Bauprojekte an der East Side Gallery (Living-Levels und Pier 61/64)

  • sagt es wird doch bestimmt ein liefereingang oder sowas ähnliches gebaut, oder?
    muss dann nich ein teil der mauer eingerissen werden? wenn ja dann :Nieder::Nieder:

  • Grüner Teleskop-Tower

    Für den Greentower wurde am 12.12.12. (welch ein Datum, Millionen von Heiratswilligen sind neidisch) mit dem Verkauf begonnen, wie Plakate an einem Immobilienbüro in Mitte zeigen.


    Der neueste Entwurf scheint eine Teleskop-Technik zu verwenden: Nachts ist das Gebäude höher als tagsüber, wenn man den beiden Visualisierungen glauben darf. Nur - was kosten nun die oberen beiden Etagen des Nacht-Turms? ;)


    Für Leute, die eh den ganzen Tag nicht zuhause sind und arbeiten, vielleicht eine preiswerte Alternative:


  • Dieses Gebäude ist so unsäglich hässlich und einfallslos. es wird an der Stelle nicht wirklich stören, weil rundherum nichts ist, aber eine architektonische Bereicherung für die Stadt ist es definitiv nicht. Im Grunde ist es nichts anderes als eine eintönige Rasterfassade und um von der Eintönigigkeit abzulenken, sind einige Etagen etwas nach rechts oder nach links verschoben, wie "originell"! Wenn das die Alternative ist, bin ich definitiv auch für den breiteren Grünstreifen am Spreeufer, da hätte Berlin an dieser Stelle mehr von. Was an dem Tower so "green" sein soll erschließt sich mir auch nicht.

  • Sieht so aus als würde der zuständige Architekt gerne mit Legoklötzen spielen.
    Fatales Ergebnis, der Bauherr brauchte wohl Aufmerksamkeit-abloutes fauxpas :nono:

  • ich finde den entwurf garnicht so schlecht. wie sollte denn etwas modernes in dieser öden gegend aussehen? allemal besser als die steintapetenkisten am hauptbahnhof! ich hoffe nur, dass es kein solitär bleibt. wo wenn nicht hier könnte mann sich innovativ austoben.
    also, allez!

  • Lego & Co.

    Stimmt, Arcadien!


    Das Ganze hat einen Hauch von Habitat `67 - was bestimmt nicht schlecht ist!


    Besser als irgendwelche 08/15 Bauten ist dieser Schachtel-Turm allemal und in dieser Gegend ist er kein Problem,
    im Gegensatz zu Berlin-Mitte nähe Museumsinsel oder Nicolaiviertel.
    Wo, wenn nicht am Mediaspree-Ufer, soll man soetwas bauen dürfen?

  • wo wenn nicht hier könnte mann sich innovativ austoben. also, allez!


    Das Problem ist nur, dass ich nichts Innovatives an diesem Entwurf erkennen kann. Versetzte Fensterreihen findet man bei derzeitigen Neubauprojekten zuhauf, auch bei den Klötzen am Hauptbahnhof. Hier sind es versetzte Etagen, wow, wie innovativ! Ästhetisch ausgewogen oder originell ist der Entwurf trotzdem nicht und mit Innovation hat das meiner Meinung nach nichts zu tun, sondern nur mit Einfallslosigkeit und dem Bestreben möglichst kostengünstig einen möchtegern-auffallenden Bau zu errichten. Wenn einem nichts einfällt, wie man einen gestalterisch anspruchsvollen Bau errichtet, macht man es halt ein bisschen schief, das wirkt dann "fetzig". Ist doch lächerlich primitive Effekthascherei!


    Ja bitte! gerne sollen sich innovative, moderne Architekten am Media-Spree-Ufer austoben dürfen, das entspräche voll und ganz meinen Vorstellungen für dieses Gebiet, aber dann bitte etwas niveauvoller als dieser Trash-Entwurf!

  • Die Post will ihre HH - Projekte am Postbahnhof nicht weiter folgen schriebt die Berliner: http://www.berliner-zeitung.de…ab,10809148,21389536.html
    An die hat ja ohnehin keiner wirklich gedacht, stattdessen hat die Post tatsächlich das Gelände parzelliert und teilweise schon veräußert.
    Positiver Nebeneffekt, der "Postbahnhof" bleibt als Veranstaltungshalle erhalten.


    An der Holzmarktstrasse wirds auch kein Hochhaus mehr geben.


    Sind jetzt noch Hochhausprojekte übrig, die noch geschreddert werden können, oder war das schon alles? Jetzt ist endlich von einem Grossstadtprojet ein provinzielles Kleckerprojekt übriggebleiben, wie es sich für Berlin - das grösste Dorf der Welt - gehört.

  • Es ist schon oft diskutiert worden, aber man kann es nicht oft genug sagen: Die, meines Erachtens, dumpfbackigen Gutmenschen und Nimbys werden in 20 Jahren dann mal auftreten und sagen: "Damals waren die Leute ja so dumm. Haben mitten in der Großstadt so gebaut als wäre es eine Vorstadt. Was für eine skandalöse Verschwendung von knappen und ökologisch wertvollen Ressourcen. Mein Gott, die hatten ja damals gar nichts begriffen" . Man wird über diese Dinge im Rückblick so reden, wie man heute über autogerechte Statt redet.

  • ^ Bis es soweit ist, hattet ihr hoffentlich Gelegenheit dazu, den Artikel noch Einmal gründlich zu lesen und zu rezipieren, dass die drei Posthochhäuser hauptsächlich deswegen nicht entstehen, weil Gutmenschen und Nimbys sie verhindert haben, sondern weil es schlicht keine Investoren gab.

  • DaseBLN: Das stimmt - stimmt aber auch wieder nicht. Von Spreepark bis Mediaspree, von Kleingartn-Reserveflächen (zB Württembergische Strasse) bis Kriegs-Lückenschliessungen (zB Dresdner/Waldemarstrasse), von Bahnstecken (zB Dresdner Bahn) bis Hotelbauten (zB am Hauptbahnhof) - Nimbys und Gutmenschen zuhauf. Mit Folgen in der Art, wie sich die Stadt entwickelt. In einer Demokratie auch richtig so. Allerdings, wie gesagt, prophezeie ich, dass man diesen anti-urbanen Impuls irgendwann genauso bereuen wird wie die autogerechte Stadt.

  • Mir war nicht klar, dass für den direkten Zugang der Bewohner des geplanten Wohnturms zur Spree Teile der East Side Gallery verschoben werden sollen. Wenn das durchkommen sollte, was ich mir noch nicht vorstellen kann, wäre es eine Tragödie! Die East Side Galery ist gerade deshalb einzigartig, weil sie ein auf solch großer Länge erhaltenes Stück Mauer ist. Die Authenzität dieses Baudenkmals würde extrem leiden!
    http://www.tagesspiegel.de/ber…er-umsetzung/7844384.html


    Kaum zu glauben, dass das hier noch nirgendwo Thema ist!

  • Mir war nicht klar, dass für den direkten Zugang der Bewohner des geplanten Wohnturms zur Spree Teile der East Side Gallery verschoben werden sollen.


    Weil es auch so nicht ganz stimmt: "Die Mauerteile müssen weichen, weil die geplante Brommybrücke über die Spree an die Mühlenstraße angeschlossen werden soll".
    Irgendwie sollte es doch auch den Freunden von MS Versenken einleuchten, dass die favorisierte Fahrrrad- und Fußgängerbrücke irgendwie an das vorhandene Straßennetz angebunden werden muss. Dazu sind nun mal Löcher im geliebten Schutzwall nötig.

  • Die Authenzität dieses Baudenkmals würde extrem leiden!


    Die Authentizität des Baudenkmals "East Side Gallery" ist eh' dahin.


    1. Die vermeintliche "Kunst" ist nicht restauriert sondern nachgemalt worden. Unter Denkmalschützern gilt dies als absolutes Nogo und zieht im Regelfall den Entzug des Denkmalstatus nach sich.


    2. Die Anlage eines Stadtparkes im Todestreifen hat der Mauer jede Form von historischem Umfeld und damit Verstehbarkeit genommen.


    3. Die farbige Fassung auf der Ostseite irritiert und führt jeden Berlin-Besucher in die Irre - durften Ostberliner die Mauer bemalen?


    Insofern ist nichts mehr authentisch. Deshalb macht die Eastside-Gallery an diesem Ort auch keinen Sinn, bringt soviel interlektuellen Mehrwert wie der Budenzauber am Checkpoint Charlie. Im Sinne der Gesamtstadt sollte man sich deshalb von dem Stück - bis auf ein paar erinnernde Segmente - trennen und die Kraft besser darauf verwenden an der Bernauer Straße das authentische Stück angemessen zu erhalten und zu präsentieren, wo man die Mauer noch in all ihrer Brutalität verstehen kann. Die bunte Popart-Mauer braucht kein Mensch, nur lokale Souvenirhändler.

  • An der Stelle wo die Galerie geöffnet werden soll befindet sich ohnehin schon eine Öffnung. Es war der Zugang zur Bar Oststrand, ein zweiflügliges Stahltor. Es wird jetzt als Baustellenzufahrt genutzt.


    Für alle die es nicht wissen. Oststrand war eine Bar wo der Türsteher entschieden hat wer ans Wasser darf, ebenso wie bei der Bar 25, Maria am Ufer und den anderen Clubs. Ich sag nur Spreeufer für alle nich wahr?!


    Die ganze Debatte, besonders von den Clubbetreibern, ist eine vorgeheuchelte. In Wahrheit geht es auch hier nur um Profite die den Betreibern der Clubs ausfallen werden.


    Aber das alles ist egal. Auf dem Gelände der Wohnturms sind heute Bagger unterwegs. Ein großer Auto-Kran steht auch auf dem Gelände, vielleicht baut der ja schon den ersten Turmdrehkran auf. Ich habe aus meiner 21sten Etage ja den besten Blick drauf. Es bleibt spannend :)

  • ^ Welcher Profit entgeht welchen Betreibern? Es gibt bereits heute keinen Oststrand mehr.


    @ Konstantin: Erstaunlich, wie wichtig Authenzität sein kann, wenn es mal nicht um die Reko eines Schlosses oder die Lückenfüllung in Gründerzeitgebieten geht.


    Die East Side Gallery ist doch eben deswegen, weil sie erst nach der Wende bemalt werden konnte, per se kein authentisches Zeugnis des Vorwendezustands, sondern ein popkulturelles Symbol der Wiedervereinigung und mit ~ 1.3 Mio. Besuchern jährlich eine der größten Berliner Touristenattraktionen.


    Etwas dümmlicheres, als die Forderung, diesen letzten größeren Mauerabschnitt zu schleifen, habe ich jedenfalls selten gehört. Aber vermutlich geht es nur ums Trollen, weil irgendein Mediaspree-Gegner etwas dazu geäussert hat.


    Warum zur Anbindung einer Fußgänger- und Fahrradbrücke erschließt sich mir jedenfalls nicht ganz, zumal es nur wenige Meter versetzt zu dieser auf Friedrichshainer Seite bereits ein Tor gibt, dass ohne weiteres für diesen Zweck genutzt werden könnte. Etwas weiter, am Westende des Eastside-Parks befindet sich ein weiterer Zugang. Die Begründung "Fluchtwege" für einen Park, der bereits zwei derselben hat, klingt extrem vorgeschoben - die Vermutung, dass es sich hier um Zuwegungen und Fluchtwege für die geplante Bebauung handelt, ist da weitaus plausibler.

    Einmal editiert, zuletzt von DaseBLN ()

  • @ Ostkreuzblog


    Deine Aussage ist leider nicht ganz korrekt. An der Stelle, wo die Brommybrücke wiedererrichtet werden soll, ist kein Durchbruch durch die Eastside-Gallery. allerdings, da hast du recht, befindet sich ca. 50m weiter das Tor zu Oststrand.


    Daher ist die Versetzung der Mauer noch weniger nachzuvollziehen, angeblich um die Brommybrücke an die Mühlenstraße anzuschließen. Die Fußgänger und Fahrradfahrer könnten auch den vorhandenen Durchgang benutzen.


    Für mich riecht das auch nach einer bequemen Zufahrt zum Luxus-Wohn-Tower.

  • @ Dase: Authentizität ist auch beim Schloß wichtig. Deshalb streite ich dort auch für ein historisches Umfeld und eine gute Rekonstruktion der Architektur. Hier geht es um Malerei: darf die dann deiner Meinung nach im Schloß genauso rekonstruiert werden wie bei der Eastside-Gallery? Da würst Du doch auch auf die Barrikaden gehen, gell?


    Und ein "popkulturelles Symbol der Wiedervereinigung" sehe ich da nicht. Wäre die Mauer am Engelbecken noch erhalten, die von der Westseits ähnlich bemalt aussah, pilgerten die Touris da hin.


    Es geht um die Verlängerung der Kreuzberger Vorwendeästhetik in die Nachwendezeit. Alles andere ist Semantik. Es soll alles am besten so bleiben wie es ist, sagt der Kreuzberger Bürgermeister. Da wird die Graffiti-Mauer, Symbol des 80er-Jahre-Kreuzbergs auch schnell zum Wiedervereinigungsdenkmal. Zu besichtigen ist diese Alles-muss-bleiben-wie-es-ist-Ideologie auch an den Prinzessinengärten, den meisten Spreegrundstücken und an vielen Orten mehr.


    Ich hingegen glaube, dass eine Veränderung dem Spreeufer gut tut. Und da passt die Eastside-Gallery genausowenig herein wie an den meisten anderen Mauergrundstücken, mit Ausnahme der sinnvollen Mauergedenkstätte an der Bernauer Straße.