Dom-Römer-Areal: Bau-Thread

  • ^ Der Schwung sprach mich auch gleich an ;)


    Einen unverzerrten Blick von der genau entgegengesetzten Seite (durch ein Fenster im Haus am Dom) bietet das nachfolgende Bild, auf dem die Innenseite eines Teils der Kolonnade entlang der Schirn gut zu erkennen ist:



    Bild: epizentrum

  • ^ Ich frage mich, warum das brasilianische Kunstwerk von der Fluchttreppe wieder entfernt wurde, das hat doch viel besser ausgesehen, als der blanke Sichtbeton.


    Das habe ich mich allerdings auch gefragt, es war bemalt wirklich wesentlich ansprechender...


    Da heute jemand auf der Schirntreppe ein Türchen aufgelassen hatte, poste ich mal ein paar mehr Bilder, denn selbst von hier wird man nicht mehr lange den Gesamtüberblick haben können. Alle Bilder lassen sich durch Anklicken vergrößern. Angefangen beim Stadthaus...



    ...und weiter nach rechts schwenkend in die Gasse, die zum Roten Haus führen wird (ehem. Tuchgaden).



    In der Mitte des archäologischen Gartens lagern momentan etliche Baumstämme (hinter dem Kran).




    Blick am Fluchttreppenhaus vorbei in die Bendergasse. Links an der Wand sind noch die Reste der entfernten Bemalung zu erkennen (vorher).



    Und eine Übersicht über das gesamte Areal von West nach Ost.




    Der kleine Ausstieg im Vordergrund war mal der Zugang zu dem wenig ansehnlichen "Tisch" (Bild von Schmittchen), der bereits Mitte August 2012 abgerissen wurde (Aufnahmen).



    -Bilder von mir-


  • In der Mitte des archäologischen Gartens lagern momentan etliche Baumstämme (hinter dem Kran).


    Das sind aber eher 'Balken' als 'Baumstämme', zumindest zwei Seiten sind besäumt. Und bei der Länge dürfte das die Ausfachung für den 'Berliner Verbau' werden, der für den Aushub vor dem Dom erforderlich ist. Die Träger stecken ja schon im Boden, die Baugrube wird fast bis an den Bauzaun heranreichen. Der begonnene Aushub ist allerdings ins Stocken geraten. Seit Tagen tut sich da schon wieder gar Nichts. Zwischendurch war der Bagger sogar ganz verschwunden.

  • Hier mal ein aktueller Blick über den Bauzaun. Vor dem Dom wird das Verfüllmaterial zwischen den alten Mauerresten wieder rausgeholt. Der normale Bagger hat Unterstützung von einem Saugbagger bekommen. Damit lässt sich der Kies entfernen, ohne den Bestand zu beschädigen. Von rechts ragt das Saugrohr ins Bild. Und zwischen den verpackten alten Mauern stehen die Stummel der neuen Bohrpfähle, die zukünftig das Stadthaus tragen werden. Sie sind offenbar noch zu lang und müssen abgestemmt werden (so soll es sein; besser, als zu kurz).



    Hier wird der Saugbagger entleert (oben rechts sichtbar: 42 Filter, etwas mehr, als im Staubsauger zu Hause):



    Bilder: von mir

  • Der Bauzaun entlang der Bendergasse wurde gestern bis an die Stützen der Schirnarkaden herangerückt, um das Baufeld zu vergrößern.
    Vor dem Dom wurden einige Straßenlaternen versetzt:



    Auch hier wird der Bauzaun wohl noch verschoben, um der Baustelle etwas mehr Platz zu verschaffen. Der Aushub schreitet voran und ist schon unter dem ehemaligen Niveau des archäologischen Gartens angekommen:



    Die Treppe in Bildmitte war vorher unter dem Pflasterbelag des archäologischen Gartens verborgen.
    Der frühere Zustand aus etwa demselben Blickwinkel ist in #22 bei Beggi zu sehen. Der auf meinem Bild vorn links noch eingepackte Mauerrest ist genau derjenige, der auf Beggis Bild vorn links aus dem Bauzaun rausguckt.

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    Eben erst (beim Anblick von Schmittchens Foto) ist mir die "Schlucht" zwischen Stadthaus und dem Bestand bewusst geworden. Und als ich schnell noch mal zum virtuellen Rundgang auf die Dom-Römer Internet-Seite gewechselt bin, wurde mein Verdacht bestätigt: Dort hat man geflissentlich auf die Darstellung jeglicher Geländer verzichtet. Dort, wo auf dem Foto der Bauzaun steht, wird ein Geländer erforderlich sein; im virtuellen Rundgang: Fehlanzeige. Und der U-Bahn-Ausgang an der Schirn-Rotunde, von dem ich zuerst dachte, dass er in den Visualisierungen völlig übergangen wurde, ist - mit Mühe und Not - doch erkennbar, aber ebenfalls völlig ohne die die Kante einfassenden Geländer. So sieht das im virtuellen Rundgang alles sehr smart aus.

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    Der Fallschutz ließe sich bestimmt gut in Verbindung mit einer optisch ansprechenden Gastronomie-Abtrennung verwirklichen. Wo jetzt der farbenfrohe Bauzaun ist, werden später Tische, Bänke und Sonnenschirme des TABLE-Cafés stehen, eine Abtrennung würde nicht unbedingt schlecht aussehen.


    Mir ist aufgefallen, dass das Stadthaus die unschöne Fluchttreppe größtenteils verdecken wird. Das ist mehr als erfreulich. Von der Schirnseite aus wird das "Prachtstück" allerdings weiterhin in voller Größe sichtbar sein, leider.

  • Die Stadthausbaustelle, über den Zaun geguckt in Richtung West



    die schon angesprochene Breite der Bendergasse kann man (Gerüst weggedacht) jetzt schon gut erkennen



    Bilder: thomasfra

  • Dreieinhalb Wochen sind seit dem letzten Foto vergangen. Hier ein aktueller Blick durch den gestern offenen Bauzaun. Im Hintergrund ist nicht mal ein Geschoss dazugekommen.



    Am rückwärtigen Ende der Baustelle vor der Schirn-Rotunde wurde gestern allerdings schon eine Giebelwand geschalt (kein Foto, aber siehe Webcam).


    Im Vordergrund geht's weiterhin nur schleppend voran. Jetzt ist (nach dem Saugbagger) mal wieder ein richtiger Bagger am Werk. Hier wurde in den zurückliegenden Wochen immer wieder altes Gemäuer mit Laserscan aufgenommen, kann jetzt aber offenbar weg. Trotzdem ist das, was noch in der September-Ausgabe der DomRömer Zeitung zu lesen war, obsolet (Zitat: "Fertigstellung Rohbau gesamt: Februar 2014). Bei dem bisher gezeigten Tempo ist man nach meiner Einschätzung mehrere Monate (!) hinter dem Zeitplan. Auch beim Druck der Zeitung müsste das schon klar gewesen sein.
    Die neueste Ausgabe der DomRömer Zeitung gibt's übrigens hier, man findet jetzt die Formulierung "Der Rohbau soll bis zum Ende des ersten Quartals 2014 vollständig erstellt sein.", es wurde also schon mal ein Monat dazugegeben. Na ja, mal sehen ...



    Bilder: von mir

  • ^ Immerhin ist der Rohbau in den 11 Tagen nach Deinen Bildern sichtbar gewachsen und nimmt (be-) greifbare Formen an. Weniger am schmalen Ausläufer nach Osten hin...:



    ... mehr an der Westseite, wo die spitzen Giebelwände entstehen. Ein intimeres Bild:



    Die Westseite:



    Bilder: epizentrum


    Wenn ich die historischen Mauern so sehe, wie ihre Enden teilweise freiliegen, kann ich mir kaum vorstellen, dass nicht der ein oder andere alte Stein schon abgebröckelt ist.

  • Da ist sie. Die bündig aufsteigende Wand, an die die rückwärtige Giebelseite des Roten Hauses eingestellt werden soll.
    Nachdem jetzt jahrelang im Ausschuss darauf hingewiesen wurde, daß dieser Teil des Roten Hauses auch nach hinten auskragte, hat Guntersdorf zwar mittlerweile eingeräumt, daß es ein Fehler war, nicht auch den rechten Teil des Roten Hauses zu rekonstruieren und somit aufgezeigt, daß eine richtige Rekonstruktion durch eigene Unwissenheit, Bequemlichkeit, Desinteresse usw. so nicht durchführbar ist. Und die Folge? Merkt doch keiner, es wird weiter gemacht. Es sei mal daran erinnert, daß die Stadt Frankfurt hier für extrem viel Geld "Spezialisten" bezahlt, die sich jedoch tatsächlich einen D... um den Stadtverordnetenbeschluss der genauen Rekonstruktionen kümmern und bis heute sich ebenso wenig für die historischen Konstruktionen interessieren. Zu behaupten, daß es technisch nciht möglich sei, genau so zu bauen, ist etwas gewagt, wenn man gar keinen blassen Schimmer hat, wie damals denn gebaut wurde.


    Mal ganz abgesehen davon, wie sich eine Holzwand verhält, die an den Außenseiten komplett mit Betonwänden zugestellt ist...:nono:

  • Ich verstehe auch nicht ganz, wieso das alles aus Beton sein muss. Da ist man ja teilweise im traditionellen Wohnungsbau konservativer und kann zumindest die Wände in klassischer Mauerwerkstechnik erstellen (vgl. auch Dresden). Es würde nebenbei auch zu einer wesentlich besseren Patinierung beitragen. Stattdessen sprengen die Betonschäden wie heute schon an der Schirn im rückwärtigen Bereich dann in 30 Jahren wieder die Natursteinverkleidung vom Stadthaus.

    Einmal editiert, zuletzt von RMA ()

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    Dein Einwand ist sicherlich berechtigt, ich kann dir aber aus Erfahrung sagen, dass man die die "Betongläubigkeit" aus der deutschen Baubranche nicht mehr rausbekommt. Egal wieviele gute Argumente man GEGEN Stahlbetonausführungen anbringt, die verpuffen, man redet gegen eine sprichwörtliche (Beton)Wand. Frustrierend ist dabei sicherlich dass, wie auch beim "Stadtschloss" in Berlin, die vorgehängte historische Fassade würdevoll altert aber auch nicht verhindern kann, dass der dahinterliegende tragende Stahlbeton nach wenigen Jahrzehnten marode ist und für eine komplitzierte und teure Sanierung freigelegt werden muss. Wie eine historische, rekonstruierte Fassade sowas verträgt kann sich jeder selbst fragen.

  • Angesichts der großen Spannweiten über dem Archäologischen Garten dürfte es zumindest beim zentralen Bau des Stadthaus-Ensembles viele gute Gründe für Stahlbeton geben. Wie auch immer: die ersten Giebel der neuen Altstadt sind da. LQ-Foto von heute:



    Bild: Schmittchen

  • Das Tragwerke aus statischen und Decken aus Brandschutzgründen (nicht, dass man dies nicht auch mit traditionellen Materialien erreichen könnte, aber die Diskussion hatten wir hier schon tausendfach) sein müssen, steht außer Frage. Aber die Problematik der alternden Betonkerne ist ohnehin sekundär, da wohl eh alles gedämmt wird – dass man aktuell bei einigen innerstädtischen Bauprojekten Leute in ABC-Schutzanzug-ähnlicher Montur ältere Dämmungen entfernen sieht (weil diese verpilzter Sondermüll sind) sagt eigentlich schon alles zum Wahnwitz dieser Thematik.


    Aber back to topic: danke für das Foto, Schmittchen. Beton oder nicht, Rohbau hin oder her, die Giebel vor dem Dom wirken bereits jetzt automatisch an der richtigen Stelle. Schon in Kürze wird man verstehen, wieso der untere Teil des Domturms so kahl und schmucklos ist, eben weil er in den direkten Sichtachsen zu einem Großteil immer von der davor stehenden Bebauung verdeckt war.

  • War heute da und bin tatsächlich positiv überrascht. Ich finde es sieht gut aus! Da ist mir auch aufgefallen was für ein populistischer Unsinn diese Plakate von dieser Bürgerinitiative gegen das Stadthaus sind, hängen sie doch genau da wo man sie gut mit der Perspektive die auf deren Fotomontage vergleichen kann. Auf den Postern verschwindet der Domturm fast komplett hinter dem Stadthaus, während er in der jetzt sichtbar werdenden Realität, wenn überhaupt, eher vom Roten Haus verdeckt wird (mit dem die Bürgerinitiative im Übrigen kein Problem hat). Auf der Fotomontage aber haben sie den Turm um mindestens 50 Meter gestutz und ein gutes Stück nach dem Main versetzt, damit er genau hinter dem Stadthaus verschwindet. Ich fands lustig und wollte es nicht unerwähnt lassen.

  • ^^
    Schmittchen hat es schon ganz richtig vermutet:
    Immerhin hängt zwischen den aufgehenden Gebäudeteilen der Veranstaltungssaal über dem archäologischen Garten und überspannt ca. 20 m. Hier nochmal der Link zur DomRömer-Seite mit Visualisierungen vom Stadthaus. Zwei der tunnelartigen Zugänge sind auf epizentrums Fotos schon erkennbar (einer giebelseitig, einer seitlich in der langen, schirnparallelen Wand. Von der Domseite wird dann der dritte Zugang entstehen, aber hier hinkt die Baustelle ja bekanntlich hinterher.


    Aber nochmal zum "vermissten" Mauerwerk: Dieser Veranstaltungssaal dürfte an Gewicht einige hundert Tonnen auf die Waage bringen. Und die Tunnelwände, an denen er hängt, sind deutlich dicker als 30 cm. Wer dann noch beobachtet hat, welche Unmengen an Bewehrung hier in die Wände eingebaut wurden, wird schnell einsehen, dass das Gebäude in Mauerwerks-Bauweise undenkbar ist.

  • Ich denke, daß allen klar ist, daß gewisse Dinge in alten Konstruktionen nicht gehen. Schlimm finde ich das Stadthaus an sich auch nicht, es wären sicherlich andere Möglichkeiten in der Gestaltung. Die Erinnerung an die Königshalle finde ich in Ordnung, aber etwas zu hoch gegriffen und zu stark in Szene gesetzt, wenn man bedenkt, daß mindestens bereits im ausgehenden 12. Jhdt. die Gasse Tuchgaden bestand und somit das Alte Rote Haus (und eben nicht mehr diese Königspfalz, die dann vom Saalhof abgelöst wurde).
    Das dreiseitig massiv gebaute, spätromanische Alte Rote Haus (Tuchgaden 9) bestand hier also mehr als 700 Jahre und war somit wohl auch in diesem Bereich das Zeichen für zeitliche Beständigkeit.
    Doch eben nicht nur das. Dieses Haus war 1. der architektonische Grund und 2. der statische Ankerpunkt für das berühmte Neue Rote Haus auf den 4 Säulen (inkl. der mit den drei Säulen identischen Eckstütze unter dem seitlichen Anbau). Daß man auf diesen integralen Bestandteil des seitlichen Anbaus verzichtet und somit nur einen Teil des Roten Hauses baut ist ein massiver Fehler in bautechnischer Hinsicht, in der an die GmbH gestellten Aufgabe der möglichst orginalgetreuen Rekonstruktion (man hätte ja bei der Vollendung des Kölner Doms auch einfach mal die Seitenschiffe oder das Querhaus weglassen können...wäre billiger gewesen und das Westwerk wäre immer noch so imposant...und keine Seitenschiffe wären auch statisch so fatal) und nicht zuletzt meiner Meinung nach auch im Hinblick auf die historische Darstellung. Ews wird ja mittlerweile sogar von der GmbH zugegeben, daß es ein Fehler war. Die letzten Jahre hat man es halt immer alles Detailplanung abgetan und viel zu verfrüht. Jetzt steht man vor vollendeten Tatsachen und wird nciht mal ansatzweise mehr der Aufgabe gerecht, für die man nun schon jahrelang ziemlich üppig bezahlt wird.


    Der bessere Weg wäre gewesen, den Übergang von neu zu "alt" einfach am historischen Verlauf von Tuchgaden anzusetzen und das eben zum Teil massiv erbaute Alte Rote Haus in das Stadthaus mit einzubinden, von mir aus auch mit einer dem jetzt ausgeführten entsprechenden modernen Erweiterung zur Langen Schirn hin. Oder wenigstens die für das Neue Rote Haus statisch notwendige Wand des Alten Roten Hauses als Übergangspunkt zu nehmen.
    Die immer wieder zu vernehmende Argumentation mit dem Platzangebot und der Nutzbarkeit im Stadthaus ist angesichts der lange Diskussion erst nach der Planung und immer noch nicht ganz klaren Nutzungsfrage einfach nur vorgeschoben und ziemlich lächerlich.
    Da frage ich mich wirklich ob die man meint, die Stadtverordneten so leicht für dumm verkaufen zu können.


    Bitte nicht verwirren lassen von der Unterscheidung Altes Rotes Haus (Tuchgaden 9) und Neues Rotes Haus (Markt 17), sowei Rotes Haus (Markt 15) und Rotes Haus (Lange Schirn 10, ebenfalls dreiseitig massiv, allerdings gotisch und zur Hofseite hin ebenfalls eine hölzerne Achteckstütze, allerdings um einiges kleiner als die des Neuen Roten Hauses). Daß die Dom-Römer GmbH es bis heute nicht schafft, die Hausnamen korrekt zuzuordnen, kann man ruhig als Beleg dafür nehmen, wie oberflächlich und desinteressiert dort im Hinblick auf die Rekonstruktionen gearbeitet wird.