Kurfürstliches Schloss (Sanierung und Umbau)

  • Kurfürstliches Schloss (Sanierung und Umbau)

    Mitte vorletzten Jahres (s. hier) hat die lang aufgeschobene Restaurierung des Kurfürstlichen Schlosses begonnen. Ermöglicht durch das Konjunkturpaket II und Spenden werden zunächst 8 Fensterachsen des Nordflügels (links) und 2 des Ostflügels restauriert. Insgesamt soll es 79 Achsen geben, es bleibt also noch viel zu tun. Die maroden Fenster werden ausgetauscht, bröckelnder Fassadenschmuck repariert. Anschließend soll das Schloss seine ursprüngliche (kräftigere) Farbgebung wiedererhalten (Quelle), auch die Fenster sind dann nicht mehr weiß, sondern braun (Foto). Wie es nach Fertigstellung dieser Achsen mit der Renovierung weitergehen soll ist unklar, da die geplanten 4,4-5 Mio. € pro Jahr, die im Stadtetat in den nächsten 3 Jahren dafür zur Verfügung gestellt werden sollten, laut AZ für 2011 gestrichen wurden. Man hofft auf eine Lösung.





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  • Eine erfreuliche Nachricht ist, dass neue Gelder für die Sanierung des Kurfürstlichen Schlosses zur Verfügung stehen (Rhein-Zeitung). Von den 450.000€ stammen 250.000 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) und dem Mainzer Denkmalnetzwerk, der andere Teil von der Gebäudewirtschaft Mainz. Das Geld soll reichen, drei weitere Fensterachsen links vom aktuellen Gerüst (Foto) zu sanieren. Mehr Infos auch zur Geschichte des Schlosses gibt's bei der DSD. Die Enthüllung der fast fertigsanierten Achsen soll im Oktober erfolgen.

  • Der für Oktober angekündigte (^) Abbau des Gerüsts ist schon fast fertig.



    Links vorher, rechts nachher.





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  • Nach über einem Jahr ist es mal wieder Zeit für ein paar frische Aufnahmen vom Kurfürstlichen Schloss (Karte). Letztes Jahr wurden zehn Fensterachsen saniert, dieses Jahr waren es fünf. Für mehr hat das Geld nicht gereicht, aber immerhin sind es zwei mehr, als ursprünglich geplant. Es handelt sich um Fensterachsen des Isenburg-/Nordflügels, die zum Innenhof zeigen. Die Kosten beliefen sich auf 760.000€, wovon ein beachtlicher Teil gespendet wurde (Quelle). Alle Bilder lassen sich durch anklicken vergrößern.



    Gut, das hier zu sehende Portal wurde bereits letztes Jahr restauriert, aber das aktuelle und mehr oder weniger baugleiche lag schon im Schatten ;) Um dessen eigentlich zurückgestellte Restaurierung zu ermöglichen, hat ein Privatmann die erforderlichen 30.000€ gespendet.



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  • Nur zur Veranschaulichung des aktuellen Stands ein Foto von der Sanierung des Kurfürstlichen Schlosses. Wie ich bei einer saisonal bedingten Veranstaltung im Februar feststellen konnte, ist zumindest bei den Fenstern eine Sanierung wirklich dringend nötig gewesen. Die sind/waren nur einfach verglast und man konnte mit bloßer Hand spüren, wie es heftig durch das dünne Glas und den rissigen Kitt reinzog.



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  • Beim Kurfürstlichen Schloss wird voraussichtlich bald für stolze 200.000€ (50/50 bezahlt von Stadt und Land) ein Masterplan erstellt, um Nutzungsalternativen für die Zeit nach dem Umzug des Römisch-Germanische Zentralmuseums zu suchen, das bekanntlich eine neue Bleibe nahe dem Bahnhof Römisches Theater an der Neutorstraße findet. Darüber hinaus erfährt man in der AZ, dass bei der Fassadensanierung bereits 2,6 von geschätzt benötigten 11,9mio€ ausgegeben wurden, wovon man bisher 17 der 79 Fensterachsen sanierte. Wobei die bisherigen Kosten zu über einem Drittel durch Spenden gedeckt wurden, was wirklich beachtlich ist. Bald sollen vier weitere Achsen folgen.

  • Nachdem bis Oktober 2013 die ganze Hofseite des Isenburg(=Nord-)flügels und ein kleiner Teil des angrenzenden Ostflügels des Kurfürstlichen Schlosses saniert wurde, sind jetzt wie geplant vier Achsen entlang der Diether-von-Isenburg-Straße (Karte) verhüllt. Wie man sieht, wurde die schmale Giebelseite Richtung Parkplatz ausgespart. Was glaube ich hier noch nicht erwähnt wurde: Man kann die Sanierung unterstützen, indem man Pate für die zu sanierenden Bausteine wird. Klick!



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  • Innensanierung + geplanter Hotelneubau

    Am 13.10.2015 wurde die von der Gebäudewirtschaft Mainz (GWM) in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie vorgestellt. Erstellt wurde das 207 Seite lange pdf-Dokument von der Firma Drees & Sommer und den Kirstein-Rischmann Architekten. Wer sich einlesen will: Klick!


    Seit einer Weile werden einige Fensterachsen am Isenburg-Flügel zur Diether-von-Isenburg-Straße hin saniert. Darüber hinaus ist aber auch das Innere des Schlosses nicht mehr auf dem neusten Stand und muss überholt werden. Hinzu kommt die Frage der Nutzung nach Auszug des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in das Archäologische Zentrum Mainz (DAF-Strang). Die von der CDU angedachte Variante das Rathaus ins Schloss zu verlegen und das alte Rathaus als Hotel zu vermieten, wurde abgelehnt. Zum einen biete das Schloss nicht annähernd genug Platz, weshalb ein Ersatzbau geschaffen werden müsste. Zum anderen sei der Arne-Jacobsen-Bau aus Denkmalgründen kaum als Hotel nutzbar. Hinzu kommt, dass diese Variante die Stadt im Endeffekt mehr Geld kosten würde. Da kommt nun die Machbarkeitsstudie ins Spiel, die den Bau eines Hotels neben dem Schloss empfiehlt, und zwar südwestlich vom Hof Richtung Amtsgericht/Ernst-Ludwig-Platz hinter der niedrigen Steinhalle (Karte).


    Der Isenburg-Flügel soll dabei weiterhin Veranstaltungsort sein, der derzeit vom RGMZ genutzte Rheinfllügel zum Seminarzentrum werden. Durch den Bau eines 5-Sterne-Hotels soll zum einen die Auslastung des Schlosses als Kongresszentrum gestärkt und wechselwirkend die Auslastung des Hotels gesichert werden. Außerdem könnte das Hotel das (derzeit nicht vorhandene) Catering im Schloss übernehmen. Die Kosten für Sanierung und Umbau des Schlosses werden im Falle des Hotelneubaus auf 52,6mio€ geschätzt.

  • Anfang Dezember 2015 hat der Stadtrat beschlossen, das Schloss als Kongress- und Tagungsort auszubauen, wenn das RGMZ (Römisch-Germanisches Zentralmuseum) aus dem Rheinflügel bis voraussichtlich 2020 in seine neue Bleibe im Archäologischen Zentrum Mainz umzieht (vgl. auch vorheriger Beitrag). Die Arbeiten im Isenburg-Flügel werden schon vorher starten, vor allem soll die hässliche Fluchttreppe, die aus Brandschutzgründen errichtet werden musste, wieder verschwinden. Dafür muss man im Inneren des Gebäudeflügels ein weiteres Treppenhaus als zweiten Fluchtweg einbauen. Auch der Große Saal, dem Fernsehpublikum vom jährlichen Fastnachtsdauerbrenner "Mainz bleibt Mainz" bekannt, wird verändert: Die fest installierte Bühne, welche die Fenster Richtung Rhein verdeckt, wird entfernt und durch eine mobile Bühne ersetzt. So ist der Saal den Rest des Jahres besser nutzbar und wird durch die freien Fenster heller und repräsentativer.


    Die alten Museumsräume im Rheinflügel sollen zukünftig in fünf Säle und sieben kleinere Meetingräume verwandelt werden und als Seminarzentrum dienen. Auch hier muss aus Brandschutzgründen ein zweites Treppenhaus eingebaut werden. Außerdem wird überlegt, die Räume des Standesamts vom Stadthaus ins EG des Rheinflügels zu verlegen und daneben eine Dauerausstellung über die Geschichte des Kurfürstlichen Schlosses einzurichten. Weil das Museum rund 200.000 Objekte und Exponate hat, wird übrigens bereits jetzt begonnen, die Keller aufzuräumen und die ersten Objekte in Kartons zwischenzulagern (AZ von heute).


    Die Fensterachsen des Isenburg-Flügels zur gleichnamigen Straße hin sind größtenteils fertig. Bis Herbst 2017 soll die Fluchttreppe abgebaut sein, so dass auch die drei Achsen der südwestlichen Kopfseite saniert werden können. Quellen: AZ vom 24.02.16 und AZ vom 24.10.16.




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  • Viel Neues gibt es nicht zu berichten, außer dass bis Ende des Jahres der Finanzierungsplan für die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen stehen soll. 2015 war noch von 52,6mio€ die Rede, mittlerweile geht man von rund 60mio€ aus. Hier die noch nicht gezeigten rheinseitigen Fensterachsen, die gerade saniert werden. Anders als beim Innenhof und zur Diether-von-Isenburg-Straße hin hat man sich hier bedruckte Planen geleistet, um die Arbeiten etwas zu kaschieren.



    Fertig sanierter Eingangsbereich an der Diether-von-Isenburg-Straße.



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  • Gibt es Pläne, diesen hässlichen Parkplatz direkt am Schloss umzugestalten? Der verschandelt die Schlossumgebung schon ziemlich.

  • Diskussionen über die Umgestaltung des Regierungsviertels (um den Ernst-Ludwig-Platz) gibt es immer mal wieder. Es war z.B. von einem möglichen Hotelneubau anstelle des Parkplatzes die Rede: AZ-Artikel von 2015


    Ich weiß aber nicht, was der letzte Stand ist. Vermutlich wird da erst etwas passieren, wenn das Römisch-Germanische Zentralmuseum aus dem Bau neben dem Parkplatz ausgezogen ist. Der RGZM-Neubau entsteht zurzeit am anderen Ende der Altstadt.

  • ^ Tendenziell wird der Hotelbau am Schloss wohl befürwortet, siehe dazu auch #8 und #9 weiter oben, das war zumindest der Stand von 2016. Im Oktober 2015 gab es eine Machbarkeitsstudie (207-Seiten-PDF), die einen Neubau südwestlich der Steinhalle empfiehlt. Auf der DAF-Karte sozusagen grob links vom Schlosshof. Der hässliche Parkplatz würde im Fall des Hotelbaus verschwinden, ebenso wie das angrenzende, sanierungsbedürftige Bürogebäude Richtung Ernst-Ludwig-Platz, das wie die Steinhalle aktuell noch vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum genutzt wird.


    Nachtrag: Unter dem Parkplatz (der allen Ernstes "Schlossplatz" heißt) befindet sich noch eine weitere Parkebene. Die ist aber nicht Teil einer normalen Tiefgarage, sondern gleichzeitig Bunker (Baujahr 1974), wie man ab Seite 144 der verlinkten Machbarkeitsstudie nachlesen kann. Sollte das Hotel also direkt hinter der Steinhalle gebaut werden, käme man nicht drumherum, den ganzen Bunker abzureißen. Die Kosten dafür wurden schon in die Kalkulationen einbezogen.

  • Kleines Update: Die in #10 zu sehende Bauplane ist gefallen und präsentiert die frisch sanierte Fassade des zum Rhein hin gelegenen Teils des Isenburg-Flügels.



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