Dresden: Pirnaische Vorstadt/Lingnerstadt

  • Deine gewünschten Blöcke am Museum werden nie kommen, da es sich um eine historische Parkanlage handelt, welche unter Denkmalschutz steht.

  • Mag sein... Allerdings habe ich nie verstanden, was an dieser Wiese schützenswert ist. Städtische Freiräume zeichnen sich durch die Beziehung zur bebauten Fläche aus. Hier fehlt jeglicher baulicher Rahmen, der den Freiraum wirken lässt. Dresden wächst weiter. Ich hoffe der Platz wird irgendwann beansprucht.

  • Nein, also das würde ich auch entschieden ablehnen. Das Museum ist ja von der Anlage her wie ein Schloss. Dem würde man auch nicht derart zu Leibe rücken. Es braucht Platz um sich rum. Übrigens ein weiterer Grund, warum diese Kantinenschachtel dringend weg muss.

  • Ich sehe auch lieber an Stelle der Kantine den historischen Teich und die beiden Torhäuser der Gartenanlage.
    Immerhin sprechen wir hier von der ältesten Gartenanlage Dresdens und nicht von irgendeinem Stück Wiese, auch wenn es momentan danach aussieht.

  • Mag sein... Allerdings habe ich nie verstanden, was an dieser Wiese schützenswert ist. Städtische Freiräume zeichnen sich durch die Beziehung zur bebauten Fläche aus. Hier fehlt jeglicher baulicher Rahmen, der den Freiraum wirken lässt. Dresden wächst weiter. Ich hoffe der Platz wird irgendwann beansprucht.


    das sehe ich übrigens auch so... als Gartenarchitekt...
    Ich befürchte, da werde ich demnächst aus dem Berufsverband rausgeworfen ;)
    :roll:

  • ^^^ wirkt das Stadtschloß weniger stark weil der grüne Rahmen fehlt? Ich glaube das hier gerade der Reiz in der dichten Bebauung liegt.

  • Arnold, ich stimme sehr oft mit Deinen Auffassungen überein. Doch Deine Idee für die Bebauung des nördlichen Blüherparks schockiert mich etwas! Ganz sicher wird niemals eine Bebauung in diesem Parkareal entstehen! Du hast auf jeden Fall recht, dass die heutige Wiese alles andere als eine hochwertige Gestaltung besitzt. Doch das wird sich sicher ändern und ist ja noch lange kein Grund den Park in diesem Bereich aufzugeben. (Mir ist übrigens nur eine einzige Planung bekannt, wo das Hygienemuseum in eine Bebauung eingebettet werden sollte - die für das Gauforum in den 30ern.)
    Ich möchte Dir daher unbedingt nochmal die Geschichte dieses Parks zum Lesen ans Herz legen: http://archiv.ub.uni-heidelber…_zum_Blueherpark_2005.pdf
    Die vorgesehene Bebauung entlang von Herkulesallee und Zinzendorfstrasse soll den Park mit einer klaren Kante begrenzen, was ich auch sehr gut finde. Einzig und allein könnte ich mir notfalls noch eine zeilenförmige Bebauung entlang der östlichen Seite der Zinzendorfstrasse vorstellen. Diese gab es ursprünglich ja tatsächlich und das Hygienemuseum wurde auch nicht auf eine freistehende Rückansicht hin konzipiert. Allerdings halte ich diese Bebauung eigentlich für unnötig und die angekündigte zusätzliche rückwärtige Erschließung des Museums (Eingang oder Durchgang) sind mir für eine sinnvolle Verknüpfung mit dem neuen Quartier mehr Wert.


    Wenn ich mal einen kleinen Traum von mir benennen darf, dann ist das ein Bau auf den Fundamenten des Palais Sekundogenitur. Dabei ist mir erstmal egal in welcher Baugestalt. Die erhaltenen und rekonstruierten Parkachsen im südlichen Parkteil schreien geradezu nach einem Bezugspunkt.

  • ^ Man muss ja nicht immer überall einer Meinung sein ;)


    Ich persönlich finde allerdings, dass die Herkulesallee das Zeug zu einer tollen Flanier-Meile hat, wie es sie so in DD noch nicht gibt - mit fantastischem Blick zum Rathaus und einer belebten Innenstadtstraße, die nicht, wie die Prager Straße, fast ausschließlich dem Einzelhandel dient, sondern sich durch eine breitgefächerte Mischnutzung auszeichnet. Den Blüherpark und die Bürgerweise direkt dahinter, das DHM als kulturellen Anker. Top! Eine Wiese kann das hier nicht leisten. Selbst wenn man die etwas aufhübscht, würde die neue Lingnerstadt zu einer reinen Wohnsiedlung verkommen. Das wäre äußerst schade.

  • ^ Machste je einfach nen normalen Riegel aus deinen Carrées, wäre es die Lösung, die ich auch schonmal beschrieb und bis heute bevorzugen würde.
    Ein Entweder (nur "gestaltete Wiese") - Oder (nur "alles zugebaut") - Beharren ist hier natürlich nicht dienlich und durchdacht.
    Ich halte zwei (schmale) Gebäudeflanken für durchaus machbar - trotz Beibehaltung eines Großteils der Wiesenidee.
    Hinter den Häusern wäre nur noch ne Andienung bzw Feuerwehrzufahrt, um den Boulevard frei zu halten.
    Der geplante beidseitflankierte "Stummel" Lingnerallee ist für hiesige Möglichkeiten nicht zureichend.
    Es wird aber wohl so kommen, denn auch eine solcher Kompromiss wird ja nichtmal diskutiert - alle spielen immer nur Entweder-Oder. Existenziell ist diese Teilsache für die Lingnerstadt freilich nicht.

  • An die Riegel-Variante habe ich auch schon gedacht... Allerdings finde ich eine Zeilen-Bebauung immer etwas schwierig - fehlende Raumkanten und ein urbaner Charakter entsteht durch Zeilen nur selten. Vor allem ein urbaner, innerstädtischer Charakter - wir sind hier in direkter Innenstadt-Lage - wären mir wichtig. Eventuell ließe sich das mit kleineren Würfeln entwickeln... Wenn ich am Wochenende Zeit habe, werde ich das mal Visualisieren ;)

  • ^ Ach, das sehe ich mittlerweile nicht mehr so eng, zumal im nachkriegsüberformten Teil der Stadt.
    Wie gut sich Riegel und Wiesen vertragen, zeigt nochmal folgendes Beispiel:


    Verdichtung Vonovia @ Seidnitzer Strasse


    Schräge Draufsichten bot im Übrigen auch der Hochhausblick - #122.
    Das Bauensemble galt sogar als Pilotprojekt gemäß den Grundsätzen der aufgelockerten, durchgrünten Stadt der Moderne entworfen. das-neue-dresden.de/wohnbebauung-grunaer-str.


    Nun laufen die Anwohner verständlicherweise Sturm gegen die Baupläne - DNN.


    Und sie haben sich offenbar Rat geholt bzw in ihren Reihen gehabt, denn ihre nun gestartete Petition an den OB und Stadtrat ist ordentlich formuliert.
    ratsinfo - dort 2. Link pdf.
    - Es wird eine Unterschutzstellung als grünes Flächendenkmal gefordert
    - Es wird ein schützender Bebauungsplan gefordert
    Zu recht befürchten die Anwohner weitere Bebauungen v.a. gen benachbartes Quartier an der Blochmannstrasse.


    Nochmal: Es besteht allg. Baurecht, ggf müßte eine Bauvoranfrage positiv beschieden sein. Es liegt eine zumindest etwaige Zustimmung des Denkmalschutzes bereits vor.
    Da kommt es nun aufs rechtliche Detail an, was wie wirklich vorliegt. Die Stadt und Stadtpolitik bringt sich hier aber bei einer Kehrtwende in ein Dilemma, ist man stadtweit und sozialpolitisch doch hochgradig auf die Vonovia angewiesen (Belegungsrechte) und hofft allgemein auf reichlich Wohnungsbau. Ich halte die Chose inklusive die Vonovia für "to big to stop" - mal sehen wer sich hier die Blöße gibt oder ob Politik und OB auf stumm schalten.


    Am Besten wäre es, wenn die Vonovia selbst zur Vernunft käme und 1. die Sache reduziert und 2. lediglich entlang der Seidnitzer-Süd anordnet.

    Einmal editiert, zuletzt von Elli Kny () aus folgendem Grund: ein Wort musste korrigiert werden. oh gott.

  • Ich bin überhaupt verwundert, dass hier so ohne weiteres Baurecht besteht. Das Ensemble macht ja nun nicht den Eindruck von Unfertigkeit. Man kann es verdichten, müsste m.E. aber nicht auf Teufel komm raus. Dann kommt der Denkmalschutz noch hinzu. Da würde mir ganz andere Stellen einfallen, wo Häuser hingehören und bestimmt kein sofort nutzbares Baurecht besteht.

  • ^Sehe ich genauso. Solange die halbe Innenstadt noch aus Brachland besteht, gibt es aus meiner Sicht überhaupt keinen Grund, in das geschlossene durchgrünte Bauensemble an der Seidnitzer Straße einzugreifen. Jenes mag vielleicht nicht mit der Urbanität der zerstörten Vorkriegsstadt konkurrieren, als Flächendenkmal aus der ersten Wiederaufbauphase sollte es allerdings höchsten Schutzstatus genießen. Da kann man auf derart unnötige Zutaten getrost verzichten.

  • @ Elli: Dein Beispiel gefällt mir - genau so habe ich mir das in Höhe und Kubatur für das DHM auch vorgestellt - allerdings bin ich der Meinung, dass das keine Zeilen sind ;)
    Einigen wir uns auf teiloffene Höfe mit öffentlicher Durchwegung ;)


    Was die Verdichtung der Seidnitzer Straße angeht: Ich finde es nicht den schlechtesten Schritt. Wie wir im Strang zum Neustädter Markt schon festgestellt haben, macht eine Verdichtung vom Bestand aus durchaus Sinn. Strukturen auf der grünen Wiese zu etablieren, zwischen Platten und Aldi-Flachbauten, ist deutlich schwieriger und nur selten im Interesse des Forums. Gemeinsam mit dem Robotron nebenan entsteht schließlich ein recht großes, für Dresdner Verhältnisse dichtes Viertel, an das man weiter anbauen kann. Schwierig wird dann nur der Sprung über die Pillnitzer.

  • Ein dichtes Viertel im Zusammenhang wird leider nicht entstehen, wenn überhaupt verdichtete Inseln. Ich wiederhole mich wahrscheinlich zum üppsten Mal, aber ohne einen Rückbau der Verkehrsschneisen wird es keine wirklich Urbanität geben. Dies gilt auch für die Pirnaische Vorstadt, denn diese wird durch die Grunaer "Straße" mit ihren vier Fahrspuren plus Straßenbahn-Gleiskörper in unsäglicher Weise zerschnitten.


    Auch die Anbindung an die Innenstadt kann ohne den Rückbau der St. Petersburger niemals gelingen. Aber an derart radikale Maßnahmen traut sich leider keiner heran, der irgendwie mal weidergewählt werden möchte: Da würde der Dresdner Autofahrermob aber auf die Barrikaden gehen, wenn man nicht mehr aus Feixdorf oder Höhnfeld-Meisig direkt ins Karstadt-Untergeschoss rollen könnte!


    Die Pillnitzer ist zwar auch viel befahren, aber diesbezüglich weniger problematisch, da noch im Vorkriegsquerschnitt. Abzuwarten bleibt, wie die geplante Straßenbahnstrecke integriert wird - vermutlich nördlich der Fahrbahn auf der grünen Wiese. Ohne diese könnte man aber zumindest straßenbegleitend eine nördliche Randbebauung vorsehen, die die leicht mäandernde Straßenführung aufnehmen könnte, die bisherigen Zeilen würden also zu Hinterhäusern degradiert.


    Vermutlich würde es hier aber ebenso einen Aufschrei der alteingesessenen Rentnerschaft geben, vermutlich nicht so konzertiert wie bei den verdienten Genossen nördlich der Grunaer, an die die Wohnungen in den Fünfzigern und Sechzigern vorzugsweise vergeben wurden und die sich noch heute sich als Wortführer im Quartier aufspielen. Die montägliche Demonstrationserfahrung kommt denen bestimmt auch zugute.

  • pohl.projekts-Neubau Lennéstrasse - update aus dem Baugrübchen
    zuletzt #240


    ^ am Bauschild: bemerkenswert, dass offensichtlich auch die Fußballgemeinde eine andere Auffassung von Fassadengestaltung hat - selbstredend ganz uneigennützig in den Vereins- ..äh... Stadtfarben. :D

  • Energetische Sanierung der Schule für Erziehungshilfe "Erich Kästner" - Zinzendorfstrasse / Blüherpark
    Draufsicht


    Städtebaulich gesehen ist es mE ein großer Fehler, überhaupt in diesen Fremdkörper zwischen Bürgerwiese und Blüherpark zu investieren.
    Nutztechnisch ist die Schulverwaltung derzeit dringend auf jedwede Schulkapazität angewiesen.
    Leider hat die Stadt es noch nie vermocht, auch städtebauliche bzw strategische Dinge mitzudenken. Solange wie auch immer geartete "Sachzwänge" das Geschehen vorgeben, ist sowieso alles für die Katz. Das Ganze wäre ein größeres Thema, ist Dresdens Nachkriegsstruktur auf enteigneter/bodenreformierter und zudem einst tabula-rasa-planierter Flur doch geradezu dreist und antiurban mit zahlreichen flächengefräßigen Schul- und Kitastandorten durchsetzt, die neben der ohnehin schon kläglichen Wohnzeilen-Langeweile jedem Ansatz gemixter Stadtfunktionalität vollends den Garaus machen. Dazu besteht mE nicht einmal ein Bewußtsein. Entsprechend müsste die Schulnetzplanung endlich mal strategische Stadtentwicklung mitdenken. Wohl eine Illusion.

  • Die Vonovia-Bauten an der Seidnitzer Straße sind wohl endgültig nicht mehr zu verhindern. Allenfalls kosmetische Änderungen wird es noch geben.
    Laut SZ hat es zwischen Linken und Grünen ordentlich gekracht. Schollbach warf dem Grünen Baubürgermeister Schmidt-Lamontain vor, er habe den Stadtrat mit dem Bavorbescheid vor vollendete Tatsachen gestellt. Das Projekt würde ein "intaktes Wohngebiet verschandeln". Die Grünen wiederum entdecken urplötzlich die Investorenfreundlichkeit für sich und werfen den Linken "Linkspopulismus" vor....


    Selten genug, dass ich mit den Linken d'accord gehe. Das denkmalgeschützte Wiederaufbauensemble wird durch die Neubauten förmlich zersprengt. Leider bedient man sich hier genau der Fläche in der Pirnaischen Vorstadt, die Nachverdichtung am wenigsten nötig gehabt hätte. Man kann es nur als ein Versäumnis der Stadt bezeichnen, dem keinen rechtlichen Riegel vorgeschoben zu haben. Von AFD und LINKEN abgesehen, scheint es im Stadtrat dafür allerdings keinerlei Problembewusstsein zu geben. Schlechte Aussichten für ähnliche Ensembles der frühen Aufbauphase.
    http://www.sz-online.de/nachri…ia-neubauten-3660773.html

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia ()

  • ^Einfach nur noch ein Armutszeugnis diese Grüne Partei.....sowohl auf Bundesebene als auch hier in dieser Stadt in persona unseres Baubürgermeisters. Hatte ich mir damals weit mehr von ihm erhofft, als es hieß, dass er BBm wird. Insbesondere wo er doch unseren "geliebten" BBm Marx abgelöst hatte.


    Ist doch wirklich eine Frechheit was mit diesem Viertel passieren soll. Es gibt noch so viele Freiflächen in dieser heute wie früher (nach '45) zerstörten Stadt, aber da muss unbedingt ein intaktes Quartier kommerzialisiert und vollkommen unnötig verschandelt werden. Dieser S**haufen von Vonovia (bin leider selbst ein Mieter dieser Großkapitalisten) soll gefälligst neue Grundstücke erwerben und dann dort bauen und nicht ein denkmalgeschütztes Hausessemble mit billiger Architektur zupflastern.


    Ehrlich gesagt, frage ich mich auch immer was das für Menschen sind, die dann in solchen Häusern/Wohnungen leben (möchten). Reingequetscht zwischen in gefestigte Strukturen gewachsene Viertel. Und schön nach dem Motto: In der Stadt leben wollen aber doch auch eigentlich irgendwie im Grünen. Dass dabei aber die Qualität der bestehenden Bewohner gemindert wird, wird natürlich in Kauf genommen - wobei ich davon ausgehe, dass darüber überhaupt gar nicht erst nachgedacht wird.


    Und wie gesagt, wenn die Häuser kommen, die auf den Visus dargestellt wurden, dann wird mir nur noch speiübel. Wie hieß es doch in der Doku "...Bauen nach '45": Die Architekten können zwar Häuser bauen, aber keine Stadt mehr.


    ...in diesem Sinne! :applaus:


    PS: Weil ich schon den Beitrag verlinkt habe.....Ellys Art (bzgl. der Architektur) der Verdichtung wäre durchaus akzeptabel.

  • Schulkomplex am Straßburger Platz


    Bilder von letzter Woche



    Mit der Fassade geht es nur schleppend vorran.


    Lenneterrassen


    Man hat begonnen die Baugrube auszuheben. Ein Kran steht auch schon.