Opernquartier

  • Ach tatsächlich?


    hätte ich ja nie gedacht... ;)


    Ich habe ja schon immer moniert, dass der Termin nicht einzuhalten sei. wäre man wie ich immer gefordert habe immer offensiv und auch kreativ mit den unumgänglichen Verzögerungen in der Öffentlichkeit umgegangen, wäre die Blamage jetzt nicht so groß.


    Jetzt wird vordergründig versucht es wie immer gerne auf den Brandschutz zu schieben (BER lässt grüßen!), dabei hakte es laut KStA in allen Gewerken.


    Das Schlimme ist ja wohl, dass die Stadt wieder in die altbewährte Falle getappt ist: der Termin muss eingehalten werden, koste es was es wolle. Jetzt ist der doppelte GAU eingetreten: Termin geplatzt - Kosten(kontrolle) aus dem Ruder laufend... :nono:


    Au weia -ich lese erst mal keine Lokalnachrichten mehr -ich kann das kommende Lamento ja jetzt schon nicht mehr hören.

  • Nun, dieses Thema scheint wohl niemanden so richtig zu interessieren oder alle verweilen in der Sommerfrische...


    Nun, ich habe heute Morgen doch mal in den KStA geschaut. Schlimm, wie jetzt die Bauernopfer hauptsächlich natürlich wieder unter den kleinen Indianer in der Gebäudewirtschaft gesucht werden. Die Leute dort werden doch i.d.R. auf Gedeih und Verderb von Politik und Verwaltungsspitze dazu verdonnert das Ding durchzuziehen - ob es überhaupt machbar ist oder nicht, koste es was es wolle. Und was kostet es: den zu erwartende Super-GAU. Mein Gott, warum kann man nicht mal frühzeitig kommunizieren, dass so ein komplexes Projekt nicht auf Zeitdruck umzusetzen ist und sich die Dinge verzögern - das wäre mal Haltung gewesen!


    Erbärmlich finde ich ja jetzt, dass die Theaterleitung scheinbar so naiv war, dass man wirklich keinen Plan B für ein weiteres Ausweichquartier für die Oper hat und sich jetzt als Opfer sieht... :nono:

  • Oder es sind noch alle so geschockt ;)
    Man wollte es, gerade was die Stadtspitze angeht anscheinend nicht wahrhaben. Obwohl schon seit längerem bekannt war dass es wohl nicht zu schaffen ist. Selbst als Laie konnte man sich schwer eine rechtzeitige Fertigstellung vorstellen wenn man an der Baustelle vorbeiging.
    Das Traurige ist wirklich dass sich anscheinend keiner verantwortlich fühlt.


    Wie die Rundschau heute berichtet wird wohl das Staatenhaus als Ausweichquartier favorisiert.
    Interessant ist auch das wohl gerade das Beschleunigungsverfahren dafür gesorgt hat dass sich die einzelnen Gewerke im Weg standen und nicht weiter kamen.
    Ansonsten finde ich es schwer vorher zu sagen wir machen die Aufführungen woanders wenn der Zeitplan nicht funktioniert. Schließlich müssen auch diese Räimlichkeiten gebucht werden und wenn die Sanierung geklappt hätte, hätte die Dumont Presse bestimmt den Sinn der unnützen Kosten für die Reservierung in Frage gestellt.
    Ich denke auch im Nachhinein war der Zeitplan von drei Jahren doch sehr sehr ambitioniert.


    Ich finde aber auch man müsste mal drüber nachdenken was man hätte für bestimmt fast 300 Millionen neu bauen können. Ich habe mich in letzter doch mit dem Riphan Bau angefreundet, aber eine städtebauliche Augenweide ist er leider nicht, auch im sanierten Zustand.


    Alles in allen leider typisch in Kölle und war zu erwarten.

  • Die Stadtverwaltung und die Opernintendantin wollen offenbar auf Biegen und Brechen das Deutzer Staatenhaus als Interimsstätte für die Oper.


    Als Alternative stünde ein Filmstudio der MMC in Ossendorf zur Verfügung.


    Die Miete für das Staatenhaus betröge 260.000,- € plus 119.000 € (Nebenkosten) monatlich.
    Die Miete für die MMC-Studios läge bei 175.000,- € plus 60.000,- € (Nebenkosten). (Hier ist die Rede von Kosten für eine 1-jährige Anmietung - aber ich gehe davon aus, dass es sich auch um Monatsmieten handelt.) Zahlen lt. KStA.


    Ein Bericht in der Lokalzeit des WDR berichtete vor Tagen (wohl leider nicht mehr online), dass es im Staatenhaus massive Probleme mit dem Brandschutz gebe und der Bau insgesamt einen verwahrlosten, etwas heruntergekommenen Eindruck mache. Das Gebäude müsse für mehrere Millionen hergerichtet werden - dies sei bis zum Beginn der nächsten Spielzeit im November auf keinen Fall zu realisieren.
    Das MMC-Studio stehe sofort zur Verfügung, ist technisch auf neuestem Stand, ist für bis zu 1.800 Zuschauer zugelassen und verfüge über eine Deckenhöhe von 28 Metern und eine herausragende Akustik. Zudem befinden sich in einem Nebengebäude Werkstätten, die von der Oper nutzbar wären.


    Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, warum sich Stadtverwaltung, Opernintendanz und Kulturdezernentin so auf die 'Lösung Staatenhaus' versteifen.
    Das einzige Argument, das hier gegen Ossendorf vorgebracht wird, ist die Randlage. Aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar, das Gelände ist hervorragend sowohl mit dem PKW, als auch per ÖPNV erreichbar. Zudem existieren hier mehr als ausreichend Parkplätze - in Deutz wäre man darauf angewiesen, dass RTL sein benachbartes Parkhaus zur Verrfügung stellt.
    Die hohen Kosten, Unwägbarkeiten beim Brandschutz/Umbau (Staatenhaus) auf der einen Seite - und die besserern technischen Möglichkeiten (MMC-Studio) sprechen für mich klar für das Studio auf dem MMC-Gelände.



    http://www.express.de/koeln/er…ielort,2856,31630628.html
    http://www.ksta.de/kultur/-ueb…r-,15189520,31586518.html

  • Es wird teurer und dauer länger

    Und die nächste Hiobs-Botschaft kommt sogleich... wie der KStA unter Berufung auf eine Mitteilung Henriette Rekers berichtet, wird die Sanierung der Kölner Oper nicht nur länger als erwartet dauern, sondern auch deutlich teurer werden.
    Von einst geplanten 288 Mio. EUR geht man nun von bis zu 460 Mio. EUR und einer Eröffnung nach der Spielzeit 2017/2018 aus.


    Kann man, wie so oft bei öffentlichen Großprojekten, aber das Thema hatten wir ja bereits einige Male, nur den Kopf schütteln :nono: ... Was man für diese 460 Millionen an städtebaulicher Reparatur mit einem Neubau hätte leisten können...


    Ich denke man sollte sich langsam aber sicher auf einen ähnlichen Ablauf wie beim BER einstellen und die 460 eher mit Luft nach oben ansehen.
    Immerhin erfreulich, dass man sich doch für das Staatenhaus entschieden hat, auch wenn ich auf Basis der alten Sachlage eher für die Studios gewesen wäre. Aber ich denke, da ja jetzt schon klar ist, dass einige Spielzeiten dort stattfinden werden, sich das Staatenhaus in der Außenwirkung doch besser präsentiert als ein unpersönliches Studiogelände.

  • Schon erstaunlich. Vor vier Monaten ist man noch von einer Eröffnung in diesem Jahr ausgegangen, jetzt in drei Jahren.
    Dann bleibt uns der Musical-Dome wohl auch noch mindestens bis 2020 erhalten, oder? Vorher kann ja kein Musicaltheater im Staatenhaus realisiert werden?

  • Drama ohne Ende. Das Budget ist aufgebraucht, bzw. überschritten. Nun doht evtl ein Baustopp. Alternativ wäre eine Erhöhung des Etats auf dann 404 Millionen Euro, den der Rat beschließen müsste.
    Ein Baustopp hätte aus Sicht der Bühnenverwaltung den Nachteil, dass beteiligte Baufirmen Anspruch auf Entschädigung hätten, da Verträge gekündigt werden müssten, vorhandene Bauteile müssten während es Baustopps vor Beschädigungen geschützt werden, eine längere Gesamtbauzeit brächte jährliche Mehrkosten von von 10 Millionen Euro für das Interim.


    Zudem fehlt immer noch ein neuer Technikplaner. Eine Ausschreibung brachte nicht den gewünschten Erfolg.


    http://www.rundschau-online.de…856272.html?dmcid=sm_fb_p

  • Für mich ist das ganze ein großes Rätsel.
    Wie kann es sein, dass eine Firma offensichtlich über Wochen, Monate die Technik falsch einbaut und Niemanden fällt etwas auf?
    Was ist eigentlich mit dem für die Bühnen zuständigen Architekturbüro gewesen?
    ...und auf wen hat sich die Stadt eigentlich verlassen, wenn sie nicht selbst den "Oberverantwortungshut" auf hatte?
    Die Kosten explodieren immer mehr, aber alle Beteiligten wirken so unbeteiligt.


    Wenn das so weitergeht, sollte die Stadt die Konsequenzen ziehen und den Opernbetrieb ab 2017/18 vorübergehend einstellen.
    Mit dem dadurch eingesparten Geld (20, 30 Millionen?) wird dann die Fertigstellung des Gebäudes finanziert..
    Die Opernfreunde fahren so lange eben nach Bonn oder Düsseldorf - was solls?

    3 Mal editiert, zuletzt von tieko () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Tja, nur noch traurig das alles. Zufällig gestern noch ein Bild gemacht. Es sieht von außen schon so fortgeschritten aus...


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  • Jetzt nicht auch noch mangels Alternativen spontan Streitberger zum technischen Betriebsleiter machen!
    Gibt es bei der Stadt eigentlich garkeine Lerneffekte? -.-

  • Nachdem sich das wegen Planungsmängeln gekündigte Planungsbüro für die technische Gebäudeausstattung bei der Neuausschreibung in geänderter Firmenkonstellation erneut beworben hatte - wurde diese Firma in der 2. Neuausschreibung ausgeschlossen. Dies gilt auch für Firmen/Firmenkonstellationen, die in irgendeiner Weise mit dem Planungsbüro (Deerns) verbunden sind.
    Die insolvente Firma Imtech will die Arbeiten an der Oper offenbar fertigstellen.


    http://www.rundschau-online.de…e-ausgeschlossen-23871680

  • Immerhin gibt es kleine Fortschritte - zumindest in der Freiraumplanung: Der Opernbrunnen ist wieder zugänglich!

    Foto von mir

  • Herr Börschel möchte einen Neubau der Oper an anderer Stelle prüfen lassen...


    http://www.rundschau-online.de…t-buehnen-neubau-28083716


    Bei allen nicht weg zu diskutierenden Ärgernissen über Kostensteigerungen und Inkompetenz der handelnden Personen...


    Aber Herr Börschel hat ja wohl den Knall nicht gehört! Prüfung eines Neubaus an anderer Stelle - oder auch das Interim im Staatenhaus als Dauerlösung?
    Was ist mit den mehreren hundert Millionen Euro, die bereits verbaut wurden? Die schreibt man dann einfach mal so ab? Und der Neubau kommt zum Schnäppchenpreis?!
    War Herr Börschel mal im Staatenhaus? Vermutlich nicht. Eine Deckenhöhe von 7 Metern, kein Orchestergraben, Platz für noch nicht einmal halb so viele Zuschauer wie im Opernhaus - das Ambiente ... ähhmm... naja...


    Zudem sollte man einmal klar machen, was am Offenbachplatz bereits korrekt gebaut/eingebaut wurde: Fassadensanierung, neue Fenster, unterirdische neue Magazinräume, die neue unterirdische Kinderoper, die Neubauten an der Rückseite mit Anlieferung, neue Probenräume, die komplette Bühnentechnik, neue Bestuhlung, Aufarbeitung der Wandvertäfelungen und, und, und...


    Egal. Machen wir alles nochmal komplett neu.


    Ich kann ob der abstrusen Ideen von Herrn Börschel nur mit dem Kopf schütteln. Das ist Sommertheater vom Schlechtesten. Aber zum Glück nimmt Herrn Börschel kaum jemand ernst.

  • Da muss ich Citysurfer 100 % Recht geben!!


    Es ist doch tausendmal besser für alle Opernfreunde in Köln und Umgebung die Provisorien noch einige Zeit hinzunehmen, anstatt wieder bei Null anzufangen und wiederum mehr als ein Jahrzehnt verstreichen zu lassen.


    Eine Neubaulösung hatten wir ja mal nach entschiedenem Wettbewerb vor knapp 10 Jahren. Da hat Herr Börschel wahrscheinlich gegen gestimmt (soweit er damals schon eine politische Stimme hatte).


    Also wirklich "Sommertheater"!