[Sanierung und Teilrekonstruktion] Hotel Deutscher Hof

  • Ich bin zwar grundsätzlich für den Erhalt alter Gebäude bzw. von Denkmälern. Aber hier macht das wohl kaum Sinn. An der Raumaufteilung ist der Deutsche Hof und dann auch das Maritim gescheitert. Hier sollte man abreißen und einen hochwertigen Neubau hochziehen.

  • Die Innenräume sind schöner als ich gedacht habe... Auch wenn der Deutsche Hof von Außen nicht so schön ist wie manche andere alten Prachtbauten, neue Bauten mit Billigbeton, Billigglas, die eh nicht länger als 30 Jahre halten und alles andere als "sustainable" (wie man so schön auf Neudeutsch sagt) sind, können nie an so ein Niveau ran.

  • Bin ebenso gegen einen Abriss, das Gebäude bildet mit dem Opernhaus ein Ensemble. Das Problem das ich generell am Frauentorgraben sehe ist dass er keinerlei Boulevardqualitäten mehr hat. Schmale Bürgersteige, nahezu kein grün und ständiger Verkehrslärm, Dreck usw. Man stelle sich diese Straße vor wie sie aussähe, würde man den Straßenverkehr wie die U-Bahn unter die Erde verlegen. Aber im Ist-Zustand ist der Frauentorgraben ein Graus. Und so ist an dieser Straße leider nur Raum für schnöde Verwaltungssilos.

  • man muss aber ehrlicher weise sagen das er diese auch nie so richtig hatte!
    vor dem abu der u-bahn fuhr hier ja auch die straßenbahn, der graben zur stadtmauer war zugeschüttet worden und ist erst im Zuge des U-bahnbaus wieder hergestellt worden.


    Der Deutsche Hof muss bleiben. Ich hoffe immer noch auf eine Nutzung durch das Verkehrsmuseum. Nebenan kommt ja ein Hotel, das belebt die Ecke auch wieder etwas mehr.


    Generell könnte der Frauentorgraben durch einen korrekten Wiederaufbau der Stadtmauertürme (hier sind meines erachtens manche noch in einem notbehelfszustand), eine Komplettierung des Grabens zum Plärrer hin (vielleicht mit einer Rekonstruktion des Färbertors) und ein anderes Beleuchtungskonzept schon sehr gewinnen.


    d.

  • Ich glaube wir haben Glück, wenn das Haus einfach noch ein paar Jahre stehen bleibt ohne abgerissen oder geschliffen zu werden, bis sich die Prioritäten im städtischen Verkehr weiter verändert haben. Es würde ja schon genügen den Frauentorgraben auf eine Spur je Richtung zu verengen oder eine Einbahnstraßenlösung zu entwickeln. 2 Meter Fußwegbreite vor dem Hotel sind schlichtweg zu wenig. Das ganze Viertel zwischen Bahntrasse und Frauentorgraben wird ja eher von der Sandstraße aus erschlossen, von dort gelangt man ja auch ins Opernhaus und in das DB-Museum.

  • Ich finde es generell schade, dass die Nürnberger Gehsteige so eng sind. Ich genieße den Platz den man als Fußgänger z.B. in Berlin hat! Den Frauentorgraben auf eine Spur zu verengen halte ich für falsch. Der südliche Altstadtring erstickt schon jetzt täglich zur rush-hour im Verkehr. Hier halte ich die beiden Spuren für vertretbar. Wobei: Eine Spurverengung würde evtl. mehr Pendler in die Öffis locken...

  • Wahnsinn ! .. Bin als Kind und Jugendlicher auch noch öfter mit der Straba am Frauentorgraben gefahren. War da der Stadtgraben echt noch zugeschüttet ? .. Klar .. da war zwischen den Fahrspuren noch die 2 gleisige Straßenbahntrasse .. folglich war alles noch breiter. Kann mich aber nicht mehr dran erinnern .. hat jemand Bilder vom Frauentorgraben vor der U-Bahn ?

  • Den Frauentorgraben auf jeweils eine Fahrbahn zu verengen, ist heute schlicht unmöglich.
    An anderer Stelle läuft ja eine Diskussion über die früheren Verkehrsplanungen. Damals war ja quasi eine Autobahn südlich der Bahntrasse geplant. Natürlich wäre das sehr häßlich geworden. Doch verkehrstechnisch hätte das schon was für sich gehabt - der Frauentorgraben wäre entlastet gewesen und dann hätte man die Fahrbahnen schon verengen können. Vielleicht hätte man damals eben doch eine Autobahn bauen sollen, allerdings unterirdisch.

  • Gegen unterirdische Autobahnen wird kaum einer etwas haben. Allerdings benötigen die Zu- und Abfahrten auch ihren Platz, und Nürnberg ist da nunmal wirklich überaus eng bebaut.


    Über Kurz oder Lang wird das aber bestimmt irgendwie kommen, dass man die Rennstrecke Frauentorgraben etwas zurück nimmt. Der Kurfürstendamm in Berlin hat auch nur 1 Spur je Richtung, und dadurch seine Bedeutung als Boulevard zurück. Allerdings gibts in Berlin genug parallel verlaufende breite Straßen, in Nürnberg gibts das nicht.

  • hat jemand Bilder vom Frauentorgraben vor der U-Bahn ?


    Bilder hätte ich hier in diversen Büchern vorliegen. Kann ich dir bei Interesse einscannen und dann per PN zukommen lassen.

  • der Abriss ist vom Tisch, das Gebäude wird für 13-15 Millionen Euro von der Terraplan saniert. Büros, Gastronomie und Wohnungen sind geplant. Die Terraplan ist sehr erfahren im Bereich "denkmalgerechte Sanierungen" und hat im Bundesgebiet verschiedene ähnlich gelagerte Projekte erfolgreich umgesetzt. Nur die Lessingsäle werden wohl endgülgtig weichen.



    http://www.nordbayern.de/nuern…t-deutschen-hof-1.2235124


    d.

  • Jawoll, sehr gut! Auf der Homepage von terraplan habe ich aber noch keine Infos zum Thema gefunden. Der Neubau, der anstelle der Sääle entstehen soll, steht ja in recht schwieriger Umgebung: Schmale Straße, hohe Bebauung! Ich bin da auf erste Visualisierungen gespannt.

  • Möglicherweise Dreharbeiten? Hast du noch mehr gesehen, z.B. Bauarbeiter, Baufahrzeuge oder sowas in der Richtung?


    Nein leider nicht (ich habe die Bilder aus dem Auto heraus beim vorbeifahren aufgenommen).

  • Deutscher Hof

    Den Deutschen Hof hat die Firma Terraplan aus Nürnberg gekauft.
    Hier werden neben Büros auch Wohnungen entstehen.
    Im Keller ist wieder ein Restaurant geplant.
    Das Hotel wird momentan von Arbeitern ausgeräumt und die Bauarbeiten werden im Herbst losgehen.
    Genaue Pläne gibt es bisher noch nicht.
    So ist immer noch unklar ob der Gebäudeteil mit dem Lessingsaal erhalten werden kann oder doch abgerissen wird.
    Fest steht hingegen schon das die Fassade vom Hotel in ihren Vorkriegszustand versetzt wird. Dh das Dach wird ausgebaut (hier sollen die Wohnungen untergebracht werden) und der große Spitzgiebel zum Frauentorgraben hin wird wieder hergestellt.
    Im ehm. Arbeitsamt neben an soll hingegen ein 4 bzw 5 Sterne (so genau hab ich mir es leider nicht gemerkt) entstehen. Von welcher Firma das Arbeitsamt gekauft wurde weiß ich leider nicht.

  • In der heutigen Printausgabe der Nürnberger Nachrichten taucht ein kleiner Artikel zum "Deutschen Hof" auf. Darin heisst es in etwa, das historische Hotel werde vorbildlich saniert, die Fassade restauriert und die Treppenhäuser erhalten. In diesem Sinne ist die Erhaltung des gebäudes für das Stadtbild wohl in trockenen Tüchern. Zu den Lessingsäälen wurde nur gesagt, dass dort Eigentumswohnungen entstehen sollen. Hm, heisst wohl Abriss. Und wer dort wohnen wollen soll... naja, vermutlich Eisenbahnfans... ;)


    Eigentlicher Aufhänger war aber das benachbarte ehemalige Arbeitsamt am Frauentorgraben. Das befinde sich weiterhin im Verfall und es gäbe keinerlei Ideen oder Pläne. Der derzeitige Eigentümer der Immobilie wäre ein Aserbaidschaner.


    Google streetview: http://maps.google.de/maps?q=f…A&cbp=12,167.15,,0,-12.17