Sonstige Bauprojekte südlich des Mains

  • Naja, komplette Häuser aus der Nachkriegszeit sind zwar nicht zu sehen, wenn man aber etwas genauer hinschaut, dann erkennt man in den Altbauten schon die Nachkriegsfenster, die durch ihre unterschiedlichen Schnitte das Gesamtbild einschränken. Insbesondere wenn man sich in anderen Städten umschaut (z.B. Berlin) fällt auf, was das in der Gesamtwirkung eines Gebäudes ausmacht.

  • Chinesisches Generalkonsulat zieht nach Sachsenhausen

    Laut heutiger Printausgabe der FAZ hat die Volksrepublik China das denkmalgeschützte Bürogebäude an der Ecke Stresemannallee und Kennedyallee gekauft. Das zuvor vom VDE (Verband der Elektrizitätswirtschaft) genutzte Gebäude wird - voraussichtlich ab Anfang 2009 - zum neuen Sitz des Generalkonsulats. Bisher ist dies im Gebäude Mainzer Landstraße 175 untergebracht. Dort war die Volksrepublik nur Mieter, der FAZ zufolge werden chinesische Diplomaten langfristig grundsätzlich in eigenen Liegenschaften untergebracht.


    Den Umbau übernimmt das Büro AS&P. Er wird sich auf die Innenräume beschränken, das Äußere wird nicht verändert.


    Die Gebäude, um die es hier geht, wurden zwischen 1959 und 1961 vom Büro ABB gebaut. Zuvor stand dort das Hippodrom, das leider im Krieg zerstört wurde. Es handelt sich um einen ganzen Komplex, ein Teil wird weiterhin vom ZVEI (Verband der Elektrotechnischen Industrie) genutzt. Anfang 2005 waren dort einmal zwei kleine Hochhäuser mit zwölf und zehn Etagen im Gespräch, siehe oben die Beiträge 56ff. Nicht anstelle der denkmalgeschützten Gebäude, sondern zusätzlich, auf anderen Bereichen des Geländes. Diese Pläne dürften nun in der Schublade verschwinden. Aus dem FAZ-Artikel geht leider nicht hervor, ob der ZVEI auf dem Areal bleiben wird und das Generalkonsulat demnach nur in das Eckgebäude (2. Foto unten) zieht.


    Einige Fotos, aufgenommen Ende Mai 2005. Ansicht von der Stresemannallee:




    Ansicht von der Kennedyallee:



    Rückwärtiger Bereich zur Schreyerstraße:



    Bilder: Schmittchen


    Schließlich ein Luftbild:



    Bild: Google

  • Sowas Grässliches steht unter Denkmalschutz? :nono: Die Hochhäuser an der Kreuzung mitten im eher Villengebiet waren mir schon immer ein Dorn in Auge. Und als gelungen kann man diese Alufassaden nun wirklich nicht im Geringsten bezeichnen.
    Hoffentlich ist wenigstens die Idee mit den Hochhäusern gestorben.

  • Die Frage ob der ZVEI (Verband der Elektrotechnischen Industrie) weiterhin Gebäude des Komplexes an der Ecke Stresemannallee und Kennedyallee nutzt, wird durch einen heutigen FNP-Bericht beantwortet. Der Verband ist mit seinen 150 Mitarbeitern in die Bürostadt Niederrad gezogen, und zwar in den Astro-Park, Lyoner Straße 9 (Fotos). Damit dürfte der gesamte Komplex für das chinesische Generalkonsulat zur Verfügung stehen.

  • Nachverdichtung in der Metzlerstrasse in Sachsenhausen:


    Jammerschade, jetzt wird die letzte Lücke in der Metzlerstraße direkt gegenüber dem Park geschlossen (zuletzt als Spielplatz genutzt). Bauarbeiten haben schon begonnen, es geht ratz-fatz. Soweit ich weiß, gehörte das Grundstück der Stadt, es war immer wieder einmal im Gespräch für eine Erweiterung des "Völkerkundemuseums". Ich fürchte, so richtig einfügen wird sich das Objekt in die Nachbarschaft nicht. Entwurf: http://www.jofranzke.de/archit…trasse-frankfurt-am-main/


    Erinnert mich stark an die Hunzinger-Villa in der Holzhausenstraße bzw. die erfolgte Bebauung in der Schifferstrasse (wo der Schifferbunker stand, alter Friedhof). Weiß jemand hier im Forum, was sich früher auf dem Grundstück in der Metzlerstrasse befunden hat ? Das sehr große Grundstück ist von drei Seiten mit einer alten Brandmauer umgeben, stand da eine Villa, die ausgebombt worden ist ? Und wer hat Informationen zur Metzlerstr. 21 (Villa D. Stempel) ?

  • Es handelt sich um die Metzlerstraße 31, ein Plan findet sich hier. Der Grundstücksverkauf erfolgte wohl schon vor sechs Jahren, Käufer war die Frankfurter Haus- & Liegenschafts GmbH. Die Stadt hat damals scheinbar ein Bieterverfahren durchgeführt. Erzielt wurden rund 5 Millionen Euro, ein stolzer Preis.


    Bedauerlich finde ich die Bebauung der Brache nicht, im Gegenteil, zumal die Erweitungspläne für das Museum der Weltkulturen an dieser Stelle längst aufgegeben wurden. Zudem erscheint Franzkes Entwurf sowohl in Bezug auf das Einfügen als auch auf das Respektieren der Umgebung durchaus angemessen. Das gilt aus meiner Sicht ebenso für die Gestaltung mit klassizistischen Anklängen und für die verwendeten Materialien, nämlich Putz und Naturstein. Die Wohnnutzung ist ebenfalls begrüßenswert. Auf 2.600 m² BGF werden nur neun Wohnungen entstehen, angesichts des Grundstückspreises, der Baukosten und der herausragenden Lage wird keine Wohnung den siebenstelligen Kaufpreisbereich auch nur annähernd unterschreiten.



    Bild: Jo. Franzke Architekten

  • sehr schön, gefällt, und 1A Top-Wohnlage...ist ruckzuck ausverkauft das Teil schätze ich...
    Gibts irgendwo schon Möglichkeiten sich als Kaufinteressent einzutragen ? Falls jmd was findet wäre ne privatmail an mich ein toller Zug....sorry für OT Schmittchen...

  • Ich finde es schon in Ordnung - es orientiert sich recht stark an der klassischen Moderne und hätte in dieser Form auch um 1925 gebaut werden können. Ein bisschen symmetrischer und feingliedriger hätte es aber schon sein können.

  • ^hier stört es mich noch nichtmal. Ein schönes alleinstehendes Gebäude - das geht auch "ohne Dach".
    Einen in meinen Augen viel größeren Bock hat Frantzke beim neuen Hunzinger-Objekt in der Wielandstrasse gerissen - Backe an Backe zu 2 Stilaltbauten hat er oben irgendwas "vergessen"...wirkt auf mich "unfertig".
    Auch das das Gebäude ein "monolithischer Block" wird passe mE nicht in die Strasse, aber seht selbst: http://www.jofranzke.de/archit…trasse-frankfurt-am-main/

  • @ Rohne


    Oder zumindest irgendeinen Dachabschluss. Nach oben einfach so Ende finde ich ein wenig schwach. Aber die Architektur weist zumindest immer mehr in die richtige Richtung. Wenn das so weiter geht, haben wir vielleicht bald wieder richtig schöne Städte. ;)

  • Man hätte hier ja gut noch ein Staffelgeschoss draufsetzen können und somit einen Abschluss ausbilden können. Hätte zu der Nachbarbebauung von der Höhe auch besser gepasst. So sieht es wahrlich aus wie ein sich duckender Bunker.

  • Das Gebäude hat doch eine Attika. Du kannst doch nicht sagen, es habe nicht irgendeinen Abschluss und ende einfach so.


    Du hast schon recht. Was mich stört ist, dass die Attika keine besondere Ausprägung erfährt, die Wand läuft halt einfach noch ein kleines Stückchen weiter. Eine weiter auskragende oder etwas verzierte Attika oder - wie J_M_D vorgeschlagen hat - ein Staffelgeschoss wie auf dem rechten Gebäudeteil wären meiner Meinung nach ästhetischer gewesen.


    Ich finde die Architektur im Grunde sehr gelungen, habe aber das Gefühl, dass sich Franzke nicht traut, den letzten konsequenten Schritt zu gehen, etwa ein Dach draufzusetzen oder die Attika ordentlich auszuprägen.

  • An der Stelle mitten im Gründerzeitviertel hätte schon ein richtiges Schieferdach draufgehört. Find das immer grauslig, lauter Altbauten und dann mittendrin so ein Flachdach-Teil. Sieht von der Straße schon extrem suboptimal aus, aus der Luft mal ganz zu schweigen.
    Ansonsten immerhin besser als die ganzen anderen Bausünden mit denen der Franzke zur Zeit Frankfurts Gründerzeitviertel verunstaltet.

  • Krankenhaus Sachsenhausen

    Mir ist heute aufgefallen, dass Haus C des Krankenhaus Sachsenhausen in der Schifferstraße umgebaut wird. Weiß da jemand mehr dazu wie das mal werden soll? "Aufstockung" jedenfalls liest sich gar nicht gut...


    Bilder:

  • ^


    Wir hatten eine ähnliche Diskussion ja beim Krankenhausneubau in Offenbach. In der Regel bin ich mit deinen Beiträgen d´accord, diesen konkreten Standpunkt kann ich aber nicht nachvollziehen.


    Zunächst verursacht gute, ästhetische Architektur regelmäßig keine Mehrkosten. Wenn ich aber für einen vergleichbaren Preis gute oder schlechte Architektur bekommen kann, sehe ich keinerlei Rechtfertigung für die Wahl der schlechten Variante. Im Gegenteil könnte gute Architektur auf lange Sicht sogar zu Einsparungen führen, denn wie wir derzeit erleben, wird schlechte Architektur nach dreißig, vierzig Jahren beseitigt, während gute Architektur Jahrhunderte überdauert.


    Du schreibst, dass es bei einem Krankenhaus nicht auf die Ästhetik, sondern auf die Funktion ankommt. Davon abgesehen, dass dies, mit Ausnahme der wenig rühmlichen letzten Jahrzehnte, historisch so nie vertreten wurde - nicht mal im Funktionalismus - ist mir nicht klar, nach welchen Kriterien du entscheiden willst, ob gute Architektur notwendig ist oder ob allein die Funktion zählt. Machst du es an dem höheren Zweck der Gesundheit fest? Dann müsste das Gleiche für andere öffentliche Bauten, Bürogebäude und Wohnhäuser gleichermaßen gelten, denn der Staat, die Arbeit, das Wohnen sind ebenfalls hochrangige Zwecke. Außerdem war es historisch immer ein Anliegen, gerade einem hohen Zweck ein würdiges Gebäude zu errichten.


    Und schließlich geht es hier ja um die Aufstockung eines bestehenden historischen Gebäudes. Gerade in einem solchen Fall sollte man doch gesteigerten Wert auf gute und dem Bestand gegenüber respektvolle Architektur legen.

  • ^Aber die Grundrisse z. B. für eine sternförmige Intensivstation gibt es zu 99,999999999999999% in keinem historischen Gebäude. Umbaumaßnahmen stehen dann in keiner guten Relation zum Nutzen, vom finanziellen Standpunkt aus. Was gerade in diesem Fall daran verkehrt sein soll neuzubauen kann man persönlich nicht verstehen. :nono:

  • Projekt "Haus der Verbände" an der Otto-Fleck-Schneise

    Einem =4901595"]Bericht der FNP zufolge plant der Deutsche Turner-Bund (DTB), Deutschlands zweitgrößter Sportverband, den Neubau eines "Hauses der Verbände". Und zwar an der Otto-Fleck-Schneise, also südwestlich des Waldstadions. Dort haben bereits zahlreiche andere Sportorganisationen ihren Sitz, darunter der Deutsche Fußballbund (DFB).


    Die Gesamtkosten des Projekts sollen etwa 20 Millionen Euro betragen. Die Stadt Frankfurt leistet einen Investitionskostenzuschuss von 1,2 Millionen Euro.


    Geplant sind umfangreiche Neubau- und Sanierungsmaßnahmen, darunter der Bau einer multifunktionalen Aus- und Weiterbildungsstätte ("Gym-Akademie") mit Seminar- und Konferenzräumen sowie Gastronomie und Übernachtungsangeboten. Außerdem Büroräume, von denen der DTB jedoch nur einen Teil selbst nutzen möchte. Die verbleibenden Büroräume werden an andere Sportverbände vermietet, die meist dann erst nach Frankfurt umziehen. Dies sind unter anderem der Deutsche Schwimmverband (bisher Kassel), der Hessische Turnverband (bisher Bad Vilbel) und der Europäische Betriebssportverband (bisher Gießen). Vorübergehend soll das Organisationskomitee der Frauen-Fußball-WM in den Räumlichkeiten untergebracht werden, da der Schwimmverband erst in drei Jahren einziehen möchte.


    Edit: Dazu auch ein FNP-Artikel vom 30.10.2008.