Stadtquartier Hallesche Straße (Kreuzberg | in Nutzung)

  • Aktueller Baufortschritt

    Im 1. Bauabschnitt von Kondor Wessels sind die Gerüste gefallen. Das Ergebnis gefällt mir sehr gut:


    Ansicht von der Halleschen Straße:



    Innenhof mit Blick auf das Postbank-Hochhaus:



    Auch am 2. Bauabschnitt an der Stresemannstraße neben dem Bundeswehrverbandhaus ist man ordentlich am arbeiten; Bild aus dem Innenhof:



    Jetzt ist nur noch die Grundstücksspitze gegenüber dem Anhalter Bahnhof an der Stresemannstraße/Möckernstraße unbebaut, aber ein Entwurf existiert laut den beiden vorhergehenden Blogeinträgen ja schon:



    (alle Bilder sind von mir aufgenommen)

  • Ich finde die Höhe der abgesetzten Klinkersockel irritierend, die hätte man besser bis zum Sims hochziehen sollen. Sonst sehr schick.

  • Stadtquartier Hallesche Straße

    ^ Weitere aktuelle Bilder. Neubau an der Stresemannstraße, gegenüber der Einmündung Hedemannstraße:




    Fassaden an der Halleschen Straße:



    Es folgen mehrere Bilder der Innenhofbereiche:






    Hinten die schmucke rückwärtige Fassade des ehem. Postgebäudes Hallesche/Möckernstr., jetzt Crowne Plaza: ;)









    Die letzte Baugrube an der Ecke Möckern-/Stresemannstraße:


  • Erkennen meine müden Augen zaghafte Ornamentik? Das ist ja wirklich unglaublich! Das ist wohl einer der wenigen Bauten die sich tatsächlich dazu trauen! Ich glaube Neubau Projekte in dieser Größenordnung, mit dem Mut reine gestalterische Elemente anzubringen, kann man in ganz Deutschland an einer Hand ablesen.

  • ^Der Bau sieht in natura noch viel schlimmer aus als auf den Fotos. Die reinste Geschmacksverirrung. Bräsig, unproportioniert und völlig hilflos steht diese Styrokiste bezugslos in der Gegend. Ein wirklich abschreckendes Beispiel. Geschmacklos.

  • ^ Die Fassadengestaltung gefällt mir - wenn man akzeptiert, dass wenig Farbigkeit durch einige Verzierungen ausgeglichen wird. (Wie die runden ganz oben, die auf einigen Fotos rangezoomt gezeigt wurden.) Gäbe es diese nicht, würde man dennoch die gleichen Wärmedämmung-Technologien verwenden wie überall sonst. Ich sehe daher nicht ein, dass man die Verzierungen als "Styrokiste" diffamiert, als ob es ohne Fassadendekor etwas anderes als mit wäre.
    Hilflose reinste Geschmacksverirrung wäre eher die 10000000+x-te Kopie einer weiß-grau verputzten Kiste mit ein paar Fensterversetzungen, was manche für "Architektur" halten.

  • ^Von welcher Fassadengestaltung sprichst Du? -Na ja, die Geschmäcker sind halt verschieden. Mir reicht für gute Architektur eben nicht aus, dass man die Ecken abrundet und ein paar Ornamente dranklatscht. Ansonsten ist und bleibt der Bau eine schwerfällige, unproportioniert Kiste. Furchtbar!

  • ^ Ich glaube die drei Medaillons sind gemeint, die irgendetwas maritimes zeigen?
    Ich meine einen Anker zu erkennen. Allerdings dreimal dasselbe Motiv wenn ich mich nicht täusche wäre dann auch etwas beliebig. Ansonsten völlig d'accord mit dir was die äussere Erscheinung anbetrifft. Es passt auch nicht sehr gut zu den anderen Neubauten. Erschreckend finde ich die Rückansichten. Solche Ödnis und Uninspiriertheit... speziell bei dem zum Hotel umgebauten Postgebäude.


    PS. Gerade in der U-Bahn erinnerte ich mich, dass das Gebäude mit den Medaillons wohl der neue Hauptsitz des Bundeswehrverbandes ist. Die Medaillons zeigen also die Symbole der drei Streitkräfte, Heer, Marine und Luftwaffe.


    auch dazu:
    http://www.berliner-woche.de/k…-2018-stehen-d105372.html

    3 Mal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • ^Der Bau sieht in natura noch viel schlimmer aus als auf den Fotos. Die reinste Geschmacksverirrung. Bräsig, unproportioniert und völlig hilflos steht diese Styrokiste bezugslos in der Gegend. Ein wirklich abschreckendes Beispiel. Geschmacklos.


    Ich kann deine Kritik in keinster Weise nachvollziehen. Bräsig? Ich wüsste nicht wie man dieses Wort auf misslungene Architektur anwenden könnte.


    "Völlig hilflos" - kannst du das genauer beschreiben? Was genau ist geschmacklos?


    Ich finde den Bau äußerst gelungen. Natürlich kann man unterschiedlicher Meinung sein, aber man sollte diese dann auch schildern. Was mir sehr gut gefällt:


    - Strukturierung der Fassade durch Profile
    - Klinker im Erdgeschoss
    - Ansprechende Fenster mit klassischen Sprossen
    - Mut zur Gestaltung - gestaltende Elemente im oberen Teil des Gebäudes werten dezent auf


    Ich weiß auch nicht warum hier die ganze Zeit von Styropor geredet wird? Kann man Styropor sehen? Oder liegt es nur daran das man ein Problem mit Dämmung generell hat? Das Material ist doch nicht sichtbar!

  • ^ Ich habe ja schon begründet, warum mir dieser Bau absolut missfällt. Ich halte ihn für unproportioniert, ein echte Bulette, unpassend an der Stelle und insgesamt zu sehr pseudo-historisch angelehnt. Das mag dem Reko-Freund gefallen. Mir ist das zu wenig. Und ja, man sieht die Materialität. Natürlich.

  • ^
    wie kannst du styropor erkennen wenn er verputzt und übermalt ist? Ist das nicht eher eine Gefühlslage?


    Was verstehst du unter pseudo–historisch? Waren die Gründerzeit Gebäude des 19. Jahrhunderts nicht absolutes Disney Land mit ihren wilden Stilmixen und Verzierungen nach Gutdünken? Das war doch eine reine Nachahmung antiker Architektur, gemischt mit dem Wunsch ein wenig „Schlossherr“ spielen zu können.


    Oder lehnst du den Stil der Gründerzeit ebenfalls ab?

  • ^ Man erkennt das an der Oberflächenstruktur. Fahr einfach vorbei und schau dir das an. Einfach nur billig.

  • ^^ Beim Anblick der Medaillons denke ich nicht an die Gründerzeit, sondern etwa an dieses Breslauer Postgebäude - es ist keine Gründerzeit, sondern die Moderne. Einmal sah ich eine Ausstellung über ähnliche Gestaltungselemente u.a. auf Berliner Bauten, ebenfalls der Moderne. Schön, dass diese Tradition wiederbelebt wird - aus neuerer Zeit kommen mir Wohnhäuser mit ähnlichen Verzierungen auf Wohnhäusern des Frankfurter MainTors.


    Die Proportionen finde ich nicht schlechter als der anderen Bauten - ich hätte aber nichts dagegen, würde der höhere mittlere Teil vor den unteren Geschossen etwas vorspringen oder zurückspringen, was den unteren Teil in drei schlanke deutlich gliedern würde. Wenn er um 1-2 Geschosse höher wäre, dann wäre das besonders aufwändig gestaltete Gebäude zur lokalen Dominante.


    Was heisst "beliebig"? Irgendwelche Gedankengänge führten zu solchen und nicht anderen Ornamenten, man müsste nur die Hintergründe kennen. Beliebig finde ich eher alle diese versetzte Fenster - man könnte gleich die Fensteranordnung mit dem Würfeln bestimmen und sich damit einen "Architekten" ersparen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • ...Was heisst "beliebig"? Irgendwelche Gedankengänge führten zu solchen und nicht anderen Ornamenten, ....



    Ich hatte ja schon geschrieben, dass dies der neue Sitz des Bundeswehrverbandes ist.
    In einem Medailion werden alle drei Waffengattungen vereinigt, Marine, Heer, Luftwaffe, es ist das Logo des Bundeswehrverbandes. Wozu also 3 Medaillions? das nenne ich beliebig, auch sie ganz oben dranzukleben wo man von unten bestimmt nichts erkennen kann, finde ich beliebig. Genug Argumente für Beliebig? Schön sind auch diese Regentüllen unter den äußeren Medaillons.


    https://upload.wikimedia.org/w…undeswehrverband_logo.svg

  • An sich nicht furchtbar, das Wohnungs-BV lässt eindeutig Ansätze von Gestaltungswillen erkennen. In der Gesamtwirkung finde ich das Endergebnis dennoch unbefriedigend. Abgesehen davon, dass die Fassaden teilweise irgendwie gequetscht wirken, stört mich am meisten die Materialität, die irgendwie billig anmutet. Ich weiß auch nicht genau, woran es liegt. Vielleicht daran, dass die Details der Fassadengestaltung wenig "Tiefe" haben, was irgendwie "fake" aussieht (gerade bei den Klinkerriemchen fällt das auf). Das wirkt auf mich so, wie wenn man auf einem 3D-Modell eine Bump Map angewendet, um sich nicht die Mühe zu machen, die Details zu modellieren.

  • Ich teile Camondos Kritik an der Beliebigkeit der "Ornamente".
    Weil es sich m.E. nicht um ein Ornament handelt wie z.B. sich ständig weiderholende Löwenköpfe am Stadtschloss. Das "Logo"des BW-Verbandes ist vielmehr ein Wappen.
    Dreimal dasselbe Ornament nebeneinander: gut und üblich.
    Dreimal dasselbe Wappen nebeneinander: sinnlos. Wie drei Päpste zur gleichen Zeit.


    Das Verbandsabzeichen müsste in jedem Fall nur 1 x zentral angebracht sein. Links und rechts neutrale Ornamente und alles würde sich "richtig" anfühlen. Farbig wäre das Abzeichen natürlich auch reizvoll, siehe: https://www.dbwv.de/.
    Alternativ die drei Abzeichen der Teilstreitkräfte nebeneinander.


    Was mir hingegen an der Idee der "Ornamentik" gefällt ist die - auch wenns nur geklebt ist - optische Teilwerdung mit dem Gebäude. Das hat was von "gekommen, um zu bleiben", mehr als es austauschbare Leuchttafeln können. Die Kubatur ist völlig in Ordnung und die Hedemannstraße erhält einen vernünftigen Point de Vue.

  • Wozu also 3 Medaillions?


    Vielleicht hätte es mehr Sinn gemacht, in den drei Medaillons jeweils eine Waffengattung abzubilden. Also ein Medaillon für das Heer, ein zweites Medaillon für die Marine, ein drittes Medaillon für die Luftwaffe.

  • ^^ Und wenn ein Wappen gleichzeitig als Ornament dient, muss doch die Dreifaltigkeit erlaubt sein? Wenn ich mir die Fassade mit nur einem in der Mitte vorstelle, wirkt dieser Teil irgendwie leer.


    Erstbestes Beispiel aus Berlin (Zoom), der Adler ist ein Wappentier bis heute (manche meinen, es sei jetzt ein Bundespleitegeier). Was sehen wir da oben, 6 Stück auf Einmal? Das sind nicht mal drei Päpste, sondern sechs Erste Sekretäre des Politbüros, doch gestalterisch wirken sie gut.

  • .. Und wenn ein Wappen gleichzeitig als Ornament dient, muss doch die Dreifaltigkeit erlaubt sein? ...


    Es ist aber kein Wappen sondern ein Logo, wie Baukunst ja ganz richtig testiert. Sowas wie der Mercedesstern oder das D der Bahn, du verstehst? würde doch auch irgendwie beliebig und merkwürdig aussehen wenn dreimal nebeneinander das Bahnlogo oben am Turm am Potsdamer Platz prangen würde.
    Architektur-Fan hat schon recht es würde nur Sinn machen wenn es die drei Symbole der Teilstreitkräfte wären.
    So jedenfalls nicht.
    Merkwürdig, dass gerade beim Sitz des Bundeswehverbandes soche Beliebkeit in der Verwendung der Symbole besteht. Wo wenn nicht hier hätte ich Präzision erwartet.

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