S21-Grundsatzdiskussion: Into Darkness

  • Und bei bestem Wetter kamen am Samstag nicht 7.000, sondern nur 2.500 zur Demo.


    Laut Parkschwätz-Guru von Herrmann (ja, den gibt es wohl tatsächlich noch, dafür Respekt) war das natürlich ein unmissverständliches Zeichen, dass in der Bürgerbewegung eine regelrechte Aufbruchstimmung hin zu einem Umstieg auf ein gutes Verkehrs- und Städtebauprojekt herrsche. Wie oft habe ich das nur gehört.


    Quelle: PZ

  • In anderen Ländern setzen sich Bürgerbewegungen für mehr Basisdemokratie, für Umweltschutz, für Rechte von Homosexuellen oder Frauen, für mehr Toleranz und gegen Xenophobie, für bessere Bezahlung und Behandlung von prekär Beschäftigten (usw.) ein, in Stuttgart wird das Hohelied der Bürger in Aufbruchstimmung, die sich nichts mehr gefallen lassen mögen, angestimmt weil ein Bahnhof umgebaut wird. Ich könnte meine Birne gar nicht so hart gegen die Wand schlagen, dass sie ähnlich weh tut, wie mein Fremdschämen darüber schmerzt. :rolleyes:

  • @Pumpernickel: Zur Verteidigung Stuggi's: Diese Versammlung der Unbelehrbaren und Berufs-Dagegner ist eine verschwindende Minderheit. Eine überwältigende Mehrheit in der Stadt ist für S21 und sieht die enormen Vorteile für die Stadtentwicklung. Ich behaupte mal in der Altersgruppe 20-40 wirst du keinen S21-Gegner finden - von ganz vereinzelten Ausnamen vielleicht abgesehen. Dieses Pack das da gestern wieder sinnlos und miesepetrig durch die fröhliche Innenstadt gezogen ist wird ich in wenigen Jahren in Grund und Boden schämen wenn der neue Bahnhof fertig ist und überall Begeisterung auslöst.

  • Wie wahrscheinlich ist es denn, dass die Bauarbeiten zu S21 noch eingestellt werden und die Alternativpläne realisiert werden? 1%, 0%? Das Projekt wird doch jetzt durchgezogen und fertig. Es gibt sicher berechtigte Einwände gegen S21, so genau kenne ich die Planungen nicht, aber irgendwann muss einfach jeder mal akzeptieren, dass die eigene Meinung eben nicht automatisch ein Recht auf Verwirklichung hat und andere Varianten umgesetzt werden. Die 100% Lösung gibt es nicht, Nachteile wird es immer geben. Ab einem gewissen Zeitpunkt macht es einfach keinen Sinn mehr, weiterhin den schlechten Verlierer zu geben. Die Energie für den Widerstand wäre anderswo besser investiert.


    Creolius: Dieses Pack das da gestern wieder sinnlos und miesepetrig


    Ich teile ja deine Meinung, dass es unnötig ist, jetzt noch groß unbedachte Alternativen zu fordern, aber deshalb sind diese Leute noch lange kein "Pack", sondern immer noch mündige Stuttgarter. Hoffe ich zumindest ;)

  • Das ist so wahrscheinlich, wie wenn der nächste Bundeskanzler Sahra Wagenknecht heißt.


    "Pack, Lügenpack, (S21-) Mafia/Taliban" mögen andere außerhalb dieses Forums verwenden, wir sollten das hier nicht, ganz richtig.

  • jack000
    Der ganze Flughafenbahnhof ist sowieso Schwachsinn. Da freuen sich ein paar Ulmer das die nun schneller am Flughafen sind. Allen anderen bringt es nichts.


    Nein, die Welt hört nämlich - was Deinen Horizont in Sachen S21 betrifft, möchte ich allerdings keine Aussage wagen - nicht am Flughafen oder in Ulm auf.


    "Flughafenbahnhof" ist nämlich schon falsch, bzw. grob unzureichend.


    Es handelt sich nämlich um einen neuen Fern-/Regional- und Umsteigebahnhof für die Filder (letzteres durchaus auch am Namen unschwer erkennbar), sowie um einen Messe-, sowie um einen Flughafenbahnhof. Dazu kommen noch die künftige U-Bahn-Anbindung, die bereits vorhandene S-Bahn sowie der neue Fernomnibusbahnhof.


    Das bedeutet in erster Linie, dass die wirtschaftlich erfolgreichen Filder mit ihren 300.000 Einwohnern endlich in alle Richtungen an das deutsche wie europäische Fernbahnnetz angebunden werden. Weiter müssen die vielen nationalen wie internationalen Messe-Besucher aus anderen Städten nicht mehr umständlich am Hbf umsteigen, sondern können direkt anfahren, um nur einige der großen Vorteile zu nennen.


    Dies alles bewirkt - natürlich - auch eine weitere enorme Attraktivitätssteigerung für die Region Stuttgart und eröffnet große stadtplanerische Perspektiven insbesondere in Echterdingen und Filderstadt, inklusive der Erweiterung von Stadtbahnlinien.


    Daher bringt der Filderbahnhof nicht nur den Ulmern was, sondern vor allem der Filderebene, der Messe und der Region Stuttgart. Inwieweit der Flughafen tatsächlich profitiert - da war ich immer eher skeptisch. Das kann funktionieren, solange es STR auch in Zukunft halbwegs schafft, mit einem größeren Anteil an Billigfluglinien Kunden von einem erweiterten Radius (200km?) anzuziehen.


    Auf das alles wollten/wollen (?) aber die chaotischen K21-Jünger ohne Not und ohne auch nur einen Hauch standortpolitischen Sachverstand an den Tag zu legen, verzichten. Keine Macht den Doofen.

  • Der ganze Flughafenbahnhof ist sowieso Schwachsinn. Da freuen sich ein paar Ulmer das die nun schneller am Flughafen sind. Allen anderen bringt es nichts.


    Tübingen, Reutlingen, die Ostalb, Heilbronn, Karlsruhe und Oberschwaben um nur mal ein paar mehr zu nennen.


    Was willst Du mit Deinem :fiddle: wenig überzeugenden Auftritt erreichen?

  • In anderen Ländern setzen sich Bürgerbewegungen für mehr Basisdemokratie, für Umweltschutz, für Rechte von Homosexuellen oder Frauen, für mehr Toleranz und gegen Xenophobie, für bessere Bezahlung und Behandlung von prekär Beschäftigten (usw.) ein, in Stuttgart wird das Hohelied der Bürger in Aufbruchstimmung, die sich nichts mehr gefallen lassen mögen, angestimmt weil ein Bahnhof umgebaut wird.


    Die Schnittmenge der genannten Bürgerbewegungen mit den Bahnhofsgegnern sollte ziemlich hoch sein ;). Aber kannst du vielleicht nicht wissen weil du von den "Wutbürgern" nur in der Zeitung liest oder hier im Forum


    Ich behaupte mal in der Altersgruppe 20-40 wirst du keinen S21-Gegner finden - von ganz vereinzelten Ausnamen vielleicht abgesehen.


    Vielleicht kennst du einfach keine Ingenieure in den genannten Altersgruppen :D



    "Pack, Lügenpack, (S21-) Mafia/Taliban" mögen andere außerhalb dieses Forums verwenden, wir sollten das hier nicht, ganz richtig.


    Hört hört ;-), an seinen Worten wird man ihn messen. Ein Vorschlag zur Güte Wagahai wie wärs wenn du als Admin solche Beiträge wie die von Creolius in dem solche Wortschöpfungen vorkommen einfach in den Spam-Bereich verschiebst dann müssen wir uns hier damit auch nicht mehr beschäftigen. Creolius hat ja schon ein zwei Perlen geliefert


    Unflätige Ausdrücke allein rechtfertigen nicht immer gleich eine Abschiebung ins Off. Das Maß ist aber bald voll.

  • @Proteste
    Bei den Fotos über die Demo, die ich gesehen habe, habe ich kaum Menschen unter 50 Jahren gesehen.
    http://cdn1.stuttgarter-zeitun…4e1ce86cc.normalized.jpeg


    Keine Hotlinks!


    Bild StZ http://www.stuttgarter-zeitung…c5-b021-ee1cda27cbac.html


    Vielleicht sind ja ein paar 40 Jährige dabei, ob die dann Ingenieure sind geschenkt.
    Wichtiger ist, das ein "alter" Mensch eben nicht im Egoismus seines Seins in der Form

    Ich kenne Stuttgart so und will auch das alles so bleibt, wie in meiner Jugend.


    sich durchsetzt. So haben die "Alten" Großbritannien aus der EU getrieben, ohne der Jugend eine Alternative von Wert an zu bieten.


    @Alternativen?
    Die angebotenen Alternativen, kosten alle und haben kaum bis keinen Wert für die Stadtgesellschaft und das ist dann wieder analog dem Brexit.


    Wer NICHTS zum Wohl seiner Stadt beitragen kann, sollte einfach mal den MUND halten.

  • @Proteste
    Bei den Fotos über die Demo, die ich gesehen habe, habe ich kaum Menschen unter 50 Jahren gesehen.


    Die anderen haben halt am Samstag nach ner langen Arbeitswoche vielleicht anderes zu tun ;-), mal Zeit mit den Kids (grad so in der altersklasse 20-40), die Wocheneinkäufe machen etc., kann auch gut sein dass du einfach nen anderen Bekanntenkreis hast, wo nicht so viele junge ingenieure dabei sind ;)

  • @zum weiterbilden
    2010 war das Verhältnis schon so dass 79% über 40 Jahre waren. Man braucht kein Prophet zu sein, dass sich dies seither verschlimmbessert hat, das es prozentual noch mehr "Alte" sind. Denn die unter 25 Jährigen machten damals nur 7% aus.


    Also wer versucht dieser Protestbewegung gegen S21 den tagg "alle Altersgruppen" zu geben macht sich unglaubwürdig, zum Nachlesen die Studie des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) vom 27.10.2010.
    https://www.wzb.eu/sites/defau…stgt21kurzbericht2010.pdf


    Die Medienlandschaft ist sich übrigen sicher, das hier Alte über Junge bestimmen wollen.
    http://www.zeit.de/politik/deu…tner-generationenkonflikt
    http://www.faz.net/aktuell/pol…edenskinder-13596288.html
    http://www.taz.de/!5086728/



    Vielleicht mal die eigene selektive Wahrnehmung mit der Realität abgleichen.

  • @zum weiterbilden
    2010 war das Verhältnis schon so dass 79% über 40 Jahre waren. Man braucht kein Prophet zu sein, dass sich dies seither verschlimmbessert hat, das es prozentual noch mehr "Alte" sind. Denn die unter 25 Jährigen machten damals nur 7% aus....


    ...


    Vielleicht mal die eigene selektive Wahrnehmung mit der Realität abgleichen.


    Vielleicht mal die ganze Studie genau durchlesen ;-), das war eine momentaufnahme einer montagsdemo. und dass da wenige dabei sind die noch am arbeiten sind solle auch einleuchten auch wenige unter 18 jährige die den schnitt wohl senken würden aber die wohl selten demonstrieren gehen. und wenn man sich jetzt zum vergleich die bevölkerungsverteilung nach alter in deutschland anguckt is das gar nicht so seltsam mit den 79%


    Quelle: http://de.statista.com


    "Die Befragung liefert allerdings nur eine Momentaufnahme – und zwar wenige Tage nach dem ersten offiziellen Vermittlungsgespräch mit Heiner Geißler. Es gibt konkrete Hinweise dazu, dass eine Samstagsdemonstration eine etwas anders zusammengesetzte Gruppe versammelt hätte ..."


    im endeffekt hat jeder halt seinen eigenen bekanntenkreis, in meinem gibt es kaum befürworter und 80% sind studiert. aber gut in dem bekanntenkreis sind auch kaum cdu oder afd wähler, aber die gibts ja trotzdem auch irgendwo

  • Ohlsen: Vielleicht liest du einfach mal die von ippolit verlinkten Artikel. Die Presse ist sich jedenfalls sicher, dass die S21-Proteste vorallem von Rentnern sowie angehenden Rentner getragen werden und jugendliche so gut wie nicht zu finden sind.
    Wenn das also nicht mit deiner Wahrnehmung oder deinem Bekanntenkreis übereinstimmt, dann nimm bitte zur Kentnis dass dein Bekanntenkreis wohl nicht repräsentativ ist. Alternativ kannst du dich natürlich auch Pegida-mäßig über die Lügenpresse schimpfen... :rolleyes:


    Ich war mal zum Gucken und diskutieren auf ein paar Demos, generell hab ich da auch niemand unter 40 getroffen. Dies deckt sich mit den Erfahrungen aus meinem Bekanntenkreis.
    Generell habe ich schon Angst, auch bei anderen Themen (Rente, Brexit, Energiewende) dass die Alten den Fortschritt aufgrund persönlicher Vorlieben verhindern. Stichwort NIMBY bzw. Sankt-Florian-Prinzip.

  • ^
    Es ist ein Fakt, der Altersdurchschnitt derer die demonstrieren, ist weit über dem unserer Bevölkerung!
    Zu glauben dass der eigene Bekanntenkreis repräsentativ für irgendwas ist, ist gelinde gesagt naiv.


    Das mit dem Bekanntenkreis ist so eine Sache, ich würde mir Gedanken machen, wenn meiner ebenso einseitig wie Deiner wäre, bzw. wenn die Ablehnung eines Bauvorhabens dazu führen würde, dass ich deswegen den Kontakt zu Menschen abbreche.
    Ich kenne genügend Gegner und dabei welche die seit der Volksabstimmung und der Grünenschelte darauf nicht mehr dabei sind und andere die so hardcore sind, dass man keinerlei Gespräch mehr mit ihnen führen kann, ohne Gefahr zu laufen auf S21 zu kommen, die sind dann lost und ich weiß auch nicht ob die jemals mal wieder für die Gesellschaft zurück gewonnen werden können. Z.Zt. kenne ich jedoch keine die immer noch zu Demos gehen und nicht lost sind.


    So Du - Glaubst Du, das überzeugt jemand, wenn man so gar nichts zugeben kann, selbst wenn komplett für Dich unverdächtige Medien wie die Zeit und die taz das bereits erkannt haben.


    Ich Irre also bin ICH!

  • tyset: ich hab mich in erster linie auf die studie vom wsb bezogen. und daraus zitiert. im artikel der taz steht nix zur alterstruktur oder ich hab das beim querlesen übersehen.


    und wie gesagt laut dem link von statista sind nur 20% der deutschen bevölkerung überhaupt zwischen 18 und 40 jahre alt. und wenn die dann samstag mittag oder montag abend was anderes zu tun haben als zu demonstrieren dann spricht das nicht automatisch dafür dass aus dieser altersgruppe keiner für oder gegen etwas ist. Ich denke das ist konsens oder? ich kann auch mal videos raussuchen wie z.B. vom schwarzen donnerstag, da waren zum beispiel vor allem jüngere.


    ippolit: ich bin ganz froh dass in meinem bekanntenkreis kein afd wähler ist ;-), und kontakte musste ich nicht abbrechen. ich war lange zeit in der gastro tätig studium finanzieren etc. und hab dadurch bedingt einen recht grossen bekanntenkreis. wo steht das denn in der taz? vielleicht kannst du draus zitieren.


    und vielleicht noch als beispiel, in den innenstadtbezirken gab es ja bei der VA ein 50/50 Verhältnis, gleichzeitig sind das Bezirke in denen die Altersstruktur eher jünger ist (http://service.stuttgart.de. Also muss wohl der eine oder andere U40er dagegen sein ;-).

  • ^
    letzter Versuch:

    So wie der Soziologe Simon Teune, 35. Er hat ein Büro im WZB, über seinem Schreibtisch hängt ein Protestaufkleber gegen Stuttgart 21. ff


    Quelle oben verlinkter taz
    Der Autor der Studie, ist wohl einer der Guten.


    Die statista daten sind ebenfalls in der Studie (weinroter Balken), wie man das nicht akzeptieren kann...

    4 Mal editiert, zuletzt von ippolit () aus folgendem Grund: Verzweiflung herausgenommen

  • ^^ schon klar, ich glaub wir reden aneinander vorbei. Die statista daten zeigen halt z.B. 25% der bevölkerung unter 25 Jahre. Aber auf wievielen Demos siehst du z.B. kids unter 18 mitlaufen? also passt das z.B. mit den 7% ganz gut. und joa bei friedensdemos die halt meistens sonntags sind gehen halt auch die families hin. Am Montagabend halt eher nicht so weil halt bettchenzeit ist oder grad zu abend gegessen wird. Ergo ist das doch gar nicht überraschend dass auf den montagsdemos halt vor allem ältere am start sind.

  • in Florenz steht der Bau des Bahnhofs Belfiore Florenz 21) kurz vor dem Aus (Entwurf von Norman Foster). Verblüffende Parallelen zu Stuttgart 21.


    - 20 Jahre Planung
    - 760 Mio. Euro bereits ausgegeben
    - Graben eines 40m tiefen Lochs
    - 6km Tunnel unter Stadt (geplant) für den Schnellzugverkehr


    Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de


    + heute abend spannende sendung im tv ;)


    "Immer höhere Kosten, kaum Kontrolle – Das Milliardengrab Stuttgart 21"


    http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus

  • Wobei Belfiore deutlich kleiner ist, nicht an der Stelle des zu ersetzenden Kopfbahnhofs entsteht (sondern 1 km entfernt) und in Richtung nominell kurz vor dem Abschluss stand. Hat als Projekt in seiner Entwicklung mehr Ähnlichkeiten mit BER mit allem, was man sich in der italienischen Bauwirtschaft vorstellen kann noch oben drauf.