Die andere Urbanität?
Der Städteplaner Arnold Voß schreibt bei den ruhrbaronen über die Ruhrstadt als Roadmovie, dezentrale Zentralisierung und dem Weg als das eigentliche Medium der Urbanität.
Klingt kryptisch, ist es aber nicht. Lest selbst!
Der Städteplaner Arnold Voß schreibt bei den ruhrbaronen über die Ruhrstadt als Roadmovie, dezentrale Zentralisierung und dem Weg als das eigentliche Medium der Urbanität.
Klingt kryptisch, ist es aber nicht. Lest selbst!
Dortmunds Einwohnerzahl wird aller Voraussicht nach bis 2030 um 2,6 Prozent, auf dann 571.900 Einwohner, sinken. Dieser Minimalverlust Dortmunds muss die neidischen Blicke der Reviernachbarn auf sich ziehen (gesamte Ruhrgebiet -8 %). Am ehesten halten noch Essen (- 5,2 %) und Hamm (- 6,7 %) mit. In Bochum (- 9,5 %), Duisburg (- 8,8 %), Gelsenkirchen (- 11,6 %) und Hagen (- 15,4 %) fällt die Einwohnerzahl schon fast dramatisch. Ebenso wie in den Nachbarkreisen Recklinghausen und Unna. Auch diese verlieren mehr als jeden zehnten Einwohner. Im gleichen Zeitraum rechnet man auf Landesebene (NRW) mit einem Minus von 3,7 Prozent.
Bochum hat leider sehr wenig Freiflächen für mögliche Wohnbebauung, im gegensatz zu Dortmund,
wo im ländlichem Osten der Stadt viel Platz für neue Familienhäuser zur Verfügung steht.
Bochum müsste es eigentlich so machen wie Essen. Die meisten Wohnungen sind nicht mehr zeitgemäß und attraktiv für neue Familien. Durch den Einwohnerschwund werden in Essen die nachfrage-schwachen Wohnungen abgerissen und durch Neubauprojekte ersetzt. Dadurch werden einige Stadtteile an Attraktivität gewinnen und auch neue Familien anziehen. Das Gleiche kann ich mir auch für Bochum vorstellen.
Ich stimme dir voll zu RiCoH...leider haber wohl die Politiker in der Stadt das noch nicht erkannt.
Zumindest versucht man seit Kurzem dem entgegen zu wirken, in dem man mehr Bauland zur Verfügung stellt.
Von der Varusschlacht bis zum Strukturwandel...
Der RUB-Historiker Prof. Dr. Klaus Tenfelde arbeitet an einer umfassenden Geschichte des Ruhrgebietes.
Der Städtebauer Arnold Voß widmet sich in seinem Essay "Wie real ist die Ruhrstadt?" der Vergangenheit, Gegenwart und möglichen Zukunft dieser Städteagglomeration.
Zentrale These: Mittelfristig lässt sich ein weiteres verwaltungspolitisches Zusammenwachsen der Region am ehesten über eine Stärkung und Kompetenzerweiterung der sog. "BIG-4" erreichen; d.h. der Hellwegstädte Duisburg, Essen, Bochum und Dortmund.
Mein Fazit: Eine durchaus diskutierenswerte These sowie ein hochinformativer Aufsatz, der sich über seine perspektivische Vielfalt der Ruhrstadtproblematik in adäquater Weise nähert.
Quelle:
Zukunft_der_Ruhrstadt
Schöner Fund, nikolas!
Wer bzw. wessen Stadtmitte wird das Zentrum dieser neuen einen Stadt?
Seite 1f
Nach einem halben Jahr in einer 20 Millionen Einwohner Stadt bin ich zum Schluss gekommen, dass eine Stadt eigentlich keine Stadtmitte braucht.
Hier hat jeder Stadtteil sein eigenes, kleines (oder auch größeres) Zentrum mit einem (manchmal auch gleich 6) Einkaufscentern plus etlichen Einkaufsstraßen drum herum.
Alle sind durch ein wucherndes Metronetz verbunden (oder werden es in wenigen Jahren sein), sodass man immerhin in 1 - 2 Stunden an jeden beliebigen Punkt in der Stadt gelangen kann.
So in etwa, nur in klein, kann ich mir auch eine Ruhrstadt der Zukunft vorstellen. Wir sollten uns endlich von dem Gedanken lösen, dass eine Stadt ein Zentrum haben muss.
Und ob die Verwaltungszentrale nun in der Stadtmitte oder am Stadtrand liegt ist an sich auch egal, da die jeweiligen Stadtteilverwaltungen auf Kosten der heutigen Stadtverwaltungen an Kompetenzen gewinnen würden.
Essen würde sich aufgrund der Zentralen Lage und des heute schon vorhandenen, großen Rathauses als Standort anbieten; Genauso aber auch Dortmund: Hier könnte am Prestigeträchtigen Phönix See ein neues Stadtparlament errichtet werden; ...
Klasse Artikel den Nikolas da gepostet hat
Hab mir mal die Zeit genommen und ihn komplett gelesen,kann ih jedem Bewohner des Ruhrgebiets nur ans Herz legen.
Interessante These auch wie ein zusammenwachsen in der nächst zeit aussehen könnte,was duch die Weltwirtschaftskrise gar nicht so abwegig zu sein scheint.
Das Modell beschreibt die Big 4 Dortmund,Bochum,Essen,Duisburg die duch Gebietsreformen (letzte 1975) wirklich zu großen Städten anwachsen würden,diese Big 4 könnte dann weiter zu einem losen Städtebund zusammengeschlossn werden ohne ihre Identität aufgeben zu müssen.
Ich meine, zur Stärkung der großen Städte (Oberzentren, OZ) des Ruhrgebietes wäre eine kommunale Gebietsreform notwendig. Letztendlich stärkt dies den gesamten Ballungsraum. Größe ist zwar nicht alles, aber im Vergleich zu anderen Deutschen oder Europäischen Städten gleicher Größe muß mehr Gewicht auf die 4 großen Städte im Revier verteilt werden.
Der Staat trägt durch so Gesetze wie Fahrtkostenpauschale oder Eigenheimzulage immerhin eine Teilschuld daran, dass viele Menschen aus der Stadt weg in den so genannte Speckgürtel gezogen sind. Das hat die Städte vor große Probleme gestellt, schließlich ist dadurch die Konsumkraft gesunken und die Schlüsselzuweisung durch das Land verringert worden.
Auch wenn es im Ruhrgebiet keine richtigen Hierarchien gibt, sollte das Gewicht auf die vier Großen verlagert werden. Diese haben einfach bessere Chancen, im nationalen und internationalen Wettbewerb mit gleichgroßen Kommunen mitzuhalten. Davon profitieren dann auch die Nachbarstädte um die OZ herum.
Eine Zentralisierung und Ballung der zahlreichen Städte des Ruhrgebietes zu vier großen Städten würde auch erhebliche Kostenersparnisse in Verwaltung und Beschaffung von Verbrauchs- und Gebrauchsgütern nach sich ziehen.
Die Nachteile (Kompetenzverlust, Verlust der Eigenständigkeit) liegen auf der Hand, erscheinen für mich aber, wenn man Positives und Negatives aufwiegt, als nicht so schwerwiegend (eher spießbürgerlich). Alles so zu lassen, wie es jetzt ist, halte ich dagegen für absolut falsch.
Habe mir mal die Mühe gemacht ein paar Daten und ZAHLEN zu sammeln um dieses Hirngespinst Big4 mit Leben zu füllen.
Oberbezirk Duisburg Einw. 1.356.743
Duisburg,Mülheim,Kreis Wesel,Oberhausen
Oberbezirk Essen Einw. 1.038.899
Bottrop,Gelsenkirchen,Recklinghausen.
Oberbezirk Bochum Einw 747.804
Haltern,Datteln,Herten,Herne,Hattingen
Oberbezirk Dortmund 1.673.194
Lünen,Bergkamen (Unna),Hagen,Wetter,Schwelm,Herdecke,Hamm,Schwerte,Ennepe,Sprockhövel,Witten
Schweren Herzens unter "Ruhrstadtgeflüster": Eine neue Studie untersucht die Luftbelastung in den 4 Stahlstädten Krefeld, Bochum, Witten und Siegen.
Ergebnis: In Siegen ist die Luft vor allem was die Nickelbelastung angeht noch am saubersten. Man muss sich aber wohl auch in den anderen Städten keine großen Sorgen machen.
http://www.derwesten.de/nachri…ews-122839012/detail.html
Hier ein älterer Artikel mit konkreten Zahlen (die aktuellen sind wohl noch nicht bis ins Ruhrgebiet bzw zumindest nicht zu den WAZ-Zeitungen durchgedrungen)
"Witten ganz vorne": http://www.derwesten.de/nachri…ews-105436589/detail.html
Ja, wirklich ein interessanter Artikel von nikolas unter #225
Damit noch kurz zur aufgestellten These der Oberbezirke von LuXor unter #227
Ich möchte da in so fern gerne intervenieren, als das gewisse bestehende Gegebenheiten diese Konstellation zumindest in einigen Bereichen realistisch betrachtet nicht zulassen.
Konkret spreche ich da Duisburg und Essen an. Da die Städte Mülheim und Oberhausen zum Kammerbezirk Ruhr und damit zur IHK Essen gehören und eine Fusion der 3 Verkehrsbetriebe möglicherweise in kürze erfolgen wird, gehören diese drei Städte zusammen. Genau so zähle ich auch Bottrop, Gladbeck und ggf. Gelsenkirchen zu dieser neuformierten Stadt Essen. Weiter spielt in diesem Prozess für mich aber auch die Kreisstadt Velbert eine Rolle.
Den Zulauf für Duisburg sehe ich allenfalls in der Herauslösung einiger Kommunen aus dem Kreis Wesel. Vielleicht könnte zur gleichen Verteilung auch Oberhausen der Stadt Duisburg zugeschlagen werden. Die angesprochenen Landkreise wie Wesel, Ennepe-Ruhr, Recklinghausen, Soest und Unna haben für mich wenig mit dem Kernstädten zu tun. Bestenfalls können die an die Kernstädte angrenzenden Gemeinden (wie von mir für Duisburg vorgeschlagen) aus dem jeweiligen Kreis herausgelöst werden um die Kernstadt zu stärken
Das ist doc pure Rechnerei welche Stadt man gerne hätte, Mühlheim ist eher Essen und Oberhausen eher Duisburg. So ist das nunmal man kann da jetzt viele Faktoren nehmen und würde immer auf andere Verteilungen kommen. Außerdem werden die Verkehrsbetriebe von Essen, Duisburg und Mühlheim fusionieren, vom Oberhausen weiß ich noch nichts. Bezüglich der Kernstädte stimm ich dir aber zu.
Ich denke entweder es wird das Modell von Luxor ohne die Kreise geben oder eine Stadt.
also die "big 4" kenne ich bislang nur vom eurovision song contest :D;)
aber mal im ernst, für mich hat das ruhrgebiet 3 oberzentren, im westen duisburg, in der mitte essen, und im osten dortmund. ganz egal, wie dann auch kommunale neuordnungen aussehen würden, das wird immer so bleiben.
bochum hat meiner meinung nach einen ungünstigen stand. direkt eingequetscht von essen und dortmund zu sein, lässt nicht viel freiraum für ein eigenes umland
jaja, unser Schicksal als eingequetschte Stadt;)
Als viertes Oberzentrum des Ruhrgebietes gilt Bochum aber dennoch (auch offiziell) - nur damit hier kein Missverständnis aufkommt. Dafür ausschlaggebend ist ja die Infrastruktur.
Und trotz der Rückschläge bei manchen geplanten kulturellen Projekten ist Bochum im Bereich Kunst und Kultur möglicherweise sogar mitführend im Ruhrgebiet.
Aber zugegeben: Do und E links und rechts pieken uns schon in den Bauch
ollinrw
Gut, dass persönliche Meinungen (ausser in Talkshows) offiziell noch keinen Ersatz für Tatsachen darstellen.
(Und ich hoffe:
"das wird immer so bleiben"...)
Ich gehe davon aus, dass also nicht nur Gelsenkirchen nach Essen eingemeindet weden wird, sondern natürlich auch das unbedeutende kleine Drecksloch Bochum, von dem Essen natürlich rein gar nicht profitieren könnte....
-Mit abstand grösste Uni im Ruhrgebiet
(doppelt so gross wie Essen inkl. weit besserem Ruf),
Museen
diverse kulturelle Highlights die man in Essen vergeblich sucht
grösstes Einkaufzentrum deutschlands...bla,bla,bla...
-halt die Sachen die laut Meinung der Essener Bochum zu keinem Oberzentrum machen...
Man muss dann wohl den armen Essenern danken, dass ihr bereit seid euch zu opfern, um euch zuküftig mit Bo. abzuplagen.... (wenn denn alles.... "klappt"?!?)
Huch! das wollte ich ja garnicht andeuten...
Oder soll etwa doch Dortmund duch Eingemeindung Bochums (natürlich nur unwesentlich) gestärkt werden...??
Genausowenig als Ersatz für Tatsachen sehe ich die vermeintlich logische (Wunsch)-Liste der Einzugemeinenden Städte und Kreise, bei der Essen laut Meinung eines Dortmunders natürlich sogar deutlich HINTER Duisburg auf dem 3ten Platz einzuordnen sein muss...
Vielleicht merkt man hier:
Das gleiche Konzept eines Dortmunders gegenüber Essen, wie der Essener gegen Bochum....
Echt kindisch....
Dann fange ICH jetzt mal an. -Logisch-
Die grössten teile des Kreises Recklinghausen liegen um Bochum und Dortmund, nicht in der Nähe zu Essen, wobei Recklinghausen selbst direkt nördlich von Bochum liegt und durch die A43 den kürzesten Anschluss an Bo. besitzt.
Auch Witten würde ich dabei aber eher zu Bochum einordnen, denn die beiden Stadtkerne liegen nicht nur näher beieinander, sondern man teilt sich auch städtemäßig einiges an Behörden/Verwaltung.
Witten gehört z.B. zum Polizeipräsidium Bochum - genau wie Herne...
Umland gibt es reichlich, ich sehe das Problem nicht.
Bochum kann sich genau wie alle anderen Städte mehr als nur zur Seite ausdehnen.
-Bei allen anderen wird genau das ja auch aufgezählt....???
Gelsenkirchen gehört momentan noch zu Westfalen -würde dann ebenso an Bochum fallen
Schon hätte man (logisch) Bochum zur Metropole in der Mitte gemacht und den ganzen restlichen Provinzkack in die Versenkung geschickt....:D
Entgegen der allgemeinen Meinung gibt es auch nicht nur 4 (schon gar keine 3) sondern 5 Oberzentren im Ruhrgebiet.
-Allerdings ist Hagen mit unter 200.000 Einwohnern nicht mehr annähernd unter den top-20 und für deutsche Maßstäbe keine grosse Stadt mehr....
also ich finde nicht das bochum ein drecksloch ist, mir gefällt die stadt sogar ausgesprochen gut
Hatte ich also mit meinen Andeutungen recht....
Dann hoffe ich, dass Bochum zu Dortmund -oder Hagen eingemeindet wird...:hammerlol
Nur ganz kurz zu den Städten und Gemeinden die klar zu Dortmund gehören würden und bereits heute verwaltungstechnisch sehr große Schnittmengen mit dem Oberzentrum Dortmund besitzen:
Wieviel Einwohner Dortmund dann hätte, weiß ich spontan nicht, ist mir eigentlich auch egal. Sollte es aber zukünftig nur noch die Big Four im Ruhrgebiet geben wären das 100-prozentig die Dortmund-Kandidaten. P.S. Sinvoll wären ohnehin die Big Two: Dortmund auf der westfälischen Seite und Essen auf der rheinischen Seite.
Wie ich schon schrieb, müsste Hagen dann erstmal "entmachtet" werden...
Hagen ist sicherlich um einiges leichter zu "entmachten" als Gelsenkirchen. Ach und übrigens sind Gelsenkirchen und Oberhausen natürlich auch Oberzentren!