Dresden: Leipziger Vorstadt

  • Bischofsplatz

    Das Unternehmen MMZ aus Frankfurt/Main, das derzeit das Frieseneck am Neumarkt baut, hat am Bischofsplatz ein Grundstück gekauft. Die Meldung ist schon ein paar Monate alt. Geplant ist ein Neubau für "betreutes Wohnen", Baustart soll 2016 sein. Mehr Infos gibt es auf der Webseite nicht.


    Es dürfte sich wohl um die Baulücke an der Westseite des Platzes handeln: Ansicht. Das Grün auf der Street-View-Aufnahme ist inzwischen verschwunden. Seit mehreren Jahren hat hier ein Plakat an der Brandwand schon einen Neubau angekündigt (Neustadtgeflüster).


    Theoretisch gibt es östlich der Bahngleise noch eine weitere Baulücke. Die wird derzeit aber vom Gärtnereiprojekt Hechtgrün genutzt. Auf deren Blog ist nicht ersichtlich, dass sie von dem Grundstück fortmüssten.

  • ^ den Sparkassenentwurf fand ich gar nicht so übel, jetzt muß man von Qualitätsverlust ausgehen. Ein Seniorenheim passt zwar an die laute Ecke, aber nicht ins Umfeld des Bischofsplatzes, der immer stärker von zotigen Gestalten bevölkert wird.



    Sanierung Gutschmidstrasse 11 - der letzte San.kandidat der Bogenstrasse - fertig



    Hofgebäude Fritz-Reuter-Strasse - Umbau/Ausbau/Sanierung - update
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  • Hechtstrasse 71 - Neubau Hinterhaus - update
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    Hechtstrasse 155 + 155a - update
    zuletzt in Post 104 - Bild 6



    Der große Bürobau Hechtstrasse 169 / Ecke Bärnsdorfer bekam zuletzt einen neuen gedeckten Gelb-Farbton. Der 90er-Jahre-Bau war zuvor von schmutzig gewordenem Weiß.

  • Kleine Hafencity - Max Wiessner


    http://www.sz-online.de/nachri…ne-hafencity-3369182.html


    Der Bau der kleinen Hafencity soll im Sommer losgehen.
    In die ersten 3 Häuser an der Hafen-/Uferstraße werden 10Mio investiert.
    Die Baugenehmigung gibts, nachdem er der Stadt Alternativen für den Eckturm angeboten hat. Die Stadt will kein Ecktürmchen.


    Nach diesen 3 Gebäuden sollen weitere 3 an der Uferstraße entstehen um das Quartier abzuschließen.
    Wiessner besitzt nur 5 Grundstücke. Das 6. in der Mitte des 2. Bauabschnittes gehört der Stadt. Es wird verhandelt, dass die Stadt dieses Grundstück zum Verkauf ausschreibt.

  • Denn dem Stadtplanungsamt gefällt der Turm nicht, der im Eckgebäude entstehen soll. Deswegen müssen Architekten jetzt noch einmal Alternativvorschläge vorlegen. Erst dann gibt es die Genehmigung für die „kleine Hafencity“, wie der Investor es nennt


    ...und was haben diese Leute gegen das Türmchen? Unverständlich, diese Knalltüten, echt... Bestimmt wieder Störfeuer wegen des Narrenhäusels. :Nieder::Nieder::Nieder:

    Einmal editiert, zuletzt von Dunkel_Ich ()

  • Werkstattverfahren Friedensstraße

    Schon im Herbst 2015 hat es für ein großes Areal an der Friedensstraße ein Werkstattverfahren im Auftrag der Säurich-Sassenscheidt GbR gegeben. Es handelt sich offensichtlich um das Flurstuck 887/2, das nicht bis an die Fritz-Reuter-Straße heranreicht.



    Screenshot: Themenstadtplan Dresden


    Das Büro Hänel Furkert hat nach eigener Aussage den Zuschlag bekommen.



    (c) Hänel Funkert Architekten


    Weitere Infos: klick. Leider geht hieraus nicht hervor, wie mit dem Stück zur Fritz-Reuter-Straße umgegangen wird - hoffentlich mit einer Brandwand für eine spätere Weiterbebauung. Wobei: Ich seh schon die Artikel in der Mopo und BLÖD-Zeitung, wenn die Kleingärtner ihre Anlage aufgeben müssen...


    Ebenfalls an dem Verfahren teilgenommen (und glücklicherweise nicht gewonnen) hat das Büro Leinert Lorenz.



    (c) Leinert Lorenz Architekten


    Projektinfos


    In ein gewachsenes Gründerzeitquartier so einen Klotz hinsetzen zu wollen, zeugt wirklich von einer fast unverschämten Ignoranz. Das haben wohl auch einige Facebooker gedacht und den Eintrag vom 15. September kommentiert. Die negativen Äußerungen scheinen gelöscht zu sein, nicht aber die Antwort des Architekten Lorenz:


    "Aber bitte nicht vergessen das die Gründerzeit seit 140 Jahre Vergangenheit ist, wir als Leinert Lorenz Architekten glauben immer noch an eine Weiterentwicklung und die Änderung von städtebaulichen und architektonischen Bedürfnissen und die Notwendigkeit hierauf Antworten finden zu müssen, leider gibt es hierzu in dieser in der Vergangenheit verhafteten Stadt keinen zeitgemäßen Diskurs."


    Ohne Kommentar.

    Einmal editiert, zuletzt von Tobschi ()

  • ^ Verstehe einer die Dresdner Seele. Diese "fast unverschämte Ignoranz" schlägt den Hänel-Furkert-Entwurf aus meiner Sicht um Längen, architektonisch wie städtebaulich. Mit der Höhendominante und dem neu geschaffenen Platz davor sieht der Entwurf nicht nur solide, sondern richtig schick und vor allem urban aus. Man ahnt also schon, warum hier das Büro Hänel Furkert mit ihrem auf zwei bis drei Stockwerke reduzierte Hinterhofbebauung zum Zuge kommen soll: Damit diese wildromantische Gartenzwergidylle bis in alle Ewigkeit unangetastet bleibt.


    Da kann man die Aussage von Lorenz nur dick unterstreichen.

  • Das seh ich anders. Klick dich mal durch die Bilder. Lorenz trickst in seinen Visualisierungen etwas in dem er die Schrebergärten zur Reuterstraße einfach mal flux in einen Vorplatz umwandelt. Auch seine weiteren Vorstellungen würden die Ecke offen lassen und stattdessen nur einen Riegel bis auf die Höhe des Turmbaus davorschieben. Was ich erst recht unsinnig finde, da es die offenbar intendierte Fernwirkung des Turmbaus bspw. aus der nördlichen Friedensstraße kommend völlig negiert.
    Auch die Höhenentwicklung des Lorenzentwurfes gefällt mir überhaupt nicht. Die Gebäude in der Friedensstraße enden kurz über der Traufe des Altbaubestandes. Das sieht absolut nicht schön aus, soll aber wohl den Turmbau umso stärker hervorheben. Hähnel schließt hier trotz niedrigeren Geschosshögen bündig ab. Auch die Farbwahl Hähnels passt wesentlich besser in den backsteinlastigen Altbaubestand als das Steingrau von Lorenz. Zudem dürfte der Abschluss nach Norden deutlich mehr Druck zur Schließung des Blockrandes zur Reuterstraße hin ausübern als Lorenz' Entwurf der locker ohne Bebauung nach Norden auskommt.

  • ^ Ich weiß nicht, welcher Druck zur Schließung des Blockrandes zur Fritz-Reuter-Straße führen soll, wenn sich die städtebauliche Situation jenseits der Friedensstraße so darstellt. Allein aufgrund dessen wäre die Wirkung entlang der Reuterstraße auf den leicht nach hinten versetzten Turm m.E. nicht verkehrt. Warum, wie du schreibst, eine Fernwirkung in der Friedensstraße beabsichtigt sein soll, verstehe ich nicht. Und zumindest optisch gesehen gibt es wohl eine Abstufung hin zur Traufe der Altbauten in der Friedensstraße, wie auch immer diese aussehen soll.


    Natürlich ist der Lorenz-Entwurf illusorisch, weil er einen Platz an die Stelle hinzaubert, die wahrscheinlich gar nicht zur Disposition steht. Aber darum ging es bei vorangegangenen Kritik ja gar nicht.

  • Cowboy


    Wir wollen in Dresden Stadt bauen und nicht irgendwelche Büro-Kartons zum Wohnen in die Prärie setze.
    Ist doch für jeden ersichtlich warum der Hänel Entwurf gewonnen hat:


    - er wurde vorrausschauend entwickelt, man kann das Quartier irgendwann noch vervollständigen
    - die Gebäude sind zur Straße ordentlich strukturiert in EG, Vollgeschosse und Dachgeschoss
    - sie deuten die geplante Kleinteiligkeit schon an, wie sie im Umfeld auch zu finden ist
    - die Flächenausnutzung ist viel besser

  • @ Cowboy: Die Kritik bezog sich auf so ziemlich alles. Den vorgegaukelten Platz auf fremden Grundstück (auch wenn ich das nicht schrieb). Den weitestgehend fehlenden Bezug in Kubatur, Fassaden- und Dachgestaltung zur restlichen Bebauung der Friedensstraße. Zur merkwürdigen Höhenstaffelung, hinter der nur schwerlich ein Sinn zu erkennen ist. Zu einem Turm, der bei dem von Lorenz angedachten Entwicklungspotenzial der Gesamtfläche an dieser Stelle einfach nur verloren wirkt und wegen seiner versetzten Position kaum eine Wirkung entfaltet. Aus Richtung Hansastraße würde man gar denken, dass da ein einzelner Klotz mitten im Hinterhof steht. Und das sieht "richtig schick" aus? Ich weiß ja nicht.


    Die Vor-Ort-Situation mit dem Umspannwerk an der Fritz-Reuter ist gewiss nicht ideal, wodurch sicher auch nicht unbedingt Druck zur Blockrandschließung besteht. Es erscheint mir aber trotzdem besser als die angedachte Riegel- und L-förmige Bebauung von Lorenz.

  • ^ Ich weiß nicht, welcher Druck zur Schließung des Blockrandes zur Fritz-Reuter-Straße führen soll, wenn sich die städtebauliche Situation jenseits der Friedensstraße so darstellt.


    Weil die Brandwand des Neubaus dann deutlich näher an der Reuterstraße steht und hoffentlicher stärker an die Notwendigkeit einer Blockschließung erinnert. Der Lorenzentwurf schafft schon vor der Reuterstraße eine "Schaufassade" zu dem von ihm geplanten kleinen Vorplatz. Den zusätzlich durch einen Riegel an der Reuterstraße zu fassen wäre dann zwar immer noch wünschenswert, aber nicht halb so dringlich wie eine naksche Brandwand einer Anschlussbebauung zuzuführen.


    Allein aufgrund dessen wäre die Wirkung entlang der Reuterstraße auf den leicht nach hinten versetzten Turm m.E. nicht verkehrt. Warum, wie du schreibst, eine Fernwirkung in der Friedensstraße beabsichtigt sein soll, verstehe ich nicht.


    Hab ja nicht geschrieben, dass die beabsichtigt ist. Hauptblickachse ist wohl die Reuterstraße. Aber würde mann den Turm gleich an die Spitze setzen, könnte man ihn eben auch von der Friedensstraße sehen und er wäre durch den zusätzlich geplanten Riegel nicht verdeckt. Erscheint mit persönlich unlogisch, wenn man schon so eine Dominante setzen will.


    Und zumindest optisch gesehen gibt es wohl eine Abstufung hin zur Traufe der Altbauten in der Friedensstraße, wie auch immer diese aussehen soll.


    Ich finde das insgesamt schlecht gelöst.

  • ^ Ja, das sieht nicht schön aus, könnte man aber leicht abändern.


    Zitat von Saxonia

    Weil die Brandwand des Neubaus dann deutlich näher an der Reuterstraße steht und hoffentlicher stärker an die Notwendigkeit einer Blockschließung erinnert.


    Das ist schon klar, perspektivisch könnte der Blockrand zur Reuterstraße geschlossen werden. Realistisch gesehen aber bleibt dort auf viele Jahre hinaus eine vollgeschmierte Brandwand. Der Lorenz-Entwurf befasst sich hingegen mit dem Umfeld und ich finde den zurückgesetzten Blockrand und den Platz bis vor zur Reuterstraße aus städtebaulicher Sicht ansprechend. Er verbindet damit aus meiner Sicht den Übergang von der strengen Blockrandbebauung auf Straßenkante in der Reuterstraße östlich der Friedensstraße zum perforierten Stadtraum westlich der Friedensstraße. Einen schmalen Riegel direkt an der Reuterstraße braucht es dabei nicht und würde den Entwurf nur konterkarieren.


    Hab ja nicht geschrieben, dass die beabsichtigt ist.


    "Intendierte Fernwirkung"=beabsichtigte Fernwirkung


    Der Entwurf, der den Zuschlag erhalten soll, lässt die städtebauliche Situation in der Reuterstraße hingegen offen (ja, weil es nicht anders geht) und klatscht dafür im Hof noch ein paar Wohnbauten hin, die m.E. da nichts zu suchen haben. Mein Eindruck ist, dass in Dresden an den Stellen, wo Verdichtung dringend vonnöten wäre, nicht gebaut wird, und dort, wo schon alles bebaut ist, noch bis zum Erbrechen nachverdichtet wird. So ein bisschen ist das jetzt auch in der Friedensstraße mit der geplanten Hofbebauung, auch wenn mir klar ist, dass der Lorenz-Entwurf so nicht umsetzbar ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Cowboy () aus folgendem Grund: Lorenz mit Hänel-Furkert verwechselt.

  • "Der Lorenz-Entwurf befasst sich hingegen mit dem Umfeld..."


    Nein das tut er leider nicht. Die Punkte wurden schon genannt. Kein ordentlicher Dachabschluss. Der Platz würde ebenfalls die Blockrandsruktur ignorieren wie es auch schon der Discounter im Quartier macht. Nun könnte man sagen das Quartier kann man durch den Discounter eh nicht mehr in Blockrandbebauung schließen jedoch sieht man durch das Projekt selbst, dass hier noch Nachfrage und Bauwille besteht! Warum sollte man jetzt also durch den Lorenz entwurf eine eventuelle Blockrandschließung verhindern? Zumal ebenfalls die äußere optische Gestaltung sich nicht an die umgebende Bebauung anpasst.
    Den Platz würde ich in diesem Fall auch nicht als ansprechend beschreiben da sich hier der "Stadtraum" nur sinnlos öffnet und neue Unruhe reinbringt.
    Die meisten Bauten südlich der Fritz Reuter Str. sind mehr zum Blockrand hin ausgerichtet, warum davon also abgehen, damit sich dieses Projekt besser von den anderen absetzt! Ziel sollte es wohl eher sein dieses perforierte Gebiet weiter zu schließen und es nicht noch mehr zu zerstückeln!



    "Der Entwurf, der den Zuschlag erhalten soll, lässt die städtebauliche Situation in der Reuterstraße hingegen offen (ja, weil es nicht anders geht) und klatscht dafür im Hof noch ein paar Wohnbauten hin"


    Besser die Situation offen lassen und für Nachfolgende Investoren freihalten. Dadurch das sich die Bebauung besser an die bestehende Bebauung anpasst kann in Zukunft auch passender weitergebaut werden.
    Hast du dir das Quartier mal angeschaut, das hat nen großen Innenhof! Und Hinterhofgebäude sind heute üblich, auch in Leipzig!



    "Mein Eindruck ist, dass in Dresden an den Stellen, wo Verdichtung dringend vonnöten wäre, nicht gebaut wird, und dort, wo schon alles bebaut ist, noch bis zum Erbrechen nachverdichtet wird."


    Wo wäre denn das nicht so?! In Berlin, Chemnitz oder auch Leipzig werden auch größtenteils Lücken bebaut welche in einem Gebiet mit schon vorhandener Bebauung sind. Dies ist kein Dresden typisches Phänomen sonder allgemeine Gangart im Baugeschäft.
    Die letzten jahre werden sogar vermehrt mehr Brachfläche im Stadtgebiet geschlossen als noch in den 90er wo viel am Stadtrand gebaut wurde.
    Die Gebiete die eventuell "bis zum erbrechen" nachverdichtet werden könnten vlt. die Äußere Neustadt und Striesen sein jedoch sind das nunmal sehr begehrte Wohngebiete und deshalb für Investoren dementsprechend attraktiv, sowas gibt es überall!



    Also ich kenne die Gegend. hab dort oft an der Haltestelle gestanden. Nen Platz brauch ich da nicht aber ne Schließung zum Blockrand hin würde mir gefallen. Gut das es so kommt.

  • Architektonisch gefällt mir der Lorenz-Entwurf leider auch überhaupt nicht. Zum einen missfällt auch mir die mangelhafte Anbindung an die Altbauten in der Friedensstr., zum anderen ist mir der Bau zur F.-R.-Str. zu niedrig und der Turm etwas zu plump. Aus städtebaulicher Sicht ist er hingegen deutlich besser als der Hänel-Entwurf, weil er eben in eine Gesamtplanung eingebettet ist, die Sinn macht und den Block vor allem an den Rändern wieder fasst. Ähnlich wie Cowboy sehe ich die Nachverdichtung im "Innenhof" bei Hänel kritisch. Ein dichter Städtebau ist an dieser Stelle unnötig. Hier sollte es vorrangig darum gehen, die Ränder zu fassen und zwischen der doch recht dichten L. Vorstadt und dem suburbanen Umfeld zu vermitteln. Das macht der Lorenz Entwurf sehr gut. Den Vorplatz finde ich auch ganz gelungen - seinen Sinn offenbart er allerdings erst dann, wenn auch auf der gegenüberliegenden Seite in ferner Zukunft mal eine Straßenfront aufgebaut wird. Gemeinsam mit dem Bischofsplatz würde sich dann eine Platzfolge ergeben.


    Ich glaube wir sind uns doch einig, dass eine Kombination der städtebaulichen Planung Lorenz mit der Architektur Hänels für diese Ecke ganz schick wäre, oder? Vielleicht sollten wir die beiden Büros mal zu einer gemeinsamen Planung auffordern :D


    Recht gebe ich Lorenz bei der Aussage, dass ein Diskurs über moderne Architektur in DD einfach nicht funktioniert. Man ist hier einfach viel zu emotional und leider auch sehr aggressiv, was andere Meinungen angeht. Ich erinnere an die emotional aufgeladene Debatte um das Gewandhaus - ein sehr guter Entwurf, der für den Neumarkt sicher nicht geeignet war aber überall anders in DD super funktionieren könnte.

  • Eure Sichtweise, dass ihr die Innenhofbebauung kritisch betrachtet, kann ich nicht nachvollziehen.
    Es ist doch ganz normal, dass Quartiere in diesem Ausmaß auch Innen bebaut werden. Auch für Dresden ist das ganz normal und wurde früher auch schon getan. Damals sogar zum Teil mit Kleingewerbe.
    In den 90ern gab es mal so eine Phase das ganze Quartiere aus einem Guss(keine Kleinteiligkeit) entstanden sind und deren Innenhöfe als grüne Park-/Gartenflächen mit Spielplatz und Sitzgelegenheiten für die Bewohner gestaltet wurden. Dies ist aber in meinen Augen eine extrem schlechte Flächenausnutzung.
    Grünflächen sind auch mit Innenhofbebauung ausreichend. Wir leben nunmal in einer Stadt und nicht in einer Einfamilienhaussiedlung auf dem Dorf.


    Außerdem kann sich ein Investor heutzutage es nicht leisten die Fläche unbebaut zu lassen wenn er einigermaßen hochwertig und günstig bauen will.

  • "Wir leben nunmal in einer Stadt und nicht in einer Einfamilienhaussiedlung auf dem Dorf."


    Genau das ist es doch: Die kleinen 2- und 3-geschossigen Hütten im Innenhof sind nicht wirklich Ausdruck von Stadt. Hier sehe ich eine sehr suburbane Flächeninanspruchnahme: http://www.haenelfurkert.de/?Projekte/Wohnen/Friedensstraße-Dresden


    Von daher lieber eine Platz- und Grünraum-Abfolge wie es Lorenz vorschlägt - allerdings mit deutlich höherer Randbebauung (5-6 Geschosse).

  • Recht gebe ich Lorenz bei der Aussage, dass ein Diskurs über moderne Architektur in DD einfach nicht funktioniert.


    Funktioniert denn umgekehrt in DD der Diskurs über Rekonstruktionen? Wird nicht bei jedem Rekovorhaben wahlweise sofort Disneyland, Betonbarock, Knusperhäuschen usw. geschrien? Mag sein, dass die Gräben hier ungleich tiefer sind. Aber das ist nun mal der Historie aus dem immensen kriegsbedingten Verlust, der massiven Überformung zu DDR-Zeiten und deren nun einsetzenden Korrekturen - samt dem Streit über das Wie - geschuldet. Die einen trauern dem alten Elbflorenz nach, die anderen den Abrissen der Ostmoderne. Wenn etwas dazu geführt hat, dass der Diskurs über Architektur generell in Dresden nicht funktioniert, dann ist es die fehlende Sensibilität für die Befindlichkeiten der Bürger, die sich immer wieder aufs Neue ausdrückt: zum Beispiel in Hinterzimmerwettbewerben unter Ausschluss der Öffentlichkeit an zentralen Plätzen wie dem Neumarkt oder Postplatz. Oder in Entwürfen, die spalten und provozieren, statt einen Kompromiss zu finden (Gewandhaus). Lorenz' Entwurf ist ein neuerliches Beispiel dafür: In einer kleinteilig geprägten Straße mit durchweg gleicher Trauf- und Firsthöhe durchbricht er sowohl jene Kleinteiligkeit, als auch jene Trauf- und Firsthöhe. Und man fragt sich: Wieso nur? Was soll diese merkwürdige Höhenstaffelung und die Missachtung der Trauf- und Firsthöhe denn sonst bewirken, als bewusst das Umfeld zu negieren und einen Bruch zu produzieren? Es ist nichts weiter als eine Provokation um der Provokation willen. Und das würde man auch in Leipzig, Berlin oder sonstwo kritisieren - wenn auch womöglich mit etwas weniger Emotionalität ;)