Bauprojekte an der East Side Gallery (Living-Levels und Pier 61/64)

  • Update: Grünfläche statt GreenTower

    Ein neuer Artikel verschafft Klarheit: Das Bezirksamt hat einen neuen Bebauungsplan beschlossen. Satt des East-Side-Towers soll danach ein öffentlicher Grünstreifen entstehen. Hierdurch wird auch ein unmittelbar daneben von einem ausländischen Konsortium geplanter Gebäuderiegel verhindert. Der alte Bebauungsplan für beide Gebäude stammte aus Zeiten vor der Bezirksfusion. Über eventuelle Regressansprüche gibt es keine neuen Angaben.


    http://www.berliner-zeitung.de…ut,10809148,20758078.html


    Edit: Auch zur Brommybrücke gibt es einen neuen Artikel, jedoch mit wenig neuen Infos.


    http://www.morgenpost.de/berli…Spree-und-Bahngleise.html

  • eines schönen tages wird diese stadt noch an all diesen ungepflegten grünstreifen und rasenflächen ersticken. und welch triumph... sie haben einen 18 stöckigen wolkenkratzer verhindert, parbleu, respekt! eigentlich ist es ziehmlich unverantwortlich für die gesamtentwicklung der stadt was sich kreuzberg/friedrichshain da erlaubt, der senat sollte die gesamte planung dieses bereichs an sich ziehen wenn es nicht ganz und gar in die hose gehen soll.

    Einmal editiert, zuletzt von ARCADIEN ()

  • Vor allem frag ich mich von wem diese Grünflächen eigentlich genutzt werden sollen. Von den Bewohnern nördlich der S-Bahn-Trasse wohl kaum.
    M.M.n. hätte die im alten B-Plan festgelegte Grünfläche (der sog. Park an der Spree) zwischen Columbushaus und Greentower völlig ausgereicht (siehe auch Grafik 1, Grafik 2).

  • Das ist schon eine merkwürdige Diskussion hier (falls man sie überhaupt so nennen kann) und da Niveau beim Umgang mit unterschiedlichen Meinungen hier ist bisweilen erschreckend.


    Als ob das Abendland unterginge, wenn so ein Schachtelturm nicht gebaut wird. Manchmal habe ich den Eindruck (vielleicht, weil das hier ein Architekturforum ist), dass die Meinung vorherrscht: Hauptsache es wird gebaut. Nur Bauen bringt die Stadt voran. Alles andere wirft sie zurück. Und wer gegen Bauprojekte ist, ist dumm und wird diffamiert.


    Mit persönlich kann es völlig schnuppe sein, ob dieser Greentower (dessen Visualisierung ich durchaus interessant und gelungen finde) gebaut wird oder nicht. Ich verstehe auch nicht, was das Thema mit Spießertum zu tun hat. Wer dort gegen eine Bebauung ist (über die man selbstverständlich geteilter Meinung sein darf) und eher für Frei- und Grünflächen, ist also ein Spießer oder „ökoreligiös“. Tolle Aussage.


    Berlin IST eine spannende Metropole, wahrscheinlich die spannendste in Deutschland und eine der interessantesten Europas – komischerweise obwohl (oder gerade weil) hier nicht jeder Investorentraum gleich in Erfüllung geht. Und in Berlin leben sicher weitaus weniger Langweiler, Moralapostel und Spießer als vielen anderen Städten, die vielleicht mehr Hochhäuser oder gar ein Flughafen-Drehkreuz haben.


    Für die meisten Bewohner Berlins und insbesondere Kreuzberg/Friedrichshains ist eine weitere Grünfläche direkt an der Spree sicher nutzbarer und auch attraktiver als ein Büroviertel oder Luxuswohnhäuser.


    Für viele Menschen ist die Lebensqualität in Berlin gerade aufgrund des vielen Grüns und der vielen Freiflächen hoch. Auch viele Touristen, speziell aus dem Ausland, schätzen dies.


    Berlin wird eh schon immer mehr verdichtet. In vielen Fällen ist das auch sinnvoll und die bauliche Entwicklung der Stadt schreitet flott voran. Aber bei fast jedem Bauprojekt, das nicht gleich durchgewunken oder erst später realisiert wird, erfolgt hier ein Aufschrei.


    Wer von euch hätte denn einen derart unmittelbaren und persönlichen Nutzen von dem Greentower, dass er dessen mögliche Nichtrealisierung als so schlimm empfindet?

  • Wer von euch hätte denn einen derart unmittelbaren und persönlichen Nutzen von dem Greentower, dass er dessen mögliche Nichtrealisierung als so schlimm empfindet?


    das ist's ja gerade. es geht dabei nicht um einen „persönlichen nutzen" jedenfalls nicht direkt, sondern schon um die gesamtwirkung und entwicklung der stadt. man kann sich sonstwas tolles vorstellen für diesen spreebereich, ideen gab und gibt es zuhauf aber vollgemüllte grünflächen haben wir echt schon genügend in berlin.


    wie necrokatz schon schreibt... irgendwie die falsche zeit für alles.

  • Backstein
    Ich spreche mich hier ja auch nicht gegen eine Grünfläche aus die eh geplant war. Ich sehe nur nicht den Zusatznutzen der durch die Vergrößerung des Parks entstünde. Zudem müsste der Investor entschädigt werden (hier sogar 2, da ja auch ein weiteres angrenzendes Grundstück entwendet werden soll). Kann der Bezirk kein Grundstück in ähnlich guter Lage anbieten dürften einige Millionen Euro an Ausgleich fällig werden. Geld das der Bezirk eigentlich nicht hat. Aber gut, sei's drum.
    Wesentlich wichtiger sind für mich eh die geplanten Türme an der Fanny-Zobel-Straße. Ich hoffe der Bezirk hält sich aus dieser Angelegenheit heraus.


    @Arcadien
    Ich glaube Parolen ala noch mehr vollgemüllte grünflächen braucht Berlin nicht bringen die Diskussion kaum weiter.

  • ^ auf dich war das am wenigsten gemünzt, Bato.


    Ich habe überhaupt nichts gegen die unterschiedlichen Meinungen, mich stört nur das teils polemische, pauschalisierende und niveaulose Rumgehacke auf anderen Meinungen.


    Ich kann durchaus verstehen, dass manche eine dichte und/oder hohe und möglichst attraktive Bebauung als urbaner und für die Entwicklung der Stadt förderlicher ansehen. Nur sollte man akzeptieren, dass es auch andere Meinungen gibt und sachlich argumentieren. Das geht leider einigen hier ab.


  • Edit: Auch zur Brommybrücke gibt es einen neuen Artikel, jedoch mit wenig neuen Infos.


    naja, immerhin scheint man nun doch nur die Billigvariante zu planen - damit sind natürlich auch die vorhergehenden Ideen mit den Ladenzeilen auf der Brücke etc. hinfällig...

  • Laut einem Bericht der Abendschau des RBB von gestern Abend möchte der Investor (in Form von Hrn. Maik Hinkel) Anfang nächsten Jahres mit den Gründungsarbeiten des Baus beginnen. Einem möglichen Austauschgrundstück gegenüber erklärt der Investor, dass es Jahre dauern könnte, dort die rechtliche Grundlage zu schaffen um mit dem Bau loslegen zu können, und das wäre teuer.
    Hier der Link zum Beitrag, der zeitlich befristet abrufbar ist: Beitrag der Abendschau

  • Backstein, Bato & Co:


    Also ich muss sagen, dass ich den Turm anhand der Visualisierung recht gelungen finde und es so nach einem angemessenen Kompromiss zwischen attraktiven ufernahen Freiflächen und einer moderaten optisch ansprechenden Bebauung aussieht. Ich finde es langsam mit der ewigen Proteststimmung etwas zu viel des Guten. Anfangs wurden dadurch ja tatsächlich noch angemessene Kompromisse bewirkt, die ich insgesamt sogar positiv bewerte - Berlin braucht sowohl Arbeitsplätze als auch attraktive öffentliche Flächen. Inzwischen aber geben sich einige offenbar nur noch mit einer vollständigen Blockade zufrieden. Da kann ich einige missmutige Kommentare schon verstehen, auch wenn man über die Form der Kritik in einigen Fällen sicher streiten kann. Da bin ich ganz bei Dir, Backstein.


    P.S.: Im Augenblick gefällt mir die Mischung verschiedenster Ansprüche bei der Europacity. Dort wird viel auf öffentlich nutzbare Sockelgeschosse geachtet und die Investoren bemühen sich auch um eine angemessene Platzgestaltung zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität. Man kann so den Boom nutzen, um gewisse Auflagen durchzusetzen wodurch die Allgemeinheit profitiert. Ihn aber komplett abzuwürgen ist mE einfach nur kurzsichtig. Da frage ich mich tatsächlich, wie irgendwann noch alles durch die klammen öffentlichen Gelder finanziert werden soll...

  • Ich finde den Wohnturm durchaus gelungen. Verstehe aber nicht warum es für viele hier eine wahnsinnige Katastrophe ist wenn dieser Uferabschnitt nicht bebaut wird. Der Bereich zwischen Holzmarkt und Oberbaumbrücke muss wegen mir nicht so schnell bebaut werden. Wenn die Brommybrücke noch kommt könnte das dem ganzen Grünstreifen nochmal zusätzliche Belebung geben.
    Wohnhochhäuser sollten neben dem Allianztower umgesetzt werden. Es gibt ja auch noch Grundstücke um die O2 World herum, wobei diese warscheinlich ausschließlich für Büroraum gedacht sind.
    Auch im Bereich Jannowitzbrücke ist einfach noch eine solche Menge Brachland das man keinerlei Druck hat den Bereich zwischen Schillingbrücke und Oberbaumbrücke so schnell zu bebauen, da gibt es noch genug andere Fläche wo eine Verdichtung gut tun würde.

  • Für mich stellt sich mittlerweile die Frage: Wo wenn nicht hier hoch bauen? Ich kann es verstehen wenn Anwohner protesieren, die befürchten verschattet zu werden, aber dieser Turm würde momentan im Nichts enstehen und trotzdem wird wieder geklagt.
    Ein kleinerer Hochhausbau wie dieser profitiert meiner Meinung nach ungemein von der Lage am Wasser, da er von der Seite nicht verstellt werden und so größer wirken kann.
    Ich bin mir sicher, dass sobald die ersten Pläne für die Grundstücke um die O²- World auftauchen werden, wieder jemand kommt dem das nicht gefällt und in 30 Jahren haben wir hier eine riesen Halle mit lauter billigen Kompromisslösungen herum mitten in der Stadt stehen...

  • Für die Motivation des Bezirkes ist es sicher maßgeblich, dass es vor wenigen Jahren einen Bürgerentscheid gab, in dem sich die Mehrheit der Abstimmenden gegen Hochhäuser und für einen breiten Grünstreifen am Ufer ausgesprochen haben. Auch wenn das Ergebnis rechtlich nicht bindend war, musste der Bezirk sehr viel Schelte für seine "bürgerunfreundliche" Planung einstecken. Das hat natürlich gerade die Grünen geschmerzt. Und den Vorwurf Grünflächen "überdimensionierter Investorenarchitektur" zu opfern, konnte die natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Vor diesem Hintergrund kann ich das tatsächlich etwas unglückliche Verhalten des Bezirkes durchaus verstehen.

  • Für die Motivation des Bezirkes ist es sicher maßgeblich, dass es vor wenigen Jahren einen Bürgerentscheid gab, in dem sich die Mehrheit der Abstimmenden gegen Hochhäuser und für einen breiten Grünstreifen am Ufer ausgesprochen haben.


    Richtig; die Mehrheit der Abstimmenden. Das waren ca. 18% der wahlberechtigten Bürger des Bezirks (m.E. müssten solche Abstimmungen definitiv berlinweit und mit höherem Quorum durchgeführt werden). Wenn man nun hohe Kosten dagegenstellt und erläutert worauf der Bezirk dann verzichten muss, wäre wohl kaum jemand dafür. Es ist Zeit den Bezirk zu entmündigen, der nichts besseres zu tun hat als gegen den Senat durch alle Instanzen zu klagen (A100) und alle Stadtentwicklungspläne zu blockieren.


    Es stimmt absolut, dass es genug Brachen in der Ecke gibt und man grundsätzlich auf diesen Turm verzichten bzw. ihn nebenan bauen kann. Das Problem ist nur, dass Planungen lange dauern und viel Geld kosten und grundstücksbezogen stattfinden. Ein Bezirk der immer in weit gediehene Pläne hineingrätscht ist m.E. ein schlimmer Saboteur, der die Zukunft Berlins gefährdet.


    Dazu diesen guten Artikel des Tagesspiegel:http://www.tagesspiegel.de/ber…berg-praegen/7338704.html über die Grünen im Bezirk. Man könnte meinen, dass sie aus einer verständlicherweise frustrierenden Ohnmacht trotz vielen Jahren politischer Dominanz im Bezirk, nun alle Senatspläne verhindern wollen und ohne Blick auf die Kosten blockieren, blockieren, blockieren :nono:.

  • Im Tip habe ich zuletzt ein Interview mit Frank Schulz gelesen in dem er sagte, dass dieser Vorgang unter der ehemaligen Bausenatorin Junge-Reyer so nicht möglich gewesen wäre da sie beim Anschein des Verprellens von Investoren dem Bezirk die Zuständigkeit entzogen hätte. Ihr Nachfolger Michael Müller nehme dagegen eine flexiblere stadtentwicklungspolitische Position ein.
    Es besteht daher m.E. durchaus noch die Chance, dass die Senatsverwaltung f. Stadtentwicklung zu Gunsten des Investors eingreift und die B-Plan-Änderung verhindert. Dem RBB-Beitrag nach sei das Ganze ja erst am Anlaufen.
    To be continued...

  • Wenn der Inverstor wirklich bauen will,dann kann er loslegen,er ist rechtlich auf der sicheren Seite.Die Frage,die sich stellt. Wollen die den Turm wirklich bauen oder wissen die um die Befindlichkeiten des Bezirkes und wollen die höchstmögliche Entschädigungsumme rausholen ?


    Im rbb Beitrag heisst es von Seiten des Investor etwas salomonisch,dass im nächsten Frühjahr mit den Gründungsarbeiten begonnen werden soll.Also nicht zwangsläufig mit dem Haus als solchen.Die Baugenehmigung läuft meist nach fünf Jahren aus, so das man zumindestens mit den Erdarbeiten beginnen muss.


    Im rrb ist von 13 Geschossen die Rede,im Tagesspiegel wollen die Grünen einen 18 Geschosser verhindert wissen.Weiss jemand Genaueres ?

  • Zum Thema 'Greentower' (ob er nun kommt oder nicht):


    Als ob das Abendland unterginge, wenn so ein Schachtelturm nicht gebaut wird.


    Ich kann die ganze Aufregung bei dieser Frage auch nicht ganz nachvollziehen. Für mich ist der neuere Entwurf eine klare Verschlechterung. Durch die niedrigere Höhe wirkt der Bau unproportionierter und durch den weißen Anstrich wird die recht interessante, gliedernde Kassettierung in dem (wie so oft und auch hier) monotonen und langweiligen Charakter der Farbe Weiß völlig verschluckt und geht darin unter.
    Insofern für mich absolut kein Verlust.

  • Living Bauhaus reload

    Berlin wird sich weder an der Suche nach einem Ersatzgrundstück beteiligen, noch finanzielle Ersatzforderungen mittragen, der Bezirk ist dazu selbst nicht in der Lage. Dem Projekt steht jetzt nichts mehr im Weg.
    Quelle: MoPo Printausgabe (viell. im Laufe des Tages auch in der Onlineversion lesbar?)

  • Living Levels

    Dem Bauträger wirds freuen. Eine Verkaufsliste ist auch schon online zu finden. Der Kaufpreis für das oberste 13. OG beträgt bei 15.000,- €/m² über 4,1 Mio für eine Wohnung !!