Deutzer Hafen [Abbruchphase]


  • Den Bericht im Express fand ich auch ziemlich lustig. Ist halt Boulevard...;)


    In der Messecity soll ja die Möglichkeit für 3 Bauten bis zu einer Höhe von 60m bestehen, zusätzlich gibt es noch das Gelände am Deutzer Bahnhof. Dort will die Stadt zunächst die Entwicklung in der Messecity abwarten, also wird sich in den nächsten 10 Jahren da nichts tun.


    Die Entwicklung im Deutzer Hafen bleibt abzuwarten. Nach der Vorstellung der ersten Ideen letzte Woche gab es schon wieder einen Aufschrei in den sozialen Medien. Nur für Reiche, bitte keine Hochhäuser, wieder eine Baustelle in Köln. Bei allen Planungen für Neubauten bzw. ganzen Gebieten gibt es oft reflexartige Ablehnungen, da anscheinend die Meinung vorherrscht, dass alles Neue schlecht wird. Zusätzlich lesen anscheinend viele gar nicht mehr einen Text, zumindest erschliesst sich das aus den vielen Kommentaren zum Thema.

  • neues vom hafen

    der ksta hat neuigkeiten zum deutzer hafen. der rat hat grünes licht gegeben, die umsiedlung der meisten unternehmen soll in den nächsten 2 - 3 jahren abgeschlossen sein und schon 2020 das erste gebäude fertig sein - außerdem im gespräch ein kanal vom hafen zum rhein, ein internationaler architekten-wettbewerb und eine brücke zur südstadt.
    hört sich erstmal gut an, was draus wird - mal abwarten :)


    http://www.ksta.de/koeln/stadt…en,15187530,30644810.html

  • Gestern stellten fünf Architekturbüros ihre Ideen für den Deutzer Hafen vor.
    Heute sind einige Visualisierungen im Stadt-Anzeiger und der Bild zu sehen.


    http://www.ksta.de/koeln/plaen…ehr-gruenguertel-24206946


    http://www.bild.de/regional/ko…eplant-46235886.bild.html


    Offenbar haben die Pläne von Cobe Architekten Kopenhagen die Journalisten mächtig beeindruckt, denn die
    meisten Visualisierungen stammen von ihnen.
    Bin mal gespannt auf eine vollständige Vorstellung der Pläne im Netz

  • Die bis jetzt beste Darstellung der Zwischenpräsentation findet man hier.


    http://www.koelnarchitektur.de…de/news-archive/14822.htm


    Sehr unterschiedliche Vorschläge mit einer Vielzahl guter Ideen.


    Die kleinteiligen Blöcke von Trint und Kreuder wären eine moderne Version des gründerzeitlichen Städtebaus.
    Sozusagen die Südstadt direkt am Hafenbecken.


    Carsten Lorenzen Architekten wollen auf einer Seite des Hafenbeckens einen kleinen Central Park einrichten und den Hafen
    damit von seiner industriellen Tristesse befreien. Das würde dort eine sehr hohe Aufenthaltsqualität garantieren.


    Diener und Diener wollen den westlichen Teil des Hafengebietes zu einem Park umgestalten.
    Dafür müsste auf der Restfläche recht hoch und dicht gebaut werden. Sicher eine interessante Idee.
    Eine kleine Skyline mit einem großen Park davor ist vielleicht der internationalste Vorschlag.


    Cobe Architekten wollen die Poller Wiese wieder zu einer Insel machen und im Süden den inneren Grüngürtel weiterführen.
    Der industrielle Charakter des Hafens soll hier möglichst erhalten bleiben.


    Scheuvens und Wachten bieten gepflegten Städtebau ohne bemerkenswerte Idee.


    Wie gesagt, die Vorschläge unterscheiden sich sehr stark voneinander - ein spannender Wettbewerb.

    4 Mal editiert, zuletzt von tieko ()

  • Dänen bauen den neuen Deutzer Hafen

    Das dänische Architekturbüro Cobe hat den Wettbewerb für die Neugestaltung des Deutzer Hafens gewonnen.


    Auf den ersten Visualisierungen sieht man am Hafenende einen Wasserfall und dahinter eine recht hohe Bebauung.
    Die letzte Visualisierung stammt aber vom Kölner Büro Trint und Kreuder, die vermutlich den zweiten Platz belegt haben.


    Aus der ersten Runde wissen wir, dass Cobe von der alten industriellen Bausubstanz möglichst viel erhalten will.
    Außerdem sollte der Deutzer Hafen durch die Wiederbelebung des Schnellert wieder zu einer Art Insel werden.
    Mal sehen, ob diese Idee weiterverfolgt wird.


    http://www.deutzerhafen.com/2016/09/24/cobe-gewinnt/

    4 Mal editiert, zuletzt von tieko () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Cobe

    Dieser Entwurf ist tatsächlich als Sensation zu bezeichnen!


    http://www.deutzerhafen.com/morgen/


    In ihm ist wirklich alles vereint, was bei diesem Projekt wichtig ist - das ist fast zu schön, um wahr zu sein! Ich bin völlig begeistert - wenn das tatsächlich so umgesetzt wird, dann möchte ich mal sehen, welche andere deutsche Stadt ein so innovatives und in der Umsetzung verdammt anspruchsvolles Konzept an so einem speziellen und tollen Ort umgesetzt hat!


    Woran das liegt? : Es wurde endlich mal ein gordischer Knoten zerschlagen! Trotz Wettbewerben ist doch zu beobachten, dass die Büros bei großen Projekten ganz nach den wirtschaftlichen Wünschen der Investoren planen und am Ende meist ein langweiliger Einheitsbrei heraus kommt, der relativ einfach nach Schema F umzusetzen ist und somit den Investoren maximalen Gewinn sichert - natürlich weil man sich untereinander kennt und so die Chancen erhöht, den Zuschlag zu bekommen, denn oftmals sind die Jurys änhlich zusammengesetzt bzw. handelt es sich dabei um ein geschlossenes System, das zuerst sich selbst im Blick hat und nicht unbedingt die Menschen, für die es baut. Im Falle von Cobe und Deutz aber wird eine hohe Erwartung an die Investoren gestellt : es wird ihnen nicht leicht gemacht! Hier ist städtebauliche Verantwortung endlich mal keine hohle Phrase, die am Ende in der baulichen Wirklichkeit untergeht.


    Warum? M.E wegen folgender Punkte:
    Wenn man sich alleine die Ideen zur Klimafreundlichkeit des Ortes ansieht, und hier besonders die Umsetzung eines Schwimmbeckens mit aufbereitetem Regewasser, aber auch die Tatsache der Blockrandbebauung zwecks Schaffung echter Strassen, Gassen und Plätze, die angestrebte Diversität in punkto Fassaden und Bauhöhen (wenn man sich das ganze Modell von oben ansieht, wirkt es organisch-gewachsen), die Einbeziehung wichtiger industrieller Landmarken (DNA des Ortes als Vorgabe der Planung), die Schaffung eines Parks und weiterer offener, öffentlicher Plätze mit echten Angeboten für Sport etc. - und ganz ganz wichtig: nicht alles soll gleich hochgezogen werden! Es sollen auch Freiflächen bestehen bleiben, um zu schauen, welches "Leben" sich dort ansiedelt. Gerade bei so großen Flächen ein ganz wichtiger Punkt: dass man nicht hingeht und sagt: alles auf einmal abreißen, alles auf einmal neu bauen! Nein, Raum für echte organische Dynamik geben! Das bedeutet auch: hier und da Zeit lassen... Großartig! Wenn Herr Höing jetzt ein solches Konzept auch für Mülheim und die riesige Südstadt Erweiterung auf den Weg bringt, dann spielt Köln ganz vorne mit!

  • Das Ergebnis ist auf jeden Fall erfreulich und ich hätte der Stadt nicht so viel Mut zugetraut. Bei der Präsentation am Samstag machten die Kopenhagener einen sehr guten Eindruck und dafür ernteten sie auch am meisten Applaus.


    Die Idee eines öffentlichen Freibades in der Innenstadt finde ich sehr schön, was momentan ja auch in anderen Städten diskutiert wird, bspw. in Berlin. Aus Kostengründen wird der alte Rheinarm Schnellert wohl doch nicht wiederhergestellt, wie es in der Präsentation im Juni noch zu sehen war.


    Bemerkenswert fand ich auch noch den Entwurf von trint+kreuder(Köln), der eine Kleinteiligkeit ähnlich den Kölner Veedeln und einen schwimmenden Park im Hafenbecken vorsah. Die anderen Entwürfe fand ich hingegen nicht so spannend wie diese beiden.

  • Ich bin als Ur-Deutzer auch sehr begeistert! Kann mich absolut identifizieren mit den Entwürfen und vor allem mit den kleinen, aber feinen Details (alter Rheinarm wird wieder "geöffnet", Regenwasser in ein Schwimmbecken geleitet, zwei neue Brücken über den Hafen, etc.) Die Gebäude an die Ellmühle anzulehnen (Höhe, Farbgebung) finde ich genial.


    Trotz allem: Ich glaube, dass die langfristige Lebensqualität in diesem Viertel davon abhängig sein wird, ob die im Rahmen des Projekts auch geplante neue Rheinbrücke zum Ubierring kommen wird. Denn der Rest in Deutz rund um das Viertel ist doch arg ... langweilig. Poll ist zwar recht nah und ganz nett, aber auch dort erlebt man nicht den Höhepunkt kölscher Kultur und Lebensart. ;) Kann man hingegen schnell die Südstadt erreichen, wäre das schon viel wert!

  • Shoppy: Da gebe ich dir vollkommen recht. Die anbindung an die südstadt wäre dafür das optimum. Wobei ich auch hoffe, dass die umgebung durch das projekt auch im gesamten einen sprung machen könnte.

  • Ich bin sehr gespannt wie es sich nun zeitlich entwickeln wird. Was mir so ein bisschen fehlt in dem Entwurf ist das Energiemanagement. Es wird zwar davon gesprochen, dass man nicht Gebäude einzeln betrachten soll, wie aber ein intelligentes Energiemanagement mit Erzeugung, Speicher, Lastverteilung aussehen soll, bleibt etwas ungenau. Da sollte man im Zuge der Energiewende und des Focus auf Elektromobilität etwas voraus denken.

  • Sehr schöne Kleine "Hafencity" (Hamburg) - aber unter Erhalt alter denkmalwerter Lager und Hafeneinrichtungen noch etwas milder und sensibler ausgestattet und nicht ganz so hanseatisch cool. Das richtige halt für Köln.


    Passt sich von der anderen Rheinseite in die Deutz /Poller Silhouette ein.
    Gegen eine noch höhere Landmarke am Ende hätte ich aber auch nichts einzuwenden.

  • hafencity

    wunderbarer entwurf, der mit abstand beste und, wenn es denn so umgesetzt wird, ein ganz großer wurf für köln - und eben keine hafencity wie in hamburg, die sich immer mehr zum städtebaulichen albtraum entwickelt und völlig tot und unbelebt ist, wenn nicht die sonne scheint und touristen herumwackeln.

  • Legt der Entwurf denn auch schon die Gestaltung der einzelnen Blöcke und seiner einzelnen Gebäude fest oder gibt er nur ein grundlegendes Konzept für die Raumaufteilung und grundsätzliche Elemente?
    Ich hoffe ja, dass die Blöcke nicht von solitären Bauten, sondern von einer abwechslungsreichen Kleinteiligkeit mit Raum für Angebote wie kleine Läden, Cafès etc. gebildet werden... das ist in meinen Augen das entscheidende Element für belebte, interessante Straßenzüge.