Historische Mitte: Neubau Stadtmuseum und Kurienhaus (gescheitert)

  • historische bebauung

    also kleinteilig war die bebauung an dieser stelle wohl nie, wie man unter den folgenden links sehen kann. wenn mich nicht alles täuscht, stand hier das erzbischöfliche palais, auf dem gelände befand sich davor die fränkische königspfalz:


    https://upload.wikimedia.org/w…westliches_Domvorfeld.jpg


    http://www.bilderbuch-koeln.de…ch_gerhards_stiche_301721


    https://upload.wikimedia.org/w…B6flicher-Palast-1664.jpg

  • Ich kenne ich in der Historie der Stadt leider zu wenig aus, trotzdem glaube ich nicht, dass der Bereich von derartigen Großstrukturen geprägt war, wie sie heute geplant sind. Es geht ja nicht darum, hier jetzt 50 dreiachsige Häuschen hinzustellen, aber etwas mehr Differenzierung darf schon sein.


    Und wenn man die weiteren Wettbewerbsergebnisse sieht, dann ist es doch zum Erschaudern. Ein Übel folgt auf das nächste. Da fragt man sich, ob man nicht anders kann oder will oder ob die Stadt in der Ausschreibung genau diese Großblöcke haben wollte.


    Und versteht mich nicht falsch, ich habe nicht generell etwas gegen Großstrukturen. Ich liebe die fantasitischen Großkaufhäuser des Historiemus oder die innerstädtischen Adelspalais aus der Barockzeit oder die Bauten des Klassizismus. Nur sieht man leider heute den Unterschied zwischen der Wirkung dieser Großstrukturen auf Städte, die ihnen Würde und Weltstädtisches verleihen und die meist völlig gescheiterten Versuche der Moderne, auf ähnlicher Fläche Bauten mit gleicher Wirkung zu etalbieren.


    Ich kann mich nur wiederholen. Wenn man einen der Bauten aus dem aktuellen Wettbewerb baut, dann werden diese Bauten in 40 bis 50 Jahren das gleiche Schicksal ereilen wie die aktuellen. Es war eine grundlegende Regel des Städtebaus, dass eine gewisse Azahl an Großstrukturen einer Einbettung in einen kleinteiligeren städtebaulichen Organismus bedürfen. Es verhält sich wie mit einem Ring. Der große Diamant braucht eine dezente und den Diamant fördernde Fassung.


    In der Moderne will aber jeder Bau Diamant sein. Man hat verlernt, wie wichtig es ist, dass es Bauten bedarf, die im Fokus stehen und Bauten, die sich zurückhalten und gerade die im Fokus stehenden Bauten unterstützen. In dem Areal ist eindeutig der Dom der Diamant. Darauf muss man eigentlich mit einer abgestuften und einer zum Dom gerichteten "Dramatik" aufwarten. Jede Architekturepoche bis in die 20-er Jahre hat das verstanden. Unterschiede zwischen Seitenstraßen und Hauptstraßen, Betonung von Eckgebäuden, Betonung und Inszenesetzen vereinzelter Großstrukturen in Kombination mit stimmigen Kleinstrukturen.


    Exat das benötigt dieses Areal. Aber man setzt sich mal wieder über tausende Jahre Erfahrung im Städtebau hinweg und meint man weiß heute alles besser und setzt neben Dom, Römisch-Germanisches Museum, Ludwigmuseum, Philharmonie nun munter den nächten Brocken. Ohne jede Fassung, ohne jede Korrespondenz, ohne jede dramatische Inszenierung des Areals. Man baut einfach Block an Block. Ich halte dies für eine kolossale Fehlentscheidung.

  • Auch ich bin ein großer Freund historischer Kleinteiligkeit und würde mir gerne mehr davon für die Kölner (Alt-)Stadt wünschen.
    In dem nun besagten Fall kann ich mir das aber nur sehr schwerlich vorstellen, weil das Grundstück durch die Straße Am Hof und den Kurt-Hackenberg-Platz von der Altstadt zu stark abgeschnitten und stattdessen Teil des Roncalli-Platzes mit seinen großen Solitären ist.
    Der Versuch, an diese Stelle etwas Heterogenes zu erschaffen, würde in meinen Augen scheitern und deplatziert erscheinen.
    Die Formgebung des jetzigen Siegerentwurfs find ich an sich ganz gelungen, wobei ich die viel beschworene Genialität nicht erkennen kann: so etwas sollte doch grundlegend in jedem Architekturstudium sein.
    Die Fassadengestaltung ist ja angeblich noch offen. Sollte sie jedoch so kommen, wie in den Visualisierungen gezeigt, wäre sie eine Mischung aus aktuellem Trend und Kolumba und nicht visionär.
    Was hier einige schon beschrieben haben bezüglich des mangelnden Engagements der Kölner Bürger, so muss man das doch differenzierter sehen: im Rahmen der Gestaltung der Parkstadt Süd und auch für die Planungen von Deutzer und Mülheimer Hafen gab es, soweit ich weiß, große Beteiligung der Menschen. Die konnten v.a. für die Parkstadt sich entscheidend in die Planungen mit einbringen.
    Jedoch fänd ich es toll, wenn es ähnliches auch für die Kölner Altstadt geben würde, ähnlich wie das in Frankfurt bereits gehandhabt wird.

  • Und zumindest was die Wirkung des Museumsgebäudes im Kontext der städtischen Umgebung angeht, kann ich den 1. Platz im Vergleich zu den anderen Arbeiten eher schwer nachvollziehen. Vor allem die Arbeit von Caruso St. John scheint sich viel mehr mit der Umgebung auseinandergesetzt zu haben.


    Die Vergabe des 1. Preises aus städtebaulichen Gründen kann ich da zumindestens nachvollziehen, bei Staab wirken die Gebäude optisch getrennt, bei anderen Entwürfen geht Kurienhaus und Museum stärker ineinander über.


    Mit der Fassade von Caruso St. John hab ich so meine Probleme. Aus den ersten Blick wirkt sie zwar irgendwie reizvoll, weil irgendwie anders, aber irgendwie erinnert mich die Fassade auch an Ferigteilplatten des Brutalismus. Das könnte in einigen Jahren nicht wirklich toll ausschauen.
    Kulka versucht es mit Kitsch an der Fassade oder wie soll man diese aneinandergereihten pseudogotischen Bögen verstehen? Zum Kurt-Hackenberg-Platz hat man dafür völlig langweilige horizontale Fensterbänder. Ähnliches versucht ja auch Barkow Leibinger: Den Museumsbunker überziehen sie mit Mustertapete, dafür sind die restlichen Fassaden vertikale Stangenware.


    Mein Favourit, von der Fassade her gesehen, wäre Durisch + Nolli, sicher, deren Fassade ist nun auch keine Neukreation, aber sie zitiert zum Roncalliplatz sehr schön das alte Kurienhaus und wirkt dabei noch luftiger und auch ansonsten wirkt sie am wenigsten bunkerartig. Mit dem richtig gewählten Ziegelmaterial/-farbe - nicht so einheitlich rot wie das jetzige Kurienhaus oder Philharmonie/Museum Ludwig, nicht so grau wies RGM - könnte man da einen schön harmonischen Übergang erzielen. Es gibt da inzwischen reichlich Auswahl an Klinker, da fände sich schon was Passendes. Das sehr durchfensterte des Durisch + Nolli Entwurfs könnte allerdings den konservatorischen Anforderungen entgegenstehen, so dass er auch deswegen auf den 3. Platz verwiesen wurde.


    Als Privatmensch könnte man nun hergehen und sagen, na dies gefällt mir an dem Entwurf, dies am anderen, also mein lieber Architekt mach da mal aus zwei, drei Dingen eins. Der Architekt mag sich als Künstler dann zwar gekränkt fühlen - aber als Bauherr ist man immer noch derjenige der das Geld gibt und die letzte Entscheidung trifft.


    Ich hoffe man wird in der Hinsicht noch auf Staab einwirken, um zumindestens der Fassade etwas die Schwere zu nehmen, allerdings wirken auch deren Entwürfe fürs Innere recht massiv schwer. Ob die Auswahljury dabei genügend Konsenz findet, um entsprechende Änderungswünsche bei Staab auch durchzusetzen - da bin ich mir allerdings nicht so sicher.

  • Nach der Sichtung der beiden dritten Preise, kann ich die Entscheidung für den Siegerentwurf noch weniger verstehen, weder von der Gebäudestruktur und -anordnung, noch von der Fassadengestaltung.


    Es scheint ja auch nur die Stadt und die DuMont-Presse zu jubeln, hier im Forum herrscht ja für mich überraschend die Ernüchterung bis Ratlosigkeit - das tröstet mich und mein Architekturverständnis. Oder sind wir hier alle Banausen?

  • Nachdem ich nun hier


    http://www.koelnarchitektur.de…de/news-archive/15895.htm


    ein wenig mehr Überblick über die Baumassen bekommen habe, muss ich sagen, dass ich den Entwurf von Durisch + Nolli städtebaulich dem Siegerentwurf für massiv überlegen halte. Die Rücksprünge reagieren gut auf die Straße und es ist der einzige, der zum Hackenberg-Patz mehr zu sagen hat als "okay, wir öffnen des Erdgeschoss" - ganz abgesehen von einer schon jetzt interessanteren Fassade.

  • das kleinste übel

    wenn man sich nochmal geballt die gesammelten entwürfe vor augen führt, finde ich, die jury hat sich für das kleinste übel entschieden und für den mit abstand durchdachtesten entwurf. auch wenn ich ihn immer noch als für den platz nicht angemessen halte, für nicht die spur originell, aus den eingereichten entwürfen ist er mit abstand der beste. ansonsten reichten die fassaden ja von kaufhausarchitektur bei barkow leibinger, variierte bürofassade bei kulka, bis zu durisch und nolli, die das kurienhaus ja fast kopieren und nur die ziegel gegen glas eintauschen. caruso st john hat zwar gute ideen bleibt aber auf der hälfte stecken. insgesamt scheint mir, dass alle architekten heillos überfordert waren neben einem der prägnantesten gebäude deutschlands zu bauen - absolut mutlos, alle entwürfe

  • Der Reiz des Staab-Entwurfs liegt vor allem darin, dass die Gebäudeteile "Kurienhaus" und "Stadtmuseum" vom Roncalliplatz als getrennte Bauten wahrgenommmen werden. Durch die versetzte Anordnung sind zudem beide Häuser gut erkennbar und es entsteht vom Roncalliplatz aus gesehen für das Stadtmuseum eine klare Eingangssituation.


    Barkow Leibinger etwa trennt die Funktionen auch in mehrere Gebäude auf, die Eingangsitution fürs SM ist aber längst nicht so prägnant. (Seine Fassaden insgesamt erst recht nicht.) Bei den anderen Entwürfen gehen Kurienhaus und Museum noch stärker ineinander über, bzw. bilden ein einziges Gebäude. Zum RGM passt die Fassade des Stadtmuseums von Staab am besten. Das kann man auch sicher so machen. Wirklich gut finde ich diese Fassade trotzdem nicht.


    Durisch + Nolli orientieren sich mit ihrer Fassade eher am Museum Ludwig und der Philharmonie. An sich gefällt mir deren Fassade auch. Was mir bei denen nicht so gut gefällt, ist dass ihr Bau zu sehr vom RGM abrückt. Zwischen beiden thematisch doch gut aneinander anschließenden Museen entsteht dadurch auf der Ebene des Roncalliplatzes eine ungemütliche Lücke. Da ist die Idee von Staab hier nach dem kleinen Eingangsplatz nur eine schmale Gasse zu lassen besser. Dafür finde ich die optische Situation, die Durisch + Nolli Richtung der Straße "Am Hof" und in Richtung des Kurt-Hackenbergplatzes schaffen, wiederum deutlich besser.


    Eine Baumassenverteilung wie bei Staab, mit einer Fassade die sich stärker an Durisch + Nolli orientiert wäre meine Idee. Kurienhaus und Stadtmuseum könnte man dabei immer noch durch die Farbe der Ziegel und die Breite/Transparenz der Fassadenachsen unterscheidbar machen. Es nähme dem Staab-Entwurf natürlich einiges an Prägnanz, sähe dadurch aber wohl im Stadtbild gefälliger aus.

  • cpcgn:


    Wieso genau findest Du den Staab-Entwurf so durchdacht? Also mal abgesehen von der Fassade. :)


    ich schrieb, ich finde ihn den "durchdachtesten entwurf", das ist ja ein unterschied - also im vergleich zu den anderen. wenn ich mir die baukörperverteilung anschaue z.b. sind alle anderen in meinen augen plumper, die platzbildung zwischen den gebäuden und dem römisch-germanischen und dem roncalliplatz ist ein großes plus, die wahrnehmung als zwei gebäude etc. etc.

  • http://www.rundschau-online.de…stein-gemeisselt-25072906


    Netter Bericht über die -nicht kritiklose- Debatte um die Historische Mitte. Dezernent Höing äußert, dass die Pläne nicht in Stein gemeißelt sind und bittet um "weniger Aufregung" in der Diskussion.
    Zwei Sachen stimmen positiv:
    1. In Köln besteht somit doch ein großes Interesse an dem Stadtbild und neuen architektonischen Gegebenheiten.
    2. Höing ist m.E. ein Garant für qualitätvolle Entwicklung und transparentere Entscheidung im Gegensatz zu früher (siehe Parkstadt Süd, Deutzer Hafen usw.). Ich denke die Fassade wird später ganz anders aussehen und ich hoffe sogar überzeugen.


    Und ganz ehrlich: Sooo schlecht ist das vorgestellte Konzept nicht. Finde die Idee mit einem kleinen Platz "Historische Mitte" mit Zugang zu allen drei Häusern gut und das dort ein (bzw. zwei) Monolithen und keine kleinteilige Bebauung entstehen soll, ist mir auch einleuchtend. Die kleinteilige Altstadt beginnt auf der gegenüberliegenden Straßenseite Am Hof.


    Also, ich bin wieder optimistischer.

  • Dompropst zur Historischen Mitte

    Hier ein Interview mit dem Dompropst zur Historischen Mitte:


    https://www.ksta.de/koeln/-his…-nicht-abwarten--28725250


    Die fehlende Begeisterung, die Bachner in der Bevölkerung für das Projekt sieht, hat sicher auch mit dem Entwurf zu tun - ich selber bin ein großer Freund der architektonischen Moderne, aber im Falle des Staab-Entwurfes kann ich die Ablehnung zum Teil auch einfach gut verstehen. Zwar nicht das "Kiste-" und "Betonklotz"-Geschrei (das kommt von Leuten, die das auch über das Kolumba sagen würden), aber ich finde schon auch, dass dem Entwurf einfach ein gestalterisches Highlight fehlt! Ich fand zum Beispiel den Entwurf von Kulka, der diese modernistisch-elegante, völlig kitsch-unverdächtige Interpretation von gotischen Bögen in der Fassade des eigentlichen Museumsgebäudes zum Roncalliplatz hin hatte, einfach sehr sehr gut, das sieht großartig aus! (s.h. Bilder 32 u. 33 in der Bilderstrecke des verlinkten Bau-Netz-Artikels unten - einfach auf eines der Bilder im Artikel klicken, dann öffnet sich eine ganz lange Bilderstrecke mit fast 40 Bildern). Schade ist, dass man anscheinend nicht mal einfach im ersten Moment als Stadt/Jury etwas naiv sagen kann, "der Staab hat zwar die bessere Lösung der Räume, aber andere Entwürfe haben die bessere Fassade, warum machen wir nicht eine Mischung aus beidem?" - da geht es dann auch um Eitelkeiten der Architekten und nicht rein um die Sache. Warum nicht den Staab vom Raum-Konzept her bauen aber mit der besseren Fassadenidee von Kulka? Das ist jetzt mal bewusst naiv, weil natürlich gehen Fassaden und Inneres ineinander über und bedingen sich gegenseitig - dennoch könnte man ganz konkret die Rasterfassade des Staab-Entwurfs zum Roncalliplatz hin in die Bögen-Idee von Kulka übersetzen, wenn man wollte. Übrigens: zum Kurt-Hackenberg-Platz hin ist die Fassaden-Idee von Barkow Leibinger mit Abstand die beste (Bild 4, Bau-Netz-Artikel). Ich finde, das erscheint, wenn man sich die Bilderstrecke der Entwürfe anschaut, doch fast alternativlos! Ich bin 100% sicher, wenn man abstimmen lassen würde, würden Kulka bzw. Barkow Leibinger mit den jew. Fassaden für die beiden Gebäude gewinnen. Und man könnte das m.M. nach doch auch genau so divers von der Fassaden-Gestaltung her machen oder mal andenken. Warum denn nicht? Wie dem auch sei: so nüchtern, wie der Siegerentwurf jetzt ist, wird das Projekt völlig zurecht keine Zündung kriegen! Und nur weil Staab das mit dem Platz als einziger so gelöst hat, ihn da gleich ganz zum Sieger zu machen... außerdem finde ich es auch wirklich schade und halte es auch im Sinne der Historie für einen ganz schweren Fehler, die Hafenstrasse als außen-liegende Strasse zu zerstören, denn beim Staab ist die dann ja am Ende irgendwo im Inneren integriert - das ist absolut nicht gut!


    http://www.baunetz.de/meldunge…nnt_in_Koeln_4899464.html


    Abgesehen davon sehe ich persönlich den Sinn des ganzen Projektes nach wie vor nicht, aber das ist nicht von Belang, weil sehr sehr subjektiv. Dennoch kurz: Ich fände es viel besser, man würde auch den Verwaltungsbau des RGM sanieren (er ist fast das bessere Gebäude im vgl. zum Museum und das Museum wird ohne diesen Anbau mit dem genialen, schwebenden Glasverbindungsgang ganz ganz stark an Reiz verlieren), das Stadtmuseum im historischen Stadthaus belassen und ebenfalls sanieren und nur das Kurienhaus neu bauen... das gesparte Geld sollte lieber in eine lange Stadttunnel-Lösung der Ost-West-Achse fließen. Auch aus folgendem Grund: ich wage die Prognose, dass der Investitionsstau, den Bachner zurecht als Gefahr an dieser städetbaulich neuralgischen Stelle anführt, dazu führen wird, dass irgendwann, wenn die Historische Mitte beerdigt wird, wovon ich ausgehe, die Sanierung des RGM OHNE (!) Verwaltungsgebäude weit vorangeschritten ist und man plötzlich merkt: Mist, es wird ja viel teurer und dauert noch viel länger, als wie wenn wir gleich gesagt hätten, wir sanieren das RGM von Anfang als Ganzes MIT (!) der Verwaltung. Will sagen: wir sehen hier einer neuen Kölner Bau-Posse zu, die sich im Zeitlupentempo entfaltet und am Ende dazu führen wird, dass das RGM entweder keine Verwaltung hat oder aber nochmal 5 Jahre länger eine halbe Baustelle ist und alles viel teurer wird, weil diese dann doch saniert wird und man aber ein zweites mal planen muss, was man in einem hätte machen können... Wetten, dass?!


    Und noch etwas Polemisches: die Kirche profitiert ja gigantisch vom Dom! - und der Dom gehört ja tatsächlich sich selbst bzw. seinen Erbauern, was vor allem die Bürger waren, wie Bachner ja selber sagt, und eben nicht der Kirche. D.h. vereinfacht: im Falle des Domes profitiert die Kirche von Köln. Die Kirche ist wiederum so stinkend und unmoralisch reich, will sagen: Wieso in Gottes Namen eigentlich stiftet sie nicht diesen Bau, wenn es ihr doch so wichtig ist und sie ja so sehr an der Stadt hängt?!? Das wäre mal fällig, würde ich sagen... kann man mal machen!

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  • Die Hiszorische Mitte soll etwa 100 Millionen kosten. Am Donnerstag sollen die Planungen vorgestellt werden


    Update KstA, das neue Fassaden-Foto erinnert eher ein wenig an das Gerling Areal....


    2027 :) 115 Mio. in Köln kann man das ja bekanntlich nicht so erst nehmen, weder in Zeit noch Kosten. :lach:


    Nachtrag: In der Kölnischen Rundschau ist dazu noch eine 7 Bilderstrecke.

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  • visualisierungen

    man muss ja immer vorsichtig sein, bei visualisierungen, aber das sieht von allen seiten wirklich gut aus, auch wenn mich ein loch vor einem museum auf einem platz jetzt nicht vom hocker reisst, aber die fassaden sehen vom hackenberg-platz vom roncalli-platz und vom-hof wirklich sehr gut aus.

  • Die leicht geschwungenen Lamellen am Stadtmuseum lassen den Bau zumindestens schon mal nicht mehr ganz so dunkel erscheinen wie beim ersten Entwurf. Die vorgegaugelte Transparenz wird aber höchstens im Dämmerlicht und an allgemein dunklen Tagen zum Vorschein kommen. Im hellen Tageslicht wird das von der hellen Fassade reflektierte Licht jedes Licht aus dem Inneren überstrahlen und so dass ganze Gebäude als grau-weißer Cube erscheinen.


    Ich bin mal gespannt, was man sich da überhaupt als Fassadenmaterial bei den Lamellen vorstellt. Naturstein wird sich kaum so verarbeiten lassen. Kunstoff und Metall mag so hell vielleicht kurzfristig schön aussehen, altert aber schnell.
    Vielleicht sollen das aber auch Elemente aus speziellem Glas/Glaskeramik sein. So etwas ist aber garantiert in der Größe nicht günstig zu produzieren, da besteht dann also die Gefahr von hohen "überraschenden" Kostensteigerungen - oder dass man nach Baubeginn zur Kostensenkung kurzfristig wieder doch auf eine Billigvariante zurückgreift und man so doch wieder einen Bunker bekommt.


    Aber es sind ja noch 10 Jahre hin, eigentlich Zeit genug für Detailplanungen und Materialerprobung...



    Hinweis: Die Beiträge #80 bis #118 wurden verschoben aus dem Thema "Domumgebung". rec

  • Historische Mitte Köln

    Da der Rat der Stadt nun einen konkreten Planungsbeschluss getroffen hat - und das Projekt mit weit über 100 Millionen Euro auch nicht gerade klein ist, erlaube ich mir, einen eigenen Strang für dieses Projekt zueröffnen.


    Der Rat der Stadt Köln hat in seiner Sitzung am 03.05.2018 mit großer Mehrheit (SPD, CDU, Die Grünen ...) einen Planungsbeschluss für die "Historische Mitte Köln" auf Grundlage des Entwurf des Büros Staab-Architekten getroffen.
    Für die Planung wurden 5,4 Millionen € bewilligt. Der Baubeschluss könnte 2020 getroffen werden.


    Es wurde beschlossen eine Bauherrengemeinschaft mit der Hohen Domkirche zu gründen.
    Der Baukostenanteil der Stadt Köln wurde mit 116 Mio. € beziffert (der, der Hohen Domkirche mit 27,5 Mio.€).
    Die beiden Häuser sollen 2027 fertiggestellt und 2028 bezugsbereit sein.



    https://www.rundschau-online.d…te--am-dom-voran-30116278


    https://ratsinformation.stadt-…le.asp?id=647245&type=do&


    Und schon ist auch wieder eine Bürgerinitiative gegen das Projekt am Start - unter dem martialischen Namen " Dom KLOTZ STOPPEN!"
    Diese weckt bei mir nicht nur sofort Erinnerungen an die Bürgerinitiative "Mut zur Kultur" - für ein Bürgerbegehren gegen den Neubau des Schauspielhauses ... (Link zu der Gruppe im Rundschau-Artikel).


  • Und schon ist auch wieder eine Bürgerinitiative gegen das Projekt am Start


    ... ich kann diese ja nicht mehr ernst nehmen. Gibt es noch irgendwelche größeren Projekte die nicht wenigstens eine BI hervorbringen, die die Planungen auch gleich komplett ablehnen?


    Andererseits muss ich schon sagen: tolle Chance, tolles Projekt. Aber architektonisch doch sehr einfallslos (belanglos?) vor dem Hintergrund wie dies von einigen Akteuren als Jahrhundertprojekt „gefeiert“ wird.