Dorotheen Quartier (fertig)

    • Aufstellungsbeschluss für Bebauungsplan durch Gemeinderat
    • Behnisch reduzieren Hotel am Karlsplatz um ein Geschoss, Aufstockung an Holzstraße
    • Teil der Fassade des Hotels Silber bleibt erhalten, Gedenkstätte im EG und Kellergeschoss
    • SPD enthält sich, Stocker dagegen


    Quelle: StZ-Online

  • so ganz scheint der Erhalt der Fassade des ehemaligen Hotels Silber ja noch nicht aus der Welt


    http://www.stuttgart.de/item/show/412598/1


    Weiterhin wird im Zusammenhang dieser Planungen auch die zukünftige Gestaltung eines möglichen Gedenkorts - Hotel Silber /Dorotheenstraße - entschieden, insbesondere auch die Frage, ob das innerhalb des Geltungsbereichs gelegene Gebäude des ehemaligen Hotels Silber zu erhalten ist.


    Unterlagen liegen bis morgen bzw heute aus

  • Das Da Vinci ist kein Einkaufszentrum, sondern ein Bürogebäude + Hotel und nur im Erdgeschoss Einzelhandel.


    Was hat man gewonnen, wenn das Projekt abgesagt wird?


    Nämlich gar nichts, weil dann alles beim Alten bleibt, dann wird auch nicht der Geschichte erinnert, weil das Gebäude in seiner bisherigen Funktion weiterhin betrieben wird - Geschichtsort also ade!


    Das hat sogar Frau Aras von den Grünen erkannt und ihre Kollegen gewarnt, dass im schlimmsten Fall gar nichts passiert.

  • Das heutige Hotel Silber hat doch so gut wie gar nichts mehr mit dem damaligen Bau zu tun. Man vergleiche (Quelle: Wikipedia) nur mal die Fassade vor und nach dem Krieg, auch im Innenraum wird vermutlich schnöde Amtsarchitektur vorherrschen. Niemand hat sich je für das Gebäude interessiert, jetzt wo endlich mal der Schandfleck rund um Breuninger aufgewertet werden soll entdecken die Grünen mal wieder ihre Liebe für etwas, was sie vorher vermutlich gar nicht kannten. Bonatzbau lässt grüßen.


    Wenn auch unnötig, aber ich könnte mit einer Integration von Teilen der Fassade aka Hotel Esplanade (Quelle: Wikipedia) im Sony Center Berlin sehr gut leben, sähe bestimmt nicht schlecht aus.


    Als Investor würde mir spätestens jetzt endgültig die Lust darauf vergehen in Stuttgart zukünftig auch nur einen Cent zu investieren.


    Bzgl. was passiert wenn nichts passiert schließe ich mich Trumpysky an. Mit dieser Alternative wäre niemandem geholfen.

  • Mit dieser Alternative wäre niemandem geholfen.


    Doch, den Grünen, wenn auch nur kurzfristig. Zumindest bis zur Landtagswahl wird man die Geschichte so jedenfalls weiter strecken können.


    Offensichtlich werden die Grünen-Stadträte nicht mehr Herr der Geister, die sie riefen. Für ein ev. Scheitern des Projekts tragen sie dennoch jedenfalls die volle Verantwortung.


    Längst wird sich van Agtmael einen Plan B überlegt haben, nach dem Eiertanz des BB Hahn und des mittlerweile wirklich nur noch schwer erträglichen Gemeinderats. Und die Diskussion wird wieder bei 0,01 beginnen, nach unter hohem Kostenaufwand durchgeführtem Wettbewerb, im Vertrauen darauf, dass der Gemeinderat auch Wort hält. Ich weiß nicht, welch anderer Stadtrat einer deutschen Großstadt derzeit ein so erbärmliches Bild gegenüber Investoren abgibt. Ein Desaster. Hatte sich aber für mich angekündigt.

  • Was ich als Zugezogener mittlerweile überhaupt nicht mehr verstehe, hier werden Probleme zu Tage gebracht, die meiner Meinung gar keine sind.
    Ich meine auch - wer hat sich bisher für diese Gestapo-Zentrale interessiert?
    Frage mich auch - wer zieht jetzt wieder seinen Nutzen für diese Affentheater?
    Komme aber einfach nicht darauf, wer mit diesem hin und her am meisten verdienen könnte...
    Es wird hier um Abriss oder Umgestaltung von Gebäuden geredet, welche fast schon auf die gleiche Wertigkeit wie die Pyramiden in Ägypten gestellt werden! :nono:
    Oder ist das alles nur ein Versuch von Alt-68érn ihr Gewissen zu bereinigen, weil sie in den 80´ern die Stuttgarter Innenstadt nicht gerade zum Diamanten poliert haben und jetzt vermeintlich historisch Wertvolle Gebäude schützen zu suchen, welche im eigentlichen Sinne gar keine sind?
    Bonatzbau ist ebenfalls so ein Beispiel - auch wenns sicher keiner mehr hören kann - aber wer bitte findet diesen Bahnhof schön anzuschauen???


    Gruß

  • Und was ich vor allem feststelle ist, dass die meisten die hier im Forum posten unter guter Architektur wohl nur irgendwelche Grossprojekte verstehen. Ich würde mich über deutlich mehr Kleinteiligkeit in Stuttgart freuen. Weshalb gefällt den meisten denn S-West und S-Süd so gut, eben deshalb weil es damals keine Grossinvestoren gab sondern die Viertel in deutlich kleinerer Parzellierung entstanden sind. Architektur soll für die Bürger dasein und nicht nur dem Architekten und dem Investor gefallen, bzw. grösstmöglichen Profit einbringen.


    Empfehlenswerte Artikel hierzu von von Franz Pesche


    Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de


    und Jörg Aldinger


    Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de


    und zum Hotel Silber nochmal, selbst wenn es nichts mehr mit dem ansprechenden Hotel Silber von früher zu tun hat, die Geschichte die sich an diesem Ort zugetragen hat, zu verleugnen und mit einer Gedenktafel zu "verstecken", ist einer Stadt wie Stuttgart nicht angemessen.

  • Als ich in der Zeitung das Hickhack um dieses Projekt gelesen habe, dachte ich auch, ich spinne. Das ist wirklich reinstes Affentheater um ein Gebäude, bei dem vermutlich nicht ein Quäntchen historische Substanz mehr übrig ist. Und das im Übrigen in den letzten Jahrzehnten nicht im Geringsten als historischer Ort des Gedenkens erhalten oder aufgebaut wurde. Es wurde wie ein ganz normales Gebäude aufgefasst und so behandelt. Aber komischerweise soll das jetzt plötzlich ganz anders sein (und werden), seitdem jemand die Idee hat, etwas neues dort hinzustellen.
    Und wenn DaVinci nicht kommt, dann klopfen sich die Grünen auf ihre Schultern, während im Gebäude selbst garantiert nichts passieren wird. Außer vielleicht ein Täfelchen am Eingang.


    Hier ist ein Vorschlag an die Grünen: wenn die so scharf auf diesen Ort des Gedenkens sind, dann können sie von mir aus gerne das ganze Gebäude Stein für Stein abtragen, und an anderer Stelle neu errichten. Da denen es ja völlig wurscht ist, ob irgendein Stein überhaupt diese Zeit erlebt hat, dann ist die geographische Lage doch eigentlich auch egal. Aber vermutlich ist dieser Vorschlag viel zu konstruktiv und nicht im Wahlkampf zu gebrauchen.


    Ohlsen
    Stutgart ist eine Großstadt und nicht irgendein Dörfchen. Es besitzt auch keine alte Innenstadt nach französischem Vorbild mit kleinen Häuschen und verwinkelten Gassen. Von mir aus kann in den zentrumsnahen Gebieten etwas kleinteiliger gebaut werden, aber im Zentrum selbst sollte doch etwas mehr drin sein, als eine Grundfläche von einhundert Quadratmetern pro Gebäude, oder?


    Es ist ja schön, dass du schreibst, dass die Architektur für die Bürger dasein soll. Aber wen siehst du als Bürger an? Den kleinen Mann von der Straße? Ich vermute das mal, denn auch Investoren sind Bürger. Und wer finanziert in der Regel heutzutage einen solchen Neubau? Es sind fast immer Investoren und die achten natürlich darauf, ihre Investitionen wieder reinzuholen. Alles andere anzunehmen ist doch reichlich naiv. Und ich bin mir auch absolut sicher, dass bereits in den "guten alten Zeiten" die Bauherren geschaut haben, wie sie ihr investiertes Geld wieder zurückerhalten haben.

  • Kleinteiliges Bauen alleine würde nicht ausreichen. Es müßten auch passende Nutzer dazu gefunden werden und das dürfte sehr viel schwieriger sein, als das eigentliche Gebäude dort hinzustellen.


    Selbst wenn man mal die reinen Kosten für Kauf oder Miete einer Immobilie beiseite lassen würde, stellte sich doch die Frage, welche Nutzer mit welchen Produkten gegen die etablierten großen Ketten konkurrieren sollten?


    Ein Blick beispielsweise in die Calwer Passage legt den Schluß nahe, dass dies dann Nutzer mir sehr hochpreisigen Produkten und entsprechend kleinem Kundenstamm sein müßten. Davon werden sich vermutlich nicht genügend finden.


    Was ich mir theoretisch vorstellen könnte wären kleine bis mittelgroße Geschäfte mit direkt angeschlossener Manufaktur/Produktion. Nur, welche Produkte würde man so in einer Innenstadt wie Stuttgart herstellen und anbieten können?


    Also doch eher ein Gedankenspiel.


    @ Ohlsen


    Was für Nutzer schwebten Dir denn vor?

  • Ohlsen
    Sorry wenn dir hier zu viele "Großprojektler" sind - aber es gibt hier auch eine Sparte für "Kleine- oder Resonanzarme Projekte". Vielleicht wirst du ja dort fündiger. Großprojekte gab - und gibt es in den Bezirken West und Süd auch! Bsp. für alt- SüdWest-Bank Center Ecke-Schwab-Rotenwaldstraße gleich bei mir ums Eck und neue Großprojekte wie z.B. das Süd-Tor Ausgang Heslach-Tunnel...
    Du hast vollkommen Recht das beide Bezirke beliebt sind, aber grundsätzlich hat das bei den meisten Leuten nichts mit der Architektur vor Ort zu tun, ist sicher ein Punkt der zählt, aber hauptsächlich sind es die nahen Versorgungsmöglichkeiten und die Nähe zur City.
    Und ich glaube auch - wenn die City nicht mit ihren Großprojekten in so unmittelbarer Nähe wäre - dann würde ein Anreiz in eben diesen Bezirken verloren gehen.
    Ein Zentrum ist halt ein Zentrum, wäre es ein reines Wohnquartier wie es West und Süd sind, dann wäre die Langeweile und Eintönigkeit abschreckend.
    Und bei den Bodenpreisen die wir hier in Stuttgart nun mal haben, kann es sich kein Investor leisten hübsche Fachwerkhäuser mit 2-3 Geschossen zu bauen - nicht in der Lage! Hier müssen einfach auch mal betriebswirtschaftliche Aspekte durchdacht werden.
    Wie schon vorher erwähnt wurde, wäre die ganze Stadt dann eine Calwer Passage - und so etwas ist numal einzigartig und wird keine neuen Interessenten finden (zumal es gar nicht so viele zahlungskräftige Kunden gibt).
    Denkmalschutz ist unheimlich wichtig - aber bitte nicht so!
    Dann könnte man ja das Rathaus auch gleich unter Denkmalschutz stellen.
    (ich hoffe dies ist nicht schon geschehen - falls doch, bitte um Korrektur)

  • ^
    Du hast vollkommen Recht das beide Bezirke beliebt sind, aber grundsätzlich hat das bei den meisten Leuten nichts mit der Architektur vor Ort zu tun, ist sicher ein Punkt der zählt, aber hauptsächlich sind es die nahen Versorgungsmöglichkeiten und die Nähe zur City.


    Allerdings sind in vielen anderen Städten die Immobinienpreise in den Gründerzeitvierteln höher als in vergleichbaren Neubauvierteln. Das könnte durchaus auch damit zu tun haben dass die Gründerzeitarchitektur eben einen Charme ausstrahlt der den meisten neubauten eben verloren gegangen ist.
    Das A1-Gelände wird nicht nur wegen der ablehung zu S21 so kritisiert. Das scheint auch die Stadt so zu sehen.


    Und bei den Bodenpreisen die wir hier in Stuttgart nun mal haben, kann es sich kein Investor leisten hübsche Fachwerkhäuser mit 2-3 Geschossen zu bauen - nicht in der Lage! Hier müssen einfach auch mal betriebswirtschaftliche Aspekte durchdacht werden.


    Es wurde gefordert das ganze kleinteiliger zu planen, also z.B. ein Block aus 6 Häußern besteht und nicht nur aus einen.


    Und das Viertel Freiburg-Vauban hat ja auch eine Bebauungsdichte von über 11.000 EW/km². Bei etwas höheren Bauwerken könnte man durchaus an S-West rankommen. Dann wäre das immer noch schöner als beispielsweiße in Karlsruhe der City-Park.
    Mal Vergleichsbilder: links Vauban, rechts City-Park



    Dann könnte man ja das Rathaus auch gleich unter Denkmalschutz stellen.


    M.W. steht es unter Denkmalschutz.

  • Die Idee von Vauban finde ich zwar prinzipiell gut, aber die Häuser dort gefallen mir überhaupt nicht. Aber das würde hier im Stuttgart Teil zu weit führen.


    Wenigstens einen Gärtner sollten sie mal durchschicken, um den Wildwuchs etwas einzudämmen.


    Das Bild rechts hat irgendwie Sozialwohnungscharme.

  • Der Behnisch-Entwurf ist ein versöhnlicher. Er ist ein gelungener Mix zwischen klassisch und modern.


    Das sehe ich ähnlich, die Dachform ist sehr interessant.


    Zitat von madmind

    Es ist ja schön, dass du schreibst, dass die Architektur für die Bürger dasein soll. Aber wen siehst du als Bürger an? Den kleinen Mann von der Straße? Ich vermute das mal, denn auch Investoren sind Bürger. Und wer finanziert in der Regel heutzutage einen solchen Neubau? Es sind fast immer Investoren und die achten natürlich darauf, ihre Investitionen wieder reinzuholen.


    Wenn Ladenflächen (wie auch hier) im Spiel sind, muss man die Leute von der Straße anziehen, damit der Umsatz stimmt und die Flächen vermietet bleiben. Sogar Profis nutzen weiche Worte wie Unverwechselbarkeit, Glaubwürdigkeit, Authentizität, Verführung und Atmosphäre (in Stuttgart sind die Bedürfnisse nicht anders als in Dortmund). Diese Bedingungen erfüllt der Behnisch-Entwurf weit mehr als die meisten der abgerissenen Nachkriegsbauten (Fotos hier im Thread). Wenn die Hotelfassade erhalten wird, wird noch mehr Unverwechselbarkeit gesichert. Es könnte auch so kommen wie auf den Fotos zwei Beiträge davor, was im Vergleich zum Behnisch-Entwurf eine vertane Chance wäre.

  • Ich weiß es nur noch vage aus dem Kopf, ich denke, es war in den StN. Das Projekt steht wohl auf der Kippe, nachdem die Grünen das Hotel Silber warum auch immer komplett, die SPD zur Hälfte :lach: erhalten wollen. Der OB fordert eine Denkpause bis nach der Landtagswahl.

  • Die Entscheidung von OB Schuster eine Denkpause bis nach der Landtagswahl zu fordern, find ich ganz richtig.


    Begründung momentan sind Grüne, SPD und Co. auf Stimmenfang und da wo man massiv dagegen ist, da denkt man kann man bei einigen Bürgern gut punkten und auf Stimmenfang gehen und nach der Wahl da hat man diesen Druck nicht mehr und man kann wieder sich den wichtigen Themen widmen.


    Auch war heute ein ganz guter Kommentar in der STN drin, wegen Großprojekten wo man gerade beim Quartier am Karlsplatz auch bedenken soll das ein privater Investor bereits sehr viel Geld in dieses Projekt gesteckt hat und die Vorgaben des von der Stadt ausgelosten Wettbewerbsentscheidungen eingehalten hat und diese Entscheidung stets immer wieder nach belieben und gefallen von Seiten SPD, Grünen geändert wird. Auch für diese Herren gilt, dass ein Investor sich auf demokratisch getroffene Beschlüsse verlassen kann. Auch vor und nach der Wahl.


    Ansonsten hätte man eine sehr gute Chance vertan und eine zweit Chance wird es wohl seitens einem Investor nicht mehr geben.

  • Wenn ich es richtig verstanden habe (StZ war es wohl), wird nun auch der Breuninger-Anbau an der Hauptstätter Straße durch einen Neubau ersetzt, Kostenpunkt 30 Mio. EURO, Funktion: Läden, Lager und Anlieferung. Ich hoffe, dass es sich aus Sicht von Breuninger nicht um eine Minimal-Schadensbegrenzung des durch den Stadtrat grob fahrlässig in Gefahr gebrachte Da Vinci-Projekts darstellt.


    05.02.11

    Bild:Wagahai

  • ^^ Ich habe ja kürzlich Bilder vom Abbruch in einem anderen Thread hochgeladen, und mich da gefragt ob das Gebäude nur entkernt wird oder ganz abgerissen. Nun ist zumindest klar das auch der Teil abgerissen wird. Das Breuninger die Schnauze voll hat ist gut möglich :lach: