Weitere Autotunnel im Stadtgebiet?

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    Der Autoverkehr muss in der Stadt abnehmen, ja.


    Wer aber fordert, dass - entgegen der Forderung der Bürger - an der Landshuter Allee kein Tunnel gebaut werden soll, zeigt, dass ihm reale Gegebenheiten völlig egal sind und nur blind seiner Ideologie folgt. Der Mittlere Ring ist die wichtigste Straße in München, gerade dort wird sich der Autoverkehr durch eine Reduzierung der Gesamtmasse am aller wenigsten ändern, sondern gerade so, dass auch mit emissionsminimierten Fahrzeugen, genug lebensqualitätsmindernde Auswirkungen an dieser Straße bestehen bleiben (ich empfehle einen Besuch bei der Formel E); dass ein Wohnen und Arbeiten hier auch die nächsten Jahrzehnte, eine Belastung bleiben wird. Die Grünen können doch nicht ernsthaft der Ansicht sein, die Landshuter Allee bzw. der Ring, als Verbindung von sämtlichen Autobahnen und zahlreichen innerstädtischen Anschlussverbindungen, lasse sich auch mit Wegfall der ÖPNV-Umsteiger auf ein verträgliches Maß bringen, bei dem ein Tunnel nicht mehr nötig wäre. Nicht jede Autofahrt lässt sich durch ein anderes Verkehrsmittel ersetzen.


    Der davon unabhängige Vorteil eines Tunnels besteht in der direkten Stadtreparatur. Die Landshuter Allee könnte (theoretisch) wieder zur Promenade für Fußgänger und Radfahrer sowie zahlreichen Geschäften und Cafes werden.


    De facto erreichen die Grünen eine Steigerung der Lebensqualität nicht durch den Aufruf an die Autofahrer, doch bitte weniger autozufahren, sondern durch einen tatsächlichen und schnellen Ausbau des ÖPNV, gleichzeitig der weiteren Untertunnelung der wichtigsten Straße Münchens, die unvermeidbar auch in Jahrzehnten noch eine gewaltige Masse an Fahrzeugen aufnehmen werden muss.


    Letztlich ist es wahrscheinlich für das Vorhaben aber ohnehin uninteressant, welcher Meinung die Grünen im Stadtrat sind...

  • Bei dem kontinuierlichem Wachstum der Bevölkerung in München wäre es schon ein großer Erfolg, wenn der Autoverkehr nicht zunimmt, sondern in den nächsten 10-20 Jahren gleich bleibt, geschweige denn abnimmt.

  • Was eher unrealistisch sein dürfte: das Gros an Zuzug erfolgt Hauptsächlich in den "Randgebieten", da wird ein Großteil der Haushalte ein Auto haben und die Chance, dass der Nahverkehr in den nächsten 10-20 Jahren radikal umgebaut wird, dürfte auch eher gering sein. Die Warscheinlichkeit dass die Münchner Straßen signifikant voller als leerer werden sehe ich für die nächsten 10 Jahre als ziemlich groß an..

  • Den Sinn dieses Tunnels verstehe ich nicht. Wenn man die Straße unter die Erde legt wird das Verkehrschaos nicht beseitigt. Außerdem ist die B304 auch auf der anderen Seite (auf Münchner Gebiet) überlastet.

  • Den Sinn dieses Tunnels verstehe ich nicht. Wenn man die Straße unter die Erde legt wird das Verkehrschaos nicht beseitigt.


    Wenn das Verkehrschaos unter der Erde stattfindet, sieht man es nicht, also ist es weg ;)

  • Letztendlich wurde dieser Tunnel wahrscheinlich zurecht aus dem Bundesverkehrswegeplan gestrichen. Es handelt sich offenbar um eine Maßnahme mit der nur die Lebensqualität der Karlsfelder verbessert werden soll, nicht aber die Verkehrssituation (zumindest nicht wesentlich).


    Man sollte in München endlich damit anfangen die Infrastruktur zu verbessern, nicht nur sie von oben nach unten zu verlegen. Schlimmer noch, wenn der Verkehr erstmal durch einen Tunnel rollt, ist ein Ausbau fast nicht mehr möglich.

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    Befass dich mal mit den Plänen (Spurführung) zum LAT! Das wird nix mit Ausbau. Eigentlich geht mit Petueltunnel, Tunnel Südwest und Nordost hinsichtlich möglicher Erweiterungen nichts mehr am Ring.

  • Zitate Jai-C:


    Schlimmer noch, wenn der Verkehr erstmal durch einen Tunnel rollt, ist ein Ausbau fast nicht mehr möglich.


    Die bestehenden, innerstädtischen Straßen sollen in München doch auch nicht noch weiter ausgebaut werden (wo ginge das effektiv?). Das ist kontraproduktiv und absolut nicht der Weg, den die Stadt gehen sollte. Umgehungsstraßen wie die A99 natürlich ausgenommen.
    Der ÖPNV gewinnt nicht an Kunden, wenn der MR noch drei weitere Spuren bekommt.


    Man sollte in München endlich damit anfangen die Infrastruktur zu verbessern, nicht nur sie von oben nach unten zu verlegen


    Den Satz verstehe ich nicht ganz. Die Infrastruktur wird doch gerade dadurch verbessert, dass Teile des MR unter die Erde gelegt werden. Beispiel Richard-Strauß-Straße: Wo früher zahlreiche Querstraßen den Verkehrsfluss bremsten und die ohnehin schon aufgrund der reinen Masse zu Stoßzeiten regelmäßig auftretende Verstopfung verschlimmerten, fließt der Verkehr heute, nicht reibungslos, aber doch deutlich besser als noch vor 10 Jahren, und das trotz gesteigertem Fahrzeugaufkommen.
    Anders als den MIV unter die Erde zu legen, wüsste ich abgesehen von optimierter Spurführung und Ampelschaltung keine Möglichkeit, die Infrastruktur für diesen zu verbessern, da ein Zuwachs an Spuren nun wirklich von vorgestern ist.
    Stattdessen könnten auf Flächen, die früher vom MIV dominiert wurden, Straßenbahnen oder Busspuren eingerichtet werden. Die Lebensqualität gewinnt in jedem Fall von Untertunnelungen, Steigerung der Leistungsfähigkeit hin oder her.

  • Die bestehenden, innerstädtischen Straßen sollen in München doch auch nicht noch weiter ausgebaut werden (wo ginge das effektiv?). Das ist kontraproduktiv und absolut nicht der Weg, den die Stadt gehen sollte. Umgehungsstraßen wie die A99 natürlich ausgenommen.
    Der ÖPNV gewinnt nicht an Kunden, wenn der MR noch drei weitere Spuren bekommt.


    In meinen Augen sind folgende Maßnahmen notwendig:
    1. Mehr und bessere Umgehungen für den Ring bzw. innerstädtisch überlastete Strecken, z.B. durch Anschluss A92, weitere Anschlussstellen an A99, Ringschluss A99.
    2. Vorhandene Nadelöhre im Ring, auf Ein-/Ausfallstraßen und den parallelen Umgehungen beseitigen, ggf. auch durch punktuellen Ausbau/Untertunnelung
    3. Ausbau des ÖPNV in weitere Stadtviertel um mehr Menschen zum umsteigen zu bewegen (Erweiterung U5, U4, U6, Bau U9, Bau Trambahntrassen usw.)


    Letztendlich muss man das nicht alles gleichzeitig machen, man muss überhaupt mal was machen. Stamm 2 hat sich um fast 20 Jahre verzögert, so kann das nicht weitergehen.

  • Vorhandene Nadelöhre im Ring, auf Ein-/Ausfallstraßen und den parallelen Umgehungen beseitigen, ggf. auch durch punktuellen Ausbau / Untertunnelung


    Eben, durch Untertunnelung können Nadelöhre, wie bereits oft in der Praxis gesehen, beseitigt werden. Zumindest in einem gewissen Maße, meist verschiebt sich der Engpass ab einem gewissen Durchsatz nur. Ein ähnliches Resultat ließe sich vermutlich auch mit einem punktuellen Ausbau erzielen, wobei sich dann die Vorteile der Stadtreparatur und der erhöhten Lebensqualität in einen Nachteil umkehren. Daher wäre ein Ausbau der bestehenden innerstädtischen Straßen für mich einfach das falsches Signal.
    Das Geld ist sicher sinnvoller / nachhaltiger in Tunnel / den ÖPNV investiert (oder für weniger Raser in Kopfsteinpflaster ;)).
    Dagegen würde auch ich eine zusätzliche Verbindung der Schleißheimerstraße zur A92 sowie den Ringschluss der A99 befürworten.

  • MiaSanMia Befürwortest du die Anbindung der Schleißheimer Straße an die a99? Oder die verlängerung der landshuter allee? Mich würd tatsächlich mal interessieren, warum hier scheinbar eher die tunnellösung schleißheimerstr. von öffentl. Seite bevorzugt wird zu der es auch planungen gibt... Ich fände einen a92 tunnel durch feldmoching wesentlich praktischer

  • Eben, durch Untertunnelung können Nadelöhre, wie bereits oft in der Praxis gesehen, beseitigt werden. Zumindest in einem gewissen Maße, meist verschiebt sich der Engpass ab einem gewissen Durchsatz nur.


    Mit Untertunnelung meinte ich vor allem dass man dadurch Kreuzungen umgehen kann. Das funktioniert tatsächlich ganz gut. Wenn aber nur die bestehende Infrastruktur von oben nach unten verlegt wird, dann bringt es natürlich recht wenig.


    Zum Anschluss der Schleißheimer Straße an die A92: Ideal fände ich ein Autobahnkreuz wo heute die A92 auf die A99 trifft. Der zu bauende südliche Teil würde idealerweise sowohl Landshuter Allee als auch Schleißheimer Straße anbinden. Dann können Pendler aus allen Richtungen (A92, A99 Ost/West) darüber ein-/ausfahren und der Münchner Norden würde stark entlastet.

  • "Express-Tunnel-Giesing":

    Der CSU-Landtagsabgeordnete Andreas Lorenz hat bei Martin Vieregg einen Plan für eine doppelstöckige, je zweispurige Röhre entwerfen lassen, die vom Osramgelände in bergmännischer Bauweise direkt zur Chiemgaustraße führt.
    Damit sollen die Anwohner der Tegernseerlandstraße entlastet werden, eine Verkehrsreduzierung von 60 % wird dort angestrebt.


    230 Millionen Euro sind dafür nur angesetzt.


    Der McGraw-Graben soll mit Glaselementen gedeckelt werden, um die Anwohner zusätzlich vom Lärm und den Abgasen zu schützen.


    Darüber hinaus soll der Graben bis zum Perlacher Forst für 45 Millionen Euro weitergeführt werden.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…el-fuer-giesing-1.4015945


    Wohl ein weiteres leeres Wahlkampfversprechen...:lach:

  • Landshuter Allee

    Der geplante Tunnel unter der Landshuter Allee könnte seinen südlichen Tunneleingang möglicherweise schon jenseits der Arnulfstraße erhalten und damit diese ebenfalls untertunneln. Grund für diese Überlegungen ist offenbar die zusätzlich anstehende Sanierung der Donnersberbrücke, die dann nur noch im weiter südlichen Teil über den Gleisen und über der Landsberger Str. anfallen würde. Die Landshuter Allee selbst könnte dann Fahrspuren direkt entlang der Häuser erhalten und in der Mitte große Grün- und Platzflächen. Dies meldet die AZ:


    https://www.abendzeitung-muenc…af-84f2-2bd3e8e105a5.html

  • Warum dann überhaupt noch die Brücke erhalten und nicht gleich alles zum Tunnel umbauen? Fände ich allerdings schade, da ein paar reizvolle Perspektiven vom Auto aus wegfallen würden.

  • Die Donnersberger Brücke bietet einen der sehr wenigen Orte in München mit großstädtischem Charakter.