BVK-Zentrale (3 HH 115m, 60m, 40m) [im Bau]

  • Ich habe mich gestern abend mal kurz vor Ort umgesehen und muss meine unterstellte Kritik am BA teilweise revidieren. Mangels Ortskenntnis hatte ich bisher angenommen, dass das Areal nördlich und jenseits des Richard-Strauss-Tunnels liegt. Mir war nicht bewusst, dass hier die Richard-Strauss-Str. ja komplett im Tunnel verläuft - das Gebiet also vom Autoverkehr beruhigt ist. Deshalb MUSS hier Wohnbebauung hin, gerne oder aufgrund der Umgebung unbedingt in Hochhäusern, aber eben Wohnnutzung. Ich war davon ausgegangen, dass die Flächennutzungspläne im Zuge des Baus der Tunnel am Mittleren Ring ohnehin entsprechend geändert wurden, so wie am Westpark jetzt auch Wohnungen auf ehemaligen Büroarealen entstehen. Wenn die öffentliche Hand schon Milliarden für Tunnelbauten ausgibt, dann sollte die gewonnene Lebensqualität über den Tunneln auch maximal genutzt werden, und Wohnungsnutzung ermöglicht werden. Hier hat der BA absolut recht. Also bitte Wohntürme und kein neues Büroghetto. Das sollte die Stadt in ihren Bebauungsplänen auch entsprechend vorschreiben.


    Hier ein paar Bilder vom alten Siemens-Bestand, aufgenmommen am 13.07.18:



  • iconic:


    Der BA wollte der BVK 50 % Wohnnutzung vorschlagen, hat es dann aber sein lassen, da er zunächst eine generelle Stellungnahme seitens der BVK bzgl. der geforderten Wohnnutzung abwarten möchte.


    Grundsätzlich favorisiere ich hier ebenfalls eine Mischung aus Wohnungen und Büros.


    Da es in München natürlich auch eklatanten Büroflächenmangel gibt, könnte die Stadt aber auch verstärkt darauf hinarbeiten, dass auf dem dann frei werdenden BVK Gelände Wohnungen realisiert werden, sollte die BVK auf dem Siemensareal nicht einlenken und ausschließlich Büros realisieren wollen.

  • Mischnutzung ok....aber dann besser deutlich mehr als 50 Prozent Wohnen. Dafür kann dann gerne dichter und höher gebaut werden (wie hier bereits ausgeführt wurde). Das Areal ist mit der U-Bahn perfekt angebunden und dahinter ist mit dem Denninger Anger ein riesiger Park. Hier muss dicht und mit dem Schwerpunkt Wohnnutzung gebaut werden. Da muss die Stadt auch mal gesamtstädtisch planen und nicht immer nur partikular-mäßig einen Fall betrachten - es gibt genügened Areale an Bahngleisen, Autobahnenden oder am Mittleren Ring, die sich nach wie vor nicht für Wohnnutzung aber sehr wohl für Büronutzung eignen. Aber gut, der Fehler ist schon früher gemacht worden, indem man hier nicht reine Wohnnutzung vorgeschrieben hat. Jetzt ist es für ein 100prozentiges Wohnprojekt eh zu spät. Man kann nur noch versuchen, mit dem neuen Eigentümer im Nachhinein zu verhandeln und ihm Baurecht für maximale Dichte erteilen.

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    Du sagst es, die U-Bahn liegt vor der Haustür. Da ist es doch nur sinnvoll, auch viele neue Arbeitsplätze zu schaffen (die Stadt wird sich auch die Gewerbesteuer natürlich nicht einfach entgehen lassen wollen). Weder ein reines Büroquartier, noch ein reines Wohnquartier wären mMn erstrebenswert. Andernorts wird Funktionsdurchmischung gefordert, warum nicht auch hier?


    Könnte als "Urbanes Gebiet" geplant werden.

  • Ja da hast du grundätzlich Recht. Aber das Areal ist relativ klein und kein komplett neues städtebauliches Entwicklungsgebiet. Drumherum gibt es bereits überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze. Mit Schwerpunk Wohnnutzung und geringerem Gewerbeanteil wäre die Funktionsmischung nicht in Gefahr, im Gegenteil, es wäre ein guter Ausgleich für den in diesem Abschnitt gewerbelastigen Arabellapark und würde die Funktionsmischung begünstigen.


    Bei aller berechtigter Sorge über die Verknappungen am Büroimmobileinmarkt liegt mir der Wohnungsbau trotzdem noch ein gutes Stück mehr am Herzen. Geeignete Standorte für den Wohnungsbau sind schwieriger zu finden als Standorte für Büro- und Gewerbenutzung. Deshalb müssen Wohnungen dort gebaut werden, wo es z.B. aus Lärmschutzgründen möglich und ideal ist. So ein idealer Standort ist das Ex-Siemens-Areal durch den Bau des RS-Tunnels geworden.


    Urbanes Gebiet natürlich immer gerne (das ist hoffentlich seit es das Gesetz gibt ohnehin Standard). In diesem Fall sollte der Wohnanteil aber hoch liegen. Auch für solche grundlegenden Fragen scheint mir das Areal allerdigs etwas zu klein. Aber man könnte natürlich stark in die Höhe entwickeln und dann so die entsprechende Menge weiterer Nutzungen zusätzlich zum Wohnen unterbringen :)

  • Aber man könnte natürlich stark in die Höhe entwickeln und dann so die entsprechende Menge weiterer Nutzungen zusätzlich zum Wohnen unterbringen


    Das ist der gemeinsame Nenner :) Habe das auch dem BA so vorgeschlagen, einfach bei Bedarf noch mehr Geschossfläche zu diskutieren, um der BVK, die ja primär ihren neuen Hauptsitz dort errichten möchte, auch Wohnnutzung attraktiv erscheinen zu lassen.

  • Den Vorschlag einer Mischnutzung auf diesem Areal finde ich sehr gut, dafür kann gerne noch etwas stärker verdichtet werden. Allerdings kann man der BVK im ersten Schritt wohl gar nichts vorwerfen, die hat ein Areal gekauft das im Bebauungsplan für Büroflächen ausgewiesen ist. In dem Fall ist eindeutig die Stadt gefragt um hier eine klare Vorgabe zu machen.

  • Warum jetzt hier so vehemnt für Wohnnutzung einsetzen? Ca. 400-500m Luftlinie entsteht gerade ein (ländliches) Wohngebiet, bei dem an es versäumt hat, die mögliche Anzahl an WE vollkommen auszureizen? Die PEK.


    Die Anzahl der WE für dieses große Gebiet ist ein absoluter Witz. In der Bayernkaserne sind es 6.000WE!
    In der PEK hätte man gut und gerne 1.500-2.000 weitere WE bauen können.


    Warum jetzt beim BVK Gelände auf läppische 200-300WE drängen? Mehr gibt die Größe des Areals eh niemals her!


    Bin für eine reine Büronutzung. Alles andere würde womöglich die Pläne der BVK komplett durcheinander bringen und es bestünde die Gefahr, daß sich das Projekt um Jahre verzögert. Am Schluß wird dann wieder einmal nicht in die Höhe gebaut, sondern möglichst dicht und breit mit geringerer Höhe. Völlig unsinnig, hier über Wohnnutzung zu diskutieren.

  • Völlig unsinnig, hier über Wohnnutzung zu diskutieren.


    Sinnig schon s.o., aber die Stadt hat es in der Tat versäumt, die entsprechden Vorgaben zu machen. Jetzt ist es zu spät. Hoffentlich hat man wenigstens weiter südlich auf den wenigen weiteren (zugegebenermaßen deutlich kleineren und nicht direkt an einem Park gelegenen) Gewerbegrundstücken, die vor einigen Jahren noch direkt am Mittleren Ring gelegen waren, die Bauvorgaben enstprechend aktualisiert (z.B. hier https://goo.gl/maps/B44eWEcszao oder hier https://goo.gl/maps/uyyWk3S9UcB2)

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    Was soll denn an den zwei kleinen Gewerbegrundstücken geändert werden?


    Sollen daraus auch Wohnungen gemacht werden?


    Also man muss mMn wahrlich nicht jedes Gebäude neuen Wohnungen opfern. Insbesondere dann nicht, wenn es sich wie in diesem Fall um sehr gut angenommene und gut besuchte Infrastruktureinrichtungen handelt.


    Munich_2030: Zur PEK sind es knappe zwei Kilometer Luftlinie.

  • Zumindest sollte man es in den Bauvorgaben ermöglichen. Jetzt sind die Flächen gut vermietet, aber es ist ja durchaus denkbar, dass hier ein Investor in den nächsten Jahren mal neu entwickelt. Immerhin hat sich durch den Tunnelbau die Lage deutlich verändert.

  • @ MiaSanMia: Ok, dann sind es 2km zur PEK. Von mir aus, kann gerne 1/2 oder 1/3 der beiden kleineren Türme, auch noch für Wohnungen genutzt werden. Dann wären es halt noch ein 100m und ein 80m Turm. Als HH Freund sehr gerne.


    Aber wie ich München kenne, bin ich dabei eher skeptisch. Man sollte auch mal die Dinge so geschehen lassen, wie sie geplant sind. Die BVK braucht, für ihre über 2.000 Mitarbeiter, neue Räume. Dann sollen sie diese Tower genauso bauen.


    Die Debatte, ob man da noch eine Mischnutzung einschieben könnte, würde das Projekt wahrscheinlich um viele Jahre verzögern.


    Ich wäre schon froh, wenn es überhaupt so gebaut wird, mit 115-60-40m!

  • es gibt genügened Areale an Bahngleisen, Autobahnenden oder am Mittleren Ring, die sich nach wie vor nicht für Wohnnutzung aber sehr wohl für Büronutzung eignen.


    Vielleicht musst Du ja nicht arbeiten, ich schon und ich finde es mitnichten gut, wenn Menschen, die einen großen Teil ihrer Lebenszeit im Büro verbringen, an die unattraktivsten Stellen der Stadt abgeschoben werden sollen. An ruhigen Straßen besteht immerhin die Möglichkeit nicht 100 % künstlich belüftete Räume zu bauen sondern auch Räume mit Frischluftzufuhr (auch bei neuen Büro-HH immer öfters zu finden). Außerdem tut es auch einem Büroangestellten gut, wenn er z.B. die Mittagspause in schöner Umgebung, an einer verkehrsberuhigten Straße (z.B. am untertunnelten Abschnitt des Mittleren Rings wie hier) und nicht an einer Autobahnzufahrt verbringen kann.

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    Eben. Mischnutzung wäre denke ich ein guter Kompromiss. Sollten nur Büros entstehen, dann bitte mit ordentlich Gastronomie und Einzelhandel.


    Für 100 % Wohnnutzung ist die RSS nun auch wieder nicht prädestiniert, immerhin gibt es auf dieser Höhe eine Ausfahrt vom Tunnel und verkehrsreich ist die Straße auch heute noch zu beinahe jeder Tageszeit.



    Hier sei auch angemerkt, dass der jetzige Park, der Denninger Anger, demnächst bis über die Weltenburgerstraße zur Friedrich-Eckart-Straße im Osten und der Eggenfeldenerstraße im Süden zu einem riesigen Park ausgebaut wird (wo heute noch Felder sind), dem Pühnpark.
    https://www.google.de/maps/dir//Unnamed+Road,+München/@48.1444338,11.6221096,1519m/data=!3m1!1e3!4m9!4m8!1m0!1m5!1m1!1s0x479e75422748f85d:0xd1102fa5c1f764a8!2m2!1d11.6325743!2d48.1439027!3e0


    Info:
    http://www.sueddeutsche.de/mue…wird-kultiviert-1.3764188
    http://www.spd-muenchennordost.de/ba-13-im-november-2017/

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    Das mit dem Pühnpark wußte ich nicht. Hatte allerdings schon vor Jahren auf Google Earth überlegt, warum man hier keinen tollen, verbundenen Park anlegt.


    Das spräche dann natürlich schon für Wohnungen auf dem BVK Gelände. Außerdem sollte man unbedingt untersuchen, wo man entlang dieses Parks alte Gebäude abreißen kann und moderne Wohntürme oder Blockrand mit Hochpunkten bauen kann.


    Wäre ein äußerst attraktives Wohngebiet. Erinnert mich immer wieder an unser Hochhaus, praktisch direkt im Ostpark. Für Familien mit Kindern gibt es nichts tolleres, als an (bzw. fast schon in) so einem Park zu wohnen.


    Gibt es da schon erste Pläne, neue Wohnungen direkt an den Park zu bauen?


    Sehe da schon Abrißkandidaten im Osten des Parks, südlich der OMV Tankstelle, Blasser Maschinenbau und andere. Auch nördlich des Parks sehe ich ein großes, unbebautes Grundstück.

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    Eben. Mischnutzung wäre denke ich ein guter Kompromiss.


    Absolut. Das Areal ist ja groß genug und sollte gerade aufgrund des direkten Übergangs in den Denninger Anger mit maximaler Dichte bebaut werden. Im Idealfall werden die Bürotürme etwas höher und enstehen im Norden des Areals, während man im Süden 1-2 Wohntürme baut. Ich weiß zwar noch nicht, wie weit die Pläne bereits entwickelt sind, es wäre aber ein großer Gewinn für die Stadt, wenn man dies mit dem Investor noch nachverhandeln könnte.

  • Die BVK äußert sich zu ihrem Projekt in der Süddeutschen.
    Im Wesentlichen reagiert man dort auf die populistischen Äußerungen des Vize BA Vorsitzenden und CSU Wahlkämpfers Robert Brannekämper, dem man zu recht vorwirft, die Debatte insbesondere um die Nachnutzung der aktuellen Büros zu früh vom Zaun gebrochen zu haben.

  • Eeiei, was verfolgt die CSU derzeit auf allen Ebenen doch für irre Vernebelungstaktiken... :nono:


    Deshalb danke für diese sachlichen und objektiveren Informationen zu dem Projekt. Interessant zu lesen, dass offenbar derzeit sogar noch nicht einmal der Abriss der Bestandsgebäude endgültig feststeht. So ist in jedem Fall noch alles offen und man kann mit dem Investor über eine Mischnutzung, die auch Wohnungen miteinschließt, in den nächsten Monaten Gespräche führen. In jedem Fall positiv, dass das Planungsreferat dem Investor hier scheinbar den Rahmen von Hochhäusern 100m+ aktiv vorgegeben hat :daumen:

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    Die Nutzung ist wohl nur auf dem heutigen BVK-Areal noch offen (dort könnten ja auch HH entstehen), auf dem nun neu zu bebauenden Siemens Areal scheint die reine Büronutzung nicht mehr geändert zu werden. Aber auch mit diesem Kompromiss könnte ich leben.


    Ich würde ja lachen, würde Hr. Brannekämper im Herbst nicht mehr in den Landtag einziehen...:lach: