Hbf-Empfangsgebäude inkl. HH Arnulfstr. (69m) [im Bau]

  • Aber immerhin besteht Hoffnung, dass die schlimmen Jahrzehnte vorbei sind und sich die Stadtverwaltung und ganz besonders der Stadtrat zukünftig etwas mehr nach dem Bürgerwillen der Stadtbewohner orientiert.


    Die Stadt hat sich schon viel zu sehr nach den Wünschen der Bürger gerichtet. Die Bürger sind gegen Wachstum. Und seit Kronawitter in den 70ern versucht die Stadt alles, um Wachstum zu unterdrücken.

  • ^


    Und weshalb soll man bitte etwas gegen den Willen der Bürger durchdrücken?
    Ist doch logisch, dass die sich dann vehement wehren und dank dem Internet ist heutzutage auch jedes Stadtratsmitglied etwas transparenter geworden was den Lobbyismus angeht.

  • ^Weil der kurzfristige Wille der Bürger vor allem von eigenen, aktuellen Interessen gesteuert wird, auf lange Sicht aber nicht unbedingt zum Wohl des Einzelnen, oder der Allgemeinheit führt. Länder wie Griechenland können ja ein Lied davon singen was passiert wenn man es sich im hier und jetzt Gemütlich macht.

  • Ich sehe das ähnlich wie Regent. Bürgerbeteiligung ist nicht das Heilmittel aller städtischer Probleme. Die Bürger wissen besser wie eine Stadt funktioniert und was eine Stadt braucht - sollte man meinen. Leider verwechseln zu viele Bürger dies mit ihren eigenen Interessen. Was Herr und Frau Maier nicht brauchen, brauchen oder wollen auch alle anderen nicht. Zu schnell wird dann im Kleinen gedacht und vermutet das drohende Übel würde schon bald vor der Haustür gedeihen. Gerade in sich schnell verändernden Städten führt dieses Verhalten der Ablehnung zu faulen Kompromissen, endlosen Diskussionen oder eben gar nichts. Es scheint als ob viele Menschen mit der Geschwindigkeit des heutigen Alltags nicht mitkommen bzw. abgehängt wurden und nun jegliche Veränderung ablehnen. Bestätigen lässt sich dies indem man sich einmal die Tagesordnungspunkte der BAs anschaut. Klar ist es leichter gegen etwas zu sein, als selbst vernünftige Vorschläge einzubringen. Für München ist das aber problematisch. Ein jeder klagt über zu hohe Mietpreise, überall wo nachverdichtet oder neugebaut werden soll regt sich dann allerdings massiver Widerstand - paradox.


    Das soll nicht heißen, dass die Bürgerbeteiligung grundsätzlich schlecht ist, z.B. ist sie in Fragen zu den praktischen Dingen des Alltags unschlagbar: Welche Geschäfte werden wo gebraucht, wo braucht es mehr Mülleimer, Bäume oder Bänke, welche Ampel schaltet dämlich, wie kann der ÖPNV ausgebaut werden etc.


    Ich kenne allerdings kein einziges Ergebnis der Bürgerbeteiligung, bei der ein mehr an Baumasse gefordert wurde. Da dies aber in München z.Z. eines der wichtigsten Aspekte ist, sollte die Bürgerbeteiligung in diesen Belangen etwas eingeschränkt werden. Oder die Leute sollen aufhören über zu hohe Preise zu jammern.


    Im Gegensatz zu den BAs selbst, ist die Bürgerbeteiligung aber ein Segen.

  • So ich hab hier noch einmal alles zum Milliardenprojektzusammengefasst.


    Kosten: 500-1 Milliarde Euro
    Baubeginn vorraussichtlich:2020
    Bau fertig evtl Ende:2026
    Erste Arbeiten könnten schon: 2016 starten
    Ein 75-Meter-Hochhaus genau dort, wo derzeit noch der Starnberger Flügelbahnhof steht.


    Muss es für das neue Hochhaus keinen Gestaltungswettbewerb geben?


    Bei wichtigen Projekten besteht die Stadt meist darauf, dass mehrere Architekten in einem Wettbewerb um die beste Lösung für ein stadtbildprägendes Projekt ringen. Für das nun nachträglich dazukonstruierte Hochhaus an der Arnulfstraße gab es aber keinen Wettbewerb.
    Gut möglich ist daher, dass sich die Stadtgestaltungskommission in die Sache einschaltet.


    Was ist das Problem beim Verkehr?


    Die Stadt will die Chance nutzen und mit dem Neubau die gesamte Bahnhofsumgebung "aufwerten".
    Der Bahnhofsvorplatz soll komplett autofrei werden.
    Laut Planungsreferat hält sich das aber in Grenzen: Am Altstadtring prognostizieren die Gutachter etwa 1500 Autos mehr pro Tag, am Bavariaring etwa 1000 Fahrzeuge zusätzlich.


    Wie steht es um den Denkmalschutz?


    Für das nun geplante 75-Meter-Hochhaus müsste der Starnberger Flügelbahnhof weichen.
    Der findet sich auf der Denkmalschutzliste des Freistaats - allerdings erst seit 2010.
    Der preisgekrönte Wettbewerbsentwurf stammt indes von 2006 und genießt damit Vertrauensschutz. Sprich: Der Flügelbahnhof wird verschwinden - das steht so in der Stadtratsvorlage.
    Gefordert wird lediglich eine wissenschaftliche Dokumentation des Gebäudes mit seiner kolossalen Pfeilerhalle und der Freitreppe, der Schalterhalle und dem Querbahnsteig, das 1949 im Stil des Neuklassizismus unter Leitung von Heinrich Gerbl als erster selbstständiger Bahnhofsbau nach dem Weltkrieg in München errichtet wurde.

    Und was ist mit dem Mosaik über dem Haupteingang des Bahnhofs?


    Es ist laut Landesamt das erste abstrakte Kunstwerk im öffentlichen Raum Münchens. Die angebrachte Bahnhofsuhr bleibt im Neubau jedoch ebenso erhalten wie das Mosaik. Sie finden im Inneren Platz dafür.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…steht-bahnhof-1.2428302-2

  • 1500 Autos am Tag? Das muss ein Schreibfehler sein. Würde eher sagen pro Stunde.


    Allerdings ist das Projelt auch ein bissl übertrieben dargestellt. Was wird neugebaut? Das Vorhaus des Bahnhofs. Die Gleishalle, also Hauptbestandteil des Bahnhofs bleibt ja so wie sie ist. Dazu wird es im direkten Umfeld sprich Karstadt, Bayerstr., Sofitel, Türkenviertel, Arnulfstr. nicht allzu große Veränderungen geben. Vielleicht sogar gar keine.


    Man soll sich jetzt auf einen finalen Entwurf einigen, und dann bitte zügig loslegen!

  • Endokin:


    Ich denk schon, dass es in der südl. Bahnhofstadt Veränderungen geben wird.


    Es wurden ja dort schon Studien für eine Traufhöhenanhebung und einzelnen Hochhäusern durchgeführt.


    Zudem soll dort die Anzahl der Wohnungen deutlich erhöht werden.


    Jetzt wo der neue Bahnhofturm angekündigt wird und evtl. sogar gebaut wird könnt es Einfluss auf die


    Verdichtung der Bahnhofstadt haben.

  • Dazu wird es im direkten Umfeld sprich Karstadt, Bayerstr., Sofitel, Türkenviertel, Arnulfstr. nicht allzu große Veränderungen geben. Vielleicht sogar gar keine.


    Wenn der Vorplatz in Zukunft nicht mehr von Autos befahren werden darf, wertet dies zusammen mit einem neuen HBF die gesamte Gegend auf. Eine würdige Verbindung vom Stachus zum HBF wird dadurch erst möglich. Wer weiß was dieses Projekt alles nach sich zieht (z.B. Karstadtumbau oder Abriss, sicher ist ja bereits der Neubau des Hotel Königshof...)
    Das Projekt ist angesichts eines Investitionsvolumen von prognostiziert 500mio. - 1mrd. Euro bestimmt nicht übertrieben dargestellt. Eher im Gegenteil. Nur wenn das Thema in der Öffentlichkeit Resonanz erzeugt, geht auch etwas voran.

  • Schachbrett und Mia.



    Naja sicher. Aber was will man denn in der Schiller oder Goethestr. bitte groß verdichten? Da herrscht bereits eine extreme Dichte, und die Urbanität dieses Viertels ist ganz klar da. Was soll da passieren? Die Strassen sind dort auch sehr eng. Da kann man keine großen Projekte ansiedeln. Solche würden da untergehn. zudem ist die türkische Gemeinde München sehr gut vernetzt. Das sollte man auch nicht unterschätzen. Die würden sich großere Abrisse sicher nicht einfach so bieten lassen.


    Möglichkeiten sehe ich auf der Bahnhofsnordseite.
    Am Bahnhofsplatz selber: die Dresdner Bank. Die lässt sich sicher nicht abreissen. Und das Karstadthaus am Hbf ist eines der schönsten in der City. Um Gottes Willen! Nur nicht abreissen.


    Allerdings gefällt mir der Gedanke mit einer Mall. Nur der Platz ist dort einfach zu eng. Die Justizbauten entlang der Prilmayer kann man natürlich auch nicht verändern, und am Stachus selber ist der Königshof. Dazu die kleine düstere Schützenstr. Na..des ist kein optimaler Standort für eine Mall. Weil eine Mall braucht Raum, Fläche und auch ein paar Grünanlagen.

  • Vielen Dank. Sehr interessanter Link. Die Varianten hören sich ganz gut an.
    Einen Satz verstehe ich allerdings nicht ganz:


    "Die Bebauung der Hinterhöfe überschreitet
    bereits die Obergrenzen des
    Maßes der Nutzungen im Sinne des
    Baugesetzes."


    ..soll dass heissen die Hinterhöfe sind bereits rechtswidrig?


    Die Variante 2 mit 25m und einzelnen Hochpunkten bis 60m finde ich recht gut. Kann man bereits an der Ecke Pettenkofer und Schillerstr. sehen. Das Biochemie 1 Haus der LMU. Hat zwar eher 50m, aber ´das macht ja nichts.

  • Und das Karstadthaus am Hbf ist eines der schönsten in der City. Um Gottes Willen! Nur nicht abreissen.


    Es geht um den hässlichen Koloss zwischen Königshof und Altbau-Karstadt. Dafür gab es bereits Pläne ihn in eine Mall zu verwandeln. Die Schützenstraße soll ja eben von der Verkehrsberuhigung des Vorplatzes profitieren und eben nicht mehr die düstere Schmuddelgasse sein.

  • Ok, dann verstehn wir uns :D
    Aber I glaub dass es da einfach kein guter Ort für eine Mall wäre. Wenn müsste man die Häuser auf diesem kleinen Keil zwischen Schützenstr. und Bayer mit einbinden, bzw. einbauen. Dann gäbs aber keine durchgängige Schützenstr. mehr. Sowieso nicht vorstellbar.
    Der Platz dort bleibt leider sehr eng. Egal wie man es herum dreht. Und vorn der Karlshof als Klotz vor der Mall...ich weiss nicht. Das finde ich nicht besonders prickelnd.

  • Im Karstadt war nie eine Mall im Gespräch, das hatte nur die SZ mal in einem Artikel als Mutmaßung. Das Gebäude durfte für eine Mall auch schlicht zu schmal und so mit zu klein sein (mehr als 3 Etagen geht ja nicht mehr)

  • Der preisgekrönte Wettbewerbsentwurf stammt indes von 2006 und genießt damit Vertrauensschutz.


    Ist das wirklich sicher? Kennt sich jemand damit näher aus? Für mich sprechen intuitiv drei Punkte gegen einen Vertrauensschutz:
    1) weder früherere Baugenehmigung noch früherer Baubeginn als Vertrauenstatbestand;
    2) wesentliche Änderungen zwischen den damaligen und den heutigen Plänen (mögliches Entfallen);
    3) langer Zeitraum zwischen Erstentwurf und Realisierung (mögliches Entfallen).

  • ^ Siehe Düsseldorfer Gehry-Bauten - 1990 gewann Zaha Hadid den Wettbewerb, 1996-1998 wurde der Entwurf von Frank Gehry umgesetzt. Vielleicht könnte man eine gewisse Kulanz oder Höflichkeit beanspruchen, doch ich glaube nicht, dass eine rechtliche Verpflichtung existiert (ähnlich jener bei den Bauarbeiten-Ausschreibungen, wo es um den Preis geht). Hier wird wohl noch mehr Zeit vergehen - am besten, man veranstaltet einen aktuellen Wettbewerb nach den heutigen Raumbedürfnissen, Gestaltungsvorlieben usw.

  • Eine Sache die mich persönlich, ganz besonders am Abend, wahnsinnig stört in unserer Gleishalle ist die überpenetrante Werbedurchseuchung, die mittlerweile jeden erträglichen Rahmen sprengt.
    Man kann die geniale Architektur dieses Bauwerks gar nicht mehr genießen, denn ausnahmslos jede freie Fläche ist mit Werbung zugepflastert, sogar zwischen den Gleisen in der Luft hängen riesige Banner, sowas habe ich in noch keinem Bahnhof auf diesem Planeten derart schlimm erlebt.
    Dagegen ist der historische Bahnhof in Manhatten (Grand Central Terminal) eine reine, unverschandelte Schönheit und das obwohl gerade Amerika für aufdringliche Werbung bekannt ist.
    Und wenn man dann vom Gleis rüber geht zum Radl am Starnberger Flügelbahnhof, dann wird man von dutzenden Werbebildschirmen zugedröhnt, das ist die Perfektion eines nur noch ekelhaften Kommerzes.
    Sollte sich diese Situation zukünftig nicht bessern, dann frage ich mich warum man der Bahn die Erlaubnis erteilen sollte so große Gewerbeflächen zu schaffen.
    Ein Bahnhof mit noch mehr Läden und noch mehr Werbung hat keinerlei Aufenthaltsqualität für den Fahrgast mehr.
    Und was ist überhaupt der Denkmalschutz wert, wenn man das Denkmal von innen gar nicht mehr sehen kann?

  • Das gilt aber auch nur für die Eingangshalle. An den Bahnsteigen unten herrscht klaustrophobische Enge. Dort ist nicht mal richtig Platz für Menschen, geschweige denn für Werbung. Da ist mir die luftige, leichte Gleishalle in München um einiges lieber (außer vielleicht im Winter).

  • Eine Sache die mich persönlich, ganz besonders am Abend, wahnsinnig stört in unserer Gleishalle ist die überpenetrante Werbedurchseuchung, die mittlerweile jeden erträglichen Rahmen sprengt.


    Nun, diese Sache ist ganz einfach. Der Gesetzgeber hat zur Bahnreform klar definiert, was noch gesetzlich zu erbringende Aufgabe der DB ist und was nicht, oder anders gesagt: Wofür es Steuergelder gibt und wofür nicht. Geld und Vorgaben gibt es für Verkehrsstationen, diese umfassen aber nur den reinen Zugang zu den Zügen, also Personenunterführungen und Bahnsteige. Alles andere, insbesondere Empfangsgebäude oder Serviceeinrichtungen wie Warteräume und Toiletten, sind laut Gesetzgeber freiwillig und eigenwirtschaftlich durch die DB zu betreiben, hierfür gibt es keine Steuergelder und auch keine gesetzliche Regelung.


    Folglich hat die DB hier freie Hand und macht, was sie machen soll: Geld verdienen. Maximierte Ladenflächen steigern die Einnahmen. Wenn man gleichzeitig den Komfort senkt, sind die Ladenflächen noch mehr wert. Also am besten Empfangsgebäude offen und ungeheizt gestalten (z.B. Pasing, Berlin, Berlin-Gesundbrunnen), damit die Umsätze der Geschäfte im Winter noch mehr brummen. Das Problem des Bahnreform-Konstruktes: Fahrgäste sind keine Kunden des Bahnhofsbetreibers. Dessen Kunden sind vor allem die Mieter in den bahnhöfen, oder die Eisenbahnverkehrsunternehmen. Letztere wiederrum wollen aber nicht noch mehr zahlen, als ohnehin schon.


    Die Werbeflächen werden übrigens nicht mehr von der Bahn selbst vertrieben, sondern durch die Werbefirma Ströer, eine bahnunabhängige Firma.