Neuer Henninger-Turm (140 m / realisiert)

  • Erstaunlich tief wird die Baugrube auf dem südlichen Bauabschnitt ausgehoben. Die Tiefe reicht bestimmt für mindestens drei Untergeschosse bzw. Tiefgaragendecks aus. Der gesamte Bereich scheint großräumig unterkellert zu werden, also nicht nur da, wo später Wohnhäuser stehen werden.




    AWR reißt gegenwärtig unterirdische Hallen ab, die anscheinend sehr alt sind. Und unter den Hallen befindet sich noch ein aus Ziegelsteinen gemauerter Gewölbekeller. Interessant, was da alles zu Tage befördert wird.


    So sahen früher Stahlstützen aus, auch wenn sie nicht sichtbar ihre Dienste erfüllten:



    Sie ruhen auf massiven Sandsteinblöcken, die in die Gewölbe eingelassen sind:



  • Es dürfte sich bei den Gewölben mit großer Wahrscheinlichkeit und die Keller handeln, in denen bis in die 1990er Jahre das sog. "Sachs" untergebracht war. Eine Mischung aus Diskothek und Kneipenwelt. Der Zugang war auf der Darmstädter Landstraße, neben der früheren Agip-Tankstelle.


    Ursprünglich waren es Lagerkeller für Bier.

  • Erstaunlich tief wird die Baugrube auf dem südlichen Bauabschnitt ausgehoben.


    Allein der Turm wird mit im im Schnitt 6 Wohnungen je Etage, davon 29, knapp 180 Parkplätze verbrauchen - in der Preisklasse wird auch gerne mal ein Zweitwagen gefahren, also eher 240.
    Dazu kommt, dass diese Parkplätze für den Cayenne mit Skibox gerne etwas höher und breiter ausfallen dürfen...


    Außerdem muss halt alles weg, was irgendwann später wegbrechen, nachgeben, rutschen kann.

  • Gerade habe ich erfahren das es defintiv eine grosse Aussichtsplattform als auch ein Restaurant geben wird. Wenn auch kein Drehrestaurant :)

  • An der Spitze des neuen Henninger-Turms wird man von einem Fässchen kaum mehr sprechen können. Im Detail:



    Die von Adama schon gezeigte Südwest-Ansicht in höherer Auflösung:



    Bilder: Actris Henninger Turm GmbH & Co. KG / Meixner Schlüter Wendt Architekten / YOS Visualisierungen

  • Schön zu sehen, wie es hier Stück für Stück vorangeht. Die (vorauss.) finale Visualisierung des neuen HenningerTurms finde ich mittlerweile richtig klasse!


    Aus dem "Fässchen" wird ein Fass! Nun nur noch die "Drehung" mit einbauen und mein (unser?) Glück wäre perfekt.:)
    M. E. wird man beim Fass von 5 Stockwerken sprechen können!? So wie es aussieht befindet sich ganz unten ein Technikgeschoss, darüber noch 4 Etagen (davon 1 oder 2 als Restaurant?). Obenauf dürfte sich die Aussichtsplattform befinden?


    Bitte korrigiert mich, falls ich hier was mißverstanden habe.

  • Nun ist der Blockrand aufgrund der Grünfläche zwischen Häusern und Straße ohnehin keiner - und außerdem ist das Konzept auf einen fließenden Übergang von geschlossener Bebauung im Westen zur lockeren Parklandschaft als Gegenpart zu den Altbauten östlich des Wendelswegs ausgerichtet.


    Sehr interessant finde ich, dass außer im eigentlichen Turmbereich, keine TG ausgewiesen wird - gibt es keine oder ist das die einzige (teil-)öffentliche TG?


    Der Querschnitt des Turms scheint nach allen Zeichnungen und Wohnungsgrundrissen eher bei 20x30m statt früher 25x25m zu liegen. Von Norden also wesentlich schmaler und höher als der alte Turm.

  • Das Loch im Boden ist mittlerweile so groß, dass es sich nur wenig aussagekräftig mit Hilfe eines Fotos einfangen lässt. Gewaltige Erdmengen wurden abtransportiert. Wie viele LKW-Ladungen das wohl bisher waren, würde mich interessieren. Xalinai, könntest du das mal kurz ausrechnen? :)



    Die unterirdischen Abbrucharbeiten sind noch immer nicht abgeschlossen.



    An manchen Ecken entpuppt sich das Gelände als Rohstoff-Gewinnungsanlage:


  • Wie viele LKW-Ladungen das wohl bisher waren, würde mich interessieren. Xalinai, könntest du das mal kurz ausrechnen?

    Für die Gesamtmenge das einfacher als Du denkst.
    Das Gelände misst ungefähr 100x100m, auf denem ersten Bild kann man, wenn man die Absturzsicherung als Maßstab von 1m nimmt, ungefähr 11m in die Tiefe schauen.
    Auf der Webcam ist die Ecke vor den Binding-Schornstein noch geringfügig tiefer - also sagen wir mal an der tiefsten Stelle 13m. Das Gelände fällt von dieser Stelle zur niedrigsten 6m ab (Google Earth). Bei einer ebenen Bodenplatte ist damit der Mittelwert von 10m auf 100m x 100m auszuheben.
    Ein LKW schafft 25t oder 10m³ - also mindestens 10000 Touren, wenn die Dichte des Materials bei 2,5 liegt.


    Wieviel davon bis jetzt weg ist, ist schwerer zu sagen :)


    Dazu kommt noch der Bauschutt der abgerissenen Gebäude.

  • Danke für 's Ausrechnen! 10.000 LKW-Ladungen sind eine gewaltige Menge. Da im Augenblick der Deponieraum knapp ist, würde mich auch interessieren, wo der Aushub hingebracht wird. Der Monte Scherbelino würde sich wegen der Nähe anbieten, meines Wissens darf hier aber nichts mehr abgeladen werden.

  • Der Raum für die Grube bestand/besteht doch nicht gänzlich aus Erde, Xalinai. Der Luftraum der tiefen und ausgedehnten Keller mindert die Menge des Aushubs, sozusagen, und das sicher ganz erheblich.

  • ^^Dafür gibt's auch kleinere oder ältere Laster, die nicht auf die 25t Nutzlast kommen :)
    Außerdem macht ein Meter Unterschied in der Tiefe schon Tausend Laster mehr oder weniger voll - die Größenordnung kommt hin, Details muss die Bauleitung wissen.


    Die Hanauer hatten ihre Zahl mal mit etwas über 11000 genannt, aber frag mich nicht wo. Offenbach Post??


    10.000 LKW-Ladungen sind eine gewaltige Menge. Da im Augenblick der Deponieraum knapp ist, würde mich auch interessieren, wo der Aushub hingebracht wird.


    Das langt für ungefähr 4km Lärmschutzwall von 5m Höhe - schau mal, wo überall welche gebaut werden. In Hanau hat man etwa die gleiche Menge Aushub abtransportiert, der liegt meines Wissens jetzt zumindest teilweise bei Friedrichsdorf an der A5. Aber wohl gut gesiebt, um nicht zukünftige Archäologen zu verwirren.


    Wobei ich manchmal schon fast meine, dass man Lärmschutzwälle baut, um Platz für Erdaushub zu haben...

  • Fakten, Fakten, Fakten ...

    Heute widmet sich die FAZ-RMZ in ihrer Printausgabe dem Projekt. Das sind die Neuigkeiten:


    • Turm mit Aussichtsplattform für 200 Besucher
    • wie bekannt wird sich das Restaurant voraussichtlich nicht drehen, Technik und besonders deren Unterhalt sollen sehr teuer sein
    • Dreheinrichtung gleichwohl möglich, sollte der Restaurantbetreiber die zusätzlichen Kosten übernehmen
    • Restaurant erhält eigenen Aufzug
    • Turm wird 100 Meter hoch, das Fass weitere 40 Meter
    • Bodenplatte für den Turm wird im April gegossen, Fertigstellung des Bauwerks Anfang 2017


    • der mit der Vermarktung der Wohnungen im Turm beauftragte Makler spricht von einem Hype
    • dies bei Preisen zwischen 5.000 und 10.000 Euro/m²
    • der durchschnittliche Wohnungspreis beträgt 7.000 Euro/m²
    • ein Kapitalanleger hat die fünf untersten Wohnetagen gekauft, die Wohnungen dort wird er vermieten
    • vier Wohnetagen à 300 Quadratmeter im Fass
    • in der Villa Henninger wurde ein Showroom für die Vermarktung der Wohnungen eingerichtet


    • Nahversorgungszentrum im Sockelbau des Turms mit Supermarkt der Edeka-Gruppe, Discountmarkt, Drogerie und weiteren sieben Geschäften
    • außerdem Gastronomie und ein Fitnessstudio
    • auch als Schallschutz wird ein Parkhaus mit 410 Stellplätzen an der Grenze zur Binding-Brauerei gebaut
    • außerdem entsteht eine Tiefgarage mit 210 Stellplätzen


    Nachtrag: Auch die FNP berichtet heute. Ergänzend ergibt sich daraus, dass der Rohbau des Turms bis Jahreswechsel 2014/15 so weit fortgeschritten sein soll, dass mit der Montage der Fassade begonnen werden kann. Von den 200 Wohnungen im Turm sind 55 schon vergeben. Der Edeka-Supermarkt wird der zweite "Scheck-In" Frankfurts und erhält 2.000 Quadratmeter Fläche.

  • Dem FNP-Artikel war zusätzlich noch zu entnehmen, dass allein die Dreheinrichtung für das Restaurat ca. 700.000 - 800.000€ zusätzlich kosten würde (dazu kommen dann natürlich auch noch die Wartungskosten derselben) und das aus diesem Grund wohl kein Restaurant dies einbauen lassen wolle, da man die Investition niemals wieder reinholen würde, auch nicht bei Restaurants im Premium-Segment.

  • Die "Dreheinrichtung" im alten Turmrestaurant bestand lediglich aus einem doppelten Fussboden-"Ring", der sich gedreht hat.
    Die gennanten Mehrkosten kommen mir angesichtlich der relativ simplen Technik recht hochgegriffen vor.

  • ^^
    So einfach ist das nun auch nicht zu realisieren. Jedenfalls heutzutage nicht mehr. Die Normen sehen wesentlich höheren Sicherheitsaufwand vor. Desweiteren ist es mit einem "doppelten Fußbodenring" ja nicht getan. Der Antrieb und die Steuerungstechnik kommen ja auch noch dazu. Das was früher möglicherweise simpel und vergleichsweise günstig aufgebaut wurde, verlangt heute ein vielfaches des Aufwandes ab.
    Autos aus den 50er und 60er Jahren sind auch gefahren, würden so gegenwärtig allerdings nicht mehr konstruiert werden.

  • Ein Drehrestaurant ist meiner Meinung nach nicht nötig.


    Wünschenswert wäre aber auf jeden Fall ein Restaurant und eine Aussichtsplattform. Was hat man als Frankfurter sonst von der Skyline.


    Wenn es ein Restaurant mit Rundumblick gäbe, wäre das doch top, oder nicht?


    Selbst ein Restaurant mit Blick auf die Stadt, das nicht die vollen 360 Grad abdeckt, wäre eine coole Sache.


    Viel wichtiger ist doch die Gestaltung und das Angebot im Restaurant.


    Ich glaube, dass es auch viele Leute gibt, die nicht in einem Drehrestaurant essen wollen, weil es die Höhenangst verstärken könnte oder es ihnen ganz einfach schlecht wird... :)