Leipzig: Prager Projektfrühling (Bauvorhaben an der Prager Str.)

  • Mit prominent meinte ich nicht unbedingt nachgefragt, sondern dass ein dort zu errichtendes Gebäude im Stadtbild besonders präsent ist. Die Stadt sollte also an einer qualitätvollen Lösung interessiert sein. Ob nun die geplante Asylunterkunft und die Schule nur temporäre Natur werden, kann ich den bisherigen Verlautbarungen nicht entnehmen, allerdings habe ich daran doch Zweifel.

    Ich als "Städtebau-Nerd" hier im Forum, bin mir der Prominenz der Stelle absolut bewusst. Ich sehe aber zur Zeit noch keine hohe Nachfrage an dieser Stelle. Was nicht heißen muss, dass es dort in 10 Jahren nicht völlig anders aussieht.


    Die Stadt ist, bei dem gegenwärtigen Wachstum und dem Rückstand in der Planung in Sachen Schulen und Kitas, bestrebt temporäre Mittel zu haben. Die Container dort werden nicht ewig bleiben. Ich gebe dem maximal 10 Jahre.


    Was aber auch bedeutet, dass uns kleine temporäre Containerdörfer in der Stadt dennoch weiterhin beschäftigen werden. Und so schlecht ist das auch nicht. Die Stadt räumt zugewachsene Grundstücke und macht sie dadurch fit für den schnellen Weiterverkauf.

    Einmal editiert, zuletzt von hedges () aus folgendem Grund: ...

  • ^ Wobei Containerschulen in Leipzig mitunter eine gar nicht mal so temporäre Halbwertszeit haben. ;) Was für eine Schule ist denn dort geplant, oder ist damit der Erweiterungsbau der Förderschule Thonberg gemeint? In den monatlichen Wasserstandsmeldungen zum Schulhausbau kam der Standort m. W. noch nicht vor.

  • Das einzige was sich mir nicht erklärt ist die Anordnung des Gebäudes. Wird hier die Stötteritzer Straße bis zur Mühlstraße durchgezogen, oder ist die angeschnittene Seitenstraße auf der Visu die Prager?


    Die rechts angeschnittene Straße ist tatsächlich die Prager Straße.

  • Update Altes Technisches Rathaus

    Seit gut einer Woche frisst sich der Abrissbagger Stück für Stück in das Gebäude der früheren Zulassungsstelle an der Platostraße. Die Fläche wird künftig als Zufahrt zu einer Tiefgarage benötigt, die hinter dem früheren Technischen Rathaus in der Prager Straße 20–28 entsteht.


    Die Abrissarbeiten sind von vorne noch nicht erkennbar,


    aber von hinten schon.



    Bilder von mir.

  • Update BASECAMP

    Frontansicht Prager Straße Ecke Mühlstraße.


    Hofansicht.


    Erste Betonelemente wurden bereits aufgestellt.



    Bilder von mir.

  • BASE CAMP
    Bilder vom 07.06.2017
    Bauherr: Investor Günter Widman aus Karlsruhe
    Architekt:
    Bauausführung: Papenburg Ingenieurbau


    Blick von der Prager Straße


    Die Baufirma Papenburg setzt hier Vollfertigteile ein. Dies ermöglicht eine schnelle Bauweise.

    Die Fertigteillösung wurde auch schon am Hotel in der Reichsstraße angewendet.

    Man braucht jedoch ein etwes kräftige Krane um die Dinger einzubauen so das hier 2 große Liebherr Kräne stehen.

    Einmal editiert, zuletzt von QM-magd ()

  • Altes Technisches Rathaus
    Bilder vom 07.06.2017
    Bauherr: CG Gruppe
    Architekt: Homuth
    Bauausführung: offen


    Die Zulassungsstelle wurde abgerissen.

    Ein Blick über den Bauzaun verdeutlicht schön den Höhenunterschied zwischen Prager Straße und Gartenanlage.

    Nachdem im Winter entrümpelt wurde steht der Hauptbau derzeit still.

    Einmal editiert, zuletzt von QM-magd ()

  • Auf der Website von Dima ist ein Neubau an der Prager Straße aufgetaucht. Vor dem Neubau soll wohl ein weiterer Neubau, sieht aus wie ein Hotel/Gewerbe/Parkhaus, entstehen.
    Die Visualisierungen sehen nach ImmVestWolf aus. Weiß einer mehr? Lage ist durch Citynähe sehr gut, wird sich zeigen, wie sehr das Gebäude zwischen Prager Straße und eigentlichem Objekt den Schall wegzaubern kann :)


    https://dima-immobilien.de/imm…honberg/vk-pragerhof-allg

  • Zeitlose Architektur.....zeitlos schlecht! Warum man sich nicht an den (verklinkerten) und gefälligen Bestandsbauten der Umgebung orientiert und den Blockrand einfach lückenlos bis zur Teubnerstraße weiter führt bleibt ein Rätsel. So steht am Ende eine Investorenkiste, bei der die Architekten dann wieder vom berühmten „Kontrapunkt setzen“ schwadronieren um ihren einfallslosen Kasten mit einem Hauch Daseinsberechtigung zu legitimieren.

  • ^ Von der Baumasse her finde ich es ok, obwohl der Bau an der Prager Str. für meinen Geschmack durchaus zwei Stockwerke mehr haben dürfte. Die Lösung mit dem kleinen Platz hinter dem Hotel geht aus meiner Sicht auch in Ordnung, da keine Brandwände stehen bleiben.


    Mit der Fassade des Hotels kann ich mich noch nicht so recht anfreunden - mal sehen, was das für ein Material wird.

  • ^
    banale, nichtssagende Architektur. Hotelgebäude sieht aus wie ein Neubau aus den 90ern, Wohngebäude a la Typ "weiße Kiste" mit ein paar Grautönen und 0815-Balkonen. Braucht man dafür ein Architekturstudium? Da reicht ein Bauingenieur, der die Statik etc. macht und für die Fassade kann man einfach die anderen Objekte abkopieren.
    Der bereits laufende Neubau Richtung Ostplatz direkt daneben zeigt, wie moderne Architektur an der Umgebung angepasst verwirklicht werden kann. Selbst die Entwürfe für das CG-Areal am Ostplatz sind völlig i.O.


    Es sieht wirklich nach ImmVest Wolf aus, da DIMA von denen z.z. auch anderes vermarktet. Ich bin entsetzt, wie diese Firma überall in der Stadt ihre weißen Kisten (mit Ausnahme der Kubatur der Riverhouses oder der Anpassung beim Henriette-Goldschmidt-Haus, welche wohl Pflicht war...) hinsetzt, die nebeneinander gestellt vermutlich alle nach dem gleichen Einheitsbrei aus dem Baukasten irgendeines Architektur-PC-Programmes aussehen!
    Selbst das Objekt auf dem Areal Siebengrün wird bekanntlich in eine weiße Kiste verwandelt mit null Bezug zur gelb/roten Klinker-Umgebung, was bei dem Objekt sicher möglich gewesen wäre, da nicht denkmalgeschützt.

  • ^ Echt jetzt LEonline & Altbaufan_? Das sind eure Diskussionsbeiträge? Mir wäre das peinlich. Mag ja sein, dass Euch persönlich diese Architektur nicht gefällt, den eigenen Geschmack zur allgemeingültigen Bewertung aufschwingen zu wollen, halte ich dann aber doch für etwas anmaßend.


    Ich finde die Raumgestaltung ist ziemlich clever gelöst. Der vorgeschobene Riegel dient in seiner Höhe der notwendigen Urbanisierung der Prager Straße - der zurückgelagerte Wohnbau gewinnt durch den Abstand zur Hauptstraße sicher etwas an Wohnqualität. Funktional lässt sich ein Hotel mit vier freien Außenwänden wohl auch besser und effizienter einrichten und ausstatten. Der Zwischenraum drängt sich zudem quasi zur gastronomischen Nutzung samt Freisitz auf - das kann belebend wirken. Außer Verkehr, Geschäft und Wohnen ist auf diesem Abschnitt der Prager Straße wenig los.


    Die Fassenden von Hotel und Wohnhaus entsprechen den aktuellen zeitgenössischen Trends der Baukunst. Daran ist nichts verwerflich. Final kommt es hierbei viel auf die qualitative Ausführung aus. Zur Erinnerung: Wir befinden uns an einer Hauptverkehrsstraße im Leipziger Osten und nicht am Markt gegenüber dem alten Rathaus. Gestalterischer und baulicher Aufwand müssen sich den örtlichen Gegebenheiten ebenso anpassen, wie den jeweilig realistischen Investitionssummen.


    Ein historischer Rückblick: Gut, dass um 1910 nicht in einem Forum wie diesem die Neubauten der Stadt kommentiert worden sind. Fast jeder Neubau wäre wahrscheinlich aufgrund der immer wiederkehrenden Muster als Typenbau verrissen worden: 3-4 Etagen, Schrägdach, hochrechteckige Fenster mit Sprossenkreuz, neoklassizistischer Stuck über jedem Fenster usw. ...
    ... diese "Eintönigkeit" gibt es auch ein paar Straßen weiter: https://www.google.de/maps/@51…OJX3zg!2e0!7i13312!8i6656


    Grüße

  • Wieso glaubst du eigentlich ständig, jemand würde seine Meinung für allgemeingültig halten? Steht das irgendwo? Wenn man selbst einen Standpunkt hat, dann hält man ihn in aller Regel natürlich für richtig. Was nicht heißt, dass man anderen ihren verbieten will.


    Die Fassenden von Hotel und Wohnhaus entsprechen den aktuellen zeitgenössischen Trends der Baukunst. Daran ist nichts verwerflich.


    Aber auch nix positives. Zumal sich die öffentlichen Jubelarien über die zeitgenössische Baukunst auch eher in Grenzen halten.


    3-4 Etagen, Schrägdach, hochrechteckige Fenster mit Sprossenkreuz, neoklassizistischer Stuck über jedem Fenster usw. ...


    Immerhin, kann ich da nur sagen. Hundert Jahre später sieht man die Lösung offenbar darin, selbst auf diese Gestaltungsmittel zu verzichten.


    Zum Projekt: Städtebaulich ganz ok. Wobei der Raum zwischen den Neubauten ob der Architektur wohl recht trostlos daherkommen wird. Angesichts der Referenz des Büros ist man da hier aber noch mal mit einem blauen Auge davongekommen. Eine optische Unterteilung der Blockrandschließung wäre allerdings angebracht gewesen.

  • „Netter“ Einstieg in die Diskussion aedificator...


    Ja, wir befinden uns nicht am Markt in der Innenstadt sondern im Bereich des Ostplatzes um den sich ein Sammelsurium an unterschiedlichen Bauten und Stilen findet – von der Gründerzeit über DDR-Moderne bis hin zu 90er/2000er Jahre-Bürohausarchitektur. Gerade letztere verfügt zwischen Gerichtsweg und Teubnerstraße über eine Wertigkeit (Schließung des histor. Blockrandes, Orientierung der Fassaden an den histor. Fassaden der überkommenen Vorkriegsbauten) die ich dem aktuellen Projekt abspreche. Da hilft es auch nicht dieses zum „aktuellen zeitgenössischen Trend der Baukunst“ zu erheben. Einen Wohnriegel hätte man ohne Probleme quer von der Seemann- zur Teubnerstraße errichten können und daran anschließend den Baukörper des Hotels, der an der Prager gerne höher ausfallen darf. Im entstandenen Innenhof wäre ausreichend Platz für eine entspr. Nutzung gewesen, die man bei Bedarf mittels Durchgängen an beiden Seitenstraßen halböffentlich gestalten könnte wenn man dies wollte...

  • [quote='aedificator','http://www.deutsches-architekturforum.de/thread/?postID=571606#post571606']^ Echt jetzt LEonline & Altbaufan_?den eigenen Geschmack zur allgemeingültigen Bewertung aufschwingen zu wollen

    Echt jetzt, meinst du deinen Beitrag ernst? Wo steht etwas davon, dass wir das für allgemeingültig halten?
    Ein FORUM mit DISKUSSION lebt davon, dass man Meinungen klar positioniert und nicht nur "oh wie toll" schreibt. Und dazu gehören auch mal Übertreibungen oder provozierende Statements. Mich nervt es an, dass man überall nur noch Konsensbrei möchte, so hat es jedenfalls den Anschein. Bloß nirgendwo anecken. :nono:


    Und wenn mir diese Architektur nunmal nicht gefällt, gefällt sie mir nicht. Basta. Ich finde sie banal, unpassend und alles andere als hochwertig (was zu den Miet- und Kaufpreisen passen würde). Andere können sie toll finden. Wo ist das Problem? von Vielfalt lebt eine Gesellschaft und nicht von Einheitsbrei und Dauerkonsens. Wäre genauso öde, wie wenn in der nächsten Wahl 100% die SPD wählen würden.
    Es gibt viele gute Neubauten. Dieser hier gehört aus MEINER Sicht nicht dazu.


    PS: Und gestalterisch optisch anpassen im Verhältnis zu den Investitonssummen ... der Nachbarneubau schafft hochwertige Architektur, auch das CG Projekt (in Planung) schafft dies... dieser Neubau "Prager Höfe" schafft dies nicht.

  • Auf der Dima-Seite findet sich auch ein Bild des geplanten Hotels, das sich fassadentechnisch doch recht deutlich von dem kleinen Anriss unterscheidet.



    Quelle: Dima Immobilien


    Zum Vergleich nochmal der Anriss:



    Quelle: Dima Immobilien


    Auch nicht besser und für die Lage nicht angemessen, allerdings könnte das schon ein Hinweis darauf sein, dass die Fassade des Hotels noch nicht final ist. Vielleicht hat ja das Gestaltungsforum da noch ein Wörtchen mitzureden. 7 Obergeschosse finde ich aber ganz okay und den kleinen Stadtplatz finde ich auch ganz interessanter als hier stumpf den Blockrand zu vollenden, zumal im Erdgeschoss des Wohnungsbaus scheinbar auch Gewerbeeinheiten eingerichtet werden. Letzteren finde ich im Übrigen zwar nur mittelmäßig, aber keineswegs so furchtbar, wie er hier gemacht wurde. Da gibt es in Leipzig schlimmeren (aber natürlich auch deutlich besseren) Geschosswohnungsneubau.

  • Hotelneubau hat 1 bis 2 Etagen zu viel

    :nono: Fragwürdig beim Vorhaben Hotelneubau Prager Straße/ Teubnerstraße finde ich die vor allem auch die Höhe. Das Hotel hat im Vergleich zu den anderen Gebäuden auf dieser Straßenseite ein oder zwei Etagen zu viel!