Straßenbau & -planung

  • ippolit, insgesamt, stadt- wie stadtmarketingtechnisch steckt viel Wahres in Deinen Ausführungen. Aber:

    Kommen Menschen aus Pforzheim oder Heilbronn nach Stuttgart sind die meist erstaunt wie viel alte Substanz sie hier noch sehen.

    Ist das Dein Ernst? Fehlen noch Besucher aus Wesel oder Bochum ;)

  • ^ Wenn schon Wesel angesprochen wird - viel kann die Stadt nicht bieten, doch sie bemüht sich - am Marktplatz wurde die historische Rathausfassade wiederaufgebaut. Vor vielen, vielen Jahren las ich in der Wirtschaftswoche die zitierte Aussage eines Einzelhandelsexperten, niemand komme in eine Stadt, bloß um dort zu parken - schon damals wurde die Große Parkplatzfrage viel zu lautstark zu oft gestellt, während die Stadbummel-Erlebnis-Faktoren in der Praxis vernachlässigt wurden. Man kann schlecht die Zeitschrift der links-grünen Sympathien verdächtigen.


    Größere Städte bemühen sich oft mehr wie etwa das Dom-Römer-Areal in Frankfurt. Wenn jemand in der Mitte zwischen den beiden Städten Frankfurt und Stuttgart wohnt - welche könnte er für eine Shopping-Tour wählen? Mir wäre lieber die, wo ich nicht nur 0815-Schuhkartons sehen könnte, die auch überall sonstwo (inkl. Bochum) stehen.


    (Der Zusammenhang zwischen einer Parkbesucherordnung am Schloss Solitude und den Verkehrsproblemen der Stadt erschliesst sich mir nicht.)

  • Größere Städte bemühen sich oft mehr wie etwa das Dom-Römer-Areal in Frankfurt. Wenn jemand in der Mitte zwischen den beiden Städten Frankfurt und Stuttgart wohnt - welche könnte er für eine Shopping-Tour wählen?


    Stuttgart!


    Ist das Dein Ernst? Fehlen noch Besucher aus Wesel oder Bochum ;)


    Ganz einfach Heilbronn und Pforzheim haben im Krieg mehr oder ähnlich gelitten wie Stuttgart, wobei Heilbronn gerade sehr viel richtig macht...

  • ^ Naja, beide haben stadtbildtechnisch und größentechnisch überproportional gelitten, wenngleich Stuttgart ebenfalls heftig getroffen wurde. Das oben erwähnte Köln übrigens auch.


    Vor vielen, vielen Jahren las ich in der Wirtschaftswoche die zitierte Aussage eines Einzelhandelsexperten, niemand komme in eine Stadt, bloß um dort zu parken

    Eben. Läßt sich auch so deuten bzw. als Argument nutzen, daß Parkplatz Mehrwert schafft, nur Mittel zum Zweck ist, eigentliche Stadt zu nutzen bzw. erleben.

  • Vergroßstädterung

    Fritzles trumphafter Appell an den Patriotismus zum Kauf eines Elektroautos als Zweitwagen ...


    Das kann ich immer noch kaum glauben - in einer staugeplagten Stadt ruft ein Grüner nicht nur zum Autokauf auf, sondern auch noch zum Zweitauto? Hier fasste ich dieses Interview mit dem Düsseldorfer OB zusammen, in dem die Worte "deutlich weniger Autos" fallen - dank verdichteter Bauweise mit Funktionsmischung in und um die Innenstadt. Vielleicht sollte Stuttgart den eigenen OB mal auf eine Lehre vorbeischicken?

  • Was Fritzle nicht lernt, lernt Fritz nimmermehr...


    Innenentwicklung vor Außentwicklung gilt natürlich auch in Stuttgart. Der Unterschied ist, dass es (auch mangels geeigneter Flächen, viel viel dramatischer als in Ddorf) noch zu wenige gelungene Beispiele gibt, auch fehlt der Mut zu Hochhäusern, wobei Ddorf auch ähnlich zaghaft bei dieser Frage ist, was Höhen betrifft. Von der Grundtendenz läuft in Ddorf aber natürlich gerade vieles richtig. An der vorausschauenden, mutigen wie gelungenen Untertunnelung am Rheinufer zur äußerst beliebten Promenade kann und muss sich Fritzle doch auch für Stuggi wirklich ein Beispiel nehmen (B14).

  • IHK und andere Handelsexperten prangern weiter den von der linken Mehrheit hastig und unüberlegt beschlossenen Abbau aller oberirdischer Parkplätze zulasten des Handels ohne Ausgleichsmaßnahmen innerhalb des City-Rings an.


    Quelle: StN
    http://www.stuttgarter-nachric…2e-8b03-fb6630ad6db5.html


    Ja der Zusammenhang wird immer wieder gerne hergestellt, weil Auto ist ja gross, laut, braucht viel Platz, das muss ja viel Umsatz bringen. Nur die Zahlen belegen das nicht, im Innenstadtring ist der Autofahrer eine Randerscheinung. Die zudem mehr Leute abschreckt als überhaupt dort mit dem Auto rumfahren.


    ÖV-Ausbau würde sicher insgesamt mehr bringen. Stichwort S-Bahn auf Panoramabahn, ETCS im Stammstreckentunnel.
    Sowie eine dichtere Bebauung.


    Wenn die Miete zu hoch ist muss man entweder verhandeln (wenn kein anderer die Fläche zu dem Preis will) oder aber etwas verändern (denn warum können andere mehr zahlen?) Ist Lästig, ich weis.


  • Wenn die Miete zu hoch ist muss man entweder verhandeln (wenn kein anderer die Fläche zu dem Preis will) oder aber etwas verändern (denn warum können andere mehr zahlen?) Ist Lästig, ich weis.


    Große Marken und Ketten können schlicht und einfach mehr bezahlen als kleine, inhabergeführte Geschäfte. Zum einen liegt das natürlich an deren Marktmacht, zum anderen wird diese Marktmacht durch die Verdrängung lokaler Konkurrenz noch weiter verschärft. Du als Kunde bist dann halt am Schluss der Depp, weil Ausbeuterbetriebe wie Primark, H&M, Zara usw., dank hoher Margen, Online-Shop und auch einfach wegen ihrer gigantischen Präsenz sämtliche kleine und eher qualitativ ausgerichtete Läden überbieten können. Vielleicht lebts du aber auch einfach hinterm Mond und hast von alledem noch nichts mitbekommen.

  • hfrik
    Nur die Zahlen belegen das nicht


    Ja, und wo sind diese Zahlen?


    Halten Autos in der Fifth Avenue die Menschen vor lauter Schreck vom Einkaufen ab?


    Im Innenstadtring ist der Autofahrer eine Randerscheinung finde ich auch ziemlich gut...


    Und mit der Miete, für Dich ganz lässig zu verhandeln, nur lästig. Soso.

  • Und mit der Miete, für Dich ganz lässig zu verhandeln, nur lästig. Soso.


    Du widersprichst Dir irgendwie selbst!


    Wenn die Standortqualität so leidet, dass im Falle einer Kündigung keiner eine Fläche zum aktuellen Preis übernimmt, kann man das natürlich ganz lässig verhandeln
    Gäbe es hingegen genug die Schlange stehen, kann die Parkplatzreduzierung den Standort nicht so sonderlich geschädigt haben!
    Auch die Ketten gegen Inhabergeführt ist da kein Argument, weil dieses System so oder so stattfindet. Bei schlechter Standortqualität wollen auch die Ketten nicht alles um jeden Preis mieten, bei guter Standortqualität treiben die ohnehin die Preise immer mehr in die Höhe.


    Ich bin ja auch kein Freund von immer weniger Parkplätze, aber die paar um die es hier geht, wirken sich definitiv nicht messbar auf den Umsatz der Innenstadt aus, das ist simpelste Mathematik! Merklich auswirken wird sich das eher auf den Verkehr innerhalb des Innenstadtrings, denn wenn es da gar keine Parkplätze mehr gibt wird auch keiner mehr nach einem freien suchen den er eh nicht findet! Das wiederum macht es deutlich komfortabler, Parkhäuser innerhalb des Rings anzusteuern!


    Einzelhandelsverbände, IHK und Automobilclubs schreien natürlich ebenso um jeden einzelnen Parkplatz und übertreiben dabei maßlos, wie Parkschützer und Öko-Verbände um jeden einzelnen Baum und beides ist auch gut so, damit das nicht ausufert, aber da geht es rein ums Prinzip und nicht um effektive Auswirkungen!

  • ..denn wenn es da gar keine Parkplätze mehr gibt wird auch keiner mehr nach einem freien suchen den er eh nicht findet!


    das wage ich jedoch zu bezweifeln...tippe eher darauf, dass die Wildparkerei stark zunimmt, manche haben irgendwie Angst, dass ihnen die Beine abfallen wenn sie mal hundert Meter laufen müssen oder haben gefühlt einen Einbauschrank oder eine Waschmaschine zum Schleppen dabei.

  • das wage ich jedoch zu bezweifeln...tippe eher darauf, dass die Wildparkerei stark zunimmt,


    Genau die Fahrer, die bislang auf diesen betreffenden 200 Parkplätzen parkten, werden dann so gut wie alle wild parken, taten es aber bislang auch dann nicht, wenn sie keinen Parkplatz fanden?
    Ist das Dein Ernst?


    Keine Ahnung wieviel Leute bislang pro Tag mit dem Auto in die Innenstadt fahren, 5tsd? 10tsd? 50tsd? Und dann bricht mit 200 Parkplätzen weniger das Chaos aus und der Einzelhandel zusammen?


    Leute, Leute....:nono:


    Die Zeiten als man innerhalb des Cityrings in Kronprinz, Lautenschlager, Calwer, rund um Hirsch, in Eberhard und an der Planie, sowie unzähligen kleinen Querstraßen meist einen von gefühlt 15.000 Parkplätzen ergattern konnte, sind doch schon seit Jahrzehnten Geschichte! Rechnet doch eh schon längst keiner mehr damit, einen der verbliebenden 200 Parkplätze ergattern zu können, wäre ja genauso wie schonmal Champus zu bestellen für den Lottogewinn den man nächste Woche macht! Sind doch eher die Cruiser und Zeitvertreibler die überhaupt noch danach suchen oder der Zufallstreffer auf der Anfahrt zum Parkhaus.

  • ^
    Parkplatzabbau, rechnerisch kann man beiden Seiten folgen, 200 mögen wenig sein, die psychologische Chance einen Platz zu finden, die gering ist und dann nach nach dreimal kurven einen doch schlussendlich im Parkhaus parken lässt, motiviert imho dazu "mehr" auszugeben, da man nun mal soviel Zeit und Geld in die Parkplatzsuche gesteckt hat.


    Was ich jedoch viel schlimmer finde, ist die Ideologie hinter diesen Parkplatzabbau, den einen neuen Feind gefunden zu haben und diesen zu bekämpfen. In Berlin war dies der Rollkoffer und bei uns in einer Stadt die vom Automobilbau lebt, das AUTO. -> Wie krank ist das denn.


    Im Klartext von Menschen, die sich vom Neid/Missgunst auf Andere ein glücklicheres Leben erhoffen, will ich mir meine/unsere Stadt nicht kaputt reden lassen.


    P.S.: man könnte z.B. so langsam mal anfangen Quartiersgaragen, in den Parkraumbewirtschafteten Bereichen, zu bauen. Dann könnte man auch peu a peu die parkenden Autos von der Strasse in die QG umleiten. Das wäre ein Win/Win, die ewige Suche fällt weg und unsere Stadt wird mehr PLatz für Bäume und Kinder haben. Solange jedoch das Auto bekämpft wird, wird man dies nicht Tun weil Einer immer behaupten wird das dies mehr Autos in die Innenstadt zieht.

  • Was ich jedoch viel schlimmer finde, ist die Ideologie hinter diesen Parkplatzabbau, den einen neuen Feind gefunden zu haben und diesen zu bekämpfen.


    Das ist eben totaler Quatsch! 98% der Parkplätze die es Ende der 80iger Jahre innerhalb des Cityrings gab, waren schon vor 15 Jahren wegradiert, lange bevor das Auto "böse" war!


    In den Innenstädten wollen die Stadtratlosen einfach Flaniermeilen statt Autohalden, überall entstanden in den letzten 30-40 Jahren immer mehr Fußgängerzonen und wurden entlang der verbliebenen Straßen die Parkplätze der "Freiräumigkeit" geopfert.


    Was nun besser ist, Komfort oder Schönheit, darüber kann man endlos streiten, das sieht jeder anders, mit dem aktuellen Umweltgedöns gegen Autos hat aber nichts zu tun!


    Und jedem Argument der Wirtschaftlichkeit steht auch ein anderes gegenüber, denn wenn ich durch Fußgängerzonen wandern muss um von einem Geschäft zum nächsten zu kommen anstatt das Auto zu nehmen, laufe ich auch wieder an zig Kaufanreizen vorbei. Viele Menschen gehen ja auch gern "shoppen" und die tun das lieber und damit öfter über Flaniermeilen anstatt entlang zugeparkter stark befahrener Straßen. Darf man nicht immer alles nur einseitig sehen, unsere Gesellschaft ist weit vielschichtiger als die eigenen Interessen!

  • ^


    Ich sehe das ähnlich wie Sapperlott, insbesondere das Thema Neue Kaufanreize durch vermehrtes Zufußgehen.
    Die Beseitigung von platzverschwenderischem Parkraum mitten in der Stadt hat - abgesehen davon, dass diese auch Umweltfanatiker und Autohasser fordern - nichts mit Neid oder blinder Wut zu tun, sondern mit menschenfreundlicher Stadtgestaltung. Selbst als jemand der in der Autoindustrie tätig ist, muss ich zugeben, dass für mich Straßenzüge und Plätze ohne Blechkisten einfach schöner und praktischer sind.
    Ohne Frage, muss die Stadt dann den ÖPNV entsprechend ausbauen, weitere Parkhäuser in der City halte ich für wenig erstrebenswert.

  • ^
    Quartiersgaragen sind keine weiteren typischen Parkhäuser sondern ein Ersatz für Garagen, Tiefgaragen, Stellplätzen und sollten den Anwohnern und ihren Besuchern vorbehalten sein.


    Dies hat mehrere Vorteile, wie die, das neue Häuser ohne Stellplätze gebaut werden können und dass eben die oberirdischen Parkplätze unnötiger werden.


    Ergo für alle ein Win/Win, die nicht allen die in einer Innenstadt wohnen das Auto verbieten wollen.
    Das Parkraumbewirtschaftungsnmodell hat nur dazu geführt das mittags es sich etwas entspannt hat, dass nach 18:00 Uhr jedoch nur noch mit viel Glück ein Plätzle zu ergattern ist und das gefühlt 10 mal so viele Menschen Strafzettel verteilen.
    Da hat keiner einen einzigen neuen Parkplatz geschaffen, die spielen alle damit, dass man entnervt sein heiliges Blechle aufgibt.
    Und die Aktion im Innenstadtring wird ähnliches erwirken... Wo sollen Anwohner parken?


    Im Klartext in Stuttgart insbesondere in der Innenstadt können Anwohner schon lange nicht mehr ab einer bestimmten Zeit legal parken.


    Noch klarer mit Quartiersgaragen und intelligenten Zuwegungen kann man Straßenzüge erreichen auf denen nur ganz wenige Fahrzeuge verkehren wie man im Europaviertel schon erahnen kann...

  • Ja, sofern die TG für die Anwohner vorbehalten sind und keine zusätzlichen Kapazitäten schaffen bzw. vorhandene Parkhausstellplätze 1:1 ersetzen, ist dies sicher eine sinnvolle, wenn gleich kostspielige Lösung.
    Soweit ich das in dieser Diskussion aber verfolge, geht es hier insbesondere auch um die angeblich sinkenden Umsätze der Geschäfte durch Wegfall von Stellplätzen. Genau dieses Argument erschließt sich mir noch nicht ganz, auch wenn Stuttgarts Läden stärker vom Umland abhängig sein mögen als in anderen deutschen Metropolen. Durch eine Verbesserung des ÖPNV bzw. den Bau von leistungsfähigen Umgehungstraßen mit ÖPNV Knotenpunkten (inkl. P&R), bedarf es wohl kaum weiterhin massenhaft Parkplätze im Zentrum eines Millionenballungsraums.

  • ^
    Die Trennschärfe ist schon lange aufgelöst, das wegfallende Parkplätze zu Umsatzeinbussen führen, stimmt imho wenn es auf das Grundgefühl der Besucher einer Stadt umschlägt. Die 200 wegfallenden müssen somit höher gewichtet werden, es sei denn man verschönt jeden wegfallenden Parkplatz zeitnah zu einer erlebbaren öffentlichen Fläche (Außenbewirtung, Aufenthaltsfläche, Blumenbeete, Bäume etc. . So wäre es sinnvoller erst mehrere Wettbewerbe für die verschiedenen Zonen auszurufen und dann peu a peu umgestalten und nicht wie beschlossen erst mal alles verbieten und dann.... kommt das Unkraut, die Wildpinkler und nicht die Wildparker.


    Zu viele Menschen sind auch in etwas wie einer Dauerempörung gefangen, sie suchen nach etwas was wie S21 Stuttgarter auf die Barrikaden bringt, deshalb ist es auch nicht verwunderlich das die Initiative gegen Parken im Cityring von genau denselben angetrieben wird die in Stuttgart schon mit ihrer Kampagne gegen S21 genügend böses Blut in die Stadtgesellschaft getragen haben.


    Ja, ich bin offen für intelligente Maßnahmen, die immer etwas kosten werden (Investition), die jedoch im Betrieb "volkswirtschaftlich" einen Nutzen bringen.
    Dieser volkswirtschaftliche Nutzen sollte nicht nur mit Geld verbunden sein, die Zufriedenheit und Glücklichkeit der Bewohner und Besucher sind imho sogar wichtiger.


    Also ohne Willen ganzheitlich zu denken wird daraus bestenfalls wieder ein Spielfeld für solche die sich von der Empörtheit der Umgebung ernähren.

  • Wenn man nicht selbst betroffen ist, kann man natürlich ganz leicht daherreden, wie es z.B. Sapperlott wie oben auch mal gerne tut. Man darf aber auch mal die Stimmen der tatsächlich Betroffenen aufgreifen, wie in der Markthalle. Dass Fritzle und Co. sich einen Dreck um die vor allem kleinen und alt eingesessenen Händler, aber auch Senioren oder Familien mit kleinen Kindern, die auf Innenstadtparkplätze angewiesen sind, scheren, wurde in aller Deutlichkeit verstanden.


    Quelle: StZ
    http://www.stuttgarter-zeitung…4b-d3387ea8a3a8._amp.html


    MiaSanMia müsste es eigentlich besser wissen: Die neue Fußgängerzone in der Sendlinger Straße mag schön sein, ist sie auch - für die Händler, vor allem die Kleinen und Alteingesessenen war das erwartungsgemäß aber ein Desaster, und dabei ist die Straße nur auf halber Länge Richtung Marienplatz umgestaltet worden. Genau das soll sehenden Auges auch in Stuggi passieren. Und bei dieser neuen Episode der Schwabenstreich-Serie will es später dann wieder keiner gewesen sein.


    Quelle: TZ
    https://www.tz.de/muenchen/sta…euschung-7202053.amp.html
    https://www.tz.de/muenchen/sta…-muessen-weg-7029243.html

  • Zitat ippolit:
    So wäre es sinnvoller erst mehrere Wettbewerbe für die verschiedenen Zonen auszurufen und dann peu a peu umgestalten und nicht wie beschlossen erst mal alles verbieten und dann...


    Ja, da stimme ich dir völlig zu. Im Grunde sind sich wohl alle einig, dass mehr Platz für Fußgänger nur positiv für eine Stadt zu bewerten ist. Unter den Parteien wird es im Großen und Ganzen nicht anders sein. Leider gibt es halt immer Köpfe, die nicht abwarten können, die unüberlegt und getrieben von eigenen, starren Ansichten handeln um Aufmerksamkeit zu erlangen bzw. Einfluss und Macht demonstrieren zu können. Natürlich ist es ein Schmarrn, auf einmal sämtliche Autos im Zentrum zu verbieten. Für die Fußgänger hat das nicht einmal einen Nutzen. Der Prozess muss sukzessive von statten gehen, zunächst auf Probe, dann auf Dauer. Für mich gehört dazu aber eben auch, keine weiteren großen Parkanlagen im Zentrum zu schaffen.


    Zitat Wagahai:
    für die Händler, vor allem die Kleinen und Alteingesessenen war das erwartungsgemäß aber ein Desaster, und dabei ist die Straße [Anm. Sendlingerstraße] nur auf halber Länge Richtung Marienplatz umgestaltet worden.


    Das Sterben der kleinen Händler erfolgt bereits seit Jahrzehnten, sei es durch die steigenden Mieten, nicht mehr nachgefragte Produkte, den Onlinehandel oder eben auch den Wegfall von Parkplätzen vor der Ladentür. Du hast damit natürlich Recht, dass insbesondere eine Fußgängerzone die Mieten nochmal drastisch heraufsetzt. Ich persönlich finde es auch schade, dass immer mehr inhabergeführte Läden aufgeben müssen, egal wo. Allerdings muss ich zugeben, kaufe ich eben auch meistens im Internet oder bei großen Ketten ein, wo ich viele unterschiedliche Produkte nah beieinander habe. Wäre ich betroffen, würde ich vermutlich auch anders über die Umwandlung denken, aber so sehe ich wie tausenden Münchnern ein Stück Stadt zurückgegeben wurde und bis auf ein paar Händler keiner mehr zum alten Zustand zurück will - auch die Mehrheit der Geschäftsleute ist mittlerweile für die Fußgängerzone. Der Probebetrieb läuft noch bis Oktober, dann wird über den endgültigen Umbau der Straße entschieden - eher unwahrscheinlich, dass Autos wieder erlaubt werden.
    http://www.sueddeutsche.de/mue…zone-ein-stueck-1.3602789