Visionen & Spekulationen

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    Man könnte natürlich das Gewerkschaftshaus abreißen und ein HH drauf bauen. Fände ich schick :D


    Was Anderes: Der Leiter des Lindenmuseums befüchtet, dass das gute Haus zwischen den alten und neuen Krankenhausbauten bald untergehe. Außerdem seien die Räume zu klein, und eine Erweiterung auf dem Nachbargrundstück sei auch nicht Ziel führend, weil zu wenig Platz.


    Land und Stadt wiegeln beide ab: Neubau zu teuer.


    Könnte man das Museum nicht doch noch irgendwie auf A1 holen? Neben die Bib 21 z.B.?

  • Ich glaub der will an die Kulturmeile. Das wird aber nichts, es sei denn es regnet Geld vom Himmel. Außerdem was dann machen mit dem schönen Gebäude des Lindenmuseums?

  • oder das Finanzministerium im neuen Schloß zieht in einer der zwei HH auf dem A1-Arial das von einem privaten Investor gebaut wird und das Lindenmuseum zieht ins neue Schloß mit unterirdische Räumen mit Verbindungsgänge ins alte Schloss sowie ins Haus der Geschichte, wie wär der Vorschlag? :)


    Das alte Lindenmuseum daraus machen wir eine privat Klinik für die reichen arabischen Gäste die sich momentan in Stuttgart immer öfter operieren lassen. :)

  • ^ Warum nicht gleich aus dem Neuen Schloß eine Privatklinik machen ;)


    Hat eigentlich jemand eine Ahnung wieviele private Kliniken es in Stuggi gibt?


    In manchen Straßen scheint es eine ganze Reihe zu geben. Vor allem in gründerzeitlichen Prachtbauten.

  • Zitat von limazulu

    Gerüchten zufolge plant Verpackungskünstler Christo zur TurnWM 2007 die Stuttgarter Innenstadt zu verpacken.


    Das 90 Millionen-Euro Projekt soll von Stadtmarketing, Wirtschaft, und Förderern getragen weden.


    Dann fehlt nur noch einer der das Porto zahlt.

  • Wenn das nicht nur ein schpekulatives Schpässle wäre:


    Zur TurnWM... Da werden die Augen der Welt aber auf Stuttgart gerichtet sein. Wieso nicht gleich zur BogenschießWM oder zum Innungstreffen der Friseurmeister aus dem Mussenbachtal. Wenn man dann das Budget nochmal verdoppelt und wie bei den erstandenen LA-Meetings die Produktionskosten übernimmt, erbarmt sich vielleicht ein Sender von der verpackten Stadt zu berichten. Am besten mit Kommentaren, daß es bei dieser Stadt kein Schaden sei, sie zu verpacken. Aber vielleicht legt man noch ein paar Milliönchen drauf, daß solche Sätze keinem über die Lippen gehen.


    90 Mio € für ein Verpackungsevent, wovon nach ein paar Wochen nichts mehr zu sehen sein wird. Wie wäre es stattdessen von dem Geld, den alten Marktplatz wieder auferstehen zu lassen? Ein Projekt für jede kommende WM, DM, alle Bürger schlicht auf ewig.


    Manchen scheint es wohl verlockender, kurz und vergänglich neben "Weltstars" wie den Christos den Hauch der großen weiten Welt zu spüren, egal wie lächerlich sie ihre Stadt mit dem Versuch machen, eine Kopie Berlins oder New Yorks zu werden.


    Allerdings bin ich mir sicher, daß diese 90 Mio nie im Leben gefördert oder gesponsort werden und die Stadt wird das kaum leisten. Falls doch wird das hoffentlich ihr Ende.

  • entwarnung

    Wenn das nicht nur ein schpekulatives Schpässle wäre:


    indeed sir,indeed-


    bei dem modell handelt es sich um ein terrain-rendering projekt...


    bei dem derzeitigen geldrauswurfwahn im rathaus hätte so ein unsinn bestens ins
    bild gepasst...:dooby:

  • Spielcasino in alter Bahndirektion

    OB Schuster hat eine gute Idee. Er will ein zweites Casino in Stuttgart und zwar in Hbf-Nähe.


    Möglicher Standort die alte Bahndirektion. Das könnte richtig gut aussehen, wenn das herrschaftliche Gebäude noch etwas herausgeputzt und entsprechend beleuchtet wird.

  • herrschaftlich? warst Du schon mal drin in dem abgewirtschafteten Bürokasten?

  • Da hast Du schon rect. Ich meine die äußere Form und auch etwas die leicht erhobene und schräg exponierte Lage. Das Innere würde dann eh auf Casino gemacht.

  • Das stimmt. Trotzdem ohne diesen Stadtentwicklungsaspekt wäre die Bahndirektion mein Wunschstandort.


    Irgendwann wird ja noch das Bürgerhospital frei - auch ein würdiger Bau.

  • StZ 10.05.06
    Das Büro Pesch und Partner hat im Technikausschuss sein von der Stadt in Auftrag gegebenes übergreifendes Konzept zur Stadtentwicklung ("Strategie 2006") vorgestellt:


    - Oberstes Leitbild: (ach ja...) Nachhaltigkeit
    - weitere Leitziele: Stärkung der urbanen Qualität (Pflege von Image und Profil, Erhalt charakteristischer Stadtquartiere und "Weiterentwicklung der langen Architekturtradition")
    - Ausbau Kooperation mit Region
    - Sicherung Grün- und Freiflächen
    - Förderung soziales Miteinander
    - Weiterentwicklung Sport- und Freizeitangebote
    - Stadtverträgliche Gestaltung von Mobilität
    - Sicherung Wohnraum
    - Entwicklung neuer urbaner Wohnformen


    4 Leitprojekte:
    - Urbanes Wohnen in City, Wiederbelebung des öffentlichen Raums
    - Entwicklung hochwertiger Industrietechnologie im Norden
    - Rückkehr der Stadt an den Fluss in den Neckarvororten
    - Entwicklung der Filder als Wissensschaftstandort


    Maßnahmen, die den Einstieg in diese Leitprojekte ermöglichen ("Impulsprojekte"):
    - Stadt am Fluss in Bad Cannstatt
    - Umwandlung Konrad-Adenauer-Str. in Boulevard
    - Stärkung Hospitalviertel als Wohnquartier
    - Bebauung der City Prag am Killesberg


    CDU stört sich beim Thema Umbau Konrad-Adenauer-Str. in Boulevard an "pauschalen Forderungen nach flächendeckender Verkehrsberuhigung"


    Verabschiedung des Konzepts nächste Woche.

  • Manchmal frage ich mich, ob der offenkundige Gefallen der Stuttgarter Stadtoberen an solchen floskelhaften Worthülsen auf Naivität, Wichtigtuerei oder Verstandabsenz zurückzuführen ist. Wahrscheinlich dürfte so langsam alles drei sein.


    In zehn Jahren kann dann das nächste Konzept kommen, weil ein Gutachten ergab, daß die


    4 Leitprojekte:
    - Urbanes Wohnen in City, Wiederbelebung des öffentlichen Raums
    - Entwicklung hochwertiger Industrietechnologie im Norden
    - Rückkehr der Stadt an den Fluss in den Neckarvororten
    - Entwicklung der Filder als Wissensschaftstandort


    zu schubladenhaft waren und einer modernen integrativen urbanen stadtverträglichen mobilen sozialen Stadt nicht gerecht wurden.


    Außerdem werden hier Entwicklungen beschworen, die teilweise längst eingetreten sind, ganz ohne teure Konzepte und Denker. Daher der Name Entwicklung. Manche ist dermaßen selbstverständlich, daß jedes Konzept eines zuviel ist. Natürlich hat man aus den Fehlern der stürmischen Industrialisierung gelernt und wird sie künftig erstens unterlassen und zweitens wo möglich nach und nach reparieren.


    Ich verstehe auch und finde sogar gut, daß man Zukunft gestalten will und Rahmenpläne und dergleichen aufstellt. Man kann es aber auch übertreiben:


    Urbanes Wohnen in City
    Ist dort dann gar nicht mehr erlaubt, rural zu wohnen?
    Was ist urbanes wohnen eigentlich, gibt es Verhaltensvorschriften samt Stasi-Nachbar bzw. urbanem Wohnkommandant oder wird es rein baulich gelöst?
    Laß mich raten: 6 normale Stockwerke und oben ein zurückversetztes, unten Läden oder Gastro oder beides. Phantasie und Kreativität sind unerläßliche Grundpfeiler der modernen Welt. Morgens verläßt der Standardurbanist im Businessdress seine Wohnung. Oft hat er es nicht weit zur Arbeit. Das ist ganz praktisch will aber bezahlt sein. Etwa zwei- bis dreimal die Woche geht es abends noch im Legerlook in eine der vielen anliegenden Locations. Da kommt Stimmung auf, am meisten in der Theo-Heuss. George Orwell hätte seine reine Freude mit den Urbanwohnern, funktionieren sogar ganz ohne Kameras.


    Überhaupt: Entwicklung hochwertiger Industrietechnologie im Norden
    Wieviel sozialistisches Wirtschaftsverständnis steckt eigentlich in dem Konzept?
    Man sollte aufpassen, daß einem die paar verbliebenen auswärtigen Investoren nicht auch noch den Rücken kehren ob dieser Planungsbesessenheit. Dann lassen sich nämlich auch keine Megabibliotheken Nummer 1, 2 und 3 sowie Museen, Tanzwerkstätten und Urbankonzepte mehr finanzieren.


    Sorry, ich finde die Vorstellung einfach witzig, daß sich der Technikbürgermeister freien Zutritt in die F&E-Abteilungen nördlich gelegener Unternehmen verschafft und Ingenieuren, die keine "hochwertige" Technologie entwickeln, Strafzettel verteilt.


    Schon traurig, daß die Firma Bosch nach Schwieberdingen gerade ein neues Entwicklungszentrum in Abstatt gebaut hat. Liegt natürlich - je nach Horizont - auch im Stuttgarter Norden.


    Rückkehr der Stadt an den Fluss in den Neckarvororten
    Und ich dachte schon wegen der globalen Erderwärmung gäbe es immer mehr Hochwasser.
    Pro Erderwärmung und Polder!


    Entwicklung der Filder als Wissensschaftstandort
    Wurde kritisch hinterfragt, was eine weitere Konzentration über die ohnehin schon bestehende hinaus bringen soll?
    Wäre es nicht urbaner, in der Nähe der Uni zu wohnen, sozusagen urbanes wohnen und studieren.


    Förderung soziales Miteinander
    Seit die Politiker sich das groß auf die Fahnen schreiben, geht es rapide abwärts damit.


    Ausbau Kooperation mit Region
    Ehrlicher wäre: "Ausbau der Kooperation der Region"


    Sicherung Wohnraum
    Gut daß Papier geduldig ist. Gehandelt wird erst mal anders.


    Entwicklung neuer urbaner Wohnformen
    Ach, man will die sogar neu entwickeln. Für die ganze Welt? So wie sie in der Stadtverwaltung Köpfen rumschwirren. Wahrscheinlich darf noch ein Städtebauinstitut seinen Senf dazugeben, dann kann die Welt endlich wieder richtig am deutschen Wesen genesen.


    Weiterentwicklung der langen Architekturtradition
    Aber bitte mit Traufhöhen über 6 und unter 8 Stock. Auch Hochhäuser haben sich an diese Regel zu halten!

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    Warum so gereizt? Gehörst Du zu den 17% der Stadtbevölkerung, die der Aussage "In Stuttgart lässt es sich sehr gut leben" nicht zustimmen können? ;)


    Ich finde die Zielsetzungen jedenfalls richtig, wenn man sich auch sicher fragen kann, ob es hierzu unbedingt externen und sicher nicht billigen Sachverstands bedurfte.


    Bei den "Impulsprojekten" hätte ich mir außer der City Prag, auch A1 als vorrangiges Projekt gewünscht. Ansonsten meine ich, dass man an der Konrad-Adenauer-Str. nicht viel reißen kann außer ein paar kosmetischen Reparaturen, etwa Deckel. Als Boulevard kann ich sie mir nur sehr bedingt vorstellen.
    Das Hospitalviertel sehe ich für die Stadtentwicklung als nicht ganz so bedeutend an. Die Attraktivitätssteigerung des Neckarraums als Wohnquartier finde ich hingegen spannend.

  • Warum so gereizt? Gehörst Du zu den 17% der Stadtbevölkerung, die der Aussage "In Stuttgart lässt es sich sehr gut leben" nicht zustimmen können? ;)


    Doch. Ich gehöre nur daneben auch zu denen, die sich noch um das Morgen sorgen.
    Allerdings mit weniger Floskeln und Planungssozialismus, dafür klaren Worten und wirtschaftlichem Sachverstand.

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    Es sind ja nicht nur "Floskeln" - die Konzeptschriften sind im Gegenteil richtige Wälzer.
    Planungssozialismus würde ich das auch nicht nennen, sondern zumindest gut gemeinte Zielsetzungen, die ich als solche begrüße. Frage ist natürlich die Realisierbarkeit. High-Tech-Ansiedlung im Norden etc. hört sich gut an, wenn auch sicher nicht ganz einfach. Dennoch: Die Bayern haben mit gezielter Standortwerbung hauptsächlich im Münchner Raum in der Vergangenheit damit viel Gutes erreicht. Da kann man sich mit Sicherheit mindestens eine Scheibe von abschneiden.