Nbger Südstadt: Glockenhof, Hummelstein, Galgenhof, Gibitzenhof, Steinbühl

  • Warum nicht, erzähl' mal mehr! Der Baulärm allein kanns nicht sein, ich hab hier um die Ecke auch vier Baustellen.

  • Tafelfeldstraße

    In der Tafelfeldstraße laufen mehrere Projekte.
    Es müsste das Grundstück Nummer 34 sein. Dort wurde ein Flachbau abgerissen, der anscheinend ein Überrest von Vorkriegsbebauung gewesen war und bis zu letzt eine Metzgerei oder ein Geschäft für Kleintierbedarf (?) beherbergte, Fotos aus dem Sommer 2012:



    Durch die Scheibe fotografiert:




    Das Haus ist nun verschwunden und eine Grube hat sich aufgetan.



    Es wird Vorderhaus und ein davon getrennter Querriegel entstehen. Die Vermarktung der Wohnungen läuft bereits seit Herbst:



    Und etwas weiter nördlich, etwa bei der Hausnummer 10 steht ein recht großer Lückenfüller im Rohbau bereits fertig. Im Beitrag Nr. 8 hatte scritch ja bereits Bilder vom Baufortschritt im Juli 2012 gezeigt. Zwischenzeitlich ist die graue Dämmung drauf und das Dach fertig. Dauert nicht mehr lang:


  • Alexanderstraße

    In der recht kleinen und engen Alexanderstraße (etwa) 35 ist eine flache Geschäftsbau-Baracke angerissen worden. Das Gebäude sah eigentlich fast etwas orientalisch morbide aus.
    Vorzustand google streetview.
    Jetzt befindet sich hier eine Baugrube:



    Es sieht etwas chaotisch aus. Okay, ich bin kein Bausachverständiger, aber Reste alter Grundmauern stehen stumpfartig zwischen bereits aufgestellten Schalungen für neue Betonwände. Ich würde daraus schlussfolgern, dass hier ein nicht unterkellertes Gebäude zum Teil auf den alten Streifenfundamenten aufgestellt werden soll.
    Vor Ort finden sich leider keine weitere Infos darüber, was dort gebaut wird und wie es aussehen wird. Aber das verheisst eigentlich auch bestenfalls den gleichen Einheitsbrei, der z.Zt. überall hingestellt wird, z.B. in der Tafelhofstraße 34 ein paar Meter weiter.

  • St. Peter: Peterstraße Ecke Burgerstraße

    Ein Gebrauchtwagenhändler geht, ein Neubau kommt: Die Brache an dieser Straßenecke wird aktuell bebaut:



    Womit, das ist vor Ort - ganz Nürnberg-typisch ohne Bauschild - nicht heraus zu bekommen. Von Geschosswohnungsbau bis hin zu einem überdachten Autopavillion wäre hier alles möglich. Das Grundstück selbst ist durch seine Spitzwinkligkeit schon sehr schwierig zu bewältigen, da die Hofseite (westen) vielleicht grademal 5 Meter Fassade zulässt.
    Ebenfalls zeigt dieses Beispiel den Niedergang der bemalten Brandwände, die v.a. bis in die siebziger Jahre mit Logos und Werbung von Malerbetrieben gestaltet wurden. Heute ist mir soetwas kaum noch bekannt.

  • Ein Gebrauchtwagenhändler geht, ein Neubau kommt: Die Brache an dieser Straßenecke wird aktuell bebaut:



    Womit, das ist vor Ort - ganz Nürnberg-typisch ohne Bauschild - nicht heraus zu bekommen. Von Geschosswohnungsbau bis hin zu einem überdachten Autopavillion wäre hier alles möglich. Das Grundstück selbst ist durch seine Spitzwinkligkeit schon sehr schwierig zu bewältigen, da die Hofseite (westen) vielleicht grademal 5 Meter Fassade zulässt.
    Ebenfalls zeigt dieses Beispiel den Niedergang der bemalten Brandwände, die v.a. bis in die siebziger Jahre mit Logos und Werbung von Malerbetrieben gestaltet wurden. Heute ist mir soetwas kaum noch bekannt.


    War das nicht früher immer Pflicht?Weis jemand wann das geändert worden ist?


    Das finde ich auch schade!

  • Nachverdichtung Gartenstadt

    Das ist das Problem wenn man Nachverdichtung vorhat in einem Baugebiet, das nicht durch Blockrandbebauung strukturiert ist. Wenn jetzt unmotiviert Blöcke dazwischen gesetzt werden sollen geht das ganze Konzept der Gartenstadt flöten und man erschafft das, was in der Fachwelt meines Wissens nach einhellig als gescheitert betrachtet wird, nämlich den Wohnungbau der siebziger Jahre. Eine zusammengewürfelte Agglomeration aus Gebäuden verschiedenster Geometrie, die verschiedene sog. "Angsträume" schaffen. So verstehe ich auch die (abermals berechtigte) Kritik des Baukunstbeirates vor allem an den Plänen, einige der Gebäude auf Stelzen zu stellen. Es bedarf nicht viel Phantasie um sich vorzustellen, was aus dieser Grünanlage dann werden wird.


    Ich verstehe hier den Antrieb der Stadt nicht, bei der sicherlich nötigen Nachverdichtung ausgerechnet auf die fertigen und abgeschlossenen Wohnquartiere loszugehen. Es gibt hier doch so viele Brachen innerhalb des Stadtgebietes, auf denen verdichtet werden kann. Der Knackpunkt ist der, dass der Bauherr (wbg Nürnberg) hier schon Grundbesitzer ist, und nicht erst neue Grundstücke erwerben muss. Aber unter diesen Voraussetzungen würde ich dann doch den Abriss eines oder mehrerer Gebäude bevorzugen, um an deren Stelle ein höheres Wohnhaus zu errichten. So bliebe der Charakter der Gartenstadt doch eher erhalten.
    Auch das ganze Areal Brunecker Straße birgt doch riesige Chancen. Hier fehlt es an einer Vorschrift, die einen bestimmten Teil solcher Konversionsflächen für den städtischen Wohnungsbau reserviert. Stattdessen wird die gesamte Fläche wohl an Projektentwickler verscherbelt.

  • Am Ende ist es volkwirtschaftlich sinnvoller, ein unternehmen baut die Wohnungsflächen, und die Ämter kaufen am Markt ein was an Sozialwohnungen gebaut wird - vorausgesetzt man gestaltet dann als STadt die Baurchtlichen Rahmenbedingungen so, dass auch gebaut werden kann wenn der Markt das fordert.


    Bezüglich Gartenstädten - man muss dort auch immer unterscheiden zwischen Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie zwischen Randlagen und vom ÖV gut erschlossenen Lagen.
    Offene Bebauung mit 2-geschossigen 3-8 Familien Häusern verbraucht immense flächen und ist von der nutzung der Grünflächen her nicht wirklich als Gelungen zu bezeichnen. Da kann ein Übergang zu geschlossener Bebbauung im Baurecht mit höheren zulässigen GFZ und GRZ zur ANchverdichtung sehr sinnvoll sein - dann muss man nicht auf real genutzten Grünflächen bauen, sondern kann diese Flächen für die Allgemeinheit erhalten.
    Erfahrungsgemäss sind um solche 6-Familienhäuser aus den 30'ern bis 90'ern etliche Ar Rasen mit verstreuten Büschen und ner Hecke drumrum, auf die Kinder nicht drauf dürfen, und von denen 2x 20qm für 2 Terassen mit Blumenbeet drumrum tatsächlich genutzt werden.
    Bei geschlossener Bebauung passen dann mit gutem Willen doppelt so viele Quadratmeter Wohnungen drauf, es werden 4x20qm genutzt, und der Rest ist so klein, dass er mit Glück zwischen den vieren aufgeteilt wird ohne Neidebatten mit den anderen - womit dann mehr qm Grünfläche wirklich genutzt werden.
    Beieinfamilienhäusern in offener Bebauung werden die Grünflächen drumrum von den Eigentümer wenigstens vollständig genutzt.

  • hfrik, grundsätzlich hats du Recht. Die "gartenstadt" ist in diesem Fall aber ein in Nürnberg feststehender Begriff für ein traditionelles Wohnquartier aus den zwanziger Jahren, das soweit ich weiss auch Denkmalqualitäten besitzt. Insofern haben alle Beteiligten schon den Antrieb, das Viertel zu erhalten und Eingriffe so gering wie möglich vorzunehmen. Im Diskutierten Vorschlag hat man daher die neuen Häuser einfach auf Stelzen gestellt in der gut gemeinten Absicht, die darunter liegenden Rasenflächen erhalten zu können. Insofern ist die Aufgabe an die Planer hier schwieriger, als wir es uns machen würden.


    Ich sehe das im Übrigen auch wie du, für meine Begriffe ist die Siedlung wie vieles aus den Zwischenkriegsjahren weder Fisch noch Fleisch: Weder urbane, lebendige Stadt mit einer ökonomischen Wohndichte, noch eine ländliche Idylle mit viel Platz für jedermann.


    Ich halte Geschosswohnungsbau unter 4 Vollgeschossen für ökonomischen Unsinn, aus genau diesen Gründen. In der DDR hat man durch die Plattenbauweise auch keine Wohnhäuser mit weniger als 4 Stockwerken gebaut. Die nächste Frage ist dann ob es nicht doch sinnvoll ist, ein Block in Blockrandbebauung mit einem großen, grünen und ruhigen, privaten Innenhof zu bauen, anstatt die Gebäude wie Treibholz auf dem Gelände zu verstreuen. dadurch wird die Bebauung zwar offen und die Wohnungen bekommen mehr Fenster, aber es gibt auch mehr Außenwände, die Wege zwischen den Gebäuden werden länger, es entstehen tote Räume die ungenutzt bleiben und verwahrlosen können.
    Aber das ist eher eine lektion, die man sich für neu zu entwickelnde Stadtviertel vornehmen muss. Mind. zwei derer mehrere Hektar große Projekte stehen in Nürnberg an: Areal Brunecker Straße und das Tiefe Feld.

  • Nun, dann sind wir an dem Punkt durchaus gleicher Meinung. Nur dass ich durchaus Chancen sehe auch bestehende Stadtviertel durch Änderung der Regeln anzugehen.
    Gehe ich mal so von Typischen Grundstückszuschnitten hier aus mit 40m tiefen Grundstücken, einem 10m breiten bebaubaren Streifen in 8-10m von der sttrasse weg, 2Vollgeschossen und 3-3,5m Mindestgrenzabstand, so könnte man heute die Satzung auch wandeln in
    - kein Grenzabstand notwendig
    - bebaubarer Bereich in Richtung Strasse 5m erweitert (verbleibt 3-5m um Grün in die Strasse zu bringen)
    - 2,5 vollgeschosse, 42 ° Neigung -> 2 gut nutzbare Dachgeschosse
    - eventuell auf einer Grundstücksseite noch 5m zusätzlich zulässige Tiefe zum Bauen.


    durch die zusätzlichen Möglichkeiten wäre es für viele wirtschaftlich das zu nutzen, und für alle würde der Grundstückswert steigen. mit nur 0,5-1 Geschossen mehr als die Bestandsbebauung wäre die Bebauung zueinander noch Masstäblich - und auf der Gartenseite lägen die Rückfronten so zueinander, dass man sich nciht eggenseitig stört. Tiefgaragen und ggf. 2 UG wären dann angesagt für die Neubauten / Umbauten.

  • Am Heumann-Areal geht die Entkernung voran. Das (unglaublicherweise) unter Denkmalschutz stehende Betongerippe ist fast völlig entkernt. Was der Denkmalschutz hier genau beschützt ist mir allerdings nicht klar:


  • ... und gegenüber vom Heumann Areal, das als "City Central derzeit entwickelt wird, an der Allersberger Straße gelegen, sollte eigentlich bald der nächste Bau starten. Es wird wieder ein Studentenwohnheim werden, das unter dem Titel "i Live - live your style" firmiert. Die markigen Sprüchen haben es jedenfalls nach Nürnberg egschafft. Die Bauzeichnung am Verkaufscontainer vor Ort zeigt die der Allersberger Straße zugewandte Seite von dem was kommt.


  • Weil's grad so schön in die sonniger werdenden Tage passt, hier noch ein Beispiel einer wirklich sehr liebevoll renovierten Jugendstilfassade in der Südstadt, genauer die Voltastraße 88. Vorzustand klick


    Heute:


    Details: Fensterläden, Kratzputz, Ornamentik, nichts ist verloren gegangen. Und damit zugleich ein Fanal für die Dauerhaftigkeit eine Putzfassade auf massivem Mauerwerk. Das hält nun wieder für Jahrzehnte.

  • Kleinere Projekte in der Allersberger Straße

    Ach iwo, ich finde das herrlich in einer Welt, in der Neubauten stets schneeweiss sind und jede architektonische Gliederung fehlt. Die Komplementärkontraste sind kräftig, aber ich finde sie angenehm.


    In der Allersberger Straße stehen zwei Eckgebäude eingerüstet. Natürlich fehlt wie immer jedes Bauinformationsschild, das über die reine behördliche Baugenehmigungsanzeige hinausgeht.


    Zuerst: Eckgebäude Allersberger Straße Ecke Siegfriedstraße (google:(



    Das zurückhaltende Sandsteinhaus im Nürnberger Stil bekommt einen Dachausbau. Ob auch an der Fassade gearbeitet werden wird kann ich nicht erkennen. Eine Reinigung wäre aber ganz nett. Dieses gebäude ist Teil einer der städtebaulich beeindruckendsten Sandsteinfassadenzüge Nürnbergs, die so monolithisch einheitlich kaum ein zweites mal zu finden sind. Besonders schön finde ich den Übergang von den bescheiden gestalteten Fassaden nach Westen zur Allersberger Straße, hin zu den immer üppiger verzierten Fassaden in der Wodanstraße. Fotos davon morgen. Insofern hoffe ich, dass das Haus von Dämmung verschont bleibt.


    Etwas weiter Stadteinwärts ist ein weiterer Altbau in Sanierung: Allersberger Straße Ecke Wilhelminenstraße (google:(



    Dieses Haus steht unter Denkmalschutz und erhält zurzeit eine neue Dachlandschaft. Auch die älteren Einscheibenfenster werden teilweise durch passendere Sprossenfenster ersetzt. Das Gebäude ist mir schon früher besonders wegen seiner großzügigkeit aufgefallen, wie ich sie sonst nur aus Altbauquartieren in Leipzig oder Berlin kenne. Eine deutliche Jugebndstilsprache, kein Nürnberger Stil, und palastartige Ausmaße fallen an der Allersberger Straße deutlich aus dem Rahmen. Wer hat es erbaut?


    Direkt daneben ein Doppelhaus in eindeutigen Nürnberger Stil: