Stadt der Moderne - Stadt im Umbruch

  • ..... Danke für Dein Engagement und die Arbeit die Du Dir damit machst ..............



    Und hier ein Gebäude das gerettet wurde. Jeder Chemnitzer kennt es. Typische Geschichte. Nach der Wende mit großen Augen gekauft, kein Konzept, kein Geld. Jahr für Jahr verging, es passsierte nichts. Nicht mal eine Sicherung. Das Gebäude stand offen und wurde von Obdachlosen als Unterkunft genutzt. Letztendlich sollte es abgerissen werden. Mittel dafür wurden von öffentlicher Hand bereit gestellt.


    Ende 2007 hat es Wahl+Partner gekauft und sichern lassen. Vor kurzem haben wir Folienfenster einbauen lassen.


    Dieses Jahr ist eine umfangreiche Sicherung geplant. Das marode Dach wird vorerst abgebaut. Das oberste Geschoss bekommt eine Ortbetondecke + Folienabdichtung. Alle tragenden Wände werden von unten nach oben neu aufgemauert. Der Turm bekommt ein neues Dach und neue Decken.


    Zwischenzeitlich ist das Gebäude auch aufgemessen worden. Geplant sind im beeindruckenten Keller, Gastronomie, im Haus Büro sowie hochwertige Wohnungen.


    http://www.repage4.de/memberdata/schmalfuss/Dresdner2.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von cherubino ()

  • Cherubino: Das sind doch erfreuliche Nachrichten. Ich erlaube mir ein paar Ergänzungen. Es handelt sich um das Gebäude Dresdner Straße 76 auf dem Sonnenberg (http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000). Die Hallen auf dem früheren Güterbahnhofgelände stehen inzwischen nicht mehr, meines Wissens soll hier eine neue Instandhaltungshalle der Erzgebirgsbahn entstehen. Folgende Visualisierung des neuen Gebäudes kann man auf der Webseite von Wahl + Partner (http://www.wahl-partner.de/) finden:



    (Wenn die Darstellung aus irgendeinem Grund nicht erwünscht sein sollte, reicht ein kurzer Hinweis und ich entferne es wieder, Cherubino)


    Wenn alles klappt wie geplant, wird diese Sanierung einen ganz wesentlichen Beitrag zur Aufwertung des Sonnenberges leisten. Es hat für den Stadtteil sozusagen eine Art Stadttorcharakter, da es direkt am Ausgang des Fußgängertunnels vom Bahnhof auf den Sonnenberg liegt ("Bazillenröhre" im Volksmund). Die verkehrsgünstige Lage, die fußläufige Entfernung zur Sachsenallee und das hochwertige, entwicklungsfähige Kulturangebot in der Nähe - Subway to Peter, Stadion an der Gellertstraße :) - tragen sicher Einiges zum Gelingen des Projektes bei.


    Eine solche Sanierung wäre auch ein leuchtendes Beipiel, das selbst solche heruntergewirtschafteten Bauten gerettet und genutzt werden können. Bitte halte uns auf dem Laufenden.

  • So, jetzt zu LeMons Frage, was man unternehmen kann. Das Kernproblem aus meiner Sicht ist, daß die Chemnitzer Öffentlichkeit bisher nicht ausreichend für das Thema sensibilisiert ist und somit den Abrissen der GGG keinen ausreichenden Widerstand entgegensetzt. Wenn hier ein demokratischer Prozeß in Gang gesetzt wird, kann eine Eigendynamik entwickelt werden, die auch direkt zu Lösungen führen kann.
    Einen wesentlichen Akteur, der diese Sensibilisierung erreichen kann, hast Du bereits genannt: nämlich das Stadtforum Chemnitz. Aus der Ferne und ohne jemandem zu Nahe treten zu wollen, habe ich leider den Eindruck, daß dieses noch keine schlagkräftige Interessenvertretung ist (siehe die verschlafene Webseite http://stadtf.vs120153.hl-users.com/stadtforum/).
    Aber was genau könnte das Stadtforum tun? Bei der Initiative für das Kennzeichen MSN im Landkreis Mittelsachsen (die ich nicht unbedingt unterstütze) habe ich erlebt, daß man über solch ein Mittel und das entsprechende Medientamtam auch Leute erreichen kann, die sonst eher mit anderen Dingen beschäftigt sind. Eine Unterschriftenkampagne, beispielsweise unter dem Motto "Chemnitz erhalten, Lösungen finden" und mit den Stadtratsfraktionen als Empfänger, hielte ich für ein weit wirksameres Mittel als letztlich leicht zu ignorierende Einzelstimmen.

  • Zunächst herzlichen Dank an cherubino für die erfreuliche Nachricht und an "seine" Firma für ihr beständiges Engagement in Chemnitz trotz aller Unkenrufe. Bei einer Komplettaufmauerung aller tragenden Wände wird von der Originalsubstanz wohl nicht allzuviel erhalten bleiben können, aber ich glaube euch gerne, dass es nicht anders geht. Das wird, so es denn gelingt, ein schönes Entrée in Richtung des natürlichen Zentrums des Sonnenberges, des Lessingplatzes, werden. Dafür muß der natürlich seine Raumkanten, eigentlich aber alle Gebäude behalten. Es fällt mir schwer zu glauben, dass bislang noch leerstehende Häuser hier nach einer Sanierung nicht schnell vermietet werden könnten. http://www.bauen-wohnen.sachse…ortrag_Wesseler_Teil1.pdf Folie S. 26 und 27. Ebenso unverständlich ist mir eine Ausweisung des Randgebietes zwischen Dresdner Straße und Hainstraße als Umstrukturierungsbereich Gewerbe in dem Konzept von 2004.


    Was wird im Zuge der anstehenden Millionen-Sanierung des Bahnhofes aus der Bazillenröhre? Und sollte es nicht sowieso einen Ausgang vom Bahnhof Richtung Sonnenberg geben?


    Ich schau mich gleich noch mal im Netz um und dann wollte ich mich auch noch mal zu dem Kernproblem äußern.

  • Um- und Ausbau des Chemnitzer Hauptbahnhofes:


    - bis 2013/2014 kompletter Umbau des Querbahnsteiggebäudes im Zuge des Weiterbaus des Chemnitzer Modells
    - Investitionssumme rund 150 Millionen Euro - dies beinhaltet den Um- und Neubau der gesamten Gleisanlagen mit Sicherungstechnik und Bauwerken, darunter Brücken, Stellwerke, Leitungsmasten und anderes mehr.
    - zugleich Straßen- und Brückensanierung Dresdner Platz (einsturzgefährdet)


    - Öffnung des Gebäudes zur Georgstraße hin
    - dadurch ab 2011 direkte Zufahrt der Straßenbahn/Stadtbahn bis in den Bahnhof, Kopfbahnsteige 1 bis 4
    - Verkleidung der Fassade mit Folien, an denen Lichtinszenierungen möglich sind (naja) - Fassadenentwurf Grüntuch Ernst Architekten, Berlin nach Wettbewerb (u.a. auch Höfe am Brühl in Leipzig). Schlechtes Bild des Fassadenentwurfes: http://www.architektursommer-s…reie%20Presse%2026.09.pdf . Schlechtes Bild des Gesamtentwurfes: http://www.cvag.de/cgi-bin/dow…navid=1384&lang=de&styp=1 Bild ohne große Aussage: http://www.chemnitz.de/chemnit…ry/images/pd/pd00845_.jpg
    Bessere Bilder noch in Suche.


    - Sanierung des Empfangsgebäudes, neue Fassade sowie Renovierungsarbeiten im Inneren


    - "Sanierungs-oder Ersatzvarianten der sogenannten "Bazillenröhre", dem Zugang zum Sonnenberg sind zur Zeit noch in der Diskussion von Stadt und Bahn."


    - Parallel dazu soll auf dem Gelände auch eine neue Wartungshalle für Triebwagen entstehen. Der Verkehrsverbund Mittelsachsen hat dazu von der Bahn ein 23.000 Quadratmeter großes Areal unterhalb der Dresdner Straße gekauft. Auf dem Gelände wird im kommenden Jahr eine rund 120 Meter lange Halle gebaut. Dort sollen mehrere Wartungsstände und eine Waschanlage für die Treibwagen der Erzgebirgs- und der Citybahn untergebracht werden. Rund 11 Million Euro sind für das Projekt veranschlagt.


    http://www.sachsen-fernsehen.de/?ID=1095&showNews=297298
    http://www.sachsen-fernsehen.d…x?ID=1095&showNews=220762
    http://www.sachsen-fernsehen.d…x?ID=1095&showNews=220340
    http://de.wikipedia.org/wiki/Chemnitz_Hauptbahnhof --> Planungen
    http://drehscheibe-online.ist-…/forum/read.php?2,3633957

  • Doch wieder zurück in die Härten der Gegenwart:

    So, jetzt zu LeMons Frage, was man unternehmen kann.


    Auch ich denke, dass das Stadtforum Chemnitz der derzeit am besten geeignete Akteur wäre, auf breiterer Front Druck zu machen auf GGG und das SEKo 2020, sicher aber mehr als ein paar unverzagte eMail-SchreiberInnen, da das Stadtforum ja bereits entsprechend verankert und als Anprechpartner bekannt ist. Leider habe ich bislang - anders als nun etwa zu Leipzig - noch keinen Kontakt, da ich ja schon lange nicht mehr in der Stadt wohne. Außer bei dem Sprecher des Stadtforums Frank Kotzerke weiß ich daher auch nicht, wer da dabei ist und wieviele es sind.


    Die Website besticht nun leider nicht durch Aktualität, doch hat man sicher im Moment auch andere Probleme als die Website. Auch sonst passiert ja einiges im Moment in Chemnitz, z.B. Wächterhäuser, "Urbane Raumpioniere"/Verein zur Erhaltung kulturellen Brachlandes e.V./Reba84, Jugendforum und anderes mehr. Ich bin mir sicher, da gibt es Kontakte und Austauschmöglichkeiten, schon allein bedingt durch die begrenzte Zahl der verbliebenen Aktiven in der Stadt.


    Wünschen würde ich mir eine Art öffentliches Forum im WWW neben den sicher auch notwenigen Treffen im realen Leben, in die sich dann die recht große Zahl der "Exilanten", die trotz allem so ein klein wenig noch an ihrer Geburtsstadt hängen, einbringen kann. Ich bin mir sicher, es gibt das Interesse an der Stadt. Ich erlebe es nicht nur bei mir selbst ;-), sondern auch bei den alljährlichen Weihnachtstreffen in Chemnitz, wo ich immer wieder mit überrraschend vielen und interessierten Leuten über solche Probleme spreche. Da sind dann nicht nur der Restaurator aus Regensburg dabei, sondern auch der Automechaniker aus Aachen und die Zahntechnikerin aus Zülpich. Es scheint da einen immensen Informationsbedarf zu geben. Auf das Geplapper der "Party-Community" TDC/Triff-Chemnitz oder das Gepöbel in den Kommentarspalten der regionalen Print- und Funkmedien haben sie allerdings weder Lust noch Zeit dafür.


    Ob Foren wie dieses eine solche Funktion zumindest zum Teil übernehmen könnten, bezweifel ich jedoch. Dazu ist es zu speziell ausgerichtet und es fehlt der wesentliche Link zurück in die Stadt und zu ihren EinscheidungsträgerInnen.


    Allein schon für die öffentliche Diskussion des SEKo wäre ein Web-Forum oder eine ähnliche Plattform im WWW sehr wichtig, denn die Ideen und Vorschläge sollten nicht nur im elektronischen Briefkasten des Stadtplanungsamtes versanden. Nur wer richtet es ein und wer pflegt es dann? Fragen kann man ja mal beim Stadtforum, aber wie gesagt, dass ist bei vermutlich ziemlich dünner Personaldecke ein Job, um den sich wohl kaum einer reißen wird. Von hier aus könnten dann auch Unterschriftenlisten wie die vorgeschlagene ausgehen, wobei ich jedoch ganz konkrete Gegenvorschläge und Utopien viel hilfreicher und interessanter fände.

  • Noch mal zur Hans-Sachs-Straße:



    Kritiker warnen seit Jahren vor dem geplanten Rückbau der markanten Häuserzeile wegen der zentrumsnahen Lage. Die Gebäude der im Heimatstil gestalteten Siedlung wurden Mitte der 1920er Jahre errichtet. Die GGG habe sich nach Eschers Worten jahrelang vergeblich um den Verkauf bemüht. Die Nähe zur Bahnlinie und zum künftigen Innenstadtring, zu kleine Grundstücke, fehlende Sonne und zu wenige Stellplatzmöglichkeiten verhinderten einen attraktiven Wohnstandort, so Escher.


    Hier der Plan für den inneren Stadtring in dem Bereich, bei dem die Häuser nicht berücksichtigt sind. Sie liegen bzw. leider demnächst lagen ja auch auf der anderen Seite der Bahnanlagen.
    http://www.chemnitz.de/chemnit…dner_Platz_Zschopauer.pdf
    Eingezeichnet sind ein paar weitere Abbrüche, doch kann ich aus der Ferne nicht sagen, um was für Gebäude es sich dabei handelt.

  • Ich habe mir das jetzt noch mal auf dem Plan angeschaut. Durch geschickte Wahl einer grünen Signatur fiel es zumindest mir auf die Schnelle nicht auf, dass die Planungen das Ende für die komplette Häuserzeile aus der Gründerzeit an der Rembrandtstraße einschließlich der Eckhäuser zur Holbeinstraße bedeuten. Wie jetzt noch Haus an Haus stehen - ich habe im Luftbild etwa 14 Häuser gezählt, darunter einige offenbar bereits sanierte - , erheben sich laut Plan dann Böschung und Lärmschutzwall.
    http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000


    Ich war bislang der Meinung, eine solche Verkehrsplanung wäre seit etwa 1970 nicht mehr möglich. Schön, dass Chemnitz immer wieder für Überraschungen gut ist. Wie soll eigentlich der Ring geschlossen werden, d.h. das Stück an der Jägerstraße an die Dresdner angeschlossen werden? Mein Vorschlag: Im weiten Bogen quer durch den Sonnenberg wäre die beste Lösung, das reduziert auch gleich den Wohnungsbestand.


    Auch nett ist, dass bei dem geplanten Abriss der Häuser an der Zietenstraße gern auf die Verkehrsbelastung verwiesen wird. Dann werden also erst die Häuser an der Zietenstraße abgerissen und dann wird die Verkehrsbelastung niedriger gestaltet, wofür mehrere Dutzend Häuser an der Rembrandt- und schon jetzt an der Hans-Sachs-Straße fallen. War an der Palmstraße nicht auch der Verkehr schuld, der jetzt umgelegt wird? Also los, schnell noch die Häuser wegknacken, bevor die eigene Prognose der "Verkehrsbelastungsabnahme" doch noch zutreffen sollte:
    http://www.chemnitz.de/chemnit…%20Analyse_Prognose_2.pdf


    Diese Stadt schafft es immer wieder, mich zu beeindrucken.

  • Noch ein Powerpointvortrag von Frau Wesseler:
    http://www.chemnitz.de/chemnit…wnloads/VortragD6_web.pdf


    Folien 14 und 15 zum Straßennetz.
    Folien 21 und 22 zum Hauptbahnhof.


    Planungsbeginn für den inneren Stadtring zwischen Zschopauer Straße und Dresdner Platz ist laut dem Vortrag 2009. Haben sich durch den bitteren Abriss der Häuser an der Hans-Sachs-Straße nicht mittlerweile die Rahmenbedingungen geändert? Dieser Ring, dessen Sinn mir insgesamt nicht klar ist, muss ja sowieso die Eisenbahntrasse queren. Wäre es da nicht möglich, das schon in Höhe Bernhardstraße zu tun, um nun wenigstens eines der ganz wenigen Gründerzeitquartiere unmittelbar an der Innenstadt (Zieschestraße, Holbeinstraße, Uferstraße) zu retten und ein klein wenig vom Lärm zu entlasten? Aber nein, da wurde ja schon dieser architektonisch höchst anspruchsvolle Neubau zwischen Sonnenstraße und Jakobstraße errichtet:
    http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000
    Den wieder wegzunehmen geht natürlich nicht, dann schon lieber mehr als ein Dutzend Gründerzeithäuser, von denen es in der Innenstadt ja noch so viele gibt.

  • Im Auftrag des Verfassers möchte ich das als Stellungnahme auf die Kritik an der Arbeit des Sadtforums veröffentlichen:


    Hallo Sandro,


    Ich weiß nicht wer hier was geschrieben hat. LeMons oder anonyme User nützen uns nicht viel sondern eine stetige Arbeit, die seit über 2Jahren jeden 2.Dienstag im Monat betrieben wird


    und


    zu der aber leider zu Wenige kommen. Außerdem sind denjenigen, die nicht im SF tätig sind, auch nicht alle Aktionen bekannt. Deshalb hier eine kurze Aufklärung von meiner Seite:


    Ich nehme z.B. an der


    -ständigen Beratung zum Reitbahnviertel mit den jungen Leuten aus der Reiba 84 teil. Nächste Woche mache ich für die dort ein Aufmaß.


    -Dann nehmen wir seit Monaten Einfluss im Arbeitskreis Stadtentwicklungskonzeption bis 2020. da sollte der Betreffende mal dabei sein. ich weiß nicht, ob der vor 40 Leuten den Mund


    aufmachen würde und gegen Abrisse protestiert.


    -Dann kämpfe ich z.B. in einer gemeinsamen Aktion gegen den Abriss Kulturpalast.


    -Dann hat M. Backhaus seine Ausstellungen gezeigt und auf dem Markt durchgesetzt.


    -dann haben wir dieses Jahr als erstes Stadtforum überhaupt eine Broschüre in den Buchhandel gebracht, die derzeit in den wichtigsten Bibliotheken steht. (privat mit 2000eu finanziert vom SF !! )


    -die vielen Presseartikel von Frank und Beratungen bei der OB oder dem IM Buttulo.


    -unsere Teilnahme am Wettbewerb Leipziger Straße,


    -dann jetzt der beginnende Kampf um den Erhalt Spinnmühle Lugau


    -dann haben wir heute einen Artikel zum Wettbewerb Berliner Stadtschloss abgeschickt...


    Ist doch nicht wenig und verschlafen sind wir nicht, oder?


    Es stimmt, wir sollten vielleicht mehr dies bekanntmachen und wir werden das auch auf die Homepage bringen, damit sie nicht mehr verschlafen wirkt. Der Eindruck täuscht also.


    Populistische Einzelaktionen wie z.B. um ein Nummernschild kann schon mal schnell 10000 Stimmen finden, aber über lange Zeit gegen halten, ist schwerer.


    Außerdem ist es soweit gekommen, dass der Innenminister die Stadtforen jeden Monat empfängt. Es gibt ein Umdenken, wenn es auch vor einem Abrisshaus zunächst nicht so aussieht.


    Es ist wiklich so, dass Chemnitz eine ganz andere Bürgerschaft hat als Leipzig.


    Die gehen lieber zur Stunde der Volksmusik heute abend mit Gunter Emmerlich, als sich eine Birne zu machen.

  • LeMon, hier geht es Du meiner Meinung nach zu dogmatisch an die Planungen bezüglich des Innenstadtringes heran. Nach intensivem Studium Deines Fundstückes muß ich den Planern doch zugestehen, daß sie hier einen schlüssigen Plan mit Fehlern im Detail entwickelt haben. Vorneweg: Nichts darin rechtfertigt den Abriß der Häuser an der Hans-Sachs-Straße. Aber die Rembrandtstraße stellt einen anderen Fall dar. Hier muß man sich eingestehen, daß diese Häuser wohl nicht zu retten sind, zumal sie nicht planlos weggerissen werden, sondern dem Stadtring weichen müssen, der den Verkehrsfluß in der Innenstadt wirklich wesentlich verbessern wird. Auch der Anschluß an die Dresdner Straße ist im Zuge des Neubaus der Brücke (siehe Umbau Bahnhof) problemlos möglich. Im weiteren Weg fallen einige Plattenbauten, völlig überflüssigerweise leider auch das Gebäude Augustusburger Straße 45. Die Häuser in der Rembrandtstraße, an denen dann zusätzlich der Verkehr des Innenstadtringes vorbeigeführt werden wird, sind an nichts und niemanden zu vermieten. Dank des detaillierten Planes finde ich diesen Teil des Konzeptes überzeugend. Besonderes Bonbon ist dabei der Erhalt des Eckhauses Rembrandtstraße/Zieschestraße.
    Wenn man stattdessen die Bahnlinie queren würde, wie von Dir vorgeschlagen, würden erhebliche Kosten entstehen (zusätzliche Brücke, Abriß Neubau) und die chancenreichere Sonnenstraße erheblich beeinträchtigt.


    Der eigentliche Skandal ist für mich vor allem das Zerstören des Straßenzuges an der Zieschestraße, der in keinerlei Zusammenhang mit dem Innenstadtring steht. Darauf sollte sich auch die konstruktive Kritik am Konzept konzentrieren. Wer diese äußern könnte, muß noch geklärt werden :)

  • @Cherubino bzw. Stadtforum: Meine Worte waren nicht unbedingt als Kritik an der Arbeit des Stadtforums gedacht. Wie der Verfasser schon richtig geschrieben hat, waren mir bis zur aktuellen Stellungnahme nicht alle Aktionen des Stadtforums bekannt. Die beschriebenen Punkte finden meine uneingeschränkte Anerkennung und sind wirklich beachtlich.
    Daß allerdings wohl tatsächlich Reserven in puncto Öffentlichkeitsarbeit bestehen, wird ja eingeräumt. Vielleicht würde das helfen, die Chemnitzer Bürgerschaft von Gunther Emmerlich wegzulocken...

  • Nachdem lguenth1 das für sich schon klargestellt hat, möchte ich das für meine Person auch noch mal unterstreichen. Es ging mir nicht darum, das Stadtforum Chemnitz zu kritisieren oder gar zu diskreditieren. Mir ist die Bedeutung des letzten Häufchens Aufrechter für Chemnitz durchaus bewußt. Dafür, dass es angesichts der massiven Probleme, der angekündigten Abrisse und der äußerst knappen Zeit für die Stellungnahmen zum SEKo derzeit wichtigeres gibt, als die Website täglich zu aktualisieren, habe ich vollstes Verständnis und gehofft, dies oben auch zum Ausdruck gebracht zu haben.


    Im Gegenzug hoffe ich auf Verständnis dafür, dass man sich eben nicht mal jeden zweiten Dienstag im Monat um die 100 Kilometer nach Chemnitz und die Strecke wieder zurück begeben kann und möchte, um an den Treffen teilzunehmen und die stetige Arbeit zu unterstützen. Fern der Heimat und angesichts der Chemnitzer Medienlandschaft bleibt bisweilen nur das Internet, um sich über die Arbeit des Stadtforums zu informieren und um an den aktuellen Debatten teilzunehmen. Falls dies jedoch als Palavern aus sicherer Entfernung oder gar Einmischung in innere Angelegenheiten betrachtet wird, reicht eine kurze Mitteilung. Es soll auch andere schöne Städte geben, die gefährdete Baudenkmale haben.

  • @ lguenht



    Der eigentliche Skandal ist für mich vor allem das Zerstören des Straßenzuges an der Zieschestraße


    Zieschestraße oder Zietenstraße? Falls doch Zieschestraße, was soll da warum weg?

  • Falls doch Zieschestraße, was soll da warum weg?


    Die Frage nach dem Was kann ich beantworten. Nach dem von Dir entdeckten Konzept (http://www.chemnitz.de/chemnit…dner_Platz_Zschopauer.pdf) sollen in dem Straßenzug Ecke Zieschestraße/Uferstraße (http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000) vier der sechs Häuser abgerissen werden. Laut Legende sind die grün schraffierten Häuser für den Abriß vorgesehen, darunter auch das Eckhaus.


    Die Frage nach dem Warum ist mir genauso schleierhaft :)




  • Also ich bin immer wieder gerne in Chemnitz. Im Gegensatz zu z.B. Dresden oder Leipzig gibt es sicher nicht so schöne Fassaden dafür aber jede Menge junge Unternehmen mit interessanten Ideen.


    Die Liebe zur Volksmusik ist allerdings in der Tat irritierend...



    Wünsch Chemnitz alles Gute und Euch viel Erfolg!:daumen:

  • Ähmn, das Eckhaus Zieche/Uferstraße ist doch privat. Nach dem Dachstuhlbrannt da, wurde das DAch ja neu aufgebaut und sogar mit Dachziegeln eingedeckt. Glaubt man der Eigentümer verzichtet da einfach auf sein Haus.


    Ich fand die Ziechestraße immer sehr anheimelnt. Die Zerstörung dieses Starßenzuges, auch mit Blick darauf das Gegenüber das Sadttheater steht, ist eigentlich Wahnsinn. Wenn man auf dem DAch der Industrieschule steht, und in Rcihtung Ziechestraße/Bernhardtstraße schaut ist das als Blickt man auf das alte Chemnitz.


    PS: Man hat die Abbrüche wohl extra grün schraffiert damit es besser rüber kommt ;-/

  • Mittlerweile habe ich auch Zweifel, ob alles am Konzept noch aktuell ist. Mir ist nämlich aufgefallen, daß das Gebäude Holbeinstraße 38 direkt am Schauspielhaus, welches ebenfalls als Abriß eingetragen ist, bei der GGG zum Verkauf steht: http://www.ggg.de/fileadmin/gg…EXP/H-44360-01219-000.jpg. 95000 € dürften ein ganz guter Preis sein(?). Vielleicht hat man damals einfach alle GGG-Häuser als Abrißobjekte verbucht?

  • Hans-Sachs-Straße:
    Die GGG habe sich nach Eschers Worten jahrelang vergeblich um den Verkauf bemüht. http://www.freiepresse.de/NACH…LES/CHEMNITZ/1430463.html


    Palmstraße:
    In Chemnitz lässt die kommunale Wohnungsgesellschaft zahlreiche Gründerzeithäuser abreißen. Begründung: Die Sanierung der maroden Altbausubstanz sei zu teuer. Darüber hinaus ließen sich keine Mieter oder Käufer finden für die alten Wohnungen. http://www.dradio.de/aktuell/874190/


    Häuser der Krenkelstiftung an der Annaberger Straße / Rößlerstraße:
    Noch vor einem Jahr drohte der Abriss, da sich kein Käufer fand.


    Ganz allgemein:
    Und dabei, so sagt er, hätte es für das eine oder andere inzwischen abgerissene Haus durchaus Interessenten gegeben. "Interessenten ja", sagt René Deschner, "aber keine Käufer. Wir können trotz allem ja nicht unter dem Marktwert verkaufen. Damit würden wir, im übrigen auch für die Privateigentümer, den Bodenrichtwert in den Keller schicken." http://www.stadtstreicher.de/Heft/Archiv/24306/


    Könnte so weiter fortgesetzt werden ...


    Was ist eigentlich aus den Plänen einer Hausabgabe zum symbolischen Preis geworden? So hatte zum Beispiel die FDP der GGG bereits vor einigen Jahren vorgeschlagen, Häuserbestände auf dem Brühl zu symbolischen Preisen zu verkaufen. Nach Ansicht der Liberalen hätten sich Käufergemeinschaften finden können, um sich nach eigener Sanierung ihren eigenen Wohnraum zu schaffen. Die GGG hatte abgelehnt, da sie zuviel aus ihren Büchern hätte streichen müssen. „Die Nähe zum Uniteil muss durch die GGG, als Eigentümer des Großteils der Häuser genutzt werden. Wenn sie nicht dazu bereit ist, sollte sie das Potential an Wohnraum zu fairen Preisen ggf. auch unter dem Buchwert an willige Bauherren abtreten.“ http://www.fdp-chemnitz.de/serve/presse/anzeigen/571.html