Mediaspree: Bauprojekte am Südufer (Kreuzberg/Mitte)

  • Ich glaube mit Argumenten kommt man hier nicht weit. Es knallen hier Welten aufeinander. Wer im Zelt am Wasser wohnt tauscht es mit garnichts aus, es sei denn man schenkt ihm ein Hausboot und einen Ankerplatz an gleicher Stelle. Andererseits sind die Zwischenrufe nicht von der Hand zu weisen, die von Investoren sprechen und dem Ziel, Profite zu machen. Die jetzigen Bewohner haben freilich nichts davon, denen fehlt es ja offensichtlich an nichts.


    Der TAZ-Artikel liest sich auch nicht gerade so, als sei sich die Stadt hier im Klaren, was werden soll. Ist in Berlin auch Kommunalwahlkampf?


    Aber vielleicht hört dieser Städteboom ja auch irgendwann auf und das Problem erledigt sich von selbst.

  • Das ist ein verdammtes Weltkriegsloch im Bereich der inneren Stadt. Völlig außer Frage dass es legitim ist,
    dort wieder nachzuverdichten.


    Natürlich sind die NIMBY-Argumente durchaus nachvollziehbar. Wer will schon seine gewohnten Sonnenstrahlen
    durch die Brachfläche missen oder Lärm in Kauf nehmen? Aber das sind eher niederwertige Argumente aus denen
    zu dem der Egoismus spricht (die Gegenseite baut freilich auch nicht aus nächstenliebe, sondern aus Profitwillen
    und sogesehen Egoismus).


    Dem entgegen steht die Tatsache dass hier Stadtreparatur betrieben wird (mal ganz ohne qualitative Bewertung
    des Entwurfes an sich), dass allgemein benötigter und nachgefragter Wohnraum geschaffen wird (ohne die
    Preislage zu beurteilen) UND dass das Grundstück jemandem gehört und dieser das RECHT darauf hat, daraus
    etwas zu machen.


    Das sind drei sehr gute Gründe von denen jeder für sich genommen m.m.N schon die Gründe der
    alles-soll-so-bleiben-wie-es-ist-Fraktion übertreffen.

  • Zumal die Zeltbewohner ja eine Nische besetzen, die von Natur aus temporär sein muss. Niemand hat das Recht, dauerhaft auf fremden Grundstücken zu campieren, aus einer Duldung in Ausnahmefällen leitet sich noch lange kein dauerhaftes Nutzungsrecht ab.

  • Wer diskriminiert denn hier wen?


    Na du, indem du einem bestimmten Klientel gesellschaftliches Gestaltungs- und Mitspracherecht absprichst. Nur weil du bei solchen Leuten Aussteiger siehst muss das noch lange nicht der Realität entsprechen oder du siehst das vllt. etwas undifferenziert.


    Leute die für ein gewisses Lebensgefühl stehen, welches auf das Umfeld, die Allgemeinheit abstrahlt und diese bereichert, geniesen bei mir immer eine Grundsympathie. Auch wenn ich hier den Tenor teile und die Veränderung natürlich gutheise. Beim Tacheles denke ich bspw. genau so. Da schlagen immer irgendwie son bisschen 2 Herzen in mir.


    Anders hingegen ist es bei Leuten die wirklich nur ihren ganz eigenen Besitzstand/Partikularinteressen wahren wollen. Die Plattenbauten in der Wilhelmstraße sind da ein gutes Beispiel. Hier hoffe ich eben darauf, dass die allgemeinen Kräfte für ein angemesseneres Stadtbild sorgen und der Investor bald dazu kommt die Dinger abzureissen.
    Für die Stadt hat es keinen Wert ob ein paar wenige Priveligierte fürn Apfel und ein Ei in Wurfweite zum Brandenburger Tor leben kann, vom urban-ästhetischen Aspekt (auch wenn es hier mitlerweile manche gibt die sich wohl den Ist-Zustand krampfhaft schönreden) ganz zu schweigen.





    Also kurz gesagt bedeutet das für mich in etwa soviel:



    Wenn Alternatives Mileu zur Disposition steht (bezogen auf Mileu: 60% Partikularinteressen, 40% Allgemeininteresse):
    :fiddle: wenn es wegen der Veränderung weichen muss aber gleichzeitig etwas mehr über Neuentwicklung erfreut :banana:


    100% Partikularinteressen 0% Allgemeininteresse:
    only --> :gewehr:

    Einmal editiert, zuletzt von _Flyn_ ()

  • Na du, indem du einem bestimmten Klientel gesellschaftliches Gestaltungs- und Mitspracherecht absprichst.


    Wie gesagt, ich verstand es handelte sich um Austeiger. Wenn es aber "nur" Leute sind, die gern kostenlos auf einer privaten Brache leben wollen, dann sind sie hingegen was?


    Und wer bestimmt eigentlich, was zu wieviel Prozent Partikular- und Allgemeininteressen sind? Du und Deine Smileys?
    Nochmal die Rechnung: da sollen 250 Wohnungen entstehen, das sind in etwa 500 Menschen, die dort wohnen werden. Und für 20 Zeltbewohner wird hier Krawall gemacht? Da fehlt mir jedes Verständnis.
    Außerdem sollen da eine Kita, Läden für Lebensmittel und Getränke, sowie "Räume für freie Berufe, Anlagen für soziale, kulturelle und sportliche Zwecke sowie Schank- und Speisewirtschaften" entstehen. Wo sind hier also Partikular- und Allgemeininteressen genau verteilt?


    Das ist eine Brache, die endlich wieder bebaut werden soll (zur Erinnerung: wir leben in einer Großstadt) und hier wird wegen ein paar Zeltbewohnern so ein Fass aufgemacht. Mir hat der Diskussionsstil der Gegner in dem Video gereicht, mit welchem Niveau man sich abgeben muss. Nein Danke.
    Bebaut das Areal und gut ist.


    Die Leute können ja auch in den Treptower Park ziehen, da ist noch mehr Platz. Oder auf einen richtigen Zeltplatz oder eine Kleingartenkolonie.

  • ^^ Wie gesagt, ich verstand es handelte sich um Austeiger. Wenn es aber "nur" Leute sind, die gern kostenlos auf einer privaten Brache leben wollen, dann sind sie hingegen was?


    Schmarotzer.

  • Wo sind hier also Partikular- und Allgemeininteressen genau verteilt?


    Ungefähr so: 60% und 40%. Grün könnte aber auch noch etwas mehr sein, hm...


    Das ist eine Brache, die endlich wieder bebaut werden soll (zur Erinnerung: wir leben in einer Großstadt) und hier wird wegen ein paar Zeltbewohnern so ein Fass aufgemacht. Mir hat der Diskussionsstil der Gegner in dem Video gereicht, mit welchem Niveau man sich abgeben muss. Nein Danke.
    Bebaut das Areal und gut ist.


    Da bin ich doch auch dafür. Oder habe ich was anderes gesagt? Wo ist denn jetzt eigentlich das Problem?


    Also nochmal genauer: Ich bin nur empathisch gegenüber einem Lifestyle, welcher einen Bezirk/die ganze Stadt prägt bzw. geprägt hat und so auch sicherlich einen nicht zu verachtenden Magnetismus auf Künstler und Tourismus ausübt bzw. ausgeübt hat. Ich finde das honorabel und deswegen denke ich so wie ich eben nunmal denke.

  • Wo ist denn jetzt eigentlich das Problem?


    Keine Ahnung, Du hast mir unterstellt, ich würde hier diskriminieren (und damit das Gespräch auf eine persönliche Ebene gebracht).


    Vielleicht solltest Du mal an Deinem Stil arbeiten.

  • Hier mal eine interessante Visualisierung für den 2. BA des Projektes Spreeport:



    (C) bünck+fehse visualisierung und animationsdesign gmbh


    Die Backsteinoptik im Stil der klassischen Moderne fände ich für diese Areal sehr passend.


    Leider ist unklar, wie es mit dem Projekt weitergeht. Laut Protokoll des Forums StadtSpree hat der frühere Besitzer Hochtief das Grundstück Köpenicker Straße 36-38 verkauft. An wen ist nicht zu erfahren.

  • Der Entwurf fügt sich mE gut ein und setzt zugleich den optischen Höhepunkt. Mir gefällt ähnlich wie beim Nokia-Bau an den Edison-Höfen die mE sehr gelungene Kombination aus Backstein, Glas und Stahl(?) sowie die teils verschiedenen Geschosshöhen und -Gestaltungen und die Vor- und Rücksprünge. Wenn ich das auf dem Bild richtig erkenne, versucht man auch durch Abwechslung von klaren und fließenden Kanten eine zusätzliche, mE ebenfalls sehr stimmige, Dynamik zu erzeugen. Ich hoffe dieser Entwurf kommt durch.


    Vielen Dank Bato für das einstellen!

  • Es wäre toll, wenn dieser elegante Entwurf so gebaut würde, aber meine Hoffnung schwindet, da

    von Bato: [...] der frühere Besitzer Hochtief das Grundstück Köpenicker Straße 36-38 verkauft

    hat.


    Und das sicher nicht ohne Gewinn. Die Mehrkosten für das Grundstück werden - so unke ich mal - durch Einsparungen an der Architektur wettgemacht.

  • Kiki Blofeld-Gelände

    Update zum Baufortschritt der Neubauten der Baugenossenschaft Architekt Schöningh, siehe auch z. B. Beitrag #110 .


    Bilder von der Köpenicker Straße aus (bzw. einer Zufahrt von dort) gemacht:





  • Studi-Wohnheim Köpenicker Straße 42-43

    ^ Noch eins, packe ich auch mal hier hin, ist ja gleich daneben.


    In einer Baulücke an der Köpenicker Straße, gegenüber der Einmündung de Adalbertstraße, entsteht ein Studentenwohnheim. Die Arbeiten haben begonnen:



  • ^ Das sieht für ein Studentenwohnheim aber ziemlich gut aus mit den großen Fenstern und dem Dach mit Gauben. Ganz was anderes als das abschreckende Kontainerdorf in Treptow. Sind die Preise dort dann deutlich höher?

  • Auf dem Gelände Köpenickerstr. 124 haben heute die Bauarbeiten für das Projekt "in the heart of Berlin" begonnen.
    Es entstehen ca. 70 Wohnungen in 3 Häusern mit den tollen Namen "the View" "the Center" und "the Garden".