Baugeschehen: Kaßberg / Schloßchemnitz

  • Was heißt, die Sanierung an der Leipziger Straße sei nicht hochwertig ausgefallen?


    […] Das Dach ist mit Kunstschiefer eingedeckt worden. Die Wohnungen verfügen über Laminat, […]


    Du illustrierst hier sehr schön, was nicht hochwertig ist.


    Aber ist das denn etwas schlimmes? … zumal diese nicht hochwertige Sanierung an dieser Stelle städtebaulich von hohem Wert ist!


    […] große Eckbadewannen […]


    Das wäre mir persönlich sozusagen schon zu hochwertig. Was soll ich mit einer Badewanne? Nimmt nur Platz weg und ist unpraktisch zum Duschen …

  • @rotwang: Ich denke, die Anmerkung bezog sich rein auf die Fassade. Diese wirkt auf mich auch irgendwie so, als würde dort etwas fehlen, bspw. Stuck oder ein Turmaufbau. Wenn Du sagst, dass es keine historische Fassade gab, dann wird das wohl so sein, aber zumindest die zugemauerte Tür an der Ecke ist sehr offensichtlich. Da die Aufgabe aber nicht war, das schönste Gebäude von Chemnitz zu schaffen, steht für mich auch ganz klar der städtebauliche Wert im Vordergrund.

  • @rotwang: Ich denke, die Anmerkung bezog sich rein auf die Fassade. Diese wirkt auf mich auch irgendwie so, als würde dort etwas fehlen, bspw. Stuck oder ein Turmaufbau. Wenn Du sagst, dass es keine historische Fassade gab, dann wird das wohl so sein, aber zumindest die zugemauerte Tür an der Ecke ist sehr offensichtlich. Da die Aufgabe aber nicht war, das schönste Gebäude von Chemnitz zu schaffen, steht für mich auch ganz klar der städtebauliche Wert im Vordergrund.


    Das ist auch genau richtig. Meine Anmerkung bezog sich auch nur auf die Fassade, da ich die Wohnungen noch nicht von innen gesehen habe. Sicherlich kann man diskutieren, ab wann eine Sanierung für jeden persönlich hochwertig und weniger hochwertig ist.


    Für mich ist die Sanierung nicht hochwertig, weil:
    1) der Farbanstrich an vielen Ecken zu lieblos ist.
    2) die Fenstergrößen an dem Haus verändert wurden und die Proportionen nicht mehr wirklich übereinstimmen (Von links gesehen die zweite Fensterreihe und am linken Teil des Erkers. Vielleicht kommen da auch noch Balkone ran? Allerdings wurde die Fassade bereits entrüstet).
    3) das bereits angesprochene Dach aus Kunstschiefern besteht (sieht nach GGG-Style aus und ist sehr pflegebedürftig, wenn es nicht nach ein paar Jahren wie ausgelutscht aussehen soll).
    4) die Wohnungen offenbar mit Laminat (von rotwang angesprochen, deshalb greife ich es mit auf) ausgestattet sind. Für mich ist Laminat einfach nur die billige Variante vom Parkett. Obwohl ich hier sagen muss, dass ich die Innenausstattung noch nicht gesehen habe, deswegen bin ich hier vorsichtig.


    Ein was gebe ich zu: vielleicht bin ich auch durch den ein oder anderen Blick auf Leipziger Sanierungen mit zu hohen Erwartungen belastet, denn Chemnitz ist nunmal (leider) nicht Leipzig.


    Unumstritten ist es grandios, wie ich es auch schon geäußert habe, dass der Eckbau gerettet wurde. Für die weiter oben stehenden Altbauten hoffe ich auch eine Initialzündung mit ebenfalls stattfindender Sanierung. Hier steht für mich ganz klar die Erhaltung der Gebäude im Fokus statt Luxussanierungen, die in dieser Lage ohnehin schwierig werden dürften.

  • [quote='Jugendstil','http://www.deutsches-architekturforum.de/thread/?postID=362629#post362629']Das ist auch genau richtig. Meine Anmerkung bezog sich auch nur auf die Fassade, da ich die Wohnungen noch nicht von innen gesehen habe. Sicherlich kann man diskutieren, ab wann eine Sanierung für jeden persönlich hochwertig und weniger hochwertig ist.


    Für mich ist die Sanierung nicht hochwertig, weil:
    1) der Farbanstrich an vielen Ecken zu lieblos ist.


    Das ist quatsch.


    2) die Fenstergrößen an dem Haus verändert wurden und die Proportionen nicht mehr wirklich übereinstimmen (Von links gesehen die zweite Fensterreihe und am linken Teil des Erkers. Vielleicht kommen da auch noch Balkone ran? Allerdings wurde die Fassade bereits entrüstet).


    Das sind sichtlich Balkonaustritte. Es handelt sich hier um ein Eckhaus, im Hof ist kein Platz für Balkone. Die Balkone werden nach dem Abbau des Gerüstes montiert, sonst wäre ja kein Platz.
    Man muss wenig Ahnung haben, wenn man hier von veränderten Fenstergrößen spricht.


    3) das bereits angesprochene Dach aus Kunstschiefern besteht (sieht nach GGG-Style aus und ist sehr pflegebedürftig, wenn es nicht nach ein paar Jahren wie ausgelutscht aussehen soll).


    Das Dach sieht nicht nach "GGG-Style" aus. Wie wir fest gestellt hatten, verwendet man da eine Bitumen Dacheindeckung.
    Eine Dacheindeckung mit Kunstschiefer ist eine wirtschaftlich sinnvollere und optisch nicht unterscheidbare Alternative zur Naturschiefereindeckung. Das wird auch so bei Denkmalobjekten gemacht.


    4) die Wohnungen offenbar mit Laminat (von rotwang angesprochen, deshalb greife ich es mit auf) ausgestattet sind. Für mich ist Laminat einfach nur die billige Variante vom Parkett. Obwohl ich hier sagen muss, dass ich die Innenausstattung noch nicht gesehen habe, deswegen bin ich hier vorsichtig.


    Nach meiner Erfahrung werden bei Sanierungen oder bei Neubau, Wohnungen kaum mit Parkett ausgestattet. Laminat ist der verbreitetste Standard. Den Vergleich Laminat zu Parkett herzustellen, diesen als billig zu bezeichnen und dann auf die Qualität der Wohnungen zu schließen halte ich für unpassend.


    Ein was gebe ich zu: vielleicht bin ich auch durch den ein oder anderen Blick auf Leipziger Sanierungen mit zu hohen Erwartungen belastet, denn Chemnitz ist nunmal (leider) nicht Leipzig.


    Ein sinnloser Schluss aus einer sinnlosen Feststellung.


    Unumstritten ist es grandios, wie ich es auch schon geäußert habe, dass der Eckbau gerettet wurde. Für die weiter oben stehenden Altbauten hoffe ich auch eine Initialzündung mit ebenfalls stattfindender Sanierung. Hier steht für mich ganz klar die Erhaltung der Gebäude im Fokus statt Luxussanierungen, die in dieser Lage ohnehin schwierig werden dürften.


    Derart Hoffnungsbekundungen haben manches Gebäude in Chemnitz, so dort gegenüber direkt zum Abriss geführt.
    Bis auf ein Gebäude, dessen Eigentümer nun denkt, er bekäme 100 Tsd. Euro für sein Haus, wo das Dach am einfallen ist, ist dort alles geregelt.
    Das abhängig davon ob die Wohnungen angenommen werden.

  • Das Dr.-Wilhelm-André-Gymnasium auf dem Chemnitzer Kassberg erhält eine neue 2-Feld-Sporthalle. 1,6 Millionen Euro übernimmt der Freistaat, 2,4 Millionen Euro die Stadt. Im Laufe des kommenden Jahres soll der Baustart erfolgen. Mit der Fertigstellung ist laut Stadt 2014 zu rechnen. (Link)

  • Aktuelle Stadtbauprojekte im Dezember


    Leipziger Straße / Altendorfer Straße
    Wie bereits diskutiert, wurde hier ein wichtiger Eckbau durch eine Sanierung gerettet. Im Anschluss ein paar Bilder des sanierten Altbaus (+ inkl. Sanierungsqualität) und eine Aufnahme der noch zu sanierenden Gebäude, die hoffentlich alle noch gerettet werden. Besonders an dieser Straße gilt für mich: Erhalt vor Sanierungsqualität!








    Besteht für dieses wichtige Eckgebäude auf der anderen Seite noch Hoffnung? Die Decken sind auf jeden Fall schon durch. :nono:




    EDEKA-Neubau an der Hartmannstraße
    Wie schon berichtet hat der Handelsriese hier eine städtebauliche Lücke mehr oder weniger schön geschlossen und einen neuen Markt eröffnet. Das links nebenstehende Gebäude bekam bei der Gelegenheit gleich eine kleine Auffrischung.




    Bergstraße / Matthesstraße
    Der städtebaulich enorm wichtige Altbau an der Kreuzung wird schon seit längerer Zeit durch eine Sanierung gerettet.






    Geht man die Bergstraße stadtauswärts bemerkt man hier ebenfalls drei (?) sanierte Altbauten. Jedoch hier meine Frage: Läuft die Sanierung noch? Bei einem Altbau fehlen noch die kompletten Fenster und die anderen beiden sehen noch nicht wirklich fertig aus.



  • Das Dr.-Wilhelm-André-Gymnasium auf dem Chemnitzer Kassberg erhält eine neue 2-Feld-Sporthalle. 1,6 Millionen Euro übernimmt der Freistaat, 2,4 Millionen Euro die Stadt. Im Laufe des kommenden Jahres soll der Baustart erfolgen. Mit der Fertigstellung ist laut Stadt 2014 zu rechnen. (Link)


    Wie von lguenth1 berichtet, erhält eine der größten städtischen Schulen einen modernen Sporthallenbau. Dieser wird jedoch direkt hinter dem Sportplatz zur Barbarossastraße hin errichtet und nicht wie anfangs von mir vermutet hier.


    Passend dazu noch eine selbst fotografierte Visualisierung:



    Visualisierung: ARCHITEKTURBÜRO HÖHN & FISCHER


    Anbei auch noch einmal der Beitrag des SF zur Weihnachtsüberraschung im André-Gymnasium.

  • Baugeschehen: Kaßberg & Schloßchemnitz

    4-Raum-Wohnung mit Loggia auf dem Kaßberg


    Gerade eben habe ich hier ein interessantes Projekt auf dem Kaßberg entdeckt. Es handelt sich dabei um den Umbau eines Altbaus an der Hübschmannstraße / Walter-Oertel-Straße.


    Im Anhang drei Bilder der geplanten Baumaßnahme:





    Quelle: DKB Grundbesitzvermittlung GmbH


    PS: Den Strang habe ich zur besseren Übersicht neu angelegt. Bisherige Beiträge werden schrittweise verschoben.

  • Ich glaube nicht, dass es sich um einen Umbau handelt. Viel eher wird man den Altbau wohl abreissen und neu bauen. Ich erkenn in den Entwürfen jedenfalls kaum was vom Altbau wieder.
    Unabhängig von der traurigen Banalität der Fassade stößt die geplante Würfeloptik samt Flachdachabsluss bei mir sauer auf. Ein Flachdach sucht man in den umgebenden Häuserblocks vergebens, das Gebäude wird dort wie ein Fremdkörper in babyblau wirken.

  • ^
    Gewissheit kann ich kommende Woche liefern. Ich hatte da vor längerer Zeit schon einmal ein Bauschild bemerkt, welches ziemlich detailliert war.


    Ich bin noch unentschlossen, was ich von dem Vorhaben zu halten habe. Auf der einen Seite finde ich es toll, wenn die derzeitige Ecksituation verändert wird, auf der anderen Seite weiß ich nicht, ob so ein abgebildeter moderner Würfel in das geschützte Flächendenkmal Kaßberg passt. Sicher hängt vieles auch von der Qualität der Ausführung ab.

  • Man muss um die jetzige Bebauung keine Träne vergießen, aber ansonsten kann ich mich Saxonia voll und ganz anschließen. Einen Bezug zum Flächendenkmal Kaßberg sehe ich bei diesem Neubau nicht. Das geht schon bei der Ausgestaltung des Erdgeschosses als Parkzone los, die sich auch noch in Lüftungsgittern nach außen maniferstiert. Wenn es offensichtlich keine Gestaltungssatzung für den Kaßberg gibt, ist die Eigenverantwortung des Investors gefragt.

  • Spannend finde ich, wie gut die Neubauten, die in den 90er Jahren entstanden waren passen. Nicht nur auf dem Kaßberg. Auch auf dem Sonnenberg. Da sind richtige Schmuckstücke darunter.

  • Natürlich ist der Altbau (ich schätze mal aus den 20ern?) nichts besonderes aber er ist erkennbar Teil des Ganzen. Insofern denke ich schon, dass der geplante Neubau im Vergleich zu einer normalen Sanierung des Bestandsgebäudes ein optischer Missgriff ist.

  • Erste Fototour im Neuen Jahr


    Heute ging es natürlich auch auf den Kaßberg. Rund um die Reichsstraße wurden bzw. werden ein paar Gebäude saniert.


    Reichsstraße 44
    Einmal wurde dieser Altbau sehr schön saniert und wartet nun auf seine Vermietung.





    Reichsstraße 37
    Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wird hier schon seit langer Zeit saniert. Momentan präsentiert sich der Altbau so:





    Reichsstraße 26
    Finden hier Entkernungsarbeiten statt? Eine Sanierung wäre wirklich wünschenswert.




    Reichsstraße 22
    Nur wenige Meter weiter entsteht hier ein Neubau. Der Vorgängeraltbau steht ja bekanntlich nicht mehr.



  • Da ich das immer recht aufschlussreich finde, noch ein paar Ergänzungen zur Historie der Objekte:


    - Reichsstraße 44: Kulturdenkmal, früher im Besitz der GGG und für 117.600 Euro angeboten. Dann im November 2011 für nur 15.500 Euro an die mittlerweile in Chemnitz bekannte Ravo Immobilien versteigert und damit gerettet.


    - Reichsstraße 37: Kulturdenkmal, früher im Besitz der GGG und für 124.000 Euro angeboten. Hier wurde der Verkauf ohne Auktion getätigt.


    - Reichsstraße 26: Darüber hatte John28 am 28.08.2012 schon einmal mit Foto berichtet: Link. Einen nennenswerten Fortschritt kann ich nicht erkennen.


    - Reichsstraße 22: Hast Du zufällig das Bauschild fotografiert? Der Bau scheint aber doch recht ansprechend und passend für die umliegende Bebauung zu sein, soweit man das jetzt schon beurteilen kann.

  • Hast Du zufällig das Bauschild fotografiert? Der Bau scheint aber doch recht ansprechend und passend für die umliegende Bebauung zu sein, soweit man das jetzt schon beurteilen kann.


    Ich hab es mir angesehen, aber leider nicht mit aufgenommen.

  • Reichsstraße 52


    Weiß jemand zum Schicksal dieser drei Altbauten etwas? Laut meiner Kenntnis waren die Gebäude im GGG-Besitz und stehen schon länger leer. Gibt es hier Hoffnung auf eine Sanierung? In dem Eckhaus befand sich ja bis vor ein paar Jahren noch eine Videothek. Auf Youtube gibt es dazu ein kleines Video.

  • Die Kündigung der Videothek wurde damit begründet, dass eine komplett leere Immobilie leichter zu verkaufen sei. Vermutlich ist das dann auch gelungen. Wenn die GGG nicht über Auktionen verkauft, werden üblicherweise Sanierungsverpflichtungen in den Kaufvertrag aufgenommen. Wenn also alle diesen wilden Vermutungen stimmen, dürfte die Sanierung bald losgehen :-).

  • Laut heutiger FP will die Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft ab Juli einen Neubau an der Kanzler-/Ecke Walter-Oertel-Straße (Luftbild) 19 Ein- bis Fünf-Raum-Wohnungen sowie Gewerberäume errichten. Er soll bis September 2014 fertig sein. Es ist auch eine Visualisierung abgebildet, die ich leider nirgendwo im Netz finde. Das ist aber auch besser so, es reicht, wenn man sich das später im Stadtbild anschauen muss.


    Ein zweiter Neubau mit 17 Wohnungen soll ab dem Frühjahr an der Agricolastraße entstehen, und zwar in der Nähe der Service- Wohnanlage „Kaßberghöhe“ an der Agricolastraße 38 (Luftbild).

  • Walter-Oertel-Straße 10


    Wie schon berichtet, wird endlich eine große Lücke auf dem Kaßberg geschlossen. Natürlich ist die Architektur verbesserungswürdig, insbesondere die oberen wuchtigen Etagen. Jedoch finde ich es deutlich besser, wie die bisherige Brache.


    Und einen gewissen großstädtischen Charakter kann man dem Bau auch nicht abschlagen.


    Die Wirkung des Baus hängt natürlich auch stark von dem verwendeten Material ab.



    Fotoquelle: CSG (Fotografie aus Freier Presse)