Sebalder Höfe (fertig)

  • Pressemitteilung der Stadt Nürnberg vom 26.1.2006:
    Auf dem ehemaligen Druckereigelände in der Sebalder Altstadt soll in Zukunft ein hochwertiges Wohngebiet und ein Einzelhandels- und Dienstleistungszentrum entwickelt werden. Der Stadtplanungsausschuss wird dazu am heutigen Donnerstag, 26. Januar 2006, die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens beschließen.


    Nachdem im Spätsommer 2005 in einem ersten Schritt im nordwestlichen Bereich ein Einzelhandels- und Dienstleistungszentrum mit Tiefgarage nach den Plänen des Architekten Volker Staab beantragt und vor Weihnachten genehmigt wurde, sollen nun für den inneren Bereich des Areals die planungsrechtlichen Grundlagen für die bauliche Entwicklung geschaffen werden.


    Für Bau- und Planungsreferent Wolfgang Baumann ist damit ein weiterer Meilenstein erreicht, um nach dem Wegzug der Druckerei und einer umfassenden baulichen Neuordnung auf der 2,3 Hektar großen Fläche eine erhebliche Aufwertung der nordwestlichen Altstadt zu erzielen: "Wir haben gemeinsam mit dem Investor eine Planung erarbeiten lassen, die sich in die Altstadt einfügt, neue attraktive Wohneinheiten in kleinteiligen Einheiten vorsieht und ein schönes Quartier erwarten lässt. Die Einleitung eines Bebauungsplans ist nun die Voraussetzung dafür, diese Attraktivität umzusetzen und gleichzeitig die Beteiligung der Öffentlichkeit sicherzustellen. Das Projekt ‚Sebalder Höfe’ wird den Trend, wieder direkt in die Stadt zu ziehen, unterstützen. Wir brauchen mehr solcher Projekte ‚zurück in die Stadt’ im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Auch vor dem Hintergrund des gerade anlaufenden Nahverkehrsentwicklungsplans sind das genau die richtigen Ansätze."


    Dem Bebauungsplan liegt ein Rahmenkonzept des Büros MORPHO-LOGIC Architektur und Stadtplanung aus München zugrunde, das im Auftrag des Grundstückeigentümers alpha Gruppe nach städtischen Vorgaben erarbeitet wurde. Entsprechend der vorhandenen Blockrandbebauung sind verschiedene Wohnformen vorgesehen, darunter studentisches Wohnen und Wohnungen für Senioren. Wesentliches Ziel der städtebaulichen Planung ist die Integration der geplanten Bebauung innerhalb der Altstadt: Das System der in der Umgebung vorhandenen Baustruktur wird aufgenommen und ergänzt, die Blockränder werden geschlossen. Die Gebäude fügen sich mit vier bis fünf Geschossen in das Ensemble Altstadt ein. Die vorgesehene Anordnung der Gebäude definiert klar öffentliche und private Freiräume und entwickelt eine spezifische Form von Wohnhöfen. Für das Gebiet wird eine zeitgemäße architektonische Formensprache angestrebt.


    Die Zufahrt zum Gebiet erfolgt von Süden in Verlängerung des Spitzenberges über die Innere Cramer-Klett-Straße und die Münzgasse, im Osten über die Laufertormauer. Die Erschließung im Gebiet selbst wird als verkehrsberuhigter Bereich niveaugleich ausgebildet, der ruhende Verkehr wird jeweils in Tiefgaragen unter den begrünten Höfen abgewickelt. Eine fußläufige Verbindung von Süden wird über den Kupferschmiedshof zum Äußeren Laufer Platz und über eine Treppenanlage auf das begrünte Dach der Einzelhandelsnutzung zum Laufer Tor hergestellt.


    Das früher gewerblich als Druckerei genutzte Areal wies bis zum großflächigen Abbruch der Anlagen eine hohe bauliche Verdichtung auf. Dazu gehört auch eine mehrgeschossige Unterbauung großer Bereiche. Schwerlastverkehr und betriebsbedingter Lärm führten zu Konflikten mit der benachbarten Wohnbebauung. Durch die geplante Umnutzung des Geländes in Wohnbebauung und Einzelhandel mit Dienstleistung sind strukturelle Verbesserungen des Gebietes zu erwarten, die zu einer Entlastung der Anwohner führen. Erhebliche negative Auswirkungen sind nach bisherigem Kenntnisstand nicht zu erwarten.


    Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, sich ab Mitte Februar im Stadtplanungsamt, Lorenzer Straße 30, 1. Obergeschoss (Treppenhaus) während der allgemeinen Öffnungszeiten im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung zu äußern und den Rahmenplan zum Bebauungsplan einzusehen.