzem wurden auch an der eigentlichen Treppe die letzten, größeren Arbeiten weitgehend abgeschlossen. Man hat sich für zwei verschiedene Geländertypen entschieden, was man auf dem ersten Foto durch das Glas leider nur erahnen kann. An den Außenseiten der U-förmigen Treppe wurde ein Geländer mit vertikalen Stäben verwendet, während man sich an den Innenseiten für geschlossene Stahlplatten mit rötlicher Farbe entschieden hat. Es fehlt noch der Fahrstuhl, der erst im September geliefert werden soll.


    Im jüngeren Gebäudeteil sind alle Klassenräume fertiggestellt. Zuletzt waren noch die Elektroinstallateure am Werk. Im alten Gebäudeteil laufen die Arbeiten dagegen noch auf Hochtouren.



    Bis zum Schuljahresbeginn soll der gesamte Komplex fertiggestellt sein. Allerdings können die Schüler dann noch nicht in diesem Haus unterrichtet werden. Der Hauptgrund dafür ist die noch fehlende Ausstattung mit den erforderlichen Schulmöbeln. Der Landkreis als Träger des Gymnasiums verweist auf die langen Lieferzeiten. Zudem konnten die Leistungen erst verspätet ausgeschrieben werden. Die Verantwortlichen im Gymnasium möchten gerne in ein komplett fertiges Gebäude ziehen. Aus diesem Grund hat man sich darauf geeinigt, dass der Schulbetrieb offiziell erst nach den Herbstferien aufgenommen wird.


    Ein Blick auf die Rückseite:



    Es lohnt sich noch ein Blick auf das Rettungstreppenhaus, das man auf der Nordseite des jüngeren Gebäudeteils errichtet hat. Ich finde, man hat sich hier für eine sehr elegante Lösung entschieden, die sich durch die Wahl des Backsteins optisch hervorragend an den Bestand anschließt. Durch die breitere Ausführung konnte man hier zudem Sitzmöglichkeiten durch die Zusammenlegung von Stufen schaffen.



    Interessant wird demnächst auch die Gestaltung des "Schulhofes" sein. Ich dachte bisher immer, man würde die bestehende Mauer durch eine neue Umzäunung ersetzen, doch das folgende Foto beweist das Gegenteil. Der rechts zu sehende Abschnitt ist bereits komplett neu aufgebaut worden. In diesem Stil wird dann wohl auch der noch ausstehende, linke Abschnitt aufgearbeitet werden. Erstaunlich, was man aus dieser Mauer noch herausholen kann.



    Zur Erinnerung: Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 4,4 Millionen Euro.

  • Sanierung Domplatz 11/12

    Gleich um die Ecke am Domplatz 11/12 habe ich kleinere Sanierungstätigkeiten entdeckt, die hoffentlich noch auf das gesamte Gebäude übergreifen werden. Die städtebauliche Situation ist hier etwas merkwürdig, da die sich hier befindlichen, drei Gebäude ein ganzes Stück in das Quartier hineingesetzt worden sind. Zwei davon sind äußerlich unsaniert, wobei bei der Nummer 11 aktuell die Erdgeschossfassade umgestaltet wird.




    Was sofort auffällt: Man hat die bestehende Fensteraufteilung zugunsten einer Anpassung an die Ordnung im ersten Obergeschoss aufgegeben. Zuvor befanden sich hier nur zwei Öffnungen, die wohl zur DDR-Zeit entstanden sind. Zum Vergleich habe ich mal ein Foto von 2009 herausgesucht und den aktuellen Zustand gegenübergestellt.




    Das dritte Gebäude in dieser Gruppe, das sich westlich anschließt, wurde übrigens 1840 gebaut und beherbergte einst die Güstrower Freimaurerloge.