Dresden: Pirnaische Vorstadt/Lingnerstadt

  • Rund um den Straßburger Platz

    Das erste Haus der "Lennéterrassen" wächst in die Höhe (zuletzt

    :(



    Zuletzt bekam der Platz wieder eine bauliche Fassung, auch wenn sich über die architektonische Qualität speziell des Einkaufszentrums streiten lässt, höflich gesagt:



  • Bei dem EKZ fehlt einfach der zweite hervorragende Quader, welcher zuerst auch geplant war.
    Nun is dort nur ein Flachbau an der einen Ecke.

  • Lenne-Terrassen


    Das Kellergeschoss ist komplett fertig und der erste von drei Würfeln steht.


    Ansicht von der VW-Manufaktur aus


    Detail


    Blick vom Straßburger Platz


    Nahaufnahme


    Abendlicht und Spiegelung in der Neuen FHS

  • nochmal zur kürzlichen Diskussion ums Wohnhochhaus am Pirnaischen Platz:


    Laut Lokalpresse gab es mE zuletzt einen langersehnten Eigentümerwechsel.
    Ich sehe die Sache hier noch relativ offen - einerseits liegt eine Sanierung zwar eher im Bereich des Möglichen (dann aber bitte bestmöglich stadtbildverträglich),
    andererseits kann es auch zu einem Abriss kommen. Das hängt ganz von möglichen Verhandlungen und Rahmenbedingungen ab.
    Ein Abriss kommt umso mehr in Betracht, sofern die Sanierungskosten an v.a. Brandschutzauflagen explodierten bzw eine Sanierung wie auch immer ausschließen. Ein Neubau als Quarree könnte mehr Nutzfläche bringen, sofern man ein Stückchen öffentl. Raum veräußern würde. So böten sich vielfältige Optionen - zB Büronutzung gen Lärmquelle (der Büromarkt kommt langsam wieder, Wohnen am Pirn. Pl. ist heute eigentlich dysfunktional) und Wohnen gen geeignetere Hofseite. Fürs Wohnen könnten nunmehr gar Fördermittel fließen, was für den Eigentümer aufgrund gedeckelter Miete aber letztlich ein Nullsummenspiel wäre.
    Rein städtebaulich erscheint ein Abriss als zu bevorzugen. Vielleicht mag jetziger Eigentümer auch zur Weiterveräußerung überzeugt werden, sodaß die Vonovia ggf zuschlüge oder gar die Neu-Woba der Stadt. Ok, da müßte schon zu viel gutlaufen.


    Unbekannt sind zB auch die Verträge mit Flachbaunutzer Lidl. Solche Flachbaudiscounter gelten rechtlich meines Wissens als "temporäre Nutzung" (..korrigiert mich..) - auch wenn solches zeittypisch ausuferte und meist lange bestehen bleibt. In Zentrumslagen hingegen ist es sicher auch für Lidl nachvollziehbar, wenn anderweitige Begehrlichkeiten aufkommen. Dann hängts an Verträgen bzw an einem guten Ausgleich.
    Sofern ein zurückgesetzter Ersatzneubau anstelle des Lidl machbar wäre - zB in Form eines zweigeschossigen Glasbaus für Büros, ergäbe sich ein Freihaltekorridor für eine potentielle künftige Fahrbahnbündelung der St.Petersburger Strasse an und neben der heutigen Stadtauswärts-Fahrbahn. Hierfür gibt es mE aber keine grundsätzliche städtische Strategie, welche Varianten man an der Verkehrsschneise andenken könnte, da es auf viele Dinge Einfluß hätte - v.a. auf diese aufgezogenen Verkehrskreuzungen. Diese Fragestellung wird vermutlich schon seit Jahren aufgrund Komplexität und Abenteuerlichkeit stets angstbeladen untern Teppich gekehrt.
    Insofern wird man wohl die einfachsten Wege gehen und es beim Stückwerk belassen.
    Und das spielt dann wieder einer Sanierung zu, weil mit der Hochhausfläche allein nix besser auszupressen ist.
    Gegen einen Abriss stehen natürlich zahlreiche andere Unwägbarkeiten und eine etwaige Unrentierlichkeit. Vielleicht wirkt hier auch noch der Ratsbeschluß, daß mit Stadtumbau-Ost-Mitteln und auch sonstig keine Wohnungen in Dresden mehr abgerissen werden sollen (?). Schon allein die Tatsache der enormen Baufreimachung für die Lingnerstadt und nun vielleicht auch noch am blauen Amts-Bürowinkel dürfte Stimmen hervorrufen, welche es aufsummierend mit der Angst bekämen, ob denn nun bald die ganze Vorstadt abgerissen werden soll. Andererseits könnte diese Ecke auch der abzusehende Strudel hoher Dynamik mitreissen, wo nach fast 30 Jahren Quasi-Stillstand seit der Wende nun eben alles auf einmal kommt. Dann hängsts an Verhandlungen und am Willen.


    Ich denke, alle Optionen liegen auf dem Tisch. Arwed brachte mit einem Wettbewerb die Sache schneller auf den Punkt. Ich halte diesen auch für nötig - aber die ganze Petersburger zwischen Bürgerwiese und Carolabrücke einbeziehend (verkehrliche Setzung).


    Noch ne Frage: Was wird dann eigentlich aus dem schönen DDR-Brunnen? :D

  • Letzendlich hat so keiner gewonnen. Diese Variante die jetzt auf dem Plan steht, ist nämlich auch nicht im Sinn der Ostmodern-Leute. Es bleibt nämlich rein garnichts von den markanten Merkmalen auf die sie immer gepocht haben erhalten.


    Die V-Stelzen werden nichtmehr erlebbar sein und das Flügeldach ist auch hin, außerdem wird das Gebäude zur Grunaer Straße hin erweitert um einen Aufzug anzubringen.


    Das einzige was uns jetzt noch davor retten kann ist der Denkmalschutz, indem er fordert besagte Dinge zu erhalten.
    Dann wird die Sanierung nämlich unwirtschaftlich und das Hochhaus wird nach weiterem Verfall irgendwann mal abgerissen.



    Und ganz ehrlich, ob nun das Ding abgerissen wird und die Bewohner sich neuen günstigen Wohnraum suchen müssen oder ob hier Luxus-Wohnungen entstehen, macht keinen Unterschied. Die jetzigen Bewohner müssen so oder so weg, bzw. können es sich nicht leisten zu bleiben.

  • Rein optisch gefällts mir so natürlich deutlich besser. Also wenns stehen bleibt, dann bitte so umbauen und nicht "denkmalgerecht".

  • Auf den Denkmalschutz braucht man gar nicht zu setzen (ist das denn überhaupt ein Baudenkma?l). Die Sache ist aber noch viel einfacher: Das Grundstück des Hochhauses endet mit der Giebelfassade. Jegliche Erweiterung über diese Linie hinaus läge auf städtischem Grund. Das Stadtplanungsamt müsste diese Pläne schon sehr begrüßenswert finden, um hier einem Grundstücksverkauf zuzustimmen. Aber selbst wenn, der Platz zwischen Straße und Gebäude ist heute schon recht knapp, nicht umsonst waren 3 Gebäudeachsen als offener Durchgang gestaltet. Das würde m.E. viel zu eng dort.
    Aber mal zum Entwurf an sich: Klar sieht das erstmal ganz schick aus. Im direkten Vergleich ist das aber definitiv auch keine Kunst. Die Fassade im Bereich der Loggien wirkt mit den gläsernen Brüstungen durchaus hochwertig. Doch die beidseitige Verlängerung und die Aufstockung des Hauses wirken nicht gut gelungen. Weh würde mir die Verglasung der V-Stützen tun. Absolut daneben finde ich den völlig unproportionalen Kasten auf dem Flachbau. Dieser schob sich einst optisch unter das Hochbau und trug eine leichte Pergola. Diese Kiste verschneidet sich nun unschön mit ihm. Nein, so wird das definitiv nichts.

  • Hässlich, kastig, grau, architektonisch nach frankensteinscher Manier - passt doch wunderbar in das "gestalterische" Konzept unseres Stadtplanungsamtes: keine Gestaltung, keine Details, aufgebläht und von Originalität erst recht keine Spur. Dazu ein Investor, der gepampert gehört, weil ja Dresden für jeden Intressenten so dankbar sein muss, dass die Bauanfrage allein schon ein Willkommenshofknicks nach sich zieht. Da muss man doch nicht über Details oder Originalität streiten. Schon garnicht über die Wirkung im Stadtbild oder der Silhouette. Der Turm des neuen Technischen Rathauses wird doch auch so hoch, dass er über die Dächer von Schloss, Oper und Innenstadt drüber schaut. Die werden schon ihre Genehmigung bekommen, weil ist ja Wohnraum und der ist doch so selten in Dresden. Besonders im Luxussegment. Und unser Augenmerk liegt doch klar auf dem dritten, vierten Fluchtweg - der MUSS sein - da kann man die ja nur am Gebäude dran bauen. Oh happy day - der Kapitalismus siegt. Geldbündel sind ja auch quaderförmig.

  • Stadtträumer, Du solltest es mal mit Anti- Aggressionstraining versuchen. Ich stimme ja weitgehend mit Dir überein, was das Hochhaus betrifft. Doch muss das gleich in einen sinnlosen Monolog ausarten, der keinerlei Aussage enthält, außer dass Du das komplette Planungswesen dieser Stadt völlig daneben findest? Wie wäre es z.B. mal mit einem Vorschlag, was Du mit diesem Haus / Grundstück anfangen würdest?

  • ^ Hatte ich mir gleich gedacht - und wollte es gestern schon schreiben - dass es sich nur um einen Einreichungssachstand handelt, wie es in der SäZ auch angedeutet war (Einreichung "im August", derzeit Abstimmungen etc.). Es ist verständlich, daß die Lokalpresse an keine Verwaltungsinfos in laufenden Verfahren kommt - zumal wenn es noch ganz am Anfang steht, genauso sinnfrei ist es aber, allerlei nicht-maßgeblichem Stimmengewirr samt folgendem Gehacke dem Leser zu präsentieren.
    Was den Bauherrn trieb, kurz zuvor einen alten Hut aufzutischen, bleibt sein Geheimnis.
    Was im Verfahren noch ausstand, tritt nun als ein weiterer Schritt zutage: es gab Stellungnahmen des SPA, des Denkmalschutzes (fürs Stadtbild) sowie höchstwahrscheinlich eine Beratung (mit) der Gestaltungskommission. Was Wunder, aber das war geradezu vorherzusagen: die Farbe wird wohl etwas geändert - yo mei, die stulle Schmalseite soll stärker aufgelockert werden (Glasscheiben), und die Wuchtigkeit des Riegels muß durch Eckenreduktion am Dach gedämpft werden. Nungut, damit ist bereits das getan, was ich im mindesten auch gewünscht hätte.


    Was die Abrißforderung angeht, ist dies nunmal nicht erzwingbar und an genau dieser Ecke des Verkehrsplatzes mE auch zu allerletzt nötig. Es existieren schließlich noch die drei anderen Platzecken, die es zu formen gilt und wo große Möglichkeiten bestehen. Käme das so, spielte das Hochhaus städtebaulich nur noch ne zweite Geige.


    Hier nochmal die Visualisierungen - Quelle © Archecon:
    alt, vor paar Tagen:


    aktuelle Nachbesserung nach ersten Abstimmungen - Quelle © Archecon


    Man sieht, daß es entgegen meiner Erwartung an der Gebäudehöhe kaum Abstriche gab.
    Über der letzten Balkonzeile liegen nochmals drei Geschosshöhen, nur die Ecken sind weg.
    Damit erhöht sich der Bau auch im Fernblick (Stadtsilhouette). Kann sein, daß das Denkmalamt dagegen sprach,
    SPA und die Gestaltungskommi jedoch dafür plädierten, letztlich die Sichtdinge weggewogen wurden.
    Wie auch immer, mein gestriger Zeichenversuch stimmt in der Höhe und etwaigen Wirkung auch mit heutiger Verlautbarung überein.
    Der Fotostandort auf der Plattform des ICC ist freilich etwas provokant.

    ^ am Schornstein rechts ist übrigens die Rückbauplattform nun zu erkennen.



    Hier auch nochmal das andere tolle Hochhaus, was nun wirklich nur zum Wegreissen in Frage kommt!

  • Na hoffentlich wird der Block am Terrassenufer in nicht allzu ferner Zukunft abgerissen! Man muss hoffen, dass sich für diesen Klumpen nicht auch noch ein Investor findet, der das Ding gerne sanieren würde. Dem SPA scheint das ja bis auf Detailfragen alles ziemlich egal zu sein.

  • ^ Da bist du aber falsch informiert. Das SPA stritt sich mittels Rechtsamt sogar vor Gericht, um das Ziel des Abrisses zu erreichen. Irgend so eine Richterin in Bautzen sprach aber ein anderes, kaum nachzuvollziehendes Urteil. Lies mal hier auf Strangseite 4 nach, da steht einiges. Der Eigentümer wollte seither sanieren - man sieht, wie ernst er es meint.


    zum Hochhaus Pirnaischer Platz:
    die DNN schiebt einen Artikel nach - mit weiterer Visu.


    Man wünscht sich tatsächlich eine Skybar oder dergleichen auf der Dachterrasse. :daumen:
    Das Bild habe ich mal etwas größer skaliert - daher die leichte Verpixelung.

    Quelle © Archecon

  • Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren und nehme die Aussage zurück. Die Geschichte um den Abriss ist aber nicht weniger ärgerlich, finde ich.

  • Elly Kny schrieb: Es existieren schließlich noch die drei anderen Platzecken, die es zu formen gilt und wo große Möglichkeiten bestehen. Käme das so, spielte das Hochhaus städtebaulich nur noch ne zweite Geige.


    Sorry, das kann ich nicht nachvollziehen. Ich denke, das Hochhaus gibt nun den Takt vor bei einer wie auch immer gearteten zukünftigen Platzneugestaltung. Wie kann es bei der Höhe und dieser Dominanz zweite Geige spielen? Welche Möglichkeiten siehst du an den anderen Ecken? Nein, ich halte die Sanierung und auch die Erhöhung nach wie vor für einen Fehler. Die Skybar ist der sprichwörtliche Speck, wie man Mäuse fängt. Scheint ja auch zu klappen.:D Es klingt ja auch so unheimlich weltstädtisch... nu endlich oooch in dor Provinz

  • ^ Lieber Dunkel, nicht so bissig, wir liegen gar nicht weit auseinander, ich wußte daß man manches mißverstehen kann. Konträr liegen lediglich unsere Beurteilungsebenen: deine wiederspiegelt eine löbliche Wunschebene (ich war ja auch mal so), meine resultiert aus der Rechtslage - ja, auch wenn niemand das hören mag.
    Einerseits wird klar eine Sanierung beabsichtigt und eben kein Rückbau, so der Investor. Damit steht ein Rückbau gar nicht im Bereich des Möglichen.
    Laut Rechtslage kann bereits eine Höhenreduktion nur beworben, aber nicht erzwungen werden. Der Bestand ist für den Eigentümer geschützt.
    Ich würde mir auch wenigstens 4-5 Etagen weniger wünschen - allein es ist nicht erpressbar.
    Was die Skybar angeht: eine solche IST attraktiv - obs der Bauherr nur vorgaukelt oder nicht. Mir käme provinzielles Weltstadtgehabe bzw
    Lockvogelgejauchze nicht in den Sinn, den Schuh ziehe ich mir nicht an.


    Was den Gesamtstädtebau des Platzumfeldes angeht, müßte man hierzu groß ausholen. Da sind noch etliche Dinge unklar.
    Kurz: was diese Ecke angeht, besteht durchaus ein "Ensemble" der Nachkriegsschichten (Grunaer Straße rechts, Plattenwinkel links und Hochhaus mittig). Ob hier ein neuer Kasten blockrandig stünde oder ein ordentlich saniertes DDR-Hochhaus, ist für mich an dieser Stelle nicht die maßgebliche Frage fürs Gesamte. Ich meine: auch mit Hochhaus KANN aus dem Platz noch was werden. Hierzu müßten die bestehenden Bauflächen am Ring gelungen bebaut werden. Aber hier gehts dann ins Detail und hängt auch maßgeblich von verkehrlichen Umbaudingen ab. Letztere hängen von weiteren Verkehrsanlagen ab (v.a. Rathenau- und Georgplatz). Etc pp.
    Vom reinen Wunsche her wünsche ich mir auch sonstwas, aber was soll das?, wie ist das angesichts heutiger Bedingungen begründet?, das ist - leider leider - vertane Träumerei. Nochmal: der Bestand ist rechtlich geschützt. Schöner Städtebau und Architektur können hier nur auf den Neubauflächen kommen - soferns mal gelänge. Freilich könnte man die Skybar verhindern, dann bleibt die Bude in ihrer glorreichen Modrigkeit noch 20 Jahre so stehen - dann leer.
    Dunkel, erläuter doch, wie man unsere schönen Wünsche erzwingen soll, was sollte die Stadt und Verwaltung etwa tun? Welchen "Takt" meinst du?, denkst du, daß dann plötzlich überall Hochhäuser erwünscht und genehmigungsfähig sind?

  • ^Ich finde das Verhalten der Verwaltung sehr inkonsequent bis unlogisch und verstehe einfach nicht, warum man hier unnötig einen Präzedenzfall durch die Erhöhung schaffen muss. Im Gegensatz zum WTC (das auch niedriger gebaut werden musste), macht HIER eine Erhöhung um 2 Etagen deutlich mehr aus. Das Teil schiebt sich jetzt schon viel zu sehr ins Bild beim Blick auf die Altstadtsilhouette und nun wird's noch höher. Wie will man denn dann dem Hotelaugust am Terrassenufer dann noch evt. Ähnliches verwehren? Erzwingen kann man JETZT beim Eigentümer nix mehr. Ich werfe der Stadtverwaltung vor, dass sie gar nicht weiß, wo sie mit dem Pirni als Ganzes überhaupt hinwill, dabei sollte man sich mal ernsthaft darüber Gedanken machen bzw. schon längst darüber Gedanken gemacht haben, jetzt da mit dem sehr wahrscheinlichen Abriss des TLG-Riegels die Entwicklung der Lingnerstadt bis an den Platz heranrücken wird. Als das Hochhaus seitens der Segal Group zum Verkauf stand, hätte die Stadt geschickterweise ihr Vorkaufsrecht nutzen sollen. Die Aufstellung bzw. der Wettbewerb zur städtebaulichen Um- und Neugestaltung hätte folgen können. Klar, dafür hätte man Geld in die Hand nehmen müssen. Der Platz übernimmt allerdings eine Scharnierfunktion zwischen Pirnaischer Vorstadt und Altstadt und bedarf dringend einer Überarbeitung, um die Trennwirkung der unsäglichen St-Petersburger deutlich abzumildern. Dies auch im Zuge der Bewerbung um die Kulturhauptstadt 2025 anzugehen - das wär's gewesen. So erfolgt Lokalkosmetik städtebaulicher Sünden aus Zeiten der autogerechten Stadt und das meine ich mit Takt vorgeben, dass man sich sehr wahrscheinlich am Hochhaus, schon allein aufgrund seiner Dominanz, gestalterisch orientieren wird. Ich fürchte, es wird ein ähnlich leidlich mediokres bis schreckliches Etwas werden wie der Straßburger Platz - nur diesmal näher dran am Zentrum und damit weiter ein Unort für alle bleiben, die da irgendwie drüber müssen. Skybar hin - Skybar her.

  • ^ Das Thema ist für viele ein emotionales Gestaltungsthema - darauf möchte ich nicht nochmal hinweisen, aber man siehts aus den Äusserungen, draussen ist es aber eiskaltes Sachthema, und man sollte dies nicht ganz vergessen. Ich versuche meist wertneutral die Dinge einzuordnen, aber ich möchte trotz erstem Satz darum bitten, wenigstens die Verfahrensschritte korrekt wiederzugeben.
    Die Verwaltung hat bisher überhaupt gar keine Position verlautbart, das darf sie in laufenden Verfahren im Prinzip auch nicht. Es liegt nur ein Investorenwunsch vor.
    "Die Verwaltung" besteht hier sicher aus mehreren Positionen - wir kennen keine dieser Positionen, wir kennen nicht das Ergebnis nach interner Abwägung. Noch ist es im Prozess.
    Wir wissen nicht, ob und inwiefern sich "die Verwaltung" (hier ergo: SPA_Stadtplanung) sich mit diesem Stadtraum beschäftigt hat.
    Zumindest ich weiß es nicht, und wäre daher vorsichtig, Dinge festzustellen. Bisher sind das zumeist Mutmaßungen aus dem allg. Gefühl heraus.


    Weitere Dinge sind unklar: mE war nie von einem Abriss des TLG-Riegels die Rede. Es wurde lediglich gesagt, daß das Gebäude eher sehr aufwendig zu sanieren sei.
    Flapsige Bemerkungen, man entkerne am Hochhaus derart, daß "fast nix mehr übrigbleibt", sind unpräzise, beziehen sich gewöhnlich auf die Leitungsnetze und den Innenausbau, sind aber nunmal keinerlei Basis, damit schon einen Quasi-Abriß auszumalen.
    Die Vermutung, die Verwaltung hätte hier zuwenig getan, kann man ja haben. Klar ist das aber nicht. Lange Zeit wurde gar nix gebaut, alljene Planungen waren seit damals nahezu für die Katz. Nun boomts, und die Stadt versucht sich an zahlreichen Rahmenplänen, Wettbewerben, B-Plänen usw. Sie ist nicht untätig, sie versucht Instrumente zur Steuerung zu entwickeln - das sollte man wenigstens zur Kenntnis nehmen. Die Verwaltung ist personell begrenzt, es ist unklar, ob noch weitere große und zu betreuende Verfahren stemmbar sind. Vermutlich ja. Dennoch - und das steht auch überall - muß die Verwaltung (hier v.a. SPA) Prioritäten setzen. Wir kennen die Begründung nicht, warum HIER keine Prio gesetzt wurde. Ich kanns mir denken - angesichts der unklaren Schneisenproblematik und der Annahme, daß sich auf der Ostflanke ohnehin nicht viel tun wird.


    Als richtig würde ich zumindest die Aussage mittragen, daß natürlich hier und da vorbereitende Dinge versäumt wurde. Ein B-Plan-Verfahren wäre aber dann auch erstmal über eine politische Diskussion über die Ziele gegangen (Aufstellung - Gremien - öff. Diskussion - hü&hott - Ähh?!) - ich zweifle etwas, daß (und hier ist es Sache der Stadtpolitik) es Konsens über die Ziele gegeben hätte - aber nungut.
    Nebenaspekte wie Kulturhauptstadt würde ich noch getrost rauslassen, solange hier nicht mal im Geringsten über die Sachstände Klarheit herrscht. Schaut euch nurmal die Flurstücke im Themenstadtplan an - da sieht man, dass derzeit fast gar nix geht. Hier muß mE zunächst ein Bodenumlegungsverfahren stattfinden. Hinzu kämen B-Planaufstellung, Wettbewerb und Verkehrliche Planungen - ach jee, das Ganze ist hier dermaßen komplex, das hatte vielleicht auch deswegen bisher noch keine Priorität.
    Nungut, es fehlen also zahlreiche Infos und Sachstände, um die Sache hier überhaupt beurteilen zu können.
    Nur noch ne letzte Frage - diesmal an Dunkel_Ich: Ich hoffe du kennst die haushälterischen Bedingungen, sowie die Vielfalt an nach Geld schreienden Interessenlagen in der Stadt (thematisch/politisch), hinzu kommen zahlreiche Begehrlichkeiten (Sachsenbad, TV-Turm...), Frage: woher (falls nicht seit aktuell für die Neu-Woba) wäre denn der Ankaufetat gekommen, hätte es eine Mehrheit im Stadtrat für diese "eher kosmetische" Sache gegeben?? Zuletzt hatte man ja erst die Wildruffer Strasse verkooft - anstatt die Neumarktvollendung abzuwarten und final zu ermöglichen.


    Summa summarum läßt sich nur feststellen, daß man hier planerisch hätte vorarbeiten müssen. Tja, sofern menschliche Trägheit ne Rolle spielte: prost Mahlzeit bei deren Korrektur.
    Also, vielleicht ist es doch das Beste, einfach mit Buntstift Entwürfe zu zeichnen und Ziele zu wünschen. Ich möchte dies hier beileibe nicht tottreten - bitte her mit den Visionen und Gedanken.

  • Lingnerstadt - Robotronabrisse


    Mal 3 Bilder des aktuellen Zwischenstands: die Abrissfirma arbeitet seit Monaten nur noch auf Sparflamme.
    Offensichtlich ist derzeit allen klar, daß das B-Plan-Verfahren und die Nebendinge doch viel mehr Zeit erfordern.



    ^ ehemalige Robotron-Kantine - mit unklaren Zukunftsaussichten. Dahinter das Dt. Hygiene-Museum mit neuerlichem Gerüst.