Designhotel beim Rathaus (fertig)

  • Peters Welt

    Er macht es einem nicht leicht, im Interview erklärt er zwar, dass er anders wie der Herr Ostertag kein wildes abreißen in Stuttgart wahr nimmt erklärt jedoch dann folgendes

    Manchmal läuft es zum Glück aber auch anders. Das Gebäude Nadlerstraße 4 hinter dem Rathaus beispielsweise bleibt im Rohbau stehen und erhält nur eine andere Fassade und eine andere Nutzung. Das Haus ist ein Beispiel dafür, wie man mit einem Gebäude aus den Sechzigern, das nicht unbedingt schön ist, sinnvoll umgehen kann.


    Quelle StZ Peter Pätzold http://www.stuttgarter-zeitung…ca-b637-db080c52295c.html


    Ich bin davon ausgegangen, hier wollte einer Geld sparen, dass hier einer vorbildhaft, eine Umnutzung betreibt, auf diesen Gedanken bin ich nicht mal im Traum gekommen.
    Wenn das zum Musterbeispiel wird, dann werden, wir wohl die Bausünden der oberen Marienstrasse (gegenüber Gerber), die auch in den komplett unterschiedlichen Traufhöhen bestehen, noch sehr lange ertragen müssen.

  • Er macht es einem nicht leicht,


    Ich bin davon ausgegangen, hier wollte einer Geld sparen, dass hier einer vorbildhaft, eine Umnutzung betreibt, auf diesen Gedanken bin ich nicht mal im Traum gekommen.
    Wenn das zum Musterbeispiel wird, dann werden, wir wohl die Bausünden der oberen Marienstrasse (gegenüber Gerber), die auch in den komplett unterschiedlichen Traufhöhen bestehen, noch sehr lange ertragen müssen.


    Das macht einen echt wieder mal fassungslos und zeigt was für eine Fehlbesetzung PP wirklich ist: Statt diesen unsäglichen 50er-Jahre-Schrott hier und an vielen anderen Stellen zügig platt gemacht wird sorgt "unser" BB dafür das er gehegt und gepflegt wird und ihn damit noch weitere Jahrzehnte ertragen müssen. Und das findet er dann auch noch toll!:nono:

  • Mir gefällt der Entwurf in der Visualisierung recht gut. Nicht überragend, aber definitiv eine Aufhübschung. Und wenn man Altsubstanz sinnvoll verwerten kann, sollte man das auch machen, wenn nichts dagegen spricht. Tut es hier m.E. nicht.

  • Statt diesen unsäglichen 50er-Jahre-Schrott hier und an vielen anderen Stellen zügig platt gemacht wird


    Bauten aus den 50er Jahren sind meistens besser als nennenswerte Anteile an Neubauten, die Mainstream in Deutschland entstehen.


    Zudem stimme ich Wagahai absolut zu, dort wo man erhalten kann, sollte man es auch tun.

  • Ich will jetzt kein noch größeres Fass aufmachen. Nur um was geht es mir, das Gebäude macht auf mich nicht den Eindruck, mit hochwertigen Materialien oder mit einem besonders intelligenten Entwurf konzipiert worden zu sein, der spätere Umnutzungen unterstützt.


    http://www.stuttgarter-nachric…5fdd9f41d.normalized.jpeg Keine Hotlinks!
    Quelle http://www.stuttgarter-nachric…3c-a597-de9cc9c2318a.html


    Soll so ein Umbau, als Vorbildlich eingestuft werden? Bzw welches Gebäude, wenn nicht dieses, darf dann noch abgerissen werden ohne Gefahr zu laufen in einen öffentlichen Diskurs reingezogen zu werden?



    Das größere Fass wäre, hätte man zu gelassen 2 Stockwerke drauf zu setzen, ob dann etwas hochwertigeres entstehen hätte können? Und Ja das jetzt entstehende Gebäude ist erheblich besser als das Alte, denn viel schlechter als das Alte geht es nicht.


    Und wie baue ich in der Zukunft, dass spätere Umnutzungen, sehr einfach möglich werden, denn Eines ist imho klar, heute zu glauben, den Geschmack/Bedarf in 25 Jahren zu decken ist anmaßend.

  • Und wie baue ich in der Zukunft, dass spätere Umnutzungen, sehr einfach möglich werden,


    Wie´s aussieht gar nicht. Die Lebensdauer von Bürogebäuden wird immer kürzer. Selbst 90er Jahrbauten werden mittlerweile schon abgerissen. Tendenz negativ. Oftmals ist es aber in der Tat nicht schade drum.

  • ^die größte Torheit unserer Tage. Wir machen solch einen Aufwand bzgl. der Energie-Effizienz beim Bauen, dass Neubauten oder Sanierungen finanziell zum Luxus werden, aber übersehen die viel größere Stellschraube zur Ressourceneinsparung (und auch zur Klimagasreduktion; der [Neu-]Bausektor ist einer der größten Verursacher von Treibhausgasen überhaupt), nämlich Anreize zu setzen möglichst schonend mit unserem Baubestand umzugehen. Nach dem Motto "Kontinuierliche Instandhaltung und Pflege vor sporadischen Kernsanierungen" sowie "Umnutzung vor Umbau und Umbau vor Neubau". Unsere Nachkommen werden uns für richtig dämlich halten, dass wir den Wald vor lauter Bäumen nicht sahen und diesen offensichtlichen Irrsinn so emsig betrieben haben.

  • Nach dem Motto "Kontinuierliche Instandhaltung und Pflege vor sporadischen Kernsanierungen" sowie "Umnutzung vor Umbau und Umbau vor Neubau".


    Ideal für die Umwelt wäre es natürlich. Oft wird aber alles andere als ein Abriss und Neubau gar nicht in Betracht gezogen, da trotz zahlreicher Energieverordnungen immer noch teurer im Vergleich dazu, was man am Ende mit einem Neubau bekommt. Nicht immer aber meistens. Ein Umdenken wird hier wohl nicht so schnell einsetzen.

  • Warum soll es im Baugewerbe anders sein als etwa bei Haushaltsgeräten & Autos?! Man kalkuliert eben so das man die logischen Abstufungen von Pumpernickel möglichst vermeidet. Zur Not werden Entscheidungsträger "überzeugt" von der Notwendigkeit neu zu bauen. Lobbykonforme stets an die aktuellen Bedürfnisse angepasste Gesetzmäßigkeiten besorgen den Rest.

  • Bzw welches Gebäude, wenn nicht dieses, darf dann noch abgerissen werden ohne Gefahr zu laufen in einen öffentlichen Diskurs reingezogen zu werden?

    Das EnBW-Gebäude natürlich :D


    So sehr Wiederverwendung/Erhalt Sinn macht und ich bei Altbauten fast immer, doch auch schon bei charakteristischen 50er/60er-Bauten für Erhalt war: Irgendwie einmal mehr stadttypisch, daß ausgerechnet dieser öde Klotz bleiben soll, Fassadenaufwertung hin oder her.


    Dabei sind 40-50 Jahre bei Nachkriegsbauten schon ein Alter, bei dem sehr häufig nur noch Neubau Sinn mache, sei es wegen Asbest, Raumaufteilung, Haustechnik, Verkabelung...

  • Dabei sind 40-50 Jahre bei Nachkriegsbauten schon ein Alter, bei dem sehr häufig nur noch Neubau Sinn mache, sei es wegen Asbest, Raumaufteilung, Haustechnik, Verkabelung...


    Da hast du Recht. Aus architektonischer Sicht kommen bei Umbauten ja oft ganz nette Ergebnisse bei raus. Bei Neubauten wird häufig leider nicht sonderlich mehr Wert auf die Optik gelegt als beim Bestandsbau, daher denke ich, werden auch unsere heutigen Bürobauten nicht allzu lange überleben. Auch die heutigen Raumkonzepte müssen nicht ewig gefragt sein. Sicher finden sich auch wieder belastete Baustoffe, neue Vorschriften werden erlassen etc. Wie ich heute gelesen habe, soll in München jetzt ein Bürogebäude BJ. 2002 abgerissen werden.

  • Das Fassadenmaterial macht einen guten Eindruck, die französischen Balkone, der gelungene Eingangsbereich und die Staffelgeschosse veredeln den Eindruck weiter. Dürfte so mit dem Hans-im-Glück-Quartier und der Rathausrückseite deutlich besser harmonieren.

  • Um ehrlich zu sein ist das meiner Meinung nach nicht gerade die Art von Architektur, die Stuttgart braucht. Es ist eine typische Kiste aktuellen Typs, große Fenster, Staffelgeschoss, ansonsten alles schön gerastert und gegliedert, Frau Lüscher in Berlin hätte ihre wahre Freude an dem Ding, aber bis auf zwei drei kleine lobenswerte Details vor der Dämmpappe ist das mal wieder langweiligste Stangenware aus dem Standard-copy-and-paste Modulbaukasten aktueller Investorenprojekte.


    Mit regionaltypischer Architektur und dem Aufgreifen süddeutscher Bautraditionen hat der Bau absolut nix zu tun.

  • Sehe ich anders, gerade an dieser Stelle macht dieser Umbau Sinn, der die etwas altbackene Ecke hinter dem Rathaus gekonnt auffrischt. Regionaltypisch geht es genau dahinter weiter, um den beliebten Hans-im-Glück-Brunnen mit historischen Gebäuden. Konnte man wissen, muss man nicht.

  • V.a. liegt die Betonung hier auf Umbau und dieser Umbau ist eine deutliche Verbesserung zum jetzigen gammeligen Zustand. Ein Abriss kam ja nicht in Frage, somit sind die Möglichkeiten eingeschränkt. "Standard-copy-and-paste" ist aber dennoch nicht weit her geholt...

  • @ Wagahai


    ich weiß ja nicht welche Ansprüche ihr in Stuttgart habt, wenn ihr schon bei einer solchen Standardkiste in Verzückung geratet, dann will ich euch eure Begeisterung ja nicht nehmen.
    Ich habe da an Architektur eben andere Ansprüche. So wäre dem Bau schon geholfen, wenn man sich wenistens mal um ein ordentliches Dach bemüht hätte. Und man kann es drehen und wenden wie man will, aber der Bau könnte ganau so auch in Berlin auf dem Bahnhofsvorplatz stehen. Mir war bei der Durchsicht der Bilder so, als hätte ich diesen Klotz schon gefühlt zehnmal in Berlin gesehen. Nur deshalb habe ich überhaupt einen Kommentar verfasst. Eben weil er so unglaublich austauschbar und trivial ist.
    Und ich mich lediglich wunderte, dass dieser Bau hier auf solche Begeisterung stößt, weil selbst beim leidgeplagten Berliner Publikum solche Bauten nur noch auch resigniertes Achselzucken stoßen, müde ob den gerasterten Langeweile, die gerade in duzendfacher Ausführung über die Stadt verteilt wird.


    Dass diese Rasterfassade mit Staffelgeschoss begleitet von der üblichen Dämmpappe mit aufgehefteten Steinplatten, die oft so dick sind, dass man sie mit einem einfachen Tritt von der Fassade kicken kann, nicht nur nicht nachhaltig sind, sondern völlig austauschbar, sollte aber schon erwähnt werden, denn diese Art der "Architektur" ist eben das was sie ist, Stangenware aus dem Allerweltsbaukasten der aktuellen Investorenarchitektur, deren einziger Kniff es noch ist, das Raster auf die Straßenbreite anzupassen. Sorry, mir ist das zum Jubeln irgendwie zu wenig Substanz!

  • Wo liest du denn Verzückung oder Begeisterung heraus?! Wer jubelt denn?! Ordentliches Dach? Meinetwegen, gerne! Ja der Bau könnte in Berlin stehen und daran drehen wir doch auch gar nichts! Und ja austauschbar! Deshalb nochmal - wir müssen mit dem arbeiten was wir hier vorfinden. Und das hier ist lediglich ein Umbau, der eine deutliche Verbesserung, sowie eine bessere Anpassung ans o.g. Umfeld bietet! Ein Neubau wäre eine völlig andere Rechnung, ja, leider war kein Neubau drin. Bei einem Neubau hätte ich mir auch (die von dir im anderen Strang beschriebene) Kleinteiligkeit (wie bspw. in Frankfurt) in Anlehnung an das Quartier um den Hans-im-Glück-Brunnen gewünscht. Unsere Wünsche hier werden leider sehr selten erhört, dürfte anderen Sektionen recht ähnlich gehen! Ich verstehe nicht wo du beim Link von Wagahai und meiner lediglich quasi "Bestandserfassung", so etwas wie Jubel oder Begeisterung vernommen hast...
    Bezüglich "Dämmpappe mit angehefteten Steinplatten", gut möglich, könnte so kommen, ich will es nicht hoffen. Anhand der Visualisierung ist es schwer abzuschätzen ob hier dünne Schieferplatten zum Einsatz kommen, oder doch massive Fassadenelemente aus Stein, was ich hoffe.