Baugeschehen: Johannisplatz

  • Also ich denke, man macht sich hier grundsätzlich zu wenige Gedanke, darüber was wie der Stadt nützen könnte. Die Entwicklung jetzt ist ja nur Ergebnis dessen, weil man sich Jahre nicht gekümmert hat. Ich finde auch, wir sollten die Entscheidung was mit dem Saxoniabrunnen geschieht nicht der Generation 60 + überlassen. Ich habe heute auch mit Herrn Mierbach gesprochen ob der Aufbau des Brunnens auf dem Dü Platz überhaupt möglich ist, weil darunter die Lieferzone für die ganzen Geschäfte im Viertel ist. Er sagt, das es mit einigem Aufwand möglich ist.


    Ich finde, die ursprüngliche Idee eines Dokumentationspavillons auf dem Johanissplatz sollte umgesetzt werden.

  • Das Gewicht trägt der Düsseldorfer Platz. Darunter ist die Anlieferungszone für die Geschäfte. Die Zuleitungen für den Brunnen könnten unter der Decke verlegt werden. Ich denke das ist nicht so aufwendig wie auf dem Johanissplatz zu backern.

  • Interessantes Thema, zu dem ich meine Gedanken beisteuern will. Wenn man jemanden für eine Rekonstruktion begeistern will, braucht man vor allem einen visuellen Anreiz. Das beste Bild im Netz habe ich bei www.historisches-chemnitz.de gefunden. Dort findet man unter anderem folgendes Bild: Link. Übrig ist davon folgender kümmerlicher Rest: Link. Ich bilde mir zwar ein, gerade erst über ein Gutachten zu den Kosten einer Rekonstruktion gelesen zu haben, finde aber nichts mehr dazu. Dies ist aber entscheidend für die Debatte.


    Die Standortfrage möchte ich momentan nicht bewerten, ich bin noch bei der grundsätzlichen Frage, ob eine Rekonstruktion sinnvoll ist. Um ehrlich zu sein, kann ich die nicht uneingeschränkt mit ja beantworten. Für mich ist der Brunnen mit seinen Skulpturen nicht mehr zeitgemäß, auch die mit einem Geländer umrandete und zudem sehr kleine Wasserfläche weckt bei mir keine Begeisterung. Ein Brunnen sollte heute ein Anziehungspunkt für öffentliches Leben sein, wo man sich im Sommer gerne trifft oder mit einem Eis oder Buch niederläßt. Wenn ich schon Zweifel habe, weiß ich nicht, ob man wirklich genug Chemnitzer zu Spenden motivieren könnte.
    Deshalb würde ich einen Wettbewerb für eine moderne Neugestaltung der erhaltenen Teile ebenfalls bevorzugen. Da Investor Kellnberger ein offensichtliches Interesse an einem Brunnen auf dem Johannisplatz hat, würde er dafür vielleicht auch die nötigen finanziellen Mittel finden können.

  • Er hat ja nur Interesse an dem Brunnen um seine Banalarchitektur dort zu garnieren und um sie überhaupt vermietet zu bekommen. Offensichtlich hat er sich nicht wirklich mit dem Brunnen, dessen Hintergrund und der Stadt selbst beschäftigt. Sonst hätte er der Stadt nie so einen Müll wie das Haus Roßenhofarkaten und die ganzen anderen Sachen die er neu gebaut hat, beschert. Da ist ja nichts dabei was irgendein Gewinn für Chemnitz wäre.
    Auf den Quatsch mit der Neugestaltung des Brunnens möchte ich gar nicht mehr eingehen. Ich sehe den Brunnen als Einheit Sockel und Figuren, ich bin froh das noch so ein Stück altes Chemnitz da ist, gehen wir behutsam damit um. Die Leute die ihn damals entworfen haben, haben genau gewusst was sie gemacht haben. Den Fantasielosen Rotz den uns die moderne Kunst beschert möchte ich am Saxoniabrunnen nicht sehen. Sollen derart "Künstler" sich woanders verwirklichen.

  • Hallo Herr Schmalfuß,
    ich bin begeistert von Ihren Gedanken um die Rekonstruktion des Saxoniabrunnens und steuere als Chemnitzer 100.-€ bei, wenn sich ein Verein gründet, der sich das zur Aufgabe stellt. MfG

  • Also wirklich Klasse. Ich habe heute mit Herrn Kellenberger gesprochen,,,,, das Brunnenbecken kommt im März vor die ehemalige Bundesbank basta,,,,, ich wäre zu jung um mich damit zu beschäftigen,,,,,, alle wären glücklich das er es geschafft hat, den Brunnen zurück zu holen. Besonders Absurd fand ich die Frage, ob ich bereit wäre die 250 tsd. für die Restaurierung des Brunnens aufzubringen und mit der OB wäre zudem alles besprochen.


    Es ist so wie ich es gedacht habe. Niemand in der Chemnitzer Politik hat sich wirklich richtig um den Standort und um den Brunnen Gedanken gemacht. Da kommt einer und bietet an das aufstellen des Brunnens zu bezahlen und gut ist. Wie das Ergebnis dann sein wird ist egal.

  • Laut Printausgabe der Freien Presse wird am 16. Dezember die Eröffnungsfeier für die ehemalige Bundesbank stattfinden. 4 der 10 Wohnungen und zwei Arztpraxen seien bereits vermietet.

  • Ich konnte heute erreichen das bei der Stadtverwaltung offiziell angefragt wird, auf welcher Grundlage die OB Herrn Kellenberger zugesagt hat, dass der Brunnen auf dem Johanissplatz aufgestellt wird. Der Stadtrat als Souverän der Stadt hat das nämlich nicht entschieden.

  • Das Ganze wird ja immer interessanter. Bin mal gespannt, was die Anfrage ergibt.


    Was den von Herrn Kellnberger geplanten Standort auf dem Johannisplatz angeht, bin ich jedenfalls auch skeptisch. Ich würde den Platz nicht von vornherein ausschließen. Allerdings ist der Johannisplatz gerade erst wieder im Entstehen begriffen. Keiner weiß momentan, was neben Dresder Bank undauf der Freifläche zum Schocken hin entstehen soll. Mithin kann man doch derzeit überhaupt nicht absehen, welche Wirkung der Brunnen dort haben wird. Zudem finde ich es sinnlos nur das Becken aufzustellen. Ich bin auch der Meinung, dass man den Brunnen entweder ganz rekonstruiert oder es sein lässt. Insbesondere muss ich mich Cherubinos Ausführungen anschließen, dass die Rekonstruktion eine große Chance ist, um ein Stück "Vorkriegschemnitz" wiederzubeleben. Eine moderne Neugestaltung fände ich wenig sinnvoll. Dann kann man auch gleich einen komplett neuen Brunnen entwerfen.


    Im Übrigen muss ich aber sagen, dass der Düsseldorfer Platz nicht mein primärer Standortfavorit ist. Um den Düsseldorfer Platz befinden sich ausschließlich neue Gebäude, die in den letzten Jahren entstanden sind (Peek & Cloppenburg, Galerie Roter Turm, Bürgerhaus, Mittelstandsmeile). Irgendwie würde der Brunnen dort m.E. verloren bzw. als Fremdkörper wirken, da keinerlei zeitlicher Bezug zu diesen Gebäuden besteht. Ich würde als Standort den Neumarkt favorisieren und zwar zwischen Neuem Rathaus und Galerie Roter Turm, in Richtung Peek & Cloppenburg. In diese Richtung wird der Neumarkt schmaler und der Brunnen wirkt nicht völlig verloren. Zudem stand an gleicher Stelle ja schon vor dem Krieg ein Brunnen. Außerdem gäbe es mit dem neuen Rathaus auch ein Gebäude, welches etwa zur selben Zeit wie der Brunnen entstanden ist. Evtl. wäre ja vielleicht auch der Jakobikirchplatz eine Alternative...


    P.S.: @ Cherubino: Hast du zufälligerweise bei Deinem Gespräch mit Herrn Kellnberger mal nach der weiteren Planung des Zwischenbaus zwischen Rawema-Haus und Bundesbank gefragt? Wird der doch nur zweistöckig?

  • Hi. Ja der Jakobikirchplatz ist eine Alternative falls es technisch nicht möglich ist den Brunnen auf dem Düsseldorfer Platz aufzustellen.
    Ich denke aber, das es vielleicht günstiger kommt, wenn man die Zuleitungen für den Brunnen an der Decke des Parkhauses unter dem Dü Platz installiert.
    Wegen dem Zweigeschosser habe ich nicht gefragt. Aber auch wenn hier noch aufgetockt wird, ein Highlight wird es nicht. Kellenberger will ja die alte Dresdner Bank kaufen und er treibt voran das er danebe nein Parkhaus bauen kann.

  • http://www.repage4.de/memberdata/schmalfuss/akl1.jpg


    Der historische Standort des Saxoniabrunnens auf dem Roßmarkt. Heute nicht mehr vorhanden.


    http://www.repage4.de/memberdata/schmalfuss/akl2.jpg


    Der gleiche Blick früher.


    http://www.repage4.de/memberdata/schmalfuss/akl22.jpg


    Der nach meiner Ansicht passende Standort, Düsseldorfer Platz.


    http://www.repage4.de/memberdata/schmalfuss/akl3.jpg


    Der Standortvorschlag von Investor Kellenberger.


    http://www.repage4.de/memberdata/schmalfuss/akl4.jpg


    Bauprojekte von Investor Kellenberger in der Chemnitzer Innenstadt, Haus am Marktplatz,


    http://www.repage4.de/memberdata/schmalfuss/akl5.jpg


    Reko "RAWEMA Haus",


    http://www.repage4.de/memberdata/schmalfuss/akl6.jpg


    Ladenzone Brückenstraße


    Fotos von mir.

  • Chemnitz hat die Wahl


    Noch kann Chemnitz entscheiden, zwischen dem Standort Johannisplatz für den Saxoniabrunnen als schnelle Lösung weil ein Investor Geld gibt um den Standort seiner neu gebauten Ladenzone attraktiver zu machen und zwischen dem Standort Düsseldorfer Platz und einer historisch authentischen Rekonstruktion des Wasserspiels.
    Hätten wir nur mit der Sicht von heute die Möglichkeit gehabt zu entscheiden, über den Abbruch der Paulikirche, des Johanniskirchviertels, den Bau der überbreiten Straßen in der Chemnitzer Innenstadt oder dem Bau des Karl-Marx-Forums. Was für eine wertvolle Möglichkeit.


    Standort Johannisplatz


    http://www.repage4.de/memberdata/schmalfuss/Version1.jpg


    Standort Düsseldorfer Platz


    http://www.repage4.de/memberdata/schmalfuss/Version2.jpg

  • In dem Zusammenhang wäre es gut gewesen die Ursprünglichen Pläne für das T3 umzusetzen und nicht den Mist den wir jetzt dort haben.

  • :lach: Mir ist bekannt, dass das T 3 ursprünglich um mehrere Etagen aufgestockt und mit Glasfassade versehen werden sollte. Spielst Du auf diese Pläne an? Die realisierte Sanierung ist meiner Meinung nach das Resultat einer tyischen Kellnberger-Investition: zügig umgesetzt aber architektonisch sehr banal. Ich glaube allerdings, dass das Gebäude im Zuge diverser Umbauten (Stadthalle, "Parteisäge") sowie der Verbesserung des unmittelbaren Umfelds (Umgestaltung Brückenstraße) durchaus nochmals in den Fokus rücken wird.

  • Das von Herrn Kellnberger geplante Parkhaus gegenüber vom Bundesbankgebäude wird jetzt spruchreif, wie die FP heute vermeldet:


    Die Planungen für den Bau der Parkgarage laufen, die Vorplanungen seien abgeschlossen und Vorbohrungen zur Untersuchung des Baugrundes durchgeführt. "Wir versuchen, das Parkhaus bis Mitte nächsten Jahres fertig zu stellen", sagte der Investor. "Im Erdgeschoss planen wir zwei bis vier Geschäfte, um den Kundenstrom zwischen den Läden im Johanniskarree zu fördern. Damit erfüllt das Gelände um den Wall seine Funktion als Fußgänger- und Einkaufspassage." Auf der ersten bis fünften Etage solle die Parkgarage mit insgesamt 264 Stellplätzen entstehen. Kellnberger hofft nach eigenen Worten, dass er mit den drei Miteigentümern des Landes, darunter der Stadt, in den nächsten Wochen Einigung zu Einzelheiten des Projektes erzielt.


    Ein Parkhaus mit Geschäften im Erdgeschoß kann ich mir dort zwar gerade noch vorstellen, andere Standorte wären aber sehr viel geeigneter. Außerdem befürchte ich ein weiteres architektonisches Debakel. So sollte es auf keinen Fall aussehen:



    Eigenes Bild (wie man an der mangelnden Qualität unschwer erkennnen kann)

  • Ich bin zwar kein Bauexperte, aber bei einem geplanten Fertigstellungstermin Mitte 2011 kann man nichts anderes erwarten als wie das auf Deinem Bild.

  • Kellenbergers Bürohäuser sehen schon so aus,,,, wie sehen dann erst seine Parkhäuser aus,,,,, oh Gott der Johannisplatz,,,, Chemnitz altes Herz,,, total ruiniert,,,, ein Scheiß echt

  • Ich habe mal ein bisschen gegoogelt. Die Unternehmensgruppe Kellnberger betreibt unter anderem das KÖWE-Einkaufszentrum in Regensburg. Man kann das zwar nicht mit dem Johannisplatz vergleichen da es ein Gewerbegebiet an der Autobahn ist, aber man sieht zumindest ein Kellnberger Parkhaus. Siehe
    So eine Konstruktion ist sicherlich in einer Bauzeit von ca. 6 Monaten umzusetzen.
    Das "schöne" an der Situation ist doch, dass keiner etwas Positives erwartet. Vielleicht werden wir ja überrascht sein vom Ergebnis. Wer ist denn der Architekt? Wieder der Koch?