Andreasquartier, Altstadt (Bauphase)

  • Weiß vielleicht jemand warum die Webcam des Andreas-Quartiers nicht mehr zu finden ist selbst auf der neuen Hompage finde ich Sie nicht mehr?

  • Danke für die Bilder!


    Was sehen wir:
    Gegliederte teilverklinkerte Fassaden, Fenster mit Kreuz und Fasche, filigrane Balkongeländer, einen üppig gestalteten Innenhof.


    Wenn das alles so gebaut wird, ist das Ganze meiner Meinung nach städtebaulich eindeutig auf der Haben-Seite zu verbuchen; wirklich gelungen.
    (Wohnen wollte ich in diesem Umfeld trotzdem nicht.)

  • ^ Als ich die Visualisierungen für AQ8 gesehen habe, war mein erster Gedanke, wieso dieser bausündige Teil der 1960er-Bebauung nicht gleich mit dem Hochhaus abgerissen wurde. Ach richtig, er muss noch gebaut werden - das ist an der Stelle der Hauptzufahrt in der südöstlichen Ecke. Da es einige viel bessere Fassaden gibt (etwa AQ5 mit gemusterten Geländern), ist mir ein Rätsel, wieso gerade dieser Teil möglichst klotzig entworfen wurde. Als Pendant zum klotzigen Kunstmuseum auf der anderen Straßenseite?


    Heute um die Mittagszeit wurden die letzten vorgefertigten Elemente für die Außenwand des vorletzten KG aufgebaut. Hier sieht man (unten, neben der Holztreppe), was ich letzte Woche mit der schmalen Rampe gemeint habe. Weiter hinten sieht man wundervolle Altfassaden praktisch gegenüber dem AQ8-Klotz - und links das Betonieren von einigen der letzten Wände des zweittiefsten KG. Für einen weiteren Teil der Decke über diesem KG (im Südwesten) steht die Betonpumpe bereit.


    Nicht nur dass ich keine Mittagspause am Zaun ohne andere Zuschauer erlebe - inzwischen knippsen immer mehrere Leute die Baustelle.

  • AQ8 als Klotz zu bezeichnen, zeugt nicht gerade von Kenntnis moderner Architektur. Der Bau ist mit sichtbarer Liebe zu Mies gestaltet und eine sehr gelungene Abwechslung. Es ist einer der besseren Teile eines insgesamt nicht schlechten Entwurfs.

  • Wenn das AQ etwas gemeinsames mit Ludwig Mies van der Rohe haben muss - persönlich hätte ich sein Haus Urbig genommen, das 1. OG verdoppelt oder verdreifacht - für die Altstadt wäre es perfekt und ebenso eine Abwechslung vom Rest. Jetzt sind es natürlich nur noch Gedankenspiele.


    Inzwischen wurden mehrere weitere Deckenflächen betoniert - aber auch Teile des Bodens des flacheren Teils der Baugrube. Die Fundamente im Norden werden mächtig ausgebaut - dort wird es vielleicht Aufzugsschächte geben.
    Von den beiden Stellen am Südrand, wo der Altbau aufgerissen wurde, wurde zumindest die westliche betoniert, die andere bis zum Niveau der jetzigen Decke ausgehoben.

  • Der einzige Klotz dort ist das preußisch-wilhelminische Gerichtsgebäude selber, welches jeglichen Maßstab der Altstadt sprengt.
    (es war ja auch als durchaus die Untertanen einschüchterndes Macht-Symbol der Preußen erbaut worden)


    Der geplante Baukörper (AQ8) zur Seite der Kunstsammlung ist sicherlich nicht wirklich mit Mies-van-der-Rohe vergleichbar,
    aber ein guter Kontrast zur (immer gleich aussehenden) Retro-Bebauung an der Ratinger Straße.

  • ^ Historische Monumentalbauten sind in den Altstädten gar nicht ungewöhnlich - der Kölner Dom (die Hälfte wurde ebenso in der preußisch-wilhelminischen Zeit gebaut), die Münchner Residenz wie das Rathaus dort und so weiter. Wichtig ist, dass der Stil passt - etwa der des Oberbilker Gerichtsneubaus wäre erst richtig ein Fremdkörper in der Altstadt.


    Die Bebauung an der Ratinger Straße hätte gerne differenzierter sein können. In der Ursprungszeit der Altstädte schuf man es so einfach - zum Unterscheiden der Häuser platzierte man über dem Eingang mal einen goldenen Hund, mal einen Löwen - für ganz wenig Geld. Auch hier hätte man es tun können, im Prinzip ginge es immer noch. (Der Löwe und der Hund waren natürlich nur Beispiele.)


    Derzeit wird im Nordwesten der Baugrube ein Teil der Schutzwand mit einem Presslufthammer abgetragen. Ich schätze, dort wird eine fast 1,5 Meter dicke Bodenplatte entstehen. Die am Westrand - der Boden unter sie wurde bereits vorbereitet - wird etwas dünner sein.

  • AQ1-6 sehe ich mit Erleichterung und Wohlwollen (immer im Hinterkopf, was schlimmer hätte sein können); so passt es durchaus in diesen Bereich.


    AQ7 hingegen ist ein Verbrechen! Nicht der Bau an sich, sondern dass die Coelesterinnen-Klosterfassade nun wieder als totaler, wenn auch schöner Fremdkörper herausfällt. Nein, ich finde nicht, dass durch so eine Reduzierung des Umfeldes auf Null die alte Fassade besser zur Geltung kommt. Denn das das nicht funktioniert, konnte man am alten Gerichtsgebäude schon hinreichend erkennen.


    AQ8 ist zwar ein architektonisch gelungener, und ja Mies zitierender Bau - aber als Bindeglied zwischen dem wuchtigen Kaiserlichen Gerichtsgebäude und der angrenzenden und gegenüber liegenden niederen bzw. kleinteiligeren (Alt-)Bebauung völlig ungeeignet.
    Er passt nicht zu der ihm angrenzenden Bebauuung von AQ7, ja nicht einmal zu der ihm gegenüber liegenden schwarzen, glänzenden Steinfront der Kunstsammlung.


    An sich ein schöner Bau, ein modern anmutender Solitär für die Stadt, zweifelsohne, aber in diesem Fall einfach völlig falsch platziert.


    Insgesamt wirkt es, als hätte den Verantwortlichen der Mut gefehlt, vollständig auf historisierende Fronten zu setzen. Warum eigentlich? In der Liefergasse korrespondiert es doch gut, warum gerade nicht in der mit historischen Altbauten viel schöner bebauten Neubrückstraße?

  • Der Kölner Dom wurde zu einer Zeit begonnen, als die Städte gewissermaßen nur aus Altstadt bestanden.
    Der Gerichtskoloss dagegen wurde zu einer Zeit gebaut als Düsseldorf schon längst Großstadt war und die Kleinteiligkeit altstädtischer Strukturen bereits als schützenswertes Gut anerkannt war. Für den Bau wurde das altehrwürdige Statthalter-Palais abgerissen. DAS war ein Verbrechen.


    Das Umfeld des Grabbeplatzes ist heute von einem spannenden Epochenmix geprägt (Barock, Wilhelminismus, Brutalismus, Postmoderne).
    Anpassung ist hier gar nicht möglich. AQ8 geht daher meiner Meinung nach in Ordnung.


    AQ7 finde ich auch nicht besonders schön. Zumindest aber täuscht es keine Geschichte vor, wo keine ist. Die toten Fenster des Vorgängerbaus (igitt) werden wieder belebt - zumindest ein Fortschritt.
    Davon abgesehen steht die gesamte Gestaltung der Südseite von Alte Stadt / Ratinger Str. irgendwie unter einem schlechten Stern. Frankonia folgt hier lediglich der Tradition. ;)

  • Hier mal wieder aktuelle Fotos von mir, gestern auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt gemacht, deshalb leider nur mit dem Handy:























    Bilder von mir / 23.11.2013

  • Jetzt, wo es einige Säülen und Wände-Schalungen des nächsten Kellergeschosses gibt, kehrt die vor wenigen Wochen aufgeworfene Frage zurück, ob es nun insgesamt 3, 4 oder teils 3, teils 4 Kellergeschosse geben wird. Die Säulen im westlichen Teil der Baugrube sind um 4 Meter hoch, mit einer Decke dürften sie ungefähr das Straßenniveau erreichen. Einige Wände-Schalungen sind dennoch so hoch, dass ich nicht glaube, dass es so hohe Kellerräume geben wird. Öfters habe ich erlebt, dass ähnlich hohe Wände und Säule in einem Stück betoniert wurden, worauf noch eine Decke dazwischen errichtet wurde.


    Heute wurde die Bodenplatte am westlichen Baugrubenrand betoniert - derer Oberfläche liegt etwa 0,5 Meter höher als des bereits betonierten Teils der Bodenplatte am nördlichen Rand der Baugrube. Wofür dieser Höhenunterschied? Als eine mögliche Erklärung kommt mir in den Sinn, dass es im Norden ein Kellergeschoss mehr geben könnte, wofür man diese zusätzliche Höhe braucht.

  • ^ Die Tiefgarage bekommt, wie ich schon geschrieben habe, 3 Geschosse - die in den seitlichen Bereichen direkt unter den Häusern liegenden Keller (unter denen keine Tiefgarage ist) bekommen teilweise 2 Geschosse (vermutlich wird ein Teil davon durch Technikräume belegt werden).


    Ich glaube anhand des aktuellen Baustands nicht, das sich die 2 Kellergeschosse mit den beiden tiefer liegenden Tiefgaragengeschossen überschneiden, also 4 Geschosse übereinander liegen - was aber praktisch betrachtet sowieso egal ist, da es logischerweise keine Ebene mit der Bezeichnung "-4 oder U4" oder ähnlich geben wird. ;)


    Dass das erste Untergeschoss höher als die darunter liegenden wird, wäre nicht ungewöhnlich, das ist bei fast allen Tiefgaragen mit mehreren Ebenen so, da dort mehr (Lüftungs-)Technik untergebracht werden muss - oft wird diese Ebene auch als Anlieferungsebene genutzt, wo dann auch etwas höhere Fahrzeuge reinfahren können.

  • 01.12.2013

    Wie viele Installationen die derzeit gebaute Etage haben wird, sieht man an den letzte Woche aufgestellten Schalungen in der Mitte der Baugrube - wie viele Öffnungen für Leitungen vorgesehen wurden. Im Westen gibt es inzwischen Deckenschalungen für das KG - im Norden wurden recht viele Bewehrungen der Bodenplatte ausgelegt.

  • 05.12.2013

    Wie man sieht, auf der Decke über dem KG -1 (bzw. auf den Schalungen samt Bewehrungen für diese Decke) werden derzeit vertikale Schalungen aufgebaut. Das Abgrenzen der betonierten Bereiche wurde bisher mit simplen Holzlatten erledigt. Ich vermute, dass die Schalungen die Konturen der künftigen Wände markieren - gemeinsam mit der Decke werden vielleicht Teile der EG-Wände betoniert, damit die Konstruktion mehr Steiffestigkeit erreicht.


    Nachdem die Bodenplatte am Nordrand der Baugrube betoniert wurde, wird jetzt jene am Ostrand betoniert.