Finanzminister Georg Unland äußert sich zum Innenstadtumbau
In der heutigen FP findet sich mal wieder ein Artikel mit einem Überblick über die aktuellen Bauvorhaben in der Innenstadt.
FP, 01.06.2011
Chemnitz: 100 Millionen Euro für Stadtumbau
Gesicht der Innenstadt soll sich im kommenden Jahrzehnt verändern - Finanzminister sagt Geld zu
http://www.freiepresse.de/LOKA…aetten-artikel7670433.php
Viel neues ist nicht dabei, aber der derzeitige Planungsstand wird jeweils kurz skizziert und es gibt eine Finanzzusage der Landesregierung. Bei einer öffentlichen Diskussion auf Einladung des CDU-Kreisverbandes am Montagabend sicherte Finanzminister Georg Unland vor rund 100 Vertreter_innen aus Politik und Wirtschaft zu, dass in den nächsten zehn bis zwölf Jahren 100 Millionen Euro Landesgeld in den Chemnitzer Stadtumbau fließen sollen.
Den Stein ins Rollen bekommen wollen Stadt und Freistaat mit dem Umbau der Alten Aktienspinnerei an der Straße der Nationen zur Zentralbibliothek der Technischen Universität (TU). Laut Unland ist das Projekt finanziell abgesichert: "Wir haben es bereits abgehakt." Bauliche und statische Untersuchungen seien abgeschlossen, 2012 werde die Planung beginnen, etwa ein Jahr später der Bau. Immobilien für die Umsiedlung von geistes- und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten würden nahe dem neuen Campus gesucht. Ziel sei, die "etwas unglückliche bauliche Entwicklung der TU", die Zergliederung in vier Standorte, zu ändern.
So noch nicht gehört hatte ich die begrüßenswerte Entscheidung des Freistaates, die Schaffungen von neuen Unterkünften für Student_innen durch Landesmittel zu unterstützen. Und das nicht nicht an der Reichenhainer Straße, wie es vom Studentenwerk Chemnitz-Zwickau vorgeschlagen wurde, sondern am Brühl. Unland meint: "Hier kann sich ein Studentenviertel entwickeln" und erhofft sich davon die dringend benötigte Initialzündung für den Brühl. "Wenn man nichts unternimmt, besteht die Gefahr, dass der Bereich City-Ost implodiert."
Ebenfalls schon länger bekannt ist, dass der Freistaat das Haus der ehemaligen SED-Bezirksleitung an der Brückenstraße für die Landesbehörden umbauen will und bis zu 4000 Landesbedienstete hier arbeiten sollen. Auch hier beginnt die Feinplanung 2012. Allerdings stellte Unland fest, dass der Platz für alle Landesbehörden nicht reicht: "Es kommen höchstens zwei Einrichtungen unter: Landesdirektion, Steueramt oder Justizzentrum." Über die angelaufene Suche nach weiteren Immobilien verriet der Minister keine Einzelheiten.
Speisen sollen die Student_innen des Innenstadt-Campus künftig zusammen mit den tausenden Landesbediensteten in einer neuen Mensa. Nach Unlands Überlegungen soll diese daher nicht wie in den ursprünglichen von der Stadt mit dem Architektenbüro Speer entwickelten Plänen neben der Aktienspinnerei auf dem Gelände des Busbahnhof entstehen, sondern näher an die Innenstadt heranrücken. Wo dafür Platz sein soll, ist mir zwar nicht klar, aber wenn das den denkmalgeschützen Busbahnhof retten kann, wäre ich sehr dafür.
Beim Busbahnhof unterstützt der Freistaat die Überlegungen von Städte- und Verkehrsplanern, den alten Busbahnhof neben der Aktienspinnerei abzureißen und näher an den Hauptbahnhof mit den Einfahrten für das Schienenprojekt Chemnitzer Modell heranzurücken. Auf der Fläche des Busbahnhofes wird damit Platz für einen Park. Unland: "Auf der freiwerdenden Fläche könnte der Central Park von Chemnitz, die grüne Lunge der Stadt, entstehen, mit Sichtachsen zwischen den TU-Gebäuden."
Angesprochen werden auch die - nach meiner bescheidenen Einschätzung unwahrscheinlichen - Pläne, in der Nähe des Landesarchäologiemuseums ein neues Depot des Landesamtes für Archäologie einzurichten. Dazu mehr im entsprechenden Thread unter http://www.deutsches-architekt…d.php?p=302668#post302668