Das Fleetviertel

  • Aus dem Rendering ist kein nennenswerter optischer Fortschritt gegenüber dem Jetzigen Hamburg.Süd Zweckbau zu erkennen. Es scheint höchstens mehr Geschoßfläche zu geben.

  • Altbau Große Johannisstraße 19

    An der Großen Johannisstraße 19 wird die mehr als 100 Jahre alte Fassade erhalten. Ab Oktober wird saniert. Seit einem halben Jahr gibt es einen neuen Eigentümer. Der aktuelle Entwurf sieht einen staffelgeschossigen Aufbau wie beim Opernhof am Gänsemarkt vor.


    http://www.abendblatt.de/daten/2007/07/04/765669.html


    Vielleicht kann jemand das Bild dazu scannen und einstellen. Danke.

  • Großartige Neuigkeiten. Haben hier im Forum ja bereits auf dem Nagelbett gekaut.
    Bilder von wmeinhart:



    Im Artikel steht: "Das Erd- und Galeriegeschoss werden dann als Laden- und Verkaufsfläche genutzt. In den sechs Obergeschossen werden Büros eingerichtet"
    Über der Galerie zähle ich im Moment 3 Vollgeschosse. Heißt das, der neue Aufbau wird dann nochmals 3 Geschosse haben?
    Zweite Frage die sich mich stellt: Was geschieht mit den verlotterten Gebäuden daneben? Hat der Investor die mitgekauft?


    Können alle sehr froh sein, das uns dieses Stück historisches Hamburg erhalten geblieben ist und mehr noch: Jetzt saniert wird. Besonders glückslich weil diese Straßenecke in vielen Sichtbeziehungen den Entpunkt darstellt. So vom bald umgestalteten Adolfsplatz vom Rathausmarkt/Mönkebergstraße, sowie vom Rödingsmarkt, Hopfenmarkt kommend.

  • Interessant in der tat, wie die sich das gedacht haben mit den 6 Börügeschossen. Ich vermute mal, dass zu dem einen zurückversetzten Stockwerk noch 2 hinzukommen, was anderes kann ich mir hier gerade nicht vorstellen. Eins noch oben drauf und dan ein Geschoss unterm Dach mit schicken Dachfenstern. Das wär gut.
    Hab mal schnell gezeichnet, wie in etwa ich es mir vorstelle:

    Bild © von wmeinhart, Änderungen von mir.

  • Um hier nicht komplett neben dem Thema her zu reden, mal wieder ein kleines Bauprojekt. Zunächst zu einem alten Bekannten, dem Eckgebäude an der Willy-Brandt-Straße ggü. St. Nikolai. Nun stehen wieder Gerüste am Gebäude. Diesmal werkelt man am Dach herum-


    Da das Gebäude auch nach der Sanierung letztes Jahr leer stand, könnte es doch sein, dass der Eigentümer nun zu Besinnung gekommen ist und das Gebäude nun ernsthaft attraktiver machen will.


    Bleibt zu hoffen, dass man das Gebäude nicht wieder verschlimmbessert sondern vernünftig umbaut.


    Täuscht das oder sehe ich den Ansatz einer Dachschräge?



    Ein paar Meter weiter, am Nikolaifleet, entsteht nun das bereits diskutiere Bürogebäude. Nach langem Baustopp geht es jetzt endlich los. Das Kellergeschoss steht schon.


    Die unterschiedliche Fassadengestaltung, die Holzelemente vor den Fenstern sowie die Balkone werden wohltuend wirken, neben den eintönigen Nachkriegsfassaden.


    Mehere Chancen den Fleet anttraktiver zu machen wurden in der Vergangenheit nicht genutzt. Gerade in den letzten Jahren sind noch einge Glasgebäude hinzugekommen. Da muss man sich nicht wundern, dass der ansonsten wunderschöne Blick auf die St. Katharinenkirchen kaum fotografiert wird. Wenn man geschickt fotografiert sieht es allerdings ganz ansehnlich aus.

    Visualisierung: ©nps tchoban voss GbR

  • Es gibt ein Konzept von der Handelskammer Hamburg zur Aufwertung des Gebiets zwischen City und Hafencity (01/2006). Sie schlägt den griffigen Namen "Fleetviertel" vor.


    http://www.hk24.de/servicemark…etviertel_perspektive.pdf


    Teile des Konzepts sind:
    - Aufstockung der Bürogebäude mit Wohnungen und der Neubau von Wohngebäuden
    - Umgestaltung der öffentlichen Plätze
    - Stärkung des Einzelhandels- und Gastronomieangebotes, eigenes Profil gegenüber der City und HafenCity
    - Attraktive Gestaltung der vier Verbindungsachsen zwischen City und HafenCity
    - Neu-Bebauung auf dem Grundstück der heutigen City-Häuser am Klosterwall
    - Neu-Bebauung Katharinenhof



    Eine kleinteiligere Neugestaltung von bestehenden großflächigen Bürofassaden könnte meiner Meinung nach auch zur Aufwertung beitragen. Das wünsche ich mir vor allem im Umfeld des Mahnmahls St. Nikolai und direkt an den Fleeten.

  • der Name ist nett, mehr nicht. Vor allem in anbetracht der Tatsache, dass sich im Fleetviertel wirklich nur ein Fleet befindet.


    Zum Projekt:
    Endlich hat sich jemand dieses Problems angenommen. Es reicht eben nicht nur die Einkaufsachse quer über den Domplatz zu stärken. Es muss eben auch der Hopfenmarkt mit seiner unsäglichen Querung über die Willy-Brandt-Straße sowie der Klosterwall belebt werden.
    "Schlüssel ist die Erhöhung der Wohnbevölkerung" -> Sehr richtig.
    Angestrebt werden Wohnungen zu entwicklen für 5000 Menschen. Da das Gebiet fast flächendeckend dicht bebaut ist, wird ein Großteil auf den Dächern der Gebäude entstehen.
    Da bin ich gespannt. Könnte so die lumpige Flachdachproblematik ein würdiges Ende finden.


    Ferner sollen trendige Modegeschäfte etabliert werden und Erlebnisgastronomie entstehen. Mal davon abgesehen, was am Ende "trendige Mode" ist glaube ich nicht, dass das funktionieren kann. Trotz anhaltendem Tourismusboom ist die Innenstadt übersättigt mit teuren Geschäften und Passagen. Trendige Mode gibt es in der Innenstadt nur höherpreisig oder eben in den sogenannten Szenevierteln.


    Überdachung der Burchardplatzes: Naja, die Darstellugen sehen ja ganz nett aus. In seiner jetztigen Form ist der Platz eh kaum besucht.


    Einzelhandel in den EGs der Speicherstadt: Wenn dann jetzt, denn falls die Speicherstadt langfristig Weltkulturerbe wird, ist das sicher nicht mehr möglich.


    Wassertaxen und Kleinkusntbühne sind ganz großes Kino. Nur diese Bauhaushausboote sind mir unbegreiflich.


    Durch den Bau eines Parkhauses unter dem Hopfenmarkt und den Bau von Gastropavillions könnte der Hopfenmarkt deutlich gewinnen. So positiv wie in dem Bericht sehe ich das allerdings nicht.


    Wenn auch nur die Hälfte der Projekte realisiert würden. Ein ganz großer Wurf für die Stadt. Komme aus dem Staunen und stöbern nicht mehr heraus. Da beste stadtplaerische Vorhaben überhaupt in Hamburg. Ich bin gespannt.


    Die Planungen zum Bau eines Alster-Ewer gehört imo zu den bedeutensten Ideen.



    PS: Was haltet ihr von einem Fleetviertel Strang. Das entlastet unseren kleinere Bauprojekte Thread und führt die Einzelthemen zusammen.

  • ja zum Fleetviertel-Strang


    Interessantes Papier mit einigen neuen Ansätzen.


    Gut ist, dass der Bereich mal als eine grosse einheit betrachtet wird. bisher ist ja mit vielen kleinen - sehr lokalen - Ansätzen schon ein guter Anfang gemacht worden und eine gewisse Belebung hat eingesetzt.


    Wenn ich mich nicht täusche, kommt der Domplatz als einer der zentralen Plätze praktisch kaum vor. Hier könnte ein wesentlicher Beitrag geleistet werden, um das Viertel atraktiver zu machen.

  • Zum Thema gibt es ausreichend Stoff: Ja zum Fleetviertelstrang.


    In dem Handelskammer-Papier ist in der Einleitung die Rede davon, dass dieses Viertel in seiner Stadtstruktur von den alten Hamburger Fleeten bestimmt ist - deshalb der Name. Aktuell sind in dem Gebiet noch Alster-, Mönckedamm- und das Nikolaifleet vorhanden (siehe Seite 8). Anno dazumal gab es noch weitere: Das Katharinenfleet, eins unter der Straße Rödingsmarkt, und wahrscheinlich zwei ungefähr parallel verlaufende Fleete zwischen Meßberg und St. Nikolai. - Fast ein Venedig im Fachwerkstil.


    Nach dem Krieg wurden für den Bau der Ost-West-Straße die erhaltengebliebenen Mauern des Kirchenschiffs St.Nikolai gesprengt und bei Wedel in die Elbe gekippt. Wären die Stadtplaner damals mit 4 Fahrbahnen zufrieden gewesen, hätten daneben noch der Fußweg mit Fahrradspur Platz gehabt...


    Ein Wiederaufbau der Altstadt wie in Danzig hätte was gehabt, oder?

  • Der Patchwork Thread ist fertig. Wer noch Flicken findet bitte PN an mich.


    Bitte euch alle Projekte, die in dem Leitartikel definierten Gebiet liegen, von nun an in diesem Strang zu posten. Auch wenn sie nicht unmittelbar in das Planwerk eingeflochten sind.


    ACHTUNG: Domplatz, Klosterwall und Rödingsmarkt haben gesonderte Stränge. Die Speicherstadt gehört nicht mehr zum Plangebiet.



    Feuer frei!

  • Ein Wiederaufbau der kompletten Alstadt in dem Gebiet hätte schon was gehabt, zumal man ja am Nicolaifleet noch etwas von der Altstadt sehen kann, dennoch wäre der Aufwand und die Kosten wohl zu hoch, um solch ein großes Projekt zu realisieren.
    Interessanter finde ich die Frage, ob das Viertel den Erwartungen, die man an es stellt auch erfüllen kann. Momentan ist dort ja ziemlich wenig los und viele Teile ziemlich unwirtlich, vor allem im Bereich der Cityhochhäuser. Ich persönlich glaube nicht, dass das Viertel zwischen der HafenCity und der City wirklich so selbständig werden kann, wie gehofft, da eine Aufenthaltsattraktivität wie in den beiden oben genannten Stadtteilen kaum erreicht werden kann. Es wird meiner Ansicht nach immer ein Übergangsgebiet zwischen City und HafenCity bleiben.

  • Die wichtigsten Teilprojekte

    • Attraktive Neubauten erstellen -> z.T. im Bau
    • Gastronomieeinrichtungen räumlich zentrieren-> Immer richtig.
    • Außengastronomie ermöglichen -> Sehr wichtig.
    • Willy-Brandt-Straße von Schwerverkehr befreien -> Rückbau ist der einzige Weg. Was bringt eine leere W-b-S, wenn sie immernoch genauso breit ist.
    • Tiefgarage bauen -> Wichtig, es gibt viel zu wenig Parkmöglichkeiten in der Innenstadt. Mittelfristig könnten so auch die zwei hässliche Parkhäuser verschwinden.
    • Klappbare Bühne im Fußgängertunnel-> Nicht sonderlich stark frequentiert, weiß deshalb nicht, wie ergiebig das wäre. Zwischen Jungfernstieg und Rathaus wäre das sinvoller.
    • Installation eines Laserlichtspiel bei den Spiegelhochhäusern -> Nett
    • Fleet nutzbar machen, Wassertaxen -> gute Idee. Ob das allerdings angenommen wird?
    • Gastro in der Speicherstadt -> Sehr gute Idee! Stichwort Aufenthaltsqualität. An den Brückenköpfen (ehemalige Zolltore) sind ja bereits gut besuchte Cafes.
    • Wohnen auf dem Wasser-> Generell sicherlich ein großer Wurf- allerdings nicht mit Bauhaushausbooten.
    • Büros in Wohnungen umwandeln -> Dahin geht ja richtigerweise schon seit mehreren die Tendenz. Hoffentlich entehen durch umbauten auch Balkone.
    • Lebendiger Hopfenmarkt-> Lange überfällig
    • Leit-und Informationssystem für alle Sehenwürdigkeiten schaffen -> höchste Priorität.
    • Neubau Klosterwall -> hohe Priörität. Allerdings nicht in der geplanten Form.


    _________________________________


    Eines der von mir genannten Parkhäuser.


    Die Cremon-Insel. Zum Großteil nett anzuschauen (selbst von oben) Allerdings ist gerade der schönere Teil über die hässliche Brücke zwischen dem Hochhaus und dem Flachbau der City Süd zu erreichen. Vor allem deshalb wenig besucht von Hamburgern und Touristen.



    Ganz nebenbei freue ich mich sehr über dieses Gebäude.

  • Hier hätte man, wie Dykie schon angemerkt, mal die echte Chance etwas historisches Hamburg zurückzubringen. Selbst wenn man nur in dem Bereich zwischen Mattenwiete und Deichstraße die ursprünglichen Fachwerkhäuser rekonstruieren würde, wäre das ein ungemeiner Gewinn. Aber in Hamburg gibt man sich ja sooo modern, Historie zählt da leider nicht...


    Bleibt abzuwarten wie die moderne Bebauung dort letztendlich aussehen wird, bleibt zu befürchten dass sich die Innenstadt immer mehr der Hafencity angleicht...

  • Zu #38, Entwurf Nikolaifleet/Willy-Brandt-Straße von Lotz Gnosa:
    Die Fassadenstruktur finde ich gar nicht mal schlecht. Es fehlt aber eine abwechslungsreichere Gestaltung des Baukörpers an sich. Durch die lieblose Form wirkt der Entwurf wie ein Provisorium.



    Zum Baustil im Fleetviertel:
    Ein Nachbau von Fachwerkhäusern halte ich nur für angebracht, wenn sie sich anhand alter Pläne rekonstruieren lassen.


    Die in die Jahre gekommenen Bürogebäude aus der Nachkriegszeit sind auf Dauer nicht mehr vermietbar. Eine kleinteilige Neubebauung dieser Flächen ist also möglich. Sie muss politisch gewünscht sein! Zur Unterstützung Ihres Konzepts sollte die Handelskammer eine "Interessen-Gruppe Fleetviertel" initiieren.


    Da ein Erscheinungsbild gewünscht wird, dass sich bewusst von der City und der Hafencity abhebt, könnte dort klassisch-modern gebaut werden. Als Stil-Beispiel schlage ich das Westend in Ottensen vor.

  • Klassisch klingt gut. Gebäude wie im Westend würden architektonisch allerdings nicht sonderlich gut in die Altstadt passen.

  • Das Gutachten "Kontor-Remix - Wohnen im Kontorhausviertel" (2006) prüft die Realisierungsoptionen für eine langfristige Wiederbelebung:


    http://www.heuer-dialog.de/dow…utachten_Kontor_Remix.pdf


    Bestand: 325.000 m² oberirdische Geschossfläche, davon ca. 300.000 m² Büronutzungen


    Vorschläge:
    1.)Umnutzung von Grün- und Freiflächen
    2.)Umnutzung von leerstehenden Büroflächen
    3.)Innerstädtische Wohnverdichtung
    4.)Temporäre Wohn- und Nutzungsformen




    Über das Kontorhausviertel allgemein informiert folgende Seite:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Kontorhausviertel

  • Es ist vorbildlich, dass beim Projekt Hopfenmarkt 31 aus einer Fassadenbreite optisch zwei gemacht werden. An alle Bauherren in der Altstadt: So kann Abwechslung entstehen - weiter so!