Dresden: Innere Neustadt

  • Saxonia, die von Dir angesprochenen 2 Gebäude waren auch für mich eine riesige Enttäuschung. Die Visualisierungen fand ich noch gut. Mir gefiel sehr, wie die Kubatur der verbleibenden Platten in Bezug auf die Baufluchten und die Höhen von dem direkt anschließenden Haus aufgenommen wurde. Auch fand ich die frischen Gelb- und Grüntöne in den Loggien schön. Doch was letztendlich gebaut wurde, finde ich einfach nur scheußlich.

  • @ Arwed


    ich würde grob überschlagen sagen, dass etwa 20 bis 25 % des Neumarktes bebaut waren. Das ist immerhin bis zu ein Viertel der Fläche. Aber um exakte Zahlen geht es mir gar nicht. Wollte nur dran erinnern, dass es aber auch nicht so war, dass man hier eine völlige Wüste vorfand.


    Und es stimmt natürlich, behördliche Bauten sind insbesondere aktuell etwas anderes als Wohnbauten, noch dazu, weil sie nicht mehr in städtischer Hand sind. Ob Absicht oder nicht, so hat die Stadt sich schön fein aus der Verantwortung für das Areal gestohlen.


    Ich denke, wir sind uns alle einig, dass es zu den Plänen, die noch aus den 90-ern stammen, wonach man einen Großteil des Neustädter Marktes komplett abreißen und den alten Stadtgrundriss wiederherstellen wollte, in absehbarer Zeit nicht kommen wird.


    Aber: Was man erwarten kann, ist, dass man für die verbliebenen Flächen und vielleicht die Platten direkt an der Hauptstraße eine Lösung findet.


    Die betrifft also die beiden Seiten des Elbufers (also die Seite zu Hotel Bellevue und die andere Seite wo das Narrenhäusel geplant ist) und das direkte Areal um den goldenen Reiter. Es muss doch möglich sein, in einer Stadt mit über 200.000 Einwohhnern, dass man sich mit dem Hotelbetreiber, den Eigentümern der Platten direkt am Markt und der Stadt zusammen setzt und mal eine Vision entwickelt, was man hier mit dem Areal anstellen will. Soll es touristisch, kulturell, zum Wohnen oder Arbeiten genutzt werden. Will man den alten Stadtgrundriss? Will man Rekonstruktionen? Will man kleine Parzellen oder Großstrukturen. Was soll mit dem Verkehr geschehen.


    Um all diese Antworten drückt man sich. Man entwickelt jetzt die eine Fläche des Elbufers. Ohne zusammenhängende Vision. Das kann nur schief gehen. Dass es jetzt wieder externe Vereine sind, die überhaupt mal einen Vorschlag machen wie das Areal aussehen könnte, ist doch bezeichnend für die desolate Lage der Dresdner Verwaltung!

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  • Dass es jetzt wieder externe Vereine sind, die überhaupt mal einen Vorschlag machen wie das Areal aussehen könnte, ist doch bezeichnend für die desolate Lage der Dresdner Verwaltung!


    Desolat würde ich nicht sagen. Die sind personell gut aufgestellt, aber frei von Visionen und Verständnis für die Besonderheit der Bauaufgaben in Dresden. Oder wie würde man die ständige Verhinderung von Neumarkt-Satzungs-konformen Neubauten bezeichnen...?


    Ich wundere mich immer wieder, dass man in der Bauverwaltung nicht versteht, dass Dresden im historischen Zentrum etwas besonderes und anderes ist und hier eben auch besondere und andere Lösungen gebraucht werden... Vielleicht sollten unsere Entscheider in der Verwaltung einfach mal ne Fortbildung bei Mäcklers Institut für Stadtbaukunst machen, als immer nur Verwaltungsrecht zu belegen ;-)...

  • Apropos Mäckler: Als Hochschulprofessor hat selbiger ja seine Studenten städtebauliche und hochbauliche Entwürfe für die Innere Neustadt erarbeiten lassen. Die Ergebnisse wurden in einer sehr sehenswerten Broschüre dokumentiert. Seine Studenten durften sich dabei zwar (nicht ganz realitätsbezogen) über Besitzverhältnisse und verkehrsbedingte Vorgaben hinwegsetzen, die Entwürfe sind aber wirklich gut. Es wurde nachgewiesen, dass ein kleinteiliges und spannendes Stadtbild komplett ohne Rekonstruktionen realiert werden könnte.


    In unserem Stadtplanungsamt kann ich leider ebenfalls keinerlei Willen erkennen, einen Beitrag zur Baukultur zu leisten. Es gab ja in der Stadt eine ordentliche Anzahl städtebaulicher Wettbewerbe oder von Werkstattverfahren. Ambitionierte Planungen sind also durchaus da, auch für den Neustädter Markt! Nur an deren konsequenter Umsetzung fehlt es leider fast immer. Ich könnte dafür etliche Beispiele aufzählen, um das zu untermauern.

  • Königshöfe Palaisplatz - CG Gruppe

    Die DECON Energie-Consult GmbH übernimmt die technische Gebäudeausstattung des Wohnbauvorhabens der CG Gruppe am Palaisplatz und zeigt ein erstes Modellfoto.



    Bild: DECON


    http://www.decon-dresden.de/index.php/news


    Positiv hervorzuheben sind die zum Straßenraum hin ausgebildeten Satteldächer. Die starke Überbauung des Blockinnenbereiches - hier entstehen über 250 Wohneinheiten - dürfte der Lebensqualität allerdings nicht gerade zuträglich sein.

  • Die städtebauliche Planung gefällt mir sehr gut. Auch die Dichte finde ich absolut in Ordnung. Das Areal gehört ja noch zum Kern der Inneren Neustadt. Hier ist eine solche Dichte üblich oder sogar größer. Das Gelände davor gehört zum Grüngürtel. Da müsste man mit einer wesentlich geringeren Überbauung herangehen. Hier passt es aber.

  • also Städtebaulich finde ich das super.
    Da ist die CG Gruppe zu beglückwünschen für ein seeehr gutes Konzept!!!
    :lach:



    Wollen wir hoffen, dass man im Übergang zum historischen Bestand architektonisch nicht zu brutal vorgeht...
    Herr Gröner; die Richtung stimmt!

  • Hotel Stadt Leipzig


    Bin kürzlich im Dunkeln durch die Heinrichstraße geradelt. Wenn ich es richtig gesehen hab, wird gerade das Dach des ruinösen Hotel Stadt Leipzig eingedeckt. Hoffentlich der langersehnte Sanierungsstart!

  • Kann ich mir garnicht vorstellen. Da müssen doch bestimmt erst ein paar Teilabrisse durchgeführt werden, bevor man es wieder aufbaut.


    Sicher, dass es sich nicht nur wieder um ein Schutzdach handelt?

  • Es war der Flügel hin zur Rähnitzgasse, der eingedeckt wurde. Der ist ja besser erhalten als jener in der Heinrichstraße. Ich war leider in Eile und hab es nur im Augenwinkel gesehen. Vielleicht kann ja mal jemand mit der Cam hin? :) Eventuell schaffe ich es morgen.


    EDIT: Habe mich leider geirrt. Der Flügel zur Rähnitzgasse ist schon seit Jahren eingedeckt. Habe das bisher nur nie wahrgenommen. Also alles beim Alten...

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  • Behr'sche Villa - Glacisstraße Ecke Wigardstraße


    Außer Unkrautbeseitigung ist noch nicht viel passiert.





    Der Balkon mit Birke hat was :D

  • ^^ während sich am Hotel Stadt Leipzig sichtlich nix tut, bekommt die Innere demnächst erstmal zumindest eine:


    neue Turnhalle für die 30. Oberschule

    neustadtgeflüster/neue-turnhalle-fuer-die-30-oberschule


    Die steht dann zur Glacisstraße angrenzend und bildet dort eine 10m hohe Wand.


    Hat zwar nichts miteinander zu tun, aber mich dünkt, gäbe es eine Wahl, würde die Mehrheit eine neue Turnhalle wohl dem Stadt Leipzsch vorziehen. Nunja, vielleicht auch nicht. Was man hingegen feststellen kann: die marode Altturnhalle gewinnt keinen Schönheitswettbewerb mehr und wird abgerissen. Die Fläche wird dann wohl dem Schulhof zugeschlagen.

  • Antonstraße / Robert-Blum-Straße - benchmark. Super 8 Hotel


    Mittlerweile wurden die Bäume, Sträucher und die Haltestelle auf diesem Grundstück entfernt.
    http://www.t3gmbh.de/images/im…lung/wohneinheit-blum.jpg
    Und man hat begonnen das Erdreich abzutragen.


    Es sieht alles danach aus als würde auch ein Kopfbau Richtung Brücke entstehen.


    Vielleicht schaff ich es mal ein Bild aus der Straßenbahn zu knipsen.

  • Antonstraße / Robert-Blum-Straße - benchmark. Super 8 Hotel


    Das Deal-Magazin berichtet nun zum Hotelneubau.
    Erstmal eine Visualisierung :(

    Quelle: DEAL-Magazin


    Mal davon abgesehen das die Fassade kein Brüller ist, geht das ganze ringsherrum überhaupt nicht.
    Auf beiden Seiten eine riesige Brandwand.
    Okay, die Richtung Neustadt könnte in Zukunft noch zugebaut werden, aber die Richtung Marienbrücke geht überhaupt nicht. Dort stehen zwar noch ein paar Bäume davor, aber dort gehört ein einladender Kopfbau hin.


    Weiter schreibt das DEAL-Magazin, dass im Juni Grundsteinlegung ist, weil keine Baugrube ausgehoben wird, sprich es gibt keine Tiefgarage.
    Also wird wohl sehr wahrscheinlich an der Robert-Blum-Straße ein weiterer Parkplatz entstehen und die Lücke dort bleibt mit 2 Parkplätzen ewig groß.
    Sehr traurig das Ganze für so ein besonderes Grundstück.


    Ich habe mal den Themenstadtplan gecheckt. Also auf den Flurstücken, die sie erworben haben, wäre sogar noch Platz für einen Kopfbau Richtung Marienbrücke und keine Ahnung warum die so einen schmalen Spalt auf der anderen Seite zum benachbarten Flurstück gelassen haben.



    Hier noch ein schneller Schnappschuss aus der Straßenbahn auf die Baustelle an der Antonstraße Höhe Haltestelle.

  • Der Neubau in Kombination mit der Flurstückskarte ist in der Tat rätselhaft. Offensichtlich ist zumindest, dass das Stück zum Eckhaus Robert-Blum-Straße schlichtweg nicht in deren Besitz ist. Was die Brandwand zur Marienbrücke angeht, so kann man nur hoffen, dass die Stadt sich hier an ihren Rahmenplan hält. Dann müsste sich hier eine Bebauung anschließen, was dann ja auch die Brandwand erklärt. Nur: Was ist das eigentlich für ein kleiner Knubbel da im Erdgeschoss?


    Hier nochmal der Rahmenplan zur Erinnerung:

    (c) Stadtverwaltung Dresden

  • Den Hotelbauern gehören die Flurstücke(siehe mein Bild oben): 851/g, 845/3 und 845/5.
    Deswegen meint ich mit der Lücke den Spalt zu 845/1, der sehr fragwürdig ist.


    Und was den Bereich der Kopfbauten auf dem Rahmenplan angeht, gehört ihnen ja die Ecke, wo jetzt teilweise dieser kleine Eingangswürfel steht.
    Aso entweder saudumm geplant oder die gehen davon aus, dass sie es selber irgendwann erweitern können(als Kopfbau quasi).

  • Die angedachte Planung der Stadt wird nie und nimmer umsetzbar sein, da die Flurstücke sich diametral zum "Wunsch" der Stadt verhalten. Es müsste jeder Eigentümer davon was abgeben oder gewillt sein zu bauen.


    Der Eingangsanbau gen Brücke zeigt eigentlich auch, dass da nichts Brückenkopfbaumäßiges anschließen wird. Dagegen spricht auch, dass sich dort die Einfahrt aufs Grundstück befinden wird. Die Ausfahrt dann auf der Robert-Blum-Straße neben der Pensio und dem schon vorhandenen Parkplatz.


    Mit diesem Bau ist das gesamte Dreieck und die angedachte Planung für diesen Ort ruiniert.

  • Sehe ich das richtig: 7 Geschosse?


    Zum Vergleich: Das Iduna-Gebäude an der Ecke Anton/Leipziger hat 5 Geschosse inkl. Dach; der Motel-One-Komplex am Palaisplatz ebenfalls (inkl. Staffelgeschoss).


    Wenn ich richtig informiert bin, war dieser Bereich übrigens noch nie bebaut.