Leipzig: Umgang mit Bauerbe

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    Ich suche in Hinterhofbutzen auch nicht nach erhaltenswertem ;). Mir ging es schon um die klassischen Altbauten direkt an den Hauptstraßen und Seitenstraßen, egal ob Gohlis, SüVo oder Schleußig.


    Es gibt bei den alltbekannten Bauträgern auch Bilder von vorher/hinterher, da waren Beispiele dabei, wo Stuck vorher da war und hinterher wegsaniert, Decken abgehängt, alte Türen durch Baumarkt-Imitation ersetzt. Sowas fällt vermutlich nicht nur in meiner Auffassung unter Kaputtsanierung, egal was Cowboy davon hält und ob der Denkmalschutz vor 30 Jahren noch nicht da war oder sich auf die Hülle + Treppenhaus beschränkt ;). Wenn man es überspitzen will, ist es genauso wie am Dresdner Neumarkt - DisneyLand - alte Fassade mit neuem Innenleben und das ist mE nicht Sinn und Zweck von "erhalten und erneuern". Behutsame Sanierungen gehen auch mit mehr Erhalt, aber vielleicht schrumpft dann die Rendite. Während ich Parkett statt Dielen noch nachvollziehen kann, hört der Spaß beim entfernen der originalen Türen (kann man aufarbeiten), Stuck oder deutlich abgehängten Decken auf tlw. gerade so 2,50 m auf, ebenso wie bei der tlw. 100%igen Grundrissänderung.
    Ansonsten stimme ich northor zu, ich sehe das sehr ähnlich.

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    Scharnhorstraße 2:
    Habe dazu nur dies hier gefunden
    http://www.stadtbild-deutschla…nhorststr-2-bauplan-1903/


    Leider findet sich im Web nichts zu Eigentümer, Sanierung usw. - aufgrund der Lage gehe ich aber davon aus, dass auch hier bald eine hochwertige Sanierung erfolgt und die Altmieter dafür im Weg waren (oder das Haus so marode ist, dass es bewohnt nicht saniert werden kann, Zustand 2008).++



    Im Waldstraßenviertel sind einige Zweitsanierungen (Fassaden) im Gange, davon 3 in der Friedrich-Ebert-Str. (1x ggü. Neubau CG, 2 x Richtung "Sportforum Ost") u.a.
    Fotos konnte ich leider nicht machen.

  • Hallo LE Flaneur und Willkommen im Forum. Die Scharnhorststraße 2 / August-Bebel-Straße 55 wurde von Georg Wünschmann errichtet, der in Leipzig einige Gebäude entworfen hat. Zwei der bekannteren dürften Wünschmanns Hof sowie die Karli 8 - 14 sein. Da Wünschmann mit einer österreichischen Opernsängerin verheiratet war, hat er auch dort seine Spuren hinterlassen. Für mich eines der schönsten Bauwerke von ihm: Die Vier-Evangelisten-Kirche in Arriach / Kärnten (Ansicht außen, Ansicht innen).


    Was die Scharnhorststraße 2 angeht, hoffe ich, dass sie sehr hochwertig saniert wird. Ich glaube zu wissen, dass auch innen noch viel Originales erhalten ist. Aber so langsam verfällt das Gebäude zusehends. Fotos von diesem Gebäude gab es zuletzt im März hier.

  • Wegen der Diskussion zur Sanierungsqualität sollte ich vielleicht noch eine Klarstellung einwerfen, weil mehrfach angedeutet wurde, dass man trotz Denkmalschutz im Inneren der Gebäude wohl freie Hand hätte. Dies ist nicht der Fall, wie man der Seite des Landesamtes für Denkmalpflege entnehmen kann:


    Grundsätzlich erstreckt sich die Denkmaleigenschaft auf Substanz und Erscheinungsbild insgesamt, auch des Inneren. Abweichendes gilt nur, wenn ausdrücklich nur Teile geschützt sind (z. B. nur die Fassade).


    Da das Denkmalschutzgesetz ein relativ zahnloser Tiger ist, muss das natürlich noch nicht allzu viel heißen.

  • Scharnhorststraße 2

    Was die Scharnhorststraße 2 angeht, hoffe ich, dass sie sehr hochwertig saniert wird. Ich glaube zu wissen, dass auch innen noch viel Originales erhalten ist. Aber so langsam verfällt das Gebäude zusehends. Fotos von diesem Gebäude gab es zuletzt im März hier.


    Ja, das stimmt. Das Treppenhaus ist im originalen Zustand mit Fenstern in die Wohnungen, Jugendstiel Wohnungstüren sowie originaler Bemalung mit Rosenmotiv und auch die kompletten Wohnungsausstattungen. Mit Oberlichtern über den Flügeltüren mit original Türklinken und Schlüsseln. Die Decken sind fast 5 Meter hoch und haben Kassetten aus Stuck es gibt noch die originalen Parkettböden in den Zimmern zur Straße und Dielen in Küche und Bad.


    Die Grundrisse sind auch im Original erhalten. Es gibt pro Etage zwei Wohnungen mit einer Größe um die 130/150 m² und 4-5 Räumen. Das bedeutet, dass eher WGs dort wohnten und wohnen. Außerdem ist der Standard mit Ofenheizung und Boilern auch eher der des Jugendstils und dementsprechend günstig, was die Mietpreise betrifft.


    Die unteren Wohnungen scheinen jetzt leer zu sein. Da waren vorher eher StudentenWGs drin. Dort scheint sich auch etwas zu tun. (wie wir gelesen haben) Die oberen Wohnungen sowie das Atelier sind schon über mehre Jahre von denselben Mietern bewohnt. (Das Atelier wurde übrigens für Bruno Héroux (Maler, Grafiker, Schrift- und Exlibriskünstler) von Wünschmann geplant und gebaut).


    Das Haus gehört zur Zeit einer Erbengemeinschaft in den alten Bundesländern. Mehrere Eigentümer haben auch unterschiedliche Meinungen und das verzögert, so könnte ich mir vorstellen, auch einige Entscheidungsfindungen. Das kann Vorteile haben: Das Haus hat die brutalen Sanierungen in den 90er und Nuller Jahren überstanden, aber auch Nachteile: die Bausubstanz wird dadurch auch nicht besser.


    Aber einen entscheidenden Vorteil hat das Haus, es war immer bewohnt und dadurch auch gegen den Zerfall geschützt. Ich denke wenn Altbaufan da mal in einer Wohnung stehen würde, wäre es für ihn das reinste Paradies.:lach:


    Ich kann mir vorstellen, dass der Denkmalschutz, nicht nur wegen des prominenten Architekten, ein besonderes Augenmerk auf dieses Haus haben wird. Es ist heute ja schon eine Rarität ein Haus in Leipzig zu finden mit diesem originalen Innenleben.


    Für mich ist und bleibt es im aktuellen Zustand das letzte verwunschene Haus auf der August-Bebel-Straße. Denn da sieht mal wie würdevoll ein Haus altern kann. Es braucht einen starken Charakter, sich gegen die gelifteten Nachbarn zu behaupten.;):D

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    Ich suche in Hinterhofbutzen auch nicht nach erhaltenswertem ;). Mir ging es schon um die klassischen Altbauten direkt an den Hauptstraßen und Seitenstraßen, egal ob Gohlis, SüVo oder Schleußig.


    Es gibt bei den alltbekannten Bauträgern auch Bilder von vorher/hinterher, da waren Beispiele dabei, wo Stuck vorher da war und hinterher wegsaniert, Decken abgehängt, alte Türen durch Baumarkt-Imitation ersetzt. Sowas fällt vermutlich nicht nur in meiner Auffassung unter Kaputtsanierung, egal was Cowboy davon hält und ob der Denkmalschutz vor 30 Jahren noch nicht da war oder sich auf die Hülle + Treppenhaus beschränkt ;). Wenn man es überspitzen will, ist es genauso wie am Dresdner Neumarkt - DisneyLand - alte Fassade mit neuem Innenleben und das ist mE nicht Sinn und Zweck von "erhalten und erneuern". Behutsame Sanierungen gehen auch mit mehr Erhalt, aber vielleicht schrumpft dann die Rendite. Während ich Parkett statt Dielen noch nachvollziehen kann, hört der Spaß beim entfernen der originalen Türen (kann man aufarbeiten), Stuck oder deutlich abgehängten Decken auf tlw. gerade so 2,50 m auf, ebenso wie bei der tlw. 100%igen Grundrissänderung.
    Ansonsten stimme ich northor zu, ich sehe das sehr ähnlich.


    Für die Fassade und das Treppenhaus gibt es verschiedene Förderungen und diverse Abschreibungen. Beim Innenleben der Wohnungen sieht es da anders aus. Deswegen werden die Treppenhäuser und Fassaden immer so toll saniert und die Wohnungen eher weniger.


    In den 90er Jahren war das leider Gang und Gebe und viele Häuser hätten es auch nicht überlebt ohne schnelles Handeln. Deswegen war es möglich, dass soviel Innenleben einfach rausgerissen und vernichtet wurde. Auch war der Geschmack anders. Aber das hatten wir ja schon.


    Es ist auch schwierig, da die Wohnungen Sondereigentum sind, den Eigentümern dort Auflagen zu erteilen. Jeder will etwas anderes und der eine mag Stuck der andere eher nicht usw.


    Außerdem ist es doch so, dass die wenigsten Eigentümer in den Wohnungen selber wohnen. Da ist es einfacher und billiger einen Schaden durch Mieter in einer 0815 Tür zu ersetzen, als eine Gründerzeit reparieren zu lassen. Da trifft Kapitalismus auf Idealismus.


    Es ist natürlich schade, aber leider läuft es so auf dem Wohnungsmarkt. Fassade und Treppenhaus sind Gemeinschaftseigentum, da bestimmen mehrere Eigentümer über die Sanierungsmaßnahmen.


    Aber ich verstehe, was uns Altbaufan sagen will. Die Seele wird dem Haus genommen.


    Und meist werden die Wohnungen vom Bauträger in der Planungsphase an die Interessenten verkauft, die dann das nehmen, was dieser Ihnen anbietet und verspricht. Da, wie schon oben erwähnt, die meisten nicht selbst dort wohnen wollen, ist Ihnen nur wichtig was kann dort für Miete verlangt werden. Und da bringt die Fußbodenheizung locker 30 Cent pro m² mehr als die normale. Ebenso ein Gäste WC oder auch der Handtuchtrockenheizkörper ( 25 Cent pro m²) und so kommen dann noch die Spots dazu und weil die Nebenkosten nicht die potentiellen Mieter abschrecken sollen, wird die Decke eben abgehängt.


    Und so stehen dann die Wohnungen im Kontrast mit dem Rest des Hauses.
    Bei den Grundrissen ist es leider häufiger in den 90er und 2000er Jahren zu den Verkleinerungen auf 2 Raumwohnungen gekommen, weil der Markt nicht für die großen Wohnungen da war.


    Jetzt fehlten 3 und 4 Zimmerwohnungen, weil plötzlich und unerwartet:confused: die Familien da sind, die in der Stadt leben wollen und nicht am Rand auf der grünen Wiese im Eigenheim. Das sind die Singles und Paare aus den 2 Raumwohnungen der 90er, die jetzt Nachwuchs haben und kaum eine bezahlbare passende Wohnung in der Stadt finden. Aber das konnte sich vor 15 bis 20 Jahren keiner vorstellen. Auch verkauften sich kleine Wohnungen besser, weil diese billiger waren.


    Aber ein Umdenken findet ja schon statt.:cool:

  • Zentrum-Nord
    Delitzscher Straße 5
    ... war bis 2016 noch bewohnt.


    Rückseite schon etwas länger eingerüstet:


    Löhrstraße 10
    Fassadensanierung


    Sprung ins Zentrum-NordWest
    Hinrichsenstraße 46
    Fassadensanierung


    Friedrich-Ebert-Straße 116
    Zweitsanierung (Sitz der LION Holdig)


    Fregestr 1 - 3
    Mind. eine WE in der Nr. 1 ist noch bewohnt, auch wenn es nicht danach aussieht. Seit 2014 hat sich hier nichts getan. Eigentümer war damals GRK (= Instone).


    Hintergründe dazu


    Zentrum-West


    Max-Beckmann-Straße 10 vor Sanierung
    ...war bis 2016 bewohnt und alles andere als unbewohnbar:

    Fotos von innen:
    Link zum Projekt der GGH/DGG


    Max-Beckmann-Straße 11 (vorn) u. Nr. 9 dahinter
    Die 11 unsaniert, aber bewohnt


    Kolonnadenstraße 9, 7, 5
    Nr. 9 wird von GRK im Erstbezug angeboten via Immoscout.


    Kolonnadenstraße 15-21


    Der Bereich Kolonnadenstraße ist trotz der citynahen Lage noch von vielen einfachen Sanierungen geprägt. Das wird wohl nicht mehr lange so bleiben, da auch die Plattenbauten sicher irgendwann saniert werden und sich mit DGG und GRK nun die ersten Bauträger dort hochwertigen Wohnraum schaffen. Ob GRK hier nur fremd verwaltet, lässt sich leider nicht herausbekommen.


    (eigene Aufnahmen Okt. 2017)

  • Altbauten von innen ->


    Um noch mal an das Thema anzuknüpfen... anbei ein Beispiel aus dem Täubchenweg 2, wie es mit maximalem Erhalt auch zu Wohnraum fürs 21. Jh. kommen kann:
    - Stuck erhalten
    - Decken nicht abgehängt
    - Räume, soweit erkennbar, nicht verändert (habe Vorher-Aufnahmen gesehen)
    - Türen original aufgearbeitet
    Nur die Dielen sind durch Parkett ersetzt, aber das ist heute halt Standard. Ansonsten ist der Charakter des Altbaus hier wesentlich besser erhalten.


    (Link verfällt, sobald vermietet)
    https://www.immobilienscout24.de/expose/100208979

  • Bei der Pölitzstraße 20 (Gohlis) steht evtl. eine Fassadenauffrischung an:



    Eigenes Bild


    Kurzinfo (ohne Bild): Beim Neubauprojekt Herloßsohnstr. 16 in der Nähe nähert man sich stramm der Fertigstellung. Entstanden ist ein recht massiger aber dennoch m.M.n. sehr stimmiger Baukörper. Die putzige Stadthaussiedlung direkt anschließend steht im krassen Kontrast dazu - zum Glück hat die Stadt diese Phase überwunden und verdichtet sich im Kernbereich wieder einer Großstadt angemessen.

  • ... und noch sehr viel vorher: Gaststätte Anker, leider kein Bild. Der Eingang war seinerzeit vorn der Straßenflanke Gorkistraße aus, und nicht an der Ecke.


    Stimmt - und jetzt auch mit Bild. :)




    ...mittlerweile ist eine "MEX-Lounge" vor Anker gegangen.



    Und ein Blick auf die Seite:




    Noch nicht ganz fertig, aber bisher recht ordentlich, die Eisenbahnstr. 152:



    Wenn ich es richtig sehe, waren früher nur die mittleren Fenster der 2. und 3. Etage als Doppelfenster ausgeführt...?

  • ^ Wenn ich es richtig sehe, waren früher nur die mittleren Fenster der 2. und 3. Etage als Doppelfenster ausgeführt...?


    Der historische Vergleich ist wirklich interessant und etwas verwirrend, denn vor der Sanierung gab es diese Doppelfenster auch im EG und 1. OG. Ich hielt sie für die Originalfenster, aber offensichtlich kamen sie doch erst später hinzu und auf dem historischen Foto könnte der Einbau der ersten Doppelfenster dieser Art zu sehen sein. Lt. Denkmalliste wurde das Gebäude um 1875 errichtet. Ich schätze, das historische Foto wurde um 1905 rum geschossen, also etwa 30 Jahre nach der Erbauung.


    Hier ein Foto der Eisenbahnstr. 152 von 2013

    Bild: Altbaufan



    Ein weiteres Beispiel, das diese Doppelfenster zeigt, wäre die Eisenbahnstraße 144, hier auf dem dritten Bild zu sehen.

  • Ich habe bisher leider noch keinen Beleg gefunden. Ich glaube mich aber daran zu erinnern, dass diese äußeren Fenster Winterfenster sind. Das heißt, dass diese in der kalten Jahreszeit zum Schutz eingehängt wurden. Das würde erklären, weshalb bei den beiden alten Fotos diese Fenster an unterschiedlichen Stellen im Haus vorhanden sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Arwed ()

  • Da ich vor der Sanierung in dem Haus war kann ich sagen: Arwed hat Recht, es handelte sich wie beim Nachbarhaus Eisenbahnstraße 150 um (mobile) Winterfenster.

  • ^^^ Dass mit den Winterfenstern klingt plausibel. Jetzt erinnere ich mich auch wieder daran, dass selbst in den 80er-Jahren in Leipzig noch diese Fenster in der kalten Jahreszeit nicht selten zum Einsatz kamen. Danke für eure Antworten.

  • Kurt-Schumacher-Straße 22 / Ecke Berliner Straße


    Das Gebäude hat seit Ende der KW 42 keine Fenster mehr. Weiß jemand, warum? Die Fenster wurden 2008/2009 ausgetauscht, das 1.OG war bis vor kurzem auch bewohnt.

    Zustand 2008
    Zustand 2009


    Die Kurt-Schumacher-Straße 31 ist fast fertig:


    Bauträger/Verkaufsprospekt
    Die WE wurden übrigens für bis zu 4.300 Euro/m2 verkauft (in dieser Lage, wo außer der Citynähe wenig positives zur Wohnqualiät beiträgt - 4 Straßenbahnen incl. Wendeschleife- siehe Foto -, 10er im "Hinterhof", Hostels, KiffKiff usw.).

  • Scheffelstraße 18 und Ecke Windscheidstraße

    Eigentlich wollte ich nur den Baufortschritt in der Ecke Windscheidstraße Ecke Scheffelstraße dokumentiren, aber da fiel mir die Scheffelstraße 18 ins Auge mit einem hochwertigem Natursteinportal und einem schablonierten Traufgesims. Sehr schön gemacht aber dann das: die armen Damen im Relief sind etwas kopflos...wieso macht man denn sowas?:confused::nono:


    In der Ecke geht's auch vorwärts die Fenster sind draussen. Das Haus ist noch bewohnt. Aber irgedwie auch schade um die schönen originalen Türen...













  • Wir bleiben beim Thema Fenster :D


    Ich glaube mich aber daran zu erinnern, dass diese äußeren Fenster Winterfenster sind. Das heißt, dass diese in der kalten Jahreszeit zum Schutz eingehängt wurden. Das würde erklären, weshalb bei den beiden alten Fotos diese Fenster an unterschiedlichen Stellen im Haus vorhanden sind.

    Demnach wäre das Foto entstanden als in der Übergangszeit gerade die Winterfenster angebracht wurden und eben noch nicht alle Wohnungen damit wieder ausgestattet waren...
    wäre möglich, aber der doch recht kahle Baum scheint darauf hinzuweisen, dass die Heizperiode nicht gerade erst begonnen hatte - vielleicht waren auch nicht für alle Wohnungen solche Fenster vorhanden?
    So ganz kann ich den Nutzen von mobilen Fenstern nicht nachvollziehen - ich hätte sie auch im Sommer als Lärm- und Hitzeschutz dran gelassen, zumal sie sonst auch noch (damals wertvollen) Lagerraum belegt hätten.


    Da ich vor der Sanierung in dem Haus war kann ich sagen: Arwed hat Recht, es handelte sich wie beim Nachbarhaus Eisenbahnstraße 150 um (mobile) Winterfenster.

    Dazu ein paar Bilder (schon etwas älter, aber das Haus wurde hier - glaube ich jedenfalls - noch nicht gezeigt):




    (Eigene Aufnahmen, 29.09.13)




    ...mir waren die Fenster auch damals schon aufgefallen, obwohl ich den speziellen Zweck noch nicht kannte...





    Und ein weiteres Objekt, das leider weniger gelungen ist:


    Ecke Gorki-/Bergerstraße am Kleinen Stannebeinplatz
    (vermutlich Nr. 128)
    Die Entwicklung lässt sich gut nachvollziehen...



    Links auf dem Bild ist wahrscheinlich der weitgehend originale Zustand, dann folgten bereits vor 45 einige Veränderungen



    bis es dann vor der letzten Sanierung so aussah:



    und nu danach:



    Hier nochmal im direkten Vergleich:



    größer


    Hier wäre auch mit vergleichsweise geringem Aufwand deutlich mehr drin gewesen. Bspw. würden die erhaltenen Zierelemente nicht so seltsam angeklebt wirken,
    wenn die wenigen fehlenden Teile ergänzt worden wären - zu den Fenstern und Türen muss man sicher nichts weiter sagen...


    Besonders ärgerlich, weil es zusammen mit seinem ebenfalls ziemlich unansehnlichen Gegenüber den Auftakt zur Gorkistraße bildet und in prominenter Lage Teil der Stannebein-Platzwand ist.