Projekte im Öffentlichen Nahverkehr: Straßen-, S- und U-Bahnen


  • Ohnehin spielen die Baukosten die geringere Rolle, da diese zu 80 Prozent (bei einem Kosten-Nutzen-Wert über 1,0) von Staat und Land bezuschusst werden.
    D.


    Das ist aber sehr vereinfacht gedacht. Zuschüsse von Bund und Land sind genauso Steuergelder und sollten einer möglichst nutzenstiftenden und sparsamen Verwendung unterliegen.
    Viele Maßnahmen im Verkehrsbereich (Schiene UND Straße) können nicht gebaut werden, weil es am Gelde mangelt. Darunter sind nicht wenige Maßnahmen mit Nutzen-Kosten-Faktor von 3 und höher!




    Die Unterhaltskosten sind das Problem. Die Bürgermeister von Oberasbach und Zirndorf wollen natürlich die Bahn, sind aber noch vorsichtig, schließlich könnten die jährlichen Betriebskosten die städtischen Haushalte ausserordentlich belasten.
    D.


    Das würde ich mir als Bürgermeister auch gut überlegen, ob ich in Zukunft fast alles Geld im Verkehrsbereich für 2 Kilometer U-Bahnbetrieb (sehr gute Anbindung für einige) oder für ein stadtweites Busnetz (passable Anbindung für fast alle) ausgebe.

  • Die "nn" widmet sich heute dem Nahverkehrsentwicklungsplan NVEP für den Nürnbergs Großraum.


    Die bereits in diesem Thread unter der Nummer 44 gezeigten Szenarien werden hier noch mal aufgezählt und mit sehr günstigen Prognosen für den Großraum verknüpft.
    Nürnberg gehört demnach zu den "Gewinnern" der demographischen Entwicklung und kann voraussichtlich seine Einwohnerzahl sogar bis 2050 leicht ausbauen. Damit verbunden sind natürlich stabile, wenn nicht wachsende Einnahmen für den städtischen Haushalt. Ausserdem erfährt die Region wohl einen anhaltenden Wirtschaftsaufschwung. So werde Mittelfranken "reich" und weit über Bundesdurchschnitt seine Bruttowertschöpfung ausbauen. Ob jener Boom aber durch die Finanzkrise nun verzögert oder ganz abgebrochen wird, wer weiß...


    allerdings sind die Prognosen eine gute Grundlage für die Verbesserung des ÖPNV.


    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=966725&kat=10&man=3



    D.

  • Leider öffnet sich der Link bei mir nicht! :(


    Ich habe hier aus der NN noch einen Bericht gefunden, der über die weiteren Planungen am aktuellen Netz berichtet! Er beinhaltet eine Visualisierung des zukünftigen Haltepunktes der Tram "Am Wegfeld.


    Es wird hier eher auf die Tram eingegangen


    Gerade bei der Tram finde ich das Umsteigen sehr lästig! Ich hoffe das die Planungen die Situation vereinfachen!


    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=968802&kat=10

    Einmal editiert, zuletzt von Mattes () aus folgendem Grund: Link nachgetragen

  • Hi,


    Mattes, bei mir geht der Link.
    Aber über das Ratsinformationsystem kommst direkt da hin, es steht im Verkehrsauschuss Februar 2009. Ich glaube der erste Bericht.


    Und welchen Bericht meinst Du in der NN, hast Du vielleicht einen Link. Danke



    Gruß Schlossgeist

  • Offenbar hat sich seit Beitrag 44 und der Skizze zum U-Bahn/Stadtbahn-ausbau noch etwas verändert.
    Die direkte Anbindung von Zirndorf ÜBER Oberasbach taucht in der von Schlossgeist verlinkten Analyse nicht mehr auf. Was etwas komisch ist:
    Es wurde in der Presse von 2 nach Wirtschaftlichkeit untersuchten Planfällen berichtet. Einmal nach Oberasbach Zentrum, einmal auf der Bibertbahnstrecke. In der Analyse geht man immer von der ins Zentrum aus...





    Ich fand die direkte Anbindung von Zirndorf ÜBER Oberasbach eigentlich ziemlich schlüssig. Dabei könnten die Zirndorfer nämlich auch ihre Nachbarn in Oberasbach umsteigefrei besuchen.
    Ein wichtiger Aspekt:
    Eine Abzweigung weniger würde die Kapazität der Strecke verbessern. Würde das Szenario mit 5 Ästen im Süden/Südwesten + Fürth Rohnhof gegenüber von 2 im Norden/Nordwesten so verwirklicht, würde jede Linie bei 100 Sekundentakt im Höchstfall alle 5 Minuten verkehren können. Dabei käme eine ziemliche Unausgewogenheit in der Auslastung zwischen den Endpunkten zu Stande.





    Insgesamt bin ich gegen die große Lösung beim Ausbau der Straßenbahn. Das Szenario mit Stadtbahn von Tiergarten nach Erlangen mit Tunnel in der Südstadt wäre ein echter Geniestreich, würde er gerade die (Miet-) günstige Nürnberger Südstadt mit dem Unicampus in Erlangen ohne Umsteigen verbinden. Nürnberg würde attraktiver gegenüber den dringend benötigten Studenten (Stichwort "kreative Szene") in einem fast schon nach jungen Leuten schreienden, weil mit viel potential ausgestatteten Wohngebiet.
    Auch die U-Bahn nach Rohnhof in Fürth wäre ne tolle Sache. Die Fürther Südstadt bekäme endlich eine ordentliche Anbindung an beide Stadtzentren (Fürth und Nürnberg). Mit etwas Fantasie würde die "U35" (so der Entwurfstitel) mit der U2 ja schon fast einen Kreisverkehr bilden.





    Die Straßenbahn hingegen wird auf vielen der eingezeichneten Entwürfe eh nur im Stau stehen. Eine Straßenbahn an der Maximilianstraße/Fürther Straße über die beiden gerade erst sanierten Brücken am Ring (T.Heuss und Jansenbrücke) zu der ebso erst erneuerten Straße zum Großmarkt ist wohl auch eher unwahrscheinlich und aufgrund des Straßenverkehrs nicht unbedingt sinnvoll.




    Dagegen seh ich die Verbindung nach Kornburg als sehr notwendig an. Auch die Altstadt braucht die Tram am Rathaus um Umsteigefrei Verbindungen zu schaffen.


    Szenario U-Bahn/Stadtbahn ist mein Favorit wenngleich wohl nur sehr langfristig zu verwirklichen.




    D.

  • Ich glaube nicht dass sich eine U35 als Stadtbahn realisieren lassen wird! Wobei es wirklich sehr notwendig wäre die Linie vom Plärrer bis zum Tiergarten und in der Nordstadt zum Friedrich-Ebert-Platz unterirdisch fahren zu lassen.


    Die Nürnberger Südstadt ist meiner Meinung nach zuweit von Erlangen entfernt und wirklich Studenten anziehen zu können?!
    Wie schon in der SZ erwähnt, glaube ich auch nicht das Nürnberg über die Stadtbahn oder S-Bahn Studenten "importieren" kann.


    Kann man die Straßenbahnlinien nicht so legen, dass fast alle durch die Altstadt fahren würden? Dass per Tram direkte Altstadtverbindungen geschaffen werden...

  • Hi,


    einige Strecken haben absolut keine Chance, darunter fallen Meiner Meinung nach:


    U36 Fürth Höfen: Fürth kann/will sich keine weitere U-Bahn leisten. So die Aussage. Außerdem ist das meiner Meinung nach keine schlüssige Linienführung da sehe ich eher eine Verlängerung er U 3 Nord über Poppenreuth - Rathaus - Fürth Südstadt aber garantiert nicht in den nächsten 30 Jahren.
    Ebenfalls alle Straßenbahnstrecken die im Straßenraum fahren, da keine Zuschüsse.


    Darüber hinaus sehe ich für folgende Straßenbahnstrecken keine wirkliche Chance:
    1. Tram nach Kleinreuth
    2. Tram zum Norostpark (auch wenn ich die Strecke in der Nordstadt für absolut sinnvoll betrachte.)
    3. Tram Fürth über nördliche Ringbahn
    Hat sich eigentlich die Stadt Fürth jemals zu einer Neuauflage der Straßenbahn geäußert ? Ich habe noch nie etwas gehört.
    4. Tram nach Eibach - hier fände ich einen U-Bahn Abzweig wesentlich sinnvoller.



    Folgende Maßnahmen halte ich für sinnvoll.


    1. Durchbindung Rangaubahn - Gräfenbergbahn als S-Bahn, wobei mir eine Stadtbahn nach Gräfenberg noch besser gefallen würde. Hier sehe ich wieder den fehlenden eigenen Gleiskörper in der Nordstadt.
    2. Altstadttram
    3. Tram nach Kornburg (wird Aufgrund der hohen Investitionskosten bestimmt wieder ewig verschoben)
    4. U-4 Abzweig nach Zabo absolut sinnvoll, da keine Konkurrenz zur Straßenbahn.
    5. U2 Flughafen - Wegfeld (vielleicht in 20 Jahren)
    6. U2 nach Stein, längst überfällig
    7. U2 Azweig Eibach sehe aber keine Chancen, da erheblicher Aufwand wegen 2 Stationen.
    8. U3 Nach Oberasbach und Zirndorf
    9. S-Bahn rechts der Pegnitz, wird bestimmt irgendwann kommen.
    10. Persönlich würde mir eine Tram nach Fürth über Schniegling sehr gefallen.
    11. Tram nach Erlangen wird aber unter dem jetzigen Erlanger Bürgermeister bestimmt nicht kommen.


    So das wäre mein Wunschprogramm, wenn die Hälfte gebaut würde, wäre das schon sehr positiv aber eher glaube ich nur an 2-3 Maßnahmen. Schade.


    Gruß Schlossgeist

  • oh, Verzeihung, ich hab den Entwurf nach Fürth Rohnhof zur U35 gemacht, sie heißt hier U36.



    Zu Schlossgeist:
    Bezüglich der Straßenbahnen seh ich das genauso. Nürnbergs Straßen haben meist einfach zu wenig Platz für einen eigenen Gleiskörper. Lediglich die Verbindung zwischen Gibitzenhof und Gartenstadt und die Altstadttram sind wirklich sinnvoll in meinen Augen.



    Die Stadtbahn nach Kornburg ist ein muss, die nach Erlangen ebenso. Allerdings müsste die nach Erlangen wirklich zu großen Teilen im Tunnel nach der Linienplanung der alten U4 verkehren, also spätestens vor dem Nord/Nordwestring abtauchen und im Grunde in Zerzabelshof wieder auftauchen. Eine "kleine", echte U4 wäre dann natürlich hinfällig.



    Der wirkliche Vorteil dieser Stadtbahn ist ihre Kompatibilität mit "Erlanger Verhältnissen". Da die Stadtbahn dann wirklich direkt zur Uni (anders als eben die S-Bahn) fährt, könnte die Fahrtzeit ohne Umsteigen viele nach frustrierender Wohnungssuche im überteuerten Erlangen nach Nürnberg ziehen. Die Erlanger können dann ihr Netz wie sie möchten weiterbauen und die Nürnberger Infrastruktur (Depots) mitnützen.



    Zu deiner Auflistung bezüglich der U-Bahn:



    U2 Stein:
    Ist wohl die nächste wahrscheinliche Netzerweiterung. Wenn die U3 2018 auf Nürnbergs Territorium fertig ist, wird sie wohl als erstes verwirklicht. Es gibt wohl sogar im Nürnberger Stadtrat den Wunsch, die U2 zuerst weiterzubauen (vor der Verlängerung der U3), so war es schon in der "nn" zu lesen. realistische Bauzeit wäre bei den 4 Bahnhöfen bis Deutenbach wohl maximal 7 Jahre, wenn nicht weniger.



    U2 Eibach:
    Das tolle daran wäre wohl die Kürzung der vielen Parallelen Buslinien, welche die am stärksten ausgelasteten der Stadt sind und bisher nach Röthenbach gezwungen werden. Weniger Busse, weniger Busfahrer, eine kleinerer Busbahnhof (der alte ist wohl eh schon steuerlich abgeschrieben), kürzere Fahrtzeiten für die Nutzer. Wahrscheinlich nicht vor 2030, aber doch wahrscheinlich weil definitiv wirtschaftlich. Sollte nach Stein weitergebaut werden, stellt sich die Frage mit Eibach besonders, denn dann entfallen die Steiner Busse und der Busbahnhof liegt dann sehr unglücklich für die Busse aus dem Süden.



    U2 Wegfeld:
    Wünschenswert, aber nur beim Bau der Stadtbahn bis Erlangen. Dabei ist wohl auch abzuwarten, was die Stadt mit dem Flughafenareal so vor hat. wird das Gebiet weiter entwickelt und wird der geplante Bahnhof Marienberg fertig gebaut, muss wohl auch die ganze Strecke bis Flughafen zweigleisig ausgebaut werden. Nach Wegfeld könnte es dann wieder einspurig weiter gehen.



    U3 nach Zirndorf und Oberasbach:
    Im Grunde ist die Strecke nach Zirndorf ohne großen Aufwand zu bauen. Sie verläuft ja nicht im Tunnel, ausserdem eingleisig und daher bedeutend günstiger und schneller zu haben. Schwieriger ists mit Oberasbach. Die beiden Städte wohlen aber gemeinsam handeln und so werden wir warten müssen wie die Stadt Oberasbach entscheidet. Bibertbahnbenutzung oder Tunnel.



    U36 nach Fürth:
    Ja, da hast du wohl recht. aber ich finde die Linienführung trotzdem sehr sinnvoll. Da ein Teil der U1 Trasse mitbenutzt würde, wäre der bau wenig kompliziert in Fürth zu verwirkichen. da die Anbindung an beide Stadtzentren gegeben wäre, ist keines bevorzugt. was die Fürhter bezüglich U-Bahn ausbau im Jahr 2006 sagten, wird in 20 Jahren wohl kaum noch jemanden interessieren.
    aber trotzdem: wohl eher eine "wunschlinie".



    Stadtbahn nach Gäfenberg:
    Ich denke der Plan über die Pirckheimer in die Nordstadt und dann auf der Trasse der Gräfenbergbahn weiter, ist unausgegoren. Wie soll den da ein zuverlässiger Linienfahrplan zustande kommen wenn auf dem Altstadtring der autoverkehr steht? Und das bei einer derart langen Linienführung?


    Die Lösung mit Durchbindung nach Cadolzburg ist gut,
    besser wäre aber eine Verknüpfung mit dem Tunnel der Stadtbahn aus Erlangen (wenn überhaupt so verwirklicht) richtung Friedrich-Ebert Platz und Plärrer. Also von den derzeitigen Gleisanlagen am Nordbahnhof in ner Kurve runter zur Bucher Straße und so weiter. dann wäre die bahn direkt mit dem Zentrum verbunden. aber das entspringt rein meiner Fantasie.



    D.

  • Aber warum wollt ihr die U2 im Norden weiter verlängern? Ich finde die Trasse unterirdisch etwas fragwürdig! Um den Flughafen herum steht keine Bebauung (und wird wahrscheinlich die nächsten 30Jahre nicht stehen) die eine Bahn im Untergrund rechtfertigt!


    Die Stadtbahn nach Erlangen müsste man aber im Knoblauchsland fast durchfahren lassen! Ansonnsten wäre sie wegen der langen Fahrtzeit meiner Meinung zu unattraktiev!


    Und ob deswegen Studenten nach Nürnberg ziehen??? Es ist ja nicht so, dass Nürnberg von Erlangen aus bisher nur durch einen Grenzstreifen zu erreichen ist...

  • Viele interessante Vorschläge und Pläne. Aber wie realistisch ist das? Erinnert man sich an die vielen Planungen und Untersuchungen in den letzten 15 bis 20 Jahren und vergleicht damit was tatsächlich realisiert wurde, so ist die Diskrepanz gewaltig und das Ergebnis recht bescheiden. Wie so oft mangelte es am Geld. Ich glaube deshalb auch nicht das, wie u.a. von Dexter und Schlossgeist erhofft, bspw. die U2 nach Stein verlängert wird. Hätten Stein und der Landkreis Fürth das Geld für den Betrieb (! nicht für den bezuschussten Bau!) die Strecke wäre schon vor Jahren gebaut worden. Genauso wird es vermutlich mit allen andern stadtgrenzüberschreitenden Linien passieren. Selbst die Großstadt Fürth lässt ihre Busse am Sonntag und Abends nur noch einmal die Stunde fahren, weil der U-Bahnbetrieb alles auffrisst.
    Die einzige Hoffnung hier wäre eine neue Gebietsreform mit umfangreicher Eingemeindung. Nürnberg als Millionenstadt? Reizvoller Gedanke.


    Daneben kann bis dahin, also 2018 oder 2030, noch so viel passieren... Vielleicht sind dann unsere Wohnungen und Häuser so schön, attraktiv und vielseitig, dass gar keiner mehr weg/raus will ;)




    Mal sehen was am Ende übrig bleibt. Lt. der Unterlagen soll ja in einem mehrstufigen Verfahren geprüft, gerechnet und aussortiert werden. Das vorgeschlagene Endresultat kann ja ganz anders aussehen als die jetzigen Planfälle. Ich bin mir sicher das es so sein wird und am Ende eine typische visionslose Nürnberger Sparlösung rauskommt.

  • Für die Ubahn sehe ich nach der U3 Fertigstellung eigendlich so ziemlich das Ende des Ausbaus! Maximal bis Stein dürfte danach noch gebaut werden! Allerdings schreibt die NZ, dass es mit den Planungen bis zum Nord-West-Ring und Großreuth konkret wird!
    Für mich hat ansonnen eher die vernetzung des Ballungsraumes über die Tram oder Stadtbahn priorität!


    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=971836&kat=11


    Freut mich sehr! Ich hätte nämlich wirklich gedacht, das sich das mehr zieht!

  • gerade die sachlage bezüglich der kosten wird ja durch die automatisierung der Linie U2 verändert. wie sich die betriebskosten dadurch zukünftig im einzelnen reduzieren, wird ja auch derzeit überprüft.



    aber vorab kann man folgendes festhalten:


    Baukosten der U3 von Gustav-Adolf Straße nach Maxfeld (2,8 km + bahnhöfe):
    104 Millionen, davon 80 Millionen Euro von Bund und Land = 24 Millionen für Nürnberg.


    Streckenausrüstung mit ATG durch Siemens (6,5 km Strecke):
    90 Millionen, 87,5%, also etwa 70 Millionen davon bezahlt durch Bund und Land = c.a. 20 Millionen für Nürnberg.


    Die Neubeschaffung von 32 extra entwickelten Fahrzeuge:
    120 Millionen, davon 60 Millionen durch Bund und Land bezahlt = 60 Millionen für Nürnberg.



    Nürnberg hat für die Strecke, das System und die neuen Fahrzeuge (die übrigens ohnehin hätten angeschafft werden müssen) 100 Millionen Euro bezahlt.
    DAS GESAMTE PROJEKT KOSTETE BISHER JEDOCH ETWA 320 MILLIONEN EURO!



    Worauf ich hinaus will: So eine Investition erfolgt nicht ins blaue hinein. Man verspricht sich bessere Betriebsbedingungen und niedrigere laufende kosten!





    und was verspricht überhaupt der fortschritt der technik bei straßenbahnen?



    - Gehälter (und das sind in Deutschland gewichtige Posten in den jährlichen Bilanzen) wird man nicht durch Automatisierung einsparen können.


    - die strecken sind nur im eigenen Gleisbett förderungsfähig. wenn nicht, dann ist es für die stadt fast attraktiver die u-bahn zu bauen (fördergelder, verkehrsentzerrung) Sonst wäre die Nord-U3 wohl nie gebaut worden. ausserdem sind straßenbahnnetze sehr wartungsintensiv, im schnitt entspricht die instandhaltung rechnerisch alle 25 jahre einem kompletten neubau.


    - die Bahnen selbst sind wohl nicht viel günstiger als die der U-Bahn.



    (wie gesagt, ich bin für die stadtbahnen nach kornburg und erlangen, aber ansonsten halte ich nur den erhalt des netzes + altstadtverknüpfung für sinnvoll)




    ein anderer aspekt für die Steiner, Oberasbacher und Zirndorfer die U-Bahn zu bauen:


    Wie sich ja allmählich abzeichnet, gewinnen die Städte (und ich meine nicht deren suburbane speckgürtel) wieder an attraktivität für viele bewohner. Dies hat auch mit kurzen wegen und guter infrastruktur zu tun. gerade die vorstädte (und zu denen zähle ich oberasbach, zirndorf und stein) werden in den nächsten jahren mit nürnberg in einen verstärkten wettbewerb um junge, gut verdienende bevölkerungsteile treten. der weg zum arbeitsplatz, der weg zum einkaufen spielt da eine größere rolle als er dies vor 40 jahren tat als nürnberg seine einwohnerschaft ins umland verschwinden sah. denn die gestiegenen verkehrsaufkommen verstopfen die zu klein dimensionierten straßen aus jenen jahren und wer will schon morgens mit dem wagen ne stunde im auto bei stau sitzen wenn er es mit der schnellen U-Bahn einfacher haben kann.


    gerade das tiefe feld und das gebiet der brunecker straße sind trümpfe, die nürnberg bezüglich mobilitätsvorteilen gegenüber den nachbarstädten ausspielen kann.


    die kleinen städte drumrum müssen sich entscheiden. rentnereinöde oder attraktive, weil angebundene vorstadt.




    und noch ein nachtrag:
    die Fahrerlose U-Bahn werde nach der "nn" gerade zum "Verkaufschlager". Helsinki will nach Nürnberger Vorbild bis 2013 umrüsten.
    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=971336&kat=10&man=3



    D.

    2 Mal editiert, zuletzt von Dexter ()

  • Hi,


    ich sehe die Sache genau wie Dexter, für Straßebahnen in der Innenstadt sehe ich wenig neue Strecken, da alle keinen eigenen Gleiskörper haben.
    Auf welchen untersuchten Strecken bekommt man einen eigenen Gleiskörper unter ?


    Wenn Straßenbahn dann Verlängerung in die Vororte, also Richtung Erlangen und Kornburg vielleicht sogar Wendelstein.


    Was aber der große Vorteil der U-Bahn in Nürnberg ist. Die aufwendigen Innenstadtstrecken sind bereits vorhanden. Mit jeden Bahnhof an den Außenästen steigt der Vorteil der U-Bahn.


    Schaut euch mal als Beispiel die Variante U4 Ostast an. Die untersuchte Straßenbahn Richtung Zabo wird nie kommen, es ist ja nirgends Platz. Aber die Busse sind wirklich sehr gut ausgelastet.
    Jetzt könnte diese Variante Bevölkerungsreiche Gebiete im Osten der Stadt erreichen ohne der Straßenbahn Konkurrenz zumachen. D.h. das wäre die erste Strecke die das Netz sinnvoll ergänzt anstatt U-Bahn gegen Straßenbahn auszuspielen.
    Mit der Automatisierung der U1 wird das auch technisch möglich, bzgl. Takt.
    Und ich bin mir sicher, dass die U1 sobald wirtschaftlich vertretbar auch automatisiert wird. Diesen Weg hat man eingeschlagen und es wird keinen Weg zurück geben.


    Bei den Außenästen sehe ich es ebenfalls so wie Dexter. Eine Verlängerung Stein, Zirndorf, Oberasbach optimal sogar nach Eibach, muss kommen, wenn auch langfristig.
    Denn eins muss eigentlich klar sein, entweder die Vororte bekommen die U-Bahn oder nichts. Stadtbahnen wären zwar alle sehr schön aber stellt euch mal die Streckenführungen vor.
    Eine Stadtbahn nach Stein und dann auf den Gleisen der DB ?! Eher wird der Club Meister.


    Ich bin mir 100 % sicher für o.g. Orte gilt, entweder U-Bahn oder Bus.




    Gruß Marco

  • Die VAG wird in der Heinrich-Alfes Straße bis Frühjahr 2010 neue Verwaltungs- und Betriebsgebäude des Bereichs "Fahrweg" für die Straßenbahn auf einem 15000 qm großen Gelände bauen. Die bisherigen Räume an der Maximilanstraße werden zum Teil aufgegeben und abgerissen. Dortige Gebäude werden aber auch saniert und für U-Bahn Mitarbeiter Heimat bleiben.


    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=981366&kat=10&man=3


    Insgesamt belaufe sich die Investitionssumme für sämtliche Baumaßnahmen auf dem neuen Gelände auf 9,6 Millionen Euro. Die neuen Gebäude am Hasenbuck entstehen direkt neben dem Straßenbahnbetriebshof woraus sich die VAG Synergien verspreche.

    Die neuen Gebäude sollen mit begrünten Dächern und Fernwärme ausgestattet werden. Die alten Gebäude an der Maximilanstraße wären betriebswirtschaftlich nicht mehr sinnvoll gewesen, ausserdem werde nun weniger Fläche benötigt.


    Auch die "NZ" berichtet:
    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=981759&kat=11


    D.

  • Nachdem sich die Nürnberger Medien ausgiebig den hohen Sicherheitsstandards der in "Keupersandstein" gehauenen Strecken in der Nordstadt gewidmet haben ("Köln sei in Nürnberg undenkbar"), wird es nun wieder etwas handfester bezüglich der U3 Erweiterung Richtung Zirndorf un Oberasbach.



    Nun ist es offiziell, beide Städte haben in der Analyse einen positiven Wirtschaftlichkeitsbescheid erhalten. Für Zirndorf ist es allerdings von Nöten, das offenbar seit langem geplante Wohngebiet "Altfeld" mit Platz für ca. 2700 Bewohnern in Angriff zu nehmen, nur dann lohne die eingleisige, oberirdische Strecke die am Bahnhof Zirndorf auf die Rangaubahn nach Fürth trifft.


    Im Falle Oberasbachs ist die Sache einfacher. beide untersuchten Strecken sind positiv bewertet worden. Einmal die oberirdische auf der Trasse der Bibertbahn, einmal die unterirdische unter der Rothenburger Straße. Interessanterweise ist die unterirdische trotz 20 Millionen höheren Baukosten am Ende die billigere, da die Strecke höher bezuschusst wird und mehr Fahrgäste erreicht werden. Betriebswirtschaftlich ist deren Nutzen der Höhere, die laufenden kosten dann besser zu schultern.



    Nun ist die Zeit knapp, denn wie es heißt müsse schnell mit den konkreten Planungen begonnen werden. Denn 2013 ende die Zweckbindung mit 80% Förderung nach dem Gemeinde-Verkehrs-Finanzierungsgesetz. Es laufe endgültig 2019 aus. Es müsse nun schnell politisch geklärt werden, ob die U-Bahn auf Befürwortung durch die Bürger der Städte stößt.
    Allerdings plant Nürnberg die Fertigstellung auf dem eigenen Territorium 2018 mit dem Bahnhof Gebersdorf. Offenbar ist mit den Daten nicht ein Baubeginn, sondern die Einreichung der Planungsunterlagen gemeint. Im Falle Zirndorfs wird es wohl nicht sehr kompliziert, da keine Tunnel gebraucht werden. Es könnte also wirklich schnell gehen.



    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=988681&kat=30



    Es wird also wieder heiß hergehen in Nürnbergs südwestlicher Nachbarschaft. Die Befürworter der Wiederinbetriebnahme der Bibertbahn als auch die prinzipiellen Gegner des U-Bahnbaus werden sich nun wieder in Stellung bringen müssen.
    Ich befürworte die Erweiterung ausdrücklich. Nur so sind wesentliche Verkehrsprobleme dort zu lösen.



    D.