Messe [Planung&Bau]

  • Über den Ausbau wird momentan weiter diskutiert. Der Messe-Ausbau geht der CDU zu weit weil die "18-Meter-Variante" als "kaum realisierbar" gilt. Damit sind sich Fraktion und OB uneins.


    NRZ

  • Wenn ich mir das Rendering ansehe, verstehe ich die ganze Aufregung überhaupt nicht! Der Teil der für die Messe dort "geopfert" wird, ist eh ungenutzt. Daneben kann ja sogar der Wassergarten weiter bestehen bleiben.


    Oder vertue ich mich da und es geht bei der ganzen Diskussion um noch andere Grugapark-Flächen?

  • Zugegeben, Die Perspektive ist sehr clever gezeichnet. Wenn jedoch mit so vielen Bäumen in einer Zeichnung gewerkelt wird, ist Skepsis angesagt.
    Die rechte Baumreihe ist nicht der aktuelle Bestand sondern befindet sich dort, wo sich heute der Weg befindet. Das, was wie der Weg aussieht, ist der südliche Teil des Wassergartens. Auf dem in der Modellfoto, das heute in der WAZ abgedruckt war, wird deutlich, dass fast der komplette Grünstreifen geopfert wird. Dieser wird natürlich nicht genutzt, stellt aber einen wichtigen Puffer zum Wassergarten dar. Kein Mensch möchte sein Bier im direkt an einer Hallenwand trinken, noch dazu im Schatten. Und auch eine Wand aus Glas ist und bleibt eine Wand.


    Während der Abbruch- und Bauphase ist der Wassergarten für zwei oder drei Jahre nicht zu gebrauchen. Anschließend sitzt man vor einer Spiegelwand, da die neugepflanzten Bäume überraschenderweise etliche Jahre brauchen, um die in den Plänen dargestellte Größe zu erreichen. Dafür kann man sich jetzt die Sonnenschirme sparen, da die Südsonne von der neuen Halle verschattet wird. Da findet sich doch kein Pächter mehr, geschweige den Gäste.


    Der Umbau des Messehauses Ost in Anlehnung an den Bellini-Bau und der geplante neue Eingangsbereich können nach meiner Meinung jedoch überzeugen.


    Man muss sich nur darüber im Klaren sein, was man bereit ist zu opfern. Dass alle von dem Umbau profitieren, halte ich schlicht für ein Illusion. Aber so wie es zur Zeit aussieht, gibt es wohl weder Geld noch eine politische Mehrheit für die Pläne.

  • Ich weiß, dass es verdammt teuer wäre, aber wie wäre es, die Messe komplett an den Flughafen oder in die Nähe des Flughafens zu verlagern (auf dem Essener Stadtgebiet selbstverständlich)?
    Die U11 oder U17 sollen doch eh in diese Richtung verlängert werden. So käme man leicht vom Hbf dort hin und die Messe hätte reichlich Platz zum wachsen.

  • Und wie Philip es schon sagte, ein Umzug wäre verdammt teuer und daran wird die Idee auch scheitern. Da ich schon lange nicht mehr im Grugapark war und auch nicht die IST-Situation kenne, kann ich leider nix dazu sagen. Aber da die Politiker bei der Modernisierung von 91Mio. € streiten, wieviel würde dann erst ein kompletter Umzug kosten?

  • Messemodernisierung

    Unter dem Titel Messe 2012 plant die Messe Essen eine Modernisierung und möchte damit den Masterplan von 2000 vollenden. Das Vorhaben ist umstritten, weil die Messe es für erforderlich hält, Flächen des Grugaparkes zu nutzen. Nachdem erste Entwürfe namhafter Architekten im September bekannt geworden sind, bevor sie abgestimmt wurden, wurden nun, am 3.4.2008, angepasste Versionen von Bellini präsentiert, um öffentlich diskutiert zu werden.


    Die Gesamtkosten betragen ca. 91 Mio €. Davon allerdings nur ca. 62 Mio € für die Messe, denn die fast 10 Mio für die Verschönerung der Gruga und die 10-11 für die Grugahalle sind ebenso nicht für die Erhaltung des Messebetriebes nötig, wie die 8-9 Mio € für die Schaffung von zusätzlichem Parkraum ohne den es jetzt auch geht.


    Blick aus Richtung Blumenhof. Die geschwungene, gläserne Fassade im Stil einer Orangerie passt sich dem Park an und spiegelt ihn wider. Messegäste sehen mehr von der Gruga. Prof Rümler, der an der Gestaltung des Parks seinerzeit beteiligt war und als Parkgestalter sehr renommiert ist, wird zitiert mit den Worten, dass eine orangerieartige Fassade historisch zu einem Park passt und das vorgelegt Konzept seine hohe Anerkennung findet.
    http://img403.imageshack.us/img403/21/messegruga9ie5.jpg


    Die Galerie ermöglicht einen Durchgang von der Vorderfront (P1/Straße) bis zum Blumenhof. Die Messehalle ist spiegelnd abgetrennt. Die Messegäste kommen in Kontakt mit dem Grugapark. Eine neue Verbindungsbrücke öffnet den Blick von der Straße zum Park, weil sie eine Etage höher, weniger Stützen hat und schmaler ist.
    http://img245.imageshack.us/img245/515/messegruga10oe2.jpg


    Der Blick von der Straße aus soll auf Bodenhöhe mehr zum Park hinführen. Der Bereich zwischen Messehaus und Grugahalle ist kaum schmaler. Die Glasfassade zieht sich geschwungen und gewölbt von der Spitze bis zum Blumenhof und ist als Galerie begehbar. Die Spitze, die an einen Schiffsbug denken lässt, nimmt bezug auf die Spitze der Halle 3, die zum Symblo für die Messe am Westende, dem Eingangstor zu Rüttenscheid geworden ist. Das neue e.on Ruhrgas Gebäude gegenüber greift dies auch auf. Die Grugahalle hat einen Vorraum bekommen. Dieser dient zu Veranstaltungen (z.B. Hauptversammlungen) und verdeckt den bisherigen Vorbau mit den zwei Aufzügen, der auch Denkmalschützer störte.
    http://img245.imageshack.us/img245/8141/messegruga11nx5.jpg


    http://img245.imageshack.us/img245/1995/messegruga12fv6.jpg


    Das neue Messehaus Ost hat die gleiche Schiffform, wie die Halle 3 und bringt die Hallen in eine Gesamtform. Die Fassade ist auf der Südseite perforiert und auf der Nordseite durchsichtig, was im Dunklen einen entsprechenden Effekt gibt.
    http://img296.imageshack.us/img296/6341/messegruga13lg6.jpg


    Blick auf den Weg
    http://img296.imageshack.us/img296/4782/messegruga14kp0.jpg
    Bilder: Mario Bellini bzw. IG Essen-Rüttenscheid


    Ich find die Entwürfe gar nicht so schlecht. Weitere Für und Wider Argumente des Messebaus findet ihr hier:
    http://www.igruettenscheid.de/Messe.html

  • Ich teile die Meinung von RiCoH. Die Entwürfe für eine mögliche Erweiterung machen Lust auf mehr. Ich möchte aber auch @boeserzwillings Einwand zu Bedenken geben. Was sind wir bereit zu opfern? Für Jahre eine Baustelle, verzicht auf den schönen Wassergarten mit seinem Biergarten, später dann auf Jahre kaum noch große Bäume in dem Areal.

  • Positive Neuigkeiten vom Messehotel


    Die Zechbau soll den Zuschlag für das Projekt bekommen, wie heute bei Radio Essen zu hören war. Es soll ein vier Sterne Hotel mit 250 Zimmern entstehen, dass die Zechbau bauen und auch betreiben will.


    Nachdem sich an der europaweiten Ausschreibung wohl kein anderer Investor beteiligt hatte und die Abgabefrist abgelaufen war, ist der Weg nun frei für den Kaufvertrag, so war zu hören. Dieser wird nun noch im Detail ausgehandelt.


    Weiter wurde berichtet, dass der Aufsichtsrat der Messe Essen jetzt grünes Licht für das Luxushotel gegeben hat.


    Nach Informationen des Radiosenders will die Zechbau etwa € 20 Millionen investieren. In diesem Herbst soll Baubeginn sein, spätestens 2010 soll das Hotel fertig sein.


    Na, da darf man mal gespannt sein;)

  • Unterschrieben scheint der Vertrag wohl noch nicht zu sein, da in der Meldung gesagt wurde, dass noch kleine Details geklärt werden müssen.


    Weniger erfreut war ich über einen Bericht in der WAZ (ich glaube die Ausgabe von Freitag war's), in dem die neuen Messe-Ausbaupläne als so gut wie gescheitert angesehen wurden. Lediglich der Umbau des Foyers der Grugahalle und ein Umbau der besagten Messehallen "im Bestand" seien realistisch. Der Messe-Chef muß wohl seinen Hut nehmen. Ihm wird vorgeworfen, nie die politische Mehrheit für dieses Projekt erreicht zu haben.


    Sollte das tatsächlich darauf hinaus laufen, wäre es eine mittlere Katastrophe für den Messestandort Essen.:mad: :Nieder:

  • Was sind wir bereit zu opfern? Für Jahre eine Baustelle, verzicht auf den schönen Wassergarten mit seinem Biergarten, später dann auf Jahre kaum noch große Bäume in dem Areal.


    Man kann doch nicht scheibchenweise den Gruga-Park zubauen. Vor Jahren dachte ich, dass man das Gelände des Gruga-Stadions für die Erweiterungen der Messe bereithalten würde - diese hätten mit den älteren Teilen durch eine Brücke verbunden sein können. Überraschend, dass man dieses Gelände E.ON übergeben hat, was diese Tür schliesst. Notfalls hätte man etwas höhere E.ON-Messetürme am Rande der Messehallen bauen können (so ähnlich wie der Frankfurter Messeturm) - allerdings nicht nur ich sähe E.ON lieber mehr stadteinwärts.


    Und so wurde eine Gelegenheit verschwendet, die sich wohl nicht mehr ergibt.

  • Bewacher,


    Du hast es richtig eingeschätzt. Die jetzige Miesere mit dem Messe-Ausbau hat die Stadt mit ihrem kurzsichtigen Denken selbst verschuldet. Das was am Standort passieren muß, war ja wohl schon vor Jahren bekannt oder nicht? Aus diesem Grunde kann ich nicht verstehen, dass man eine Realisierung der Messeerweiterung auf der Festwiese nicht schon längst ins Auge gefaßt hatte und konkrete Pläne vorlagen. Klar, wenn irgendwann ein Konzern daher kommt (wie ja jetzt auch geschehen) und das Gelände für sich in Anspruch nehmen möchte, dass die Stadt da nicht nein sagen kann. Andernfalls hätte man mit einem Wegzug des Konzerns rechnen müssen. Nur wenn man hier schon weiter gewesen wäre, hätte Eon sich gar nicht erst für das Gelände interessiert und sich auf andere Standorte in der Stadt konzentriert.


    Ich finde zu letzt in den Raum gestellte Variante aber gar nicht so schlecht, denn die Ecke hinter dem Biergarten sieht wirklich nicht mehr so Zeit gemäß aus und von einer neuen Halle könnte das Areal nur profitieren. Eine große Wahl hat man eh nicht mehr. Entweder man baut den Grugaplatz komplett zu, was zugegeben nicht sehr ästhetisch ist, oder man reißt das Grugabad ab. Ein Wegzug an einen anderen Standort wäre jedenfalls nicht mehr zu bezahlen, ebenso wenig weitere Untätigkeit in der Sache.