Katharinenturm

  • Katharinenturm

    Das vielgeschmähte Magdeburg rappelt sich so langsam auf, die Bevölkerung ist seit 2006 um 5.000 auf wieder mehr als 230.000 gestiegen - und ein langersehnter Höhepunkt (im Wortsinn) an Hässlichkeit der Innenstadt wird endlich aufgemöbelt:


    Aus dem Haus des Lehrers, ein 12-Geschosser im Breiten Weg, wird der Katharinenturm. Inklusive Aufstockung um 2 Stockwerke auf dann 54 (bisher 45m) Höhe. Plus Integration des Portals der Katharinenkirche, die sich hier vor dem Krieg bzw. bis zur Sprengung der Reste in den 60ern befand. Und so soll es aussehen:





    Zum Vergleich: die Ist-Situation.


    Einmal editiert, zuletzt von amess_1999 ()

  • Sehr schöne Nachricht.


    Leider kann man auf den Bildern nicht erkennen, wo und wie das Portal der ehem. Kirche dort integriert wird.


    Woher hast du diese Info? Welches Büro ist denn für die Umsetzung vorgesehen? Schön, das sie die Funktionalität der fassade beibehalten.

  • Gut zu wissen das dort doch noch etwas passiert! Die Nachansicht gefällt mir allerdings besser als die Zweite :/ Aber abwarten wie es in Realität wirkt!
    Leider ist der Teil des Breiten Weges wirklich mit Abstand der hässlichste, für eine Flaniermeile echt schade. Großer Störfaktor ist auch der Block neben dem Karstadt ...

  • 2 Etagen kommen noch drauf, das ist mir bisher entgangen (54 Meter ist er danach - laut Urbanite http://www.urbanite.de/magdebu…s-wird-zum-katharinenturm). Auch die Idee mit dem Stadtbalkon find ich sehr interessant. Stellt sich nur die Frage ob sich an dieser Stelle wirklich so viele Gastronomiegäste finden werden. (Die meisten werden ja wohl eher im Allee-Center und näheres Umfeld speisen)


    Ich finde nicht das man die Plattenbauten abreißen sollte. Zeigt doch gerade das Projekt Katharinenturm das man auch was aus DDR Architektur machen kann.
    Allerdings könnte man die historischen Fassaden an die "Geschäftszeilen" rekonstruieren (leider weiß ich nicht, wie der Breite Weg vor den Plattenbauten an dieser Stelle ausgesehen hat). So würde die Straße zumindest nicht mehr so "Klotzmäßig" aussehen ...


    P.s.: bisher ist aber noch nicht sehr viel passiert. Weiß jemand wann es mit dem Bau losgehen soll?

  • Soweit ich weiß, hält die Wobau noch am Baustart Anfang 2011 fest. Für Ende 2012 wird immer noch die Einweihung angekündigt.


    Noch einmal zum Umfeld: Ich weiß ja, dass es Illusion ist, alle Platten dort einfach abzureißen, aber der Nordabschnitt des Breiten Weges ist und bleibt schauerlich, links und rechts die Wände der Platten und als Fußgänger hat man nur die Wahl, die Straße auf der einen Seite hoch und auf der anderen wieder hinunter zu laufen. Das klappt vielleicht bei den Champs Elysées, aber nicht in MD, es haben sich ja auch fast nur Ramschläden dort angesiedelt, Zufall ist das nicht.
    Hinter den Platten, also quasi im Hinterhof, stehen weitere Platten und sind vom Breiten Weg nur durch überbaute, finstere Durchgänge zu erreichen.
    Meiner Meinung hätte man im mittleren Bereich jeweils eine Platte herausnehmen sollen und auf die so entstandenen Ecken eine anspruchvolle Eckbebauung setzen sollen, die dennoch den Weg Richtung Westen und Osten eröffnen, um die dahinter liegenden Areal anzubinden. Dann würde durch weitere Verdichtung irgendwann das ganze Viertel lebendiger.


    Mal zwei Fotos, die die aktuelle Tristesse verdeutlichen:


    Und die gegenüberliegende Westseite, noch eintöniger

  • ^ M.E. sollte in Magdeburg erst einmal der Fokus auf zu bebauenden Brachflächen und wieder zu schaffender Urbanität liegen, als die wenigen Invesitionen in den Abriss und die Neubebauung existierender Areale zu stecken. Trist wirkt dein Beispiel m.E. hauptsächlich durch das miese Wetter.

  • Die auf den Fotos abgebildete Wohnmaschine wirkt auch in der Sonne trist und bedrückend. Ich habe bereits im Sonnenschein genauso Magdeburg, wie auch viele andere Plattenbauten gesehen.
    Im ersten Beitrag wurde Integration des Portals der Katharinenkirche versprochen, die hätte ich gerne auf einer Visualisierung gesehen. Die gesichtslose Wohn-/Ladenmaschine hat belebende Geschichtsakzente bitter nötig.


    Kleine Randnotiz: Sankt-Katharinen-Kirche, leider ohne Bilder des Portals oder anderer Bauteile vor der Zerstörung.

  • Für ein Plattenbauensemble ist das sehr ordentlich und nicht trist.Was den meisten Platten abgeht,sind vernünftige Wohnungsgrundrisse.Manchmal sind die Treppenhäuser,Flure ohne Tageslicht.


    Besonders die Strukturrierung mit den flachen Vorbauten an der Strasse und den dahinterliegeneden Blocks finde ich gut gelöst.

  • Kleist
    Bei den abgebildeten Wohnblöcken handelt es sich um eine Variante des Berliner Typs QP. Die Grundrisse sind dort ziemlich gut, es gibt Treppenhäuser und Küchen mit Fenstern, teilweise gibt es auch Bäder mit Fenstern.

  • Zwischen diesen Plattenbauten "shoppen" zu gehen ist mehr als nur unansehnlich. Da können die Plattenbauten für DDR Verhältnisse schön geschnitten sein wie sie wollen und auch die Renovierung ist nicht sonderlich außergewöhnlich oder gar hochwertig. Von außen gesehen sind die Vorbauten auch nicht die Welle. Es macht einfach nichts her, hat längst nicht das Flair von z.B. Petersstraße in Leipzig oder der Leipziger Str. in Halle. Und das spiegelt sich auch in den Läden die sich dort angesiedelt haben wieder. Einzig heraustechend ist das Paperbreer an der Ecke, dort hat man sich zumindest um ein wenig "kreativität" bemüht und diesen trist wirkenden Weg einen kleinen Blickpunkt gespendet. Ich hoffe das durch den Katharinenturm der Breite Weg nicht nur ein neues highlight bekommt, sondern vielleicht auch noch andere Umbaumaßnahmen mit sich bringt (wie auch immer diese geartet sein mögen). Mir ist auch klar das man die Blöcke nicht wegreißen kann, aber die Fassaden der Vorderbauten sollte definitiv aufhübschen. (Immerhin soll das angeblich Magdeburgs vorzeigeshopping Meile sein ...) Potential ist aufjedenfall da und mit dem Katarinenturm auch ein guter Start!

  • ^ Das Flair von jahrhundertelang gewachsenen Einkaufsstraßen wird man so auf die Schnelle auch nicht erreichen. Kleinere Umbauten können vielleicht das Niveau ein wenig heben, ändern aber nichts am Grundsätzlichen. Ich bleibe dabei, erstmal alte Brachflächen beseitigen, bevor man Neue schafft.

  • Im o.g. Volksstimme-Artitkel wird u.a. auch erwähnt, dass geplant ist,
    das noch erhaltene Kirchenportal mit der Darstellung der Heiligen Katharina wieder aufzustellen. Dies scheint mir zunächst eine lohnenswerte Idee - jedoch im Detail problematisch bzw. diskussionswürdig.
    Nach der Sanierung des Bürohauses ist es weit mehr aufgeständert als zu zuvor (sie 2. Bild oben) und besitzt kaum noch einen massiven Sockel, an dem man das Tor anbringen lassen könnte.
    Alternativ stände das Tor aber losgelöst, wie ein hohler Zahnstummel, mitten in der Fußgängerzone und wird zu einer Art Dekorationsinventar (wie die umgebenen Pflanzkübel oder Wackeltiere für Kinder) degradiert.

  • [kann gelöscht werden]

    Einmal editiert, zuletzt von Geograph ()

  • Laut einem Bericht der Magdeburger Volksstimme vom heutigen Tag soll Anfang Dezember mit den Arbeiten an der Metall-Glas-Fassade begonnen werden. Silvester sei "dann alles dran", wird der Geschäftsführer der WOBAU (= Bauherr) zitiert.


    Fertigstellung des Gebäudes soll im Dezember 2013 sein.


    Im hinteren (flachen) Bereich zieht voraussichtlich ein Edeka-Markt ein. Die bisher vorgesehene Sky-Bar im Dachgeschoss wurde wegen hoher Auflagen, die sich wirtschaftlich nicht rechneten, gecancelt. Stattdessen sollen dort nun Konferenzräume
    entstehen.
    Darüberhinaus soll auf der Fläche hinter dem Katharinenturm ein öffentliches Parkhaus mit 224 Stellplätzen entstehen.

  • Dezember 2013? Waren die ursprünglichen Pläne nicht März 2013? Naja, ein bißchen Verzug gibt es ja immer...freue mich schon auf das Ergebnis.

  • Um den Thread mal abzuschließen:


    Mittlerweile ist der Katharinenturm fertiggestellt (schon seit ein paar Jährchen).
    An für sich ein meiner Meinung nach gelungenes Projekt - vor allem im Vergleich zu vorher.


    Leider habe ich keine eigenen Bilder, aber zumindest kann ich auf einige Links verweisen:
    Am Tag wirkt er leider etwas trist (BILD), jedoch ist die LED Installation nachts doch recht spannend (BILD und BILD). Er wird oft zu 1.FCM oder SCM-Spielen auch in passenden Farben und Motiven beleuchtet.


    Interessant auch: Neben dem Katharinenturm wurde das Portal der dort ehemals vorhandenen Katharinenkirche wieder aufgebaut (BILD).
    Ein kleiner Tribut an die in der DDR gesprengten Kirche.