Rund um den Kudamm (westl. der Fasanenstraße)

  • Das Nachbarhaus sieht vollständig leergezogen aus und dürfte wohl in absehbarer Zeit abgerissen werden:


    Neben den in diesem Thread besprochenem Projekt Charlottenhöfe entsteht demnächst ein Wohnhaus mit 24 ETW.
    Die Primus Immobilien AG hat hierzu kürzlich eine PM veröffentlicht:

    Die PRIMUS Immobilien AG, ein führender Projektentwickler in Berlin, startet den Vertrieb für 105 Park Residences am Olivaer Platz in Berlin-Wilmersdorf. Das sechsgeschossige Mehrfamilienhaus befindet sich derzeit noch im Bau. Insgesamt entstehen 24 Wohneinheiten und eine Gewerbeeinheit. Der zeitlose und repräsentative Entwurf wurde von Nöfer Gesellschaft von Architekten mbH erstellt.


    Jede der Ein- bis Dreizimmerwohnungen im 105 Park Residences wird entweder über einen Balkon, eine Loggia oder eine Terrasse mit Privatgarten verfügen. Im Untergeschoss wird sich eine Tiefgarage befinden. Die rückwärtig gewandte Hoffläche wird einem großzügig gestalteten Hofgarten gewidmet.


    Hier der Entwurf:



    (C) PRIMUS Immobilien AG | Nöfer Gesellschaft von Architekten mbH

  • ^ Sehr schade diese Planung. So ist es wirklich unique. Ein toller 70er-Jahre Vertereter. Besonders die Fensteranordnung und die leichte Schrägstellung. So wie es ist nunmehr eingekeilt zwischen ”Neubau“ und Altbau kommt es einfach nur cool. Der neue Entwurf.. inzwischen Dutzendware und langweilig.

  • Schön, dass es nun endlich losgeht und somit ein weiterer Schandfleck verschwindet, sodass die Lietzenburger Straße nach und nach wieder beschaulicher wird, zumindest im westlichen Teil. Der Neubau ist nicht herausragendes, aber passabel und passt zu den ganzen anderen Neubauten in der Gegend. Ich hoffe mal, diese Flächen zwischen den schmalen Fenstern sind Rolläden und keine Wände...?

  • Schade! Sehe ich so ähnlich wie Camondo, eine einzigartig schräge Situation (im wahrsten Sinne des Wortes!) wird durch tausendmal gesehene Pufigkeit ersetzt.
    Nöfer, einer der Haus-und-Hofarchitekten des Merkel-Biedermeier, immer gut um das vulgäre Immorendite-Monopoly mit ein wenig scheinbarer Seriosität zu kaschieren.
    Ich glaube der Bau der jetzt verschwindet ist sogar noch älter als 70er, ich schätze ihn eher auf späte 50er, vielleicht 1960.

  • Für mich ist der Nöfer-Neubau aus architektonischen Gesichtspunkten auch kein Gewinn. Leider wird die Stadt vielerorts mit dieser immergleichen, konservativ-langeweiligen Sosse übergossen.

  • Leider wird die Stadt vielerorts mit dieser immergleichen, konservativ-langeweiligen Sosse übergossen.


    Ich find den Entwurf gar nicht so schlecht. Die immergleiche Sosse empfinde ich auch nicht so. Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass mir das nicht so auffällt.
    Wenn dem so wäre, ist es halt wie zur Gründerzeit, da wurde auch überall der gleiche Stil gebaut, 20 Jahre später suchte man schon händeringend nach Alternativen und heute wollen ja anscheinend die Allermeisten so wohnen.


    Mich wundert nur, dass man keine 7. Etage draufgesetzt hat. Möglicherweise, weil in der TG kein Platz für 28 SUVs ist ;) .


    Dem Altbau trauere ich nicht nach, der ist nur ein Relikt aus Zeiten, als man dort noch breitere Straßen plante. Schade ist es nur um den günstigeren Wohnraum.

  • Dieses "immergleiche" lässt sich auf jeden Stil oder Epoche anwenden. Auch der Schießscharte-Look ist "immergleich", wenn er überall gebaut würde. Innovativ oder so ist daran auch schon lange nichts mehr.


    Muss es hier in diesem Fall auch nicht sein. Hier handelt es sich um eine "gediegen" Wohngegend, die auf ein gewisses Einheitsbild ausgelegt ist und bei Neubauten keiner großen Designercoups oder Brüche bedarf. So begeistert bin ich von diesem Entwurf wie gesagt nun auch nicht.

  • ^ Ich sehe an diesem Bau auch Schießscharten. Dieser könnte übrigens , wie die meisten anderen Neubauten auch, ebenfalls in HH, FFM oder Mu stehen. Mich langweilt dieser Stil.

  • ^ Der Stil ist nicht nur ermüdend mit der Zeit, ich verstehe ihn auch nicht. Was immer wieder angeführt wird, er sei klassisch oder bezieht sich auf klassische Architektur.... wenn dem so wäre, hätte das Gebäude einen ordentlichen repräsentativen Eingang in der Mitte der Fassade. Aber was findet man dort ein Fenster. Bei einem achsealen Aufbau der Fassade mehr als merkwürdig. Und auch immer wieder diese merkwürdige Unentschlossenheit zwischen vertikaler und horizontaler Betonung. Das alles hinterlässt einen wirren unausgegorenen Eindruck aber bestimmt keinen klassischen.


    Der Bestandsbau mit einer dunklen neuen Fassade mit roten oder gelben Fensterrahmen, das wäre der Hit!


    ^^ Die Lietzenburger als „gediegene“ Wohngegend zu bezeichnen ist ziemlich schräg. Wohnungen sind hier eindeutig in der Minderzahl, vorherrschend hier, Hotels, Büros und Einzelhandel.

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  • ^ Fassadenprofile werden öfters in verschiedenen Städten verwendet, es sei eher der Zeitgeist als "konservativ". Immerhin wirkt eine Fassade mit Profilen etwas belebter als ohne - die darüber gezeigte ebenso. Ich wüsste nicht, wieso es ermüdend sein sollte und die viel häufigeren langweiligeren Kisten ohne Profile nicht. Andere gestalterische Alternativen erlebe ich praktisch nie, nicht in Deutschland zumindest.


    Tatsächlich hätte es noch ein Geschoss mehr sein können - und wenn die TG für 28 SUVs nicht reichen sollte, dann halt für 24 SUVs und 4 Fahrrad-Stellplätze. Oder für noch weniger SUVs - in Berlin wurde die Stellplatzsatzung immer noch nicht gelockert?


    BTW: Die Fenster an den Seiten ab dem 2. OG sind tatsächlich zu schmal, doch diese Wirkung gäbe es ohne Profile nicht minder als mit welchen. Ähnliches gilt für fehlende Fassadenfarben - die man jedoch ohne Profile stärker vermisst.


    Das Stadthaus Hugo weiter oben (#317) wirkt mit großen Sprossenfenstern und Fassadenklinker ganz gut.

  • ^ Nur wenn irgendwo ein Fassadenprofil oder ein Ornament dranklebt hat das noch lange nichts mit Architektur zu tun sondern mit Dekoration.

  • ^ Das ist doch Haarspalterei - alle Gestaltungsmittel fliessen in das Endergebnis zusammen, was selbstredend architektonische Gestaltung ist. Ich wüsste nicht, wieso man diese Begrifflichkeit auf das Würfeln beschränken sollte, ob das 5. random Window im Geschoss X ein paar Zentimeter nach links oder rechts verschoben werden sollte. Als ob vorgeschriebene Ornamentlosigkeit bzw. Profil-Losigkeit ewig bis zum Weltende halten muss und die Architektur weitere Milliarden Jahre irgendwo um den Stand 1930 erstarren sollte - ohne jegliche Entwicklung.


    BTW: Hat die frühe Moderne nicht auch schon mal Profile verwendet? Ich glaube, einige Beispiele gesehen zu haben. Was haben wir da um die Treppenhaus-Fenster? Oder hier?

  • Um mal wieder in der Realität anzukommen, natürlich ist der Abriss dieses zwischen zwei Brandwänden eingepressten, optisch abstoßenden architektonischen Notnagels ein riesiger Gewinn. Der Neubau ist solide und geht im Kontext der Nachbarbebauung völlig in Ordnung.

  • Schöner Entwurf und definitiv keine Stangenware. Zum Glück wird dieser hässliche Zweckbau abgerissen!

  • ^ Ich bin irritiert, weil das schwarze Haus auf Deinem Foto zur Linken freisteht. Ist das (bzw. war das) nicht eingeklemmt zwischen einem Gründerzeitler und einem Neubau?

  • ^ Sehr schade diese Planung. So ist es wirklich unique. Ein toller 70er-Jahre Vertereter. Besonders die Fensteranordnung und die leichte Schrägstellung. So wie es ist nunmehr eingekeilt zwischen ”Neubau“ und Altbau kommt es einfach nur cool. Der neue Entwurf.. inzwischen Dutzendware und langweilig.


    Vollkommen unverständlich für mich wie man diese städtebaulich und architektonisch verpfuschte Situation feiern kann. Es handelt sich hier um ein Relikt der stadtfeindliche, autogerechte Moderne. Das „Haus“ zeigt der Stadt zynisch seinen schwarzen Hintern. Das ist jenseits der Grenze, bei der man noch über Geschmack streiten kann.

  • ^ Du musst das auch nicht verstehen. Das würde dich augenscheinlich überfordern. Mich berührt das immer wieder wenn Leute wie du oder UrbanFreak sich so völlig vernichtend und verachtend über die Heimstatt von anderen äussern. Mit welchem Recht kotzt ihr diesen Leuten die dort wohnten und wegziehen mussten euren Abscheu vor die Füsse? Ihr habt meinen ganzen Abscheu für eure Arroganz!

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  • schon lustig!


    Die ganze Zeit wird die tolle Architektur dieser grottigen Kiste gelobt ("unique", "toller 70er-Jahre Vertreter", klasse "Fensteranordnung und leichte Schrägstellung", eingekeilt = cool). So sehr, dass ich es selbst bei dem Verfasser für eine Satire gehalten habe und schon fast das Gefühl hatte, eine Architekturkritik von Oscar aus der Sesamstraße zu lesen.


    Nun - nach der geäußerten Verwunderung - wird plötzlich wird plötzlich und unvermittelt die Sozialkeule ausgepackt und jedem, der diesen Bau hässlich findet, soziale Kälte vorgeworfen.


    Ein m.E. sehr fragwürdiger Diskussionsstil für ein Architekturforum