Hauptbahnhof und näheres Umfeld

  • Finde ich gut.


    Immerhin gibt es ja noch in vielen Stadtteilen noch sehr schöne Altbauten von dieser Zeit zu bestaunen. Aber ich denke, das gehört eher in den Lounge Bereich.


    Ja, oder die Galerie. Ec

  • also ich persönlich emfinde den kontrast wie er in der postkarte gezeigt wird gar nicht so schlecht aussehend und auch der bahnhofsvorplatz trotz seiner schlichtheit und doch großen ödniss auf jedenfall besser passender als die heutige gestaltung.
    wie würdet ihr denn den konrad-adenauer-platz gestalten, sollte die gegend wieder so chick wie in der vorkriegszeit und das gebäude restauriert werden?

  • Also eine Rekonstruktion der Gebäude am KAP halte ich auf keine Fall für sinnvoll. Zum einen waren diese zwar ganz nett und hübsch aber nichts besonderes, sodass es sich nicht lohnen würde.
    Zum anderen sind die Gebäude für das Zentrum des heutigen Düsseldorfs viel zu klein. Man darf nicht vergessen, dass sie in einer Zeit gebaut wurden, in der Düsseldorf unter 100.000 bzw. 200.000 (ich kenne nicht das genaue Baujahr der Gebäude) Einwohner hatte.
    Allerdings sollte man mittelfristig meiner Meinung nach nahezu alle Gebäude am KAP ersetzen (außer dem Hbf). Durch moderne Gebäude, die heutigen Anforderungen entsprechen aber trotzdem ansehnlich sind und Besuchern der Stadt einen angenehmen und möglichst euch beeindruckenden ersten Eindruck der Stadt bieten.
    Wie ich schon oben geschrieben habe, befürworte ich einen städtebaulichen Wettbewerb, in dem die beste Lösung für die Umgebung gefunden werden sollte.

  • Ich habe nichts gegen historische Architektur, ganz im Gegenteil, viele Bauten des Klassizismus und auch viele aus der Zeit des Jugendstils sind herrausragende Werke der Architekturgeschichte. Auch in Düsseldorf gibt es noch einige sehr schöne bauten dieser Epochen.


    Aber in der Zeit nach 1871 wurden teilweise gruselige Investorenprojekte hochgezogen; hauptsache sie waren über und über dekoriert. Auch auf welche historische Stile man zurrückgriff, spielte da keine Rolle; vorallem die eigentliche Architektur, Form und Proportion war bei den Gebäuden oft nebensächlich.
    Natürlich gab es auch in dieser Zeit einige schöne Bauten.


    Bis zum 2. Weltkrieg war man übrigens mit dem Abriss alter Bauten nicht sehr zimperlich, was der Erneuerung im Wege stand, mußte weichen. Altbauten gab es ja genug.


    Der Jugendstil war übrigens eine bewusste Abkehr von der damals herrschenden Kunst und Architektur; das Bauhaus war dann radikal und lehnte jeglichen Baustil ab - aus heutiger Sicht sicherlich kaum zu verstehen; aber damals ein wichtiger "Befreiungsschlag" für die Architektur.


    Sicherlich sehen angesichts der heutigen Trostlosigkeit auf dem Platz, die schön verschnörkelten Fassaden auf alten Postkarten hübsch aus.


    Als Architekt bin ich aber trotz allem froh, das wir heute von dem Zwang der Dekoration befreit sind; und auch von dem Zwang des Weglassens.

  • ich denke auch das eine rekonstruktion nicht geeignet wäre sondern moderne bebauung die beste option wäre.ich persönlich finde sogar dass der rote backstein eig ganz gut zu glasfassaden passt. zur kap-gestalltung naja bei ausschreibungen hab ich auf grund der alten entwürfe zur umgestaltung so meine bedenken aber ist wohl die einzige möglichkeit.
    ich finde nur, dass man den platz eher schlich und nicht zu überladen gestalten sollte um das doch eig gelungende gebäude aus den frühen 30er zur geltung zu bringen.

  • Wenn ich wirklich freie Hand hätte wie ein Diktator... :lach:


    Dann würde ich die komplette Fassade mal sanieren, sodass die schön Rot wieder ist anstatt das heutge Grau-Braun. Dann würde ich den Vehrkehr ähnlich gestälten wie auf der Postkarte auch zu sehen ist. Taxis und Atos viel näher an das Gebäude bringen um so den GANZEN Platz mal zu beleben und nicht diesen "Fluchtkorridor" in der Mitte lassen, wie ich ihn gern zu nennen pflege. Der Boden muss wieder einen einheitlichen Stil haben, am besten kein Kopfsteinpflaster mehr. Was auch wichtig ist, ist es die Straßenbahnen zu spitten, was heißt. Dass sie nicht mehr so nah beianander liegen und wo einen offeneren Platz zeigen. Dann würde ich tatsächlich alle umliegen Gebäude ersetzen mit Modernen bauten wie am Kö-Bogen geplant um auch mal das Gewerbe dort hinzulocken um diese Billigdönerbuden etc. zu vertreiben. Dann müsste da noch ein schöner Spingbrunnen in die Mitte. Und zu guter letzt eine tolle Illumination des Platzes.


    EDIT: Am besten zitiere ich mich mal selber:

  • gute ideen
    ich denke wir alle stimmen dafür, die alten straßenzüge und fluchtkorridore wieder herzustellen.
    ich bin änlicher meinung wie maxbuild denke auch das kopfsteinplaster nicht angemessen ist aber sicherlich auch kein asphalt wie er in den 30er benutz wurde.
    muss man nurnoch schauen wie man das auch politisch durchsetzt.

  • Es würde ja auch genügen zum Beispiel die Immermanstraße bis zum Platz wieder gerade herzustellen, das würde der Umgebung schonmal maßlich helfen, da die Immmermanstraße sehr schön gebaut wurde nach dem Krieg.

  • Da könntest Du unter Umständen putzen bis Du selber grau wirst; sehr wahrscheinlich war die Fassade des Empfangsgebäudes nie richtig rot.


    Sollte der vorliegende Entwurf für den Platz umgesetzt werden, wird es schon viel besser; aber vorallem die "Dönerbuden" der Bahn AG müssen weg.
    (ich kenne übrigens kein anderes Unternehmen, welches freiwillig Soetwas vor seine eigenen Filialen stellen würde)


    Was die Nachkriegsbebauung auf der westlichen Platzseite angeht, sollte man diese wirklich bald ersetzten, oder wenigstens sanieren.
    Schön wäre auch eine bessere räumliche Verbindung zur Immermannstraße, die dann vielleicht wieder ein echter Boulevard werden könnte - als fußläufige Verbindung zur City.
    Dafür müsste man zuerst den Immermannhof abreißen; und auch das postmoderne ehem. Postamt könnte einer angemesseneren Bebauung weichen.


    Beim Hansahaus (Finanzamt) am Südende des Platzes lohnt sich eine Wiederherstellung der Fassade; vielleicht wäre dort auch wieder ein guter Standort für ein Hotel - wie früher.
    Das Hansahaus war übrigens zu seiner Zeit ein sehr innovatives Gebäude, auch wenn man sich damals nicht traute, dieses auch nach außen hin zu zeigen.

  • Ich denke, es ist nicht ohne Bedeutung, dass der Bahnhof sich relativ weit von allem was wertvoll und representativ in Düsseldorf ist, befindet. Gemeint sind z.B. Königsalle & co., Medienhafen, Altstadt etc. In einer Gegend, die fast nur von Dönnerbuden, Eroticshops, Internetcafes und billigen Bars geprägt ist, wird es schwer Investoren vom Rang zu locken. Eine Anwaltskanzelei, die sich ernst nimmt und es sich das leisten kann, würde bestimmt woanders in Düsseldorf ein Büro eröffnen.


    P.S. Wenn ich ein Diktator wäre...
    ... dann hätte ich keine Probleme damti so einiges zwischen dem KAP und Berlineralle abzureissen ;p

  • Warum siehst du die Bismarckstraße als verlorene Sichtachse an?


    Größtes städtebauliches Problem sind der Immermannhof und die Post. Wenn man diese abreißen und die Sichtachsen wiederherstellen würde, wäre viel gewonnen.
    Gut vorstellen könnte ich mir ansonsten beispielsweise zwei Hochhäuser am Eingang der Friedrich-Ebert-Straße als Tor zur Stadt.

  • mamamia.


    "Schön wäre auch eine bessere räumliche Verbindung zur Immermannstraße, die dann vielleicht wieder ein echter Boulevard werden könnte - als fußläufige Verbindung zur City. "


    Das wäre der erste Schritt um den Platz zumindest etwas, den Hauch von einem Startpunkt zu einer tollen Stadttour zu machen. Die Menschen benutzen ja meisten die U-Bahn oder Straßenbahn um "möglichst schnell weg von hier" zu kommen. Wenn man aber rechts dann eine schöne Baumallee sehen würde (Immermanstraße) dann würde man sich bestimmt denken. "Oh diese Straße sieht ja einladend aus". Auch das Postamt würde man gut abreißen können, aber ich glaube das wäre heute noch mehr als unmöglich.


    Medienhafen
    Weil die Gebäude, die diese Straße einleiten am Platz viel zu klotzig sind, sodass die Straße "verschluckt" wird. Heißt, man sieht sie nicht auf den allerersten Blick.

  • aber gilt es denn nicht in zukunft die bahnhofgegend chicker zu machen.
    unterbilk und die gegend zum heutigen medienhafen war vor 20 jahre auch noch eine ranzige und nicht besonders tolle gegend die sich nun aber sehr gut gemacht hat. ich halte viel von den überlegungen die gegend vom hbf zur oststraße oder lieber zum martlin-lutter-pl zum entwicklungsgebiet zu erheben.


    ps: und wenn wir schon bei unseren wunschvorstellungen sind, die durchaus auch mal niedergeschrieben werden dürden, dann würde ich am liebsten eine kleine allee vom hbf zur johanneskirche wünschen. eine solche (pracht)straße würde die gegend licherlich aufwäreten und reizen vom hbf die stadt zu fuß zu erreichen, ist jedoch politisch kaum durchsetzbar.

  • Aurel
    Diese Allee gab es mal:

    (C) Stadt Düsseldorf - Stadtarchiv


    Aber auch diese tolle Perspektive gibt es nicht mehr, wie mir Tamms zu verdanken haben-

  • tja da müssen wir (oder zumindest ich) als nachfolgegegeneration dran um diese fehler zu beseitigen..

  • Eine Frage:
    Entweder bin ich zu jung oder habe bis jetzt das Forum nicht aufmerksam genug gelesen, aber: was ist mit "Tamms" gemeint?

  • Friedrich Tamms, war der Planungsdezernent in Düsseldorf nach dem Krieg. Er plante Düsseldorf für die Nachkriegswelt und ließ entspechend der gesellschaftlichen Entwicklung viele Straßen und Verkehrswege errichten und verlegen. Maßgeblich war er für die Entwicklung Düsseldorfs zur Autogerechten Stadt verantwortlich. Dabei war er radikal im Umgang mit alten Bauen. Die Johanneskirche wollte er sogar wegen dem Tausendfüßler abreißen lassen. Gott sei dank haben dir Bürger hier "nein" gesagt. Unterm Strich hat er vieles geleistet auch wenn er große Opfer dafür brachte.


    Beispiele für Tamms' Wirken:
    -Rheinbrücken nach 1945.
    -Der Tausendfüßler
    -Die Berliner Allee (das wohl bekannteste Projekt von ihm.)
    -Vagedesstraße (Rochuskirche)
    -Verbreiterung und verlängerung der Immermansstraße bis zur Berliner Allee.
    -Abbiegung der Friedrich-Ebert Straße zur Steinstraße hin.


    Die meisten baulichen Veränderungen unter Tamms finden sich zwischen Karlstraße und Altstadt wieder. Dort hat die Stadt ihr Gesicht am meisten verändert.


    Weitere Infos:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Tamms

  • den Vehrkehr ähnlich gestalten wie auf der Postkarte auch zu sehen ist. Taxis und Atos viel näher an das Gebäude bringen um so den GANZEN Platz mal zu beleben


    Ein "Leben" wie auf dem Autobahnrand oder praktisch der Tod. Ich erinnere mich an keinen Hauptbahnhof einer deutschen Großstadt, vor dem es nicht einen nur für Fußgänger reservierten Vorplatz gäbe. Man sollte eher für weniger Verkehr auf dem Weg zur Friedrich-Ebert-Straße sorgen, die man - auch durch mehr Grün - als direkten Weg zur Innenstadt aufwerten sollte.


    Die Wiederherstellung einiger Sichtachsen halte ich für utopisch. Wozu diese - was gäbe es großartiges am Ende jener, der das Postgebäude weichen müsste, zu sehen? Das Hotel Asahi?


    Am ehesten könnte ich mir den Abriss des verwinkelten Bürobaus zwischen der F.-E.-Straße, der Immermannstraße, der Karlstraße und dem KAP vorstellen. Dieser Abriss wurde unter anderen vor einer Dekade während einer Architekturwerkstatt angeregt. Zum Nachfolgeprojekt könnte sogar ein Miniturm um 15 Geschosse gehören, falls sich ein interessierter Investor findet.