Leipzig: ÖNV-Diskussionsthread

  • Eine der ganz großen Schwachstellen im Leipziger Nahverkehr sind die Nachtlinien. Zumindest von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag, sollte man diese durchgängig anbieten. Vor allem in den schon genannten Stadtteilen im Süden, Westen und Osten der Stadt. Eine Variante dortiger Linien könnte ich mir similär der Tramlinie 14 vorstellen. Also den Kreis um den Ring herum. Dann müssten man die Linien nicht die komplette Trasse laufen lassen und könnte die Taktung verdichten. Außerdem böte sich da auch immernoch der Hauptbahnhof als Knoten an.


    Auf der anderen Seite mussten selbst Metropolen wie Berlin und London (seit 2015/16) lernen, dass auch in den Nächten die Einwohner und Besucher gerne mit den Öffentlichen unterwegs sind.



    PS: Wenn die LVB richtig auf Zack ist, könnte sie auch ein "Nachtticket" für 1.50/2.00 Euro anbieten. Das würde nach meinen Erfahrungen, durchaus ziehen.

  • Die Antwort der LVB zum neuen Nachtnetz gibt es seit heute online:


    https://www.l.de/verkehrsbetri…chts-unterwegs-in-leipzig


    Nun ja, das Problem der Schleifenfahrten bei der N5, N6, N8 und N9 bleibt bestehen. Wer z.B. nach Markkleeberg-West will oder zur Bautzner Str. (N6), fährt ewige Schleifen. Zumindest an einigen Stellen wurden diese behoben.
    Desweiteren sind immer noch Gebiete ausgeschlossen, z.B. "Hamburger Str." (Li. 9). Auch der Bereich der Li. 2/16 (Nationalbibliothek) ist nicht erschlossen, obwohl dort auch Menschen wohnen - bspw. in den 16ern. Ein Nachtnetz ist immer schwierig zwischen Wirtschaftlichkeit und breiter Erschließung zu bauen, aber der große Wurf ist das mE nicht. Vor allem nur EINE Straßenbahn und dann ausgerechnet diese Linienführung ist schwer nachzuvollziehen... Ok, Schleussig und tlw. Reudnitz macht Sinn, aber Lausen und Paunsdorf-Nord sind nicht gerade die nachfragestarken Ecken.

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  • Geplanter Neubau des S-Bahn-Haltes Radefeld

    Ein wesentlicher Grund, warum es mit der S-Bahn in Radefeld nicht weiter geht, ist der Streit zwischen den Nahverkehrsgesellschaften in Mitteldeutschland und der Deutschen Bahn über die Höhe der Bahnsteige: "Aufgrund des Streits liegen derzeit sogar Bauprojekte auf Eis. Unter anderem geht es bei den Planungen für den Neubau des Haltepunktes Radefeld am Porschewerk zwischen Leipzig und Halle/Saale derzeit nicht weiter, solange unklar ist, in welcher Höhe der Bahnsteig gebaut werden soll."


    Bauprojekte wegen Streit um Bahnsteigkanten gestoppt
    https://www.mdr.de/nachrichten…nten-geht-weiter-100.html

  • Deutschlandtakt und Sachsentakt

    Ja, ich weiß, es geht um Fern- und nicht um Nahverkehr, aber der bis 2030 geplante Deutschlandtakt im Fernverkehr hat auch Auswirkungen auf letzteren:


    Deutschlandtakt macht Schienenverkehr pünktlicher, schneller und verlässlicher
    https://www.bmvi.de/SharedDocs…euer-deutschlandtakt.html


    Zielfahrplan Deutschland-Takt
    Vorstellung des ersten Gutachterentwurfs im Rahmen des Zukunftsbündnisses Schiene
    https://www.bmvi.de/SharedDocs…df?__blob=publicationFile


    Ausgewählte grundlegende strukturierende Elemente des Deutschlandtaktes
    – Knoten Erfurt zur vollen und halben Stunde führt zu Optimierung der Knoten Halle (00/30), Leipzig (15/45) und Dresden (30)
    – Bildung eines Netzes von regionalen FV-Linien („FR-Linien“) zur flächenhaften Erschließung (Anbindung nahezu aller Städte über 100.000 Einwohner an das Fernverkehrsnetz) (u.a. Chemnitz, Zwickau, Plauen)


    Der Deutschland-Takt erfordert neben kleinen nur einzelne größere Infrastrukturmaßnahmen
    Beispiele für großräumige Infrastrukturmaßnahmen zur Engpassbeseitigung
    – Leipzig Hbf – L-Stötteritz: Reaktivierung eines Streckengleises


    Zielfahrplan Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen
    https://www.bmvi.de/SharedDocs…df?__blob=publicationFile


    https://twitter.com/RomanGrabolle/status/1049759313496076289

  • Eisenbahnbrückenbau in Großzschocher

    Wisst ihr warum die zwei Eisenbahnbrücken der sogenannten Waldeisenbahn Richtung Markkleeberg in Großzschocher gerade gebaut werden? Die eine geht über die Dieskaustr. und die andere über die Küchenholzallee. Über die Dieskaustr. könnte ich ja noch mit der geplanten Sanierung der Dieskaustr. ab nächstem Jahr in Verbindung bringen, aber die 2. Eisenbahnbrücke, ergibt er nur Sinn, wenn sie zu marode war. Oder ist dort etwas mehr geplant? Wisst ihr da was?

  • Interessant am DeutschlandTakt ist, dass es von Berlin sowohl nach Halle als auch nach Leipzig halbstündliche ICE-Verbindungen geben soll. Genau so auch von Leipzig nach Erfurt (zur Zeit 3 Verbindungen pro Richtung innerhalb von 2 Stunden).


    Soweit ich weiß, soll wohl unter anderem eine zusätzliche Linie Leipzig-FFM dazu kommen...


    Interessant auch, dass die Strecken mit 300 km/h Abschnitten (z. Zt. in Deutschland nur Frankfurt - Köln und Leipzig/Halle - Erfurt - Nürnberg - Ingolstadt) auch mit 300km/h-fähigen Fahrzeugen bedient werden sollen. Wenn das so kommt, wäre das eine erhebliche Aufwertung für Leipzig als ICE-Bahnhof.


    Was ich mich nur frage: warum wird nicht erwogen, die Strecke Leipzig/Halle - Berlin für höhere Geschwindigkeiten (230 km/h!?) auszubauen um eine Fahrzeit von 1 Stunde zu sichern? Hängt das damit zusammen, dass die Strecke abschnittsweise 4-gleisig ausgebaut werden soll bei gleichbleibender vmax?

  • Modhinweis Cowboy: Beitrag aus „Verkehrsprojekte“ hierher verschoben und nun mit vorangegangenen Beitrag überschnitten. Danke für die ausführliche Zusammenfassung.

    Jetzt scheinen wohl die ersten Wach geworden zu sein!
    RESPEKT! Na dann mal schnell loslegen.


    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…au-des-Strassenbahnnetzes


    https://www.leipzig.de/umwelt-…ntlicher-personenverkehr/


    Da bring ich dorch gleich nochmal meine Straßenbahntrasse in Richtung Max-Liebermann-Straße ins Gespräch.



    Die Projekte im Detail:


    - „Südtangente“ über Schleußiger Weg/Kurt-Eisner-/Semmelweisstraße (von der Könneritz- bis zur Prager Straße) -> SUPER
    - S-Bahnhof Wahren zum Rathaus Wahren (über Linkelstraße) einschließlich einer Wendeschleife über die verlängerte Auensee- auf die Georg-Schumann-Straße -> TOTALER Quatsch - die Hälfe der Straßen wurde schon neu gebaut - hier kann man sagen 15 Jahre zu spät überlegt
    - „Brünner T“ beginnen, mit dem eine Straßenbahn-Verbindung von der Antonien- zur Lützner und Ratzelstraße -> NAJA da muss man dann wohl noch Sinnvolle Linienführungen finden
    - Anbindung für den Lindenauer Hafen (Plautstraße) – in Verbindung mit einer Verlängerung der Linie 14 über die Saalfelder Straße -> Super aber dann wohl eher Saalfelder Straße / Dr. Hermann-Duncker Straße (mehr Einzugsgebiet)
    - Einbindung des Böhlitz-Ehrenberger Wohnungsneubaustandorts südlich der Leipziger Straße -> Naja dann müsste man die Wagenzüge Teilen oder abwechselnd fahren lassen was den Takt ausdünnt
    - Straßenbahnverlängerung von der Landsberger Straße nach Lindenthal -> TOTAL verschlafen - die Brücke über die Bahn ist neu und für den Straßenbahnverkehr nicht ausgelegt 10 Jahre zu spät
    - Meusdorf nach Liebertwolkwitz -> Nachfrage?
    - Anger-Crottendorf nach Mölkau -> NAchfrage? Der Bus fährt da könnte sich auch als Tram rechnen, da Anger-Crottendorf langsam wird
    - Schönefeld oder von der Torgauer Straße ins Gewerbegebiet Nordost (Braunstraße) nach Thekla -> Überfällig aber auch 10 Jahre zu spät. Hier hätte man gleich noch unter der Bahn in Thekla queren müssen und den Ring schließen weiter bis zur Endstelle der Linie 9. Jetzt werden dort die Brücken und S-Bahn Haltestellen neu gebaut.


    Neue S-Bahn Haltepunkte:


    - Haltepunkt Paunsdorf für die S4 -> NUR ZU
    - Haltepunk Althen für die S4-> NUR ZU
    - Freiladebahnhof (Theresienstraße) für die S1/S3 -> Wird schwierig, da der Haltestellenabstand dort nach Gohlis gering ist (wieder 3 min Fahrzeitverlängerung auf der Gesamtstrecke) -> Aber möglich
    - Arno-Nitzsche-Straße/Marienbrunn für S3/S5/S6 -> NUR ZU
    - Coppiplatz für S3 -> Wird schwierig, da der Haltestellenabstand dort nach Gohlis gering ist (wieder 3 min Fahrzeitverlängerung auf der Gesamtstrecke) -> Aber möglich

    Einmal editiert, zuletzt von QM-magd ()

  • Da möchte ich mich den Gedanken und Ideen von QM-magd mal anschließen und hier weitere Ideen präsentieren:



    Straßenbahn



    • Linie 4 - (Verlängerung) Endstelle Linie 4 - Lindenthal - S-Bahnhof Lützschena - Linienverlauf
    • Linie 7 - (Umverlegung/Verlängerung) Böhlitz-Ehrenberg - Bahnhof Rückmarsdorf - Schönauer Ring - Schonauer Straße - Großzschocher - Linienverlauf
    • Linie 8 - (Umverlegung/Verlängerung) Straßenbahnhof Paunsdorf - Sommerfeld - A14 - Linienverlauf
    • Linie 9 - (Umverlegung/Verlängerung) Connewitz - Koburger Str. - Cospudener See - Linienverlauf
    • Linie 12 - (Umverlegung/Verlängerung) Kohlgartenstr. - Anger-Crottendorf - Mölkau - Linienverlauf
    • Linie 13 - (Abzweig) Torgauer Straße - Braunstraße - S-Bahnhof Thekla - Endstelle Linie 9 - Linienverlauf
    • Linie 14 - (Verlängerung) Merseburger Str. - Busbahnhof Lindenau - (bisherige) Endstelle Linie 14 - Linienverlauf
    • Linie Y - (Tangentialverbindung) Lindenauer Hafen - Schleußiger Weg - Völkerschlachtdenkmal - Linienverlauf
    • Linie X - (Abzweig) Hauptbahnhof Westseite - Berliner Str. - Freiladebahnhof - Theresienstr. - Linienverlauf
    • Sonderlinien - (Abzweig) - Waldstr. - Sportforum Ost - Linienverlauf


    Autonomes PTS



    Bus


    • Linie 130 - (Umverlegung/Verlängerung) Frankenheim - Siemensstr. - Bahnhof Markranstädt - Linienverlauf


    S-Bahn




    ... weitere Ideen von anderen Nutzer findet ihr mit der Suche nach "Leipzig"

    2 Mal editiert, zuletzt von Woodnock ()

  • @QM Magd


    Der Tramvorschlag zur Max-Liebermann-Str. ist nicht wirklich pralle:
    - die Fußwege dort bleiben für tausende der neuen Einwohner unangenehm weit (v.a. östlich davon)
    - die am westlichen Rand haben einen kurzen Weg zur S Slevogtstr. (schneller im Zentrum)
    - Die Teilung in der Schumannstr. erfolgt wie? Eine der beiden Linien weg? Eine dritte dazu?


    Der Ökolöwe hatte mal vorgeschlagen, das Gleisdreieck Viertelsweg um die 700 bis zur Heeresbäckerei zu verlängern, einfach zu bauen, keine Brücken, fertig. Nachteil dort, es bräuchte eine Linie mehr und diese hätte via Waldplatz Umwege ins Zentrum. Deshalb wäre ein Busnetz praktischer billiger und schneller.

  • @ Woodnock


    gemalt sieht das alles toll aus, doch Kilometer für Kilometer rauschen die Millionenkosten nach oben:
    1,5 Mio. Euro je km für Gleisbau / Trasse / Fahrleitung
    ca. 0,5 bis 1,0 Mio für eine Haltestelle, Abstand ländlich ca. 1km, also auch 1 Mio./km
    ca. 4 Mio. Euro je Fahrzeug (inkl. Abstellkosten), brauchst du bei sinnvollem 10er Takt brauchst du alle 3 Streckenkilometer ein Fahrzeug, also 1,2 Mio / Kilometer
    Unterwerk, 1 Mio. je Stück, versorgt in etwa 3 bis 5km Strecke, also 0,3 Mio je km
    Personal immer 3 Personale je Fahrzeug rechnen, Jahreskosten also 0,3 Fz.jekm * 3 Personale * Jahresgehalt * 2 (=Arbeitsgeberanteil etc.) 80k je km je Jahr


    = 1,5 Mio. + 1 Mio. + 1,2 Mio. + 0,3 Mio. = 2,5 Mio. je km Invest, grob übern Daumen
    zuzüglich 80k Lohnkosten je km und Jahr zuzüglich Betriebsaufwendungen (Strom, Reparatur, all der Scheiß)


    nimm deinen ersten Vorschlag Linie 4 bis S-Lützschena ca. 6km Strecke, sind locker 15 Mio. Invest, sonderfälle wie Bahnbrücke noch gar nicht drin, bei sehr dürftigem Potenzial entlang der Strecke. Am Ziel, dem GVZ mit 7.000 Arbeitnehmern insgesamt fährt diese Linie nur in eine Ecke, wo auch schon die S-Bahn in einem Bruchteil der Zeit hinfährt und recht magere Nutzerwerte hat, weil die Arbeitsplätze eben noch doofe 2 bis 5 km weit weg sind. Sieht jetzt nicht nach der Rentabilitätsgranate aus, oder?

  • @C.S.



    Danke für die Aufstellung und ja, neue Infrastrukturen kosten Geld.



    Bei dem Personal sieht es schon anders aus. Wir haben die techn. Möglichkeiten, auch in begrenzten rechtlichen / räumlichen Rahmen, auf Personal zu verzichten und z.B. Fahrzeuge autonom fahren zu lassen. Andererseits ersetzen einige der Ideen bisherige Buslinien oder führen Linien "nur" neue Wege, so dass nur im Falle einer Verlängerung oder Taktverdichtung neues Personal benötigt wird (ja, ich kenne die aktuelle Personalmisere bei der LVB).




    Was die Takte angeht, heißt eine Verdichtung des Netzes auch, dass einige der jetzt befahren Netzteile auch ausgedünnt werden können, z.B. muss jede Linie unbedingt über den Innenstadtring fahren? Weiterhin würde ich dem ÖPNV-Nutzern zutrauen, dass Sie damit klarkommen, wenn nicht jeder Zug einer Linie auch immer bis zur letzten Endstelle fährt, sondern dass einige Züge auch vorher kehrt machen - so würde der Takt in Stadtnähe hoch, an den Außengrenzen etwas niedriger sein.



    Zuletzt möchte ich an den aktuellen Entwurf zum Nahverkehrsplan erinnern, der 12 Jahre in die Zukunft schaut(-en möchte). Wir leben aktuell in einer Zeit heftiger Diskussionen über unser Klima, den Nutzen des MIV, über Abgaswerte usw.. Um den Menschen einer Alternative zum Fahrrad, den Tesla's der Zukunft bieten zu können, sollten dies auf jeden Fall keine Busse mit Verbrennungsmotoren sein. Und egal mit was wir uns bewegen werden, die Wege müssen da sein uns sollten uns die Möglichkeit geben direkt von A nach B zu fahren, statt mit Umsteigen in C und D zum Ziel zu kommen.



    Ich hoffe für Leipzig, dass wir Fördermittel nutzen die uns geboten werden. Das wir wieder vorausplanen, wie es die Stadtväter vor 100 Jahren gemacht haben und das wir Ideen Raum geben durch Diskussionen zu wachsen.

  • rein theoretisch klingt das alles schick, überzeugt jedoch nicht vollständig.


    Busse werden noch jahrelang Verbrennungsmotoren haben, das ist auch nicht schlimm. Denn der einzige voll-elektrische Bus - seit 2 oder 3 Jahren im Testbetrieb - kommt über eben diesen nicht hinaus. Weder einsatzstabil noch alltagstauglich, nur ca. 3 mal so teuer. DAS ist für die finanzausgedörrten ÖPNV-Betriebe keine Option.


    Takte müssen so weit dicht geführt werden, wie die Brauchbarkeit der Verbindung es erfordert. Klar, muss nicht die entfernteste Endstation sein, doch jede Ausdünnung schwächt die Nutzung. Eine Einzelfallabwägung.


    Das Beispiel der 4 ersetzt keine Buslinie, die werden alle weiter gebraucht, weil diese Linie eben nicht vernetzt, sondern nur eine Verbindung (von mehreren nötigen) liefert. Dann auch eine sehr umwegige in die Innenstadt. Um den Aufwand halbwegs so zu rechtfertigen, dass weder Fahrpreise noch Ausgleichszahlungen astronomisch hoch ausfallen, sollten am Tag mehrere Tausend Menschen einen Linienquerschnitt nutzen. Auf Strecken, die weiter als 30 Minuten vom Zentrum aus "lang" sind, sackt die Nutzung spürbar weg. Deshalb gibt es S-Bahnen....


    Mach es mal andersherum. Du lieferst beispielhaft "Antworten" - Stell doch vorher die "Fragen" dazu! Wie wird xyz besser mit abc verbunden, damit defghijk viele Menschen Vorteile haben. Die Menge von Strecken ist kein Gradmesser, der Sinn eher.

  • Interessant am DeutschlandTakt ist, dass es von Berlin sowohl nach Halle als auch nach Leipzig halbstündliche ICE-Verbindungen geben soll. Genau so auch von Leipzig nach Erfurt (zur Zeit 3 Verbindungen pro Richtung innerhalb von 2 Stunden).


    Soweit ich weiß, soll wohl unter anderem eine zusätzliche Linie Leipzig-FFM dazu kommen...


    Interessant auch, dass die Strecken mit 300 km/h Abschnitten (z. Zt. in Deutschland nur Frankfurt - Köln und Leipzig/Halle - Erfurt - Nürnberg - Ingolstadt) auch mit 300km/h-fähigen Fahrzeugen bedient werden sollen. Wenn das so kommt, wäre das eine erhebliche Aufwertung für Leipzig als ICE-Bahnhof.

    Also die Aufwertung würde mich nicht überraschen. Wenn man so die Strecken LE-Berlin oder LE-Frankfurt fährt hat sich das Fahrgastaufkommen in den letzten beiden Jahren noch einmal ziemlich verstärkt. Zumindest so mein persönlicher Eindruck. Leere Bahnsteige auf dem Hbf. und willkürlich freie Platzwahl auf diesen Strecken kaum noch vorhanden. Leipzig entwickelt sich langsam zu einem klassischen Pendler- und Umsteigebahnhof für den Süd-Osten der Republik.



    Bzgl. Berlin/München und Frankfurt wäre eine Aufwertung auf einen 30 min Takt natürlich absolut zu begrüßen. Bei Berlin am besten im Wechsel ohne bzw. mit den Halten Bitterfeld/Wittenberg um vielleicht die Fahrzeit wieder auf die knapp 60 min zu drücken. Genau so wie bei Frankfurt ohne Eisenach und Fulda alle 30 min. Das Fahrgastaufkommen reicht da locker für einen stündlichen Halt.

  • ^ Dein Eindruck täuscht dich nicht. In verschiedenen Medien konnte man lesen, dass die Fahrgastzahlen bei der Bahn (hier wohl hauptsächlich den Fernverkehr betreffend) enorm gestiegen seien und das Unternehmen von diesem Erfolg sprichwörtlich überrollt worden ist. Leipzig profitiert natürlich durch die neuen Schnellstrecken nach Erfurt und darüber hinaus nach Bamberg durch den Thüringer Wald. Ich war in letzter Zeit beruflich viel unterwegs und komme gerade aus München, von wo aus ich bequem in 3 Stunden in Leipzig war. Nach Frankfurt und Hamburg braucht man auch nur noch 3 Stunden. Da verschwende ich ja gar keinen Gedanken mehr daran, vielleicht doch mal das Auto zu nehmen. Nö, die Bahn ist auf diesen Strecken tatsächlich das schnellste, bequemste und für flexible Kunden auch das günstigste Reiseverkehrsmittel.



    Das Problem eines 30-Minuten-Taktes wird demnach auch nicht fehlender Wille sein, sondern dass nicht ausreichend Züge vorhanden sind. Die sind schon bei der jetzigen Taktung in kaum ausreichender Zahl vorhanden.

  • Ich war in letzter Zeit beruflich viel unterwegs und komme gerade aus München, von wo aus ich bequem in 3 Stunden in Leipzig war. Nach Frankfurt und Hamburg braucht man auch nur noch 3 Stunden. Da verschwende ich ja gar keinen Gedanken mehr daran, vielleicht doch mal das Auto zu nehmen. Nö, die Bahn ist auf diesen Strecken tatsächlich das schnellste, bequemste und für flexible Kunden auch das günstigste Reiseverkehrsmittel.

    Absolut d'accord. Wie zentral man mit Leipzig liegt, merkt man ja an den Zeiten in den Westen, Süden, und Norden. Alle großen Umsteigepunkte dort - Frankfurt/München/Hamburg - sind in locker drei Stunden zu erreichen. Die Nähe zu Berlin ein absolute Plus.


    Was mir aber wirklich noch fehlt wäre eine schnelle ICE-Verbindung über Hannover in das nordöstliche Ruhrgebiet. Das passt bisher eigentlich nicht wirklich.


    Aber ich habe Firmen kennengelernt, die durch die zentrale Lage tatsächlich nach Leipzig umgezogen sind. Frankfurt ist beim Büromarkt im Vergleich einfach zu teuer für den Mittelstand.

  • ^ Naja, ich kann nicht so ganz 100%-ig in den Reigen mit Einstimmen, die ~ 3:15 von/nach München betreffen nicht jede der (nur noch) zweistündlichen Verbindungen, die Verbindung nach Berlin hinkt seit Jahren dem ab 2006 gesetzten Standard von 59 Minuten bis Berlin-Südkreuz um 6-7 Minuten hinterher (wobei das zugegebenermaßen zwischendurch auch schon mal schlechter war) und nach Inbetriebnahme der VDE8 sind die Spätverbindungen, insbesondere am Wochenende, eingestutzt worden (letzte Verbindung jetzt täglich um Viertel nach 10). Insofern gibt es da aus Meiner Sicht schon noch Luft nach oben :)

  • ^ Im Prinzip gibt es eine stündliche Verbindung nach München. Alle zwei Stunden halt nur mit Umstieg in Erfurt am Gleis gegenüber. Mit jener braucht man nur zwei Minuten länger.


    ...die Verbindung nach Berlin hinkt seit Jahren dem ab 2006 gesetzten Standard von 59 Minuten bis Berlin-Südkreuz um 6-7 Minuten hinterher


    Ich verstehe auch nicht ganz, warum der ICE auf den Schnellstrecken, die meines Wissens für mindestens 250 km/h ausgelegt sind, so langsam sind. Nach Berlin geht's nur selten schneller als mit 200 Sachen und durch den Thüringer Wald ging es letzte Woche auch nur mit konstanten 212 km/h voran. Ohnehin grenzt es an eine Farce, die Prestigeverbindung Berlin-München über Leipzig und Erfurt zu führen. Die Strecke über Leipzig - Zwickau/Gera - Hof hätte eine Zeitersparnis von etwa 30 bis 45 Minuten gebracht und wäre auch deutlich preiswerter gewesen als die Schneise durch den Thüringer Wald. Aber gut, der Drops ist gelutscht. Politik stand über Vernunft.


    Wenn ich sehe, dass man mit der aktuellen Reisegeschwindigkeit für die 300 km bis nach Bamberg trotzdem lediglich 1:27h braucht, dann weiß ich, dass auf den anderen ICE-Strecken von Leipzig aus noch viel Luft nach oben ist. Frankfurt könnte beispielsweise in knapp über 2 Stunden erreicht werden. Auf dem Streckenabschnitt zwischen Eisenach und Fulda kommt statt Expressgefühl pure Eisenbahnromantik auf, so wie sich der ICE dort durch die Täler schlängelt.



    Ein bisschen Eisenbahnromantik gab es auch letzte Woche auf dem Weg nach München. Die Handyaufnahme zeigt den ersten Schnee im Thüringer Wald.
    Bild: Cowboy

  • ^ Wäre Berlin-München über Südwestsachsen gebaut worden, die Ostwestverbindung davon allerdings nicht profitiert und man wäre weiterhin bei ~ dreieinhalb statt drei Stunden bis Frankfurt. Ebensfeld-Erfurt-Leipzig/Halle ist übrigens sogar auf 300 Km/h VMax ausgelegt, die aber nur vom auf den Sprinterverbindungen eingesetzten ICE3 erreicht werden können. Für die Strecke nach Frankfurt ist ja ein Ausbau Gerstungen - Fulda - Frankfurt/Main geplant, der langfristig eine halbe Stunde bringen soll und auch Nürnberg-Ebensfeld wird ja noch ausgebaut. Ohne die Pufferzeiten, die man eingebaut hat, würde die DB aber wohl nicht mal ihre eh schon ziemlich schlechten Pünktlichkeitswerte erreichen.