Die Wirtschaftlichkeitsfrage wird bewusst gerne verkürzt auf die bahninterne Kalkulation zur Projektrechtfertigung. Viel wichtiger und für Land, Region, Stadt sowie für den Bürger entscheidend ist aber die gesamtwirtschaftliche Betrachtung, zu der es m.W. allerdings nur die Studie des Karlsruhe Professors so und so gibt. Müsste man aus dem Archiv heraus kramen, ist natürlich schon einige Jährchen her und die Zahlen müssten angepasst werden.
Generell ist die Kosten-/Nutzen-Analyse bei solchen Megaprojekten schwierig, aber bei S21 insbesondere hat die Konversion der Gleisflächen eine ebenbürtig wichtige städtebauliche, gar entwickungsentscheidende Seite, die S21-Gegner entweder bewusst ignorieren oder schizophrener Weise überhöhen bzw. gespenstisch-klassenkämpferisch einsetzen („Bankenpaläste, Immobilienmafia, Bonzenwohnungen”).
Will nur sagen, dass das Thema Wirtschaftlichkeit vor allem auch außerhalb des bahninternen gesellschaftsrechtlichen Rahmens betrachtet werden muss. Dass etwa die Aufsiedlung durch das Rosensteinviertel eine enorme und dringliche Bedeutung für Stuttgart hat, gibt sogar Fritzle zu bzw. er setzt sich zumindest (wenn auch leider bisher hauptsächlich nur verbal) mittlerweile erkennbar dafür ein, als wäre es sein Baby (ähnlich Schlossgartenphilharmonie). Positiv ist, dass endlich ein Wettbewerb hier auf den Weg gebracht wird (ich hoffe nur nicht, dass Fritzle die S21-Verzögerung als Rechfertigung hernimmt, wieder in den alten Trott des Nichtstuns zurück zu fallen). Diese Erkenntnis und in der Folge ein solches Umdenken würde man sich auch von anderen, zumindest den halbwegs vernünftigen S21-Gegnern sehr wünschen. Bei allen anderen besteht weiterhin wenig Hoffnung.