Fürth - und seine exotischen Denkmäler

  • Fürth - und seine exotischen Denkmäler

    Unter diesem Strang sind Fürther Meldungen über Denkmale zusammen gefasst, die nicht so populär sein dürften, z.B. das Woolworth-Kaufhaus oder die Rodi-Kaufhalle. Mod, 29.10.2014


    Der nächste Zoff in Sachen Denkmalschutz droht. Diesmal betrifft es den Woolworth Ecke Schwabacher Str./Maxstr. Das Kaufhaus wurde 1957 nach Plan von Hans Paul Schmohl (1904-1973), Stuttgart, für die Warenhauskette "Bilka" errichtet. Ein Jahr später schaffte es der Bau, der wegen seiner "eigenwillige[n] Lösung einer Warenhausfassade mit hohem architektonischem Ausdruckswert" gepriesen wurde, sogar in das von Martin Mittag herausgegebene Lexikon "Architekturdetails", das die besten in der Deutschen Bauzeitschrift vorgestellten Bauten enthielt. Hier der Link zum Artikel:


    http://www.nordbayern.de/regio…z-1.3006787?searched=true


    Vergleicht man die Bilder von damals und heute, erscheint das Haus noch weitgehend im bauzeitlichen Zustand überliefert. Es wäre schön, wenn sich für Erhalt und Denkmalschutz vielleicht doch noch eine Mehrheit fände. Die Kommentare unter dem Artikel sehen zwar nicht so aus, aber etwas Aufklärung über die Bedeutung des Baus wäre sicher hilfreich.

  • Der Artikel zeigt gut was für ein schwieriges Pflaster unsere "Denkmal"-Nachbarstadt Fürth für Architekturinteressierte ist. Die Vorfälle der letzten Jahre haben das Thema sehr in den Vordergrund geschoben, ohne dabei positiv besetzt zu sein. Sehr schade und seitens der Stadt auch sehr unglücklich gesteuert. Während sich vor allem in den neuen Ländern, und sogar in Nürnberg ein zunehmendes Interesse an historischer Substanz entwickelt, scheint Fürth die Gegenrichtung einzuschlagen. Die bevölkerungstechnisch schrumpfenden und stagnierenden Städte in den neuen Ländern haben überwiegend ihr Stadtbild als Standortargument entdeckt, und nutzen den Denkmalschutz auch als Instrument, um diesen Standortvorteil zu entwickeln. Leipzig bspw. hat alle Gebäude vor 1945 pauschal unter Denkmalschutz gestellt. Das Ergebnis: Das Stadtbild erlebt eine ungeahnt Blüte, wer dort investieren und bauen will, tut das Hand in Hand mit der Denkmalpflege, Restauratoren und Stuckateuren. Leipzigs Image ist positiv besetzt mit steigender Tendenz.


    In Nürnberg wird noch viel zu oft Hand in Hand mit dem Dämmstoffhändlern und dem Fenstergroßhandel gearbeitet. Fenster mit Bögen werden gerade gemacht, denn so ein Bogen kostet zwischen 500,- und 1.000,- EU je Fenster zusätzlich. Wer aber 2.500 EUR / qm für eine Wohnung zahlen soll, Kann diese Ausgabe als selbstverständlich erwarten. Wenn auswärtige dann Nürnberg sehen, wundern sie sich über den niedrigen Sanierungsstandard hier.
    Aber es gibt auch positive Beispiele, z.B. die Fichtestraße 42 oder die Georg-Strobel-Straße 6, die Hoffnung machen.


    In Fürth dagegen war man schonmal weit in Sachen Stadtbildpflege (und auch nur wegen des Stadtbildes fahre ich so gerne Fürth besuchen, sicherlich nicht wegen eines EKZ), aber die aktuellen Entwicklungen, und das sind dort leider auch die großen Projekte, die entsprechende Symbolkraft entfalten, entwickeln sich gegenteilig. Da kommt die Meldung über den Woolworth natürlich im unpassendsten Moment. Die ohnehin schon aufgeheizte Stimmung zum Thema Denkmalschutz, Stadtheimatpflege, Oberbürgermeister und Investitionen wird dadurch nur noch weiter angeheizt. Ich frage mich, wie in naher Zukunft auf diesem Terrain noch sachlich argumentiert werden soll. Vor allem wenn die regelnden Gesetze keine Rolle spielen. Ich warte auf die Meldung, dass irgendwer gegen irgendjemand anderen vor Gericht zieht.


    Zum Thema Woolworth: Ich persönlich bin hinsichtlich des Stadtbildes ja eher ein Ästhet. Und nach diesem Credo würde ich auch den Denkmalschutz einsetzen, nämlich um gefährdete kunsthistorische Details vor dem Verschwinden zu bewahren. Als Gefährder haben sich natürlich inbesondere Investoren herausgestellt (man könnte sie Heuschrecken nennen), die ohne Traditionsbewusstsein städtebauliche Kristallisationspunkte gestalten können, ohne dass sie Rücksicht auf Gewesenes, Vorhandendes oder Umgebendes nehmen.
    Wenn sich der Denkmalschutz dann so ein Haus wie den Woolworth aussucht, durchläuft mich auch ersteinmal ein Schreck. Denn unsere Städte verlieren immer wieder wirklich attraktive Gebäude, und die Verwaltung schützt dann eines durch den Denkmalstatus, obwohl es von den meisten Bürgern abgelehnt wird. Viele schimpfen dann "Verwissenschaftlichung", was ich verstehen kann.
    Vielleicht ist die Zeit noch nicht reif genug für den Schutz solcher Häuser. Womöglich auch deshalb, weil es noch so viele davon gibt und sie sich nur wenig von jüngeren Bauten unterscheiden. Wenn ich mich mit dem Haus beschäftige, kann ich den Denkmalschutz nachvollziehen, zumal es in Fürth ja umso mehr eine Seltenheit ist.


    Kurz zusammengefasst: Ich glaube immer mehr Menschen wünschen sich eine attraktiveres Wohn- und Lebensumfeld, insbesondere die Sesshaften. Der Denkmalschutz betrachtet Bausubstanz eher wissenschaftlich. Viele haben daher das Gefühl, dass der Denkmalschutz an ihren Vorstellungen und Bedürfnissen vorbeigeht. Die Neuigkeiten um den Woolworth sind da ohne weitere Erklärungen und Informationen eher kontraproduktiv. Im Übrigen reicht Denkmalschutz allein nicht aus, um den Bedürfnissen der Bürger gerecht zu werden, hier fehlen weitere Rahmenbedingungen, z.B. Gestaltungssatzungen (insbesondere, wenn finanzkräftige auswärtige Investoren gestalten dürfen).

  • Ich verstehe nicht was an dem Gebäude toll sein soll. Es ist weder architektonisch, noch ästhetisch schön anzusehen. Für mich ist das eher genau das Gegenteil. Ein Schandfleck, denn hier müsste etwas repräsentatives stehen, da diese Ecke über den ganzen Platz sehr gut einsehbar ist und auch dementsprechend den "Eingang" zur Fußgängerzone repräsentiert. Dafür ist das Bestandsgebäude allerdings mMn nicht in der Lage. Für mich sieht das eher nach einer Racheaktion vom Denkmalschutz wegen dem Parkhotel aus. Hier hat die Stadtspitze maßgeblich Einfluss ausgebübt, jetzt kommt der Einfluß genau vom ehemaligen Gegenüber.

  • DS-17: Ich kann gut verstehen, daß Du das Gebäude nicht ansprechend findest. Darum geht es aber beim Denkmalschutz nicht. Wenn die Listenerfassung allein ästhetischen Gesichtspunkten folgen würde, hätten wir bald denselben Kahlschlag wie damals in den 1950ern und 1960ern, als man ganz Gründerzeitviertel mit der Begründung plattgemacht hat, daß das alles ja eh nur wertloser Kitsch sei. Heute würde das keiner mehr laut sagen. Ich finde es daher gut, wenn die Denkmalpflege manchmal auch gegen Widerstände jüngere Gebäude unter Schutz stellt. Zumindest in puncto Denkmalpflege im engeren Sinne beweist das Weitblick. Ob es wirtschaftlich sinnvoll ist, das Haus zu erhalten, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt.

  • Fürth - Rodi-Kaufhalle in der Würzburger Straße

    Gestern berichteten die NN über die ehem. Rodi-Kaufhalle in der Würzburger Straße in Fürth:


    http://www.nordbayern.de/regio…iegsarchitektur-1.3470809


    In Google Maps findet man es das Haus hier:


    https://www.google.de/maps/pla…1e3!4b1!4m2!3m1!1s0x0:0x0


    Laut Stadtheimatpfleger könnte der Bau mit Flugdach, originalen Schaufenstern und Laderampe mit leicht trapezförmigem Portal noch aus den späten 1940er Jahren stammen - eine Seltenheit. Ob es Denkmalschutz gibt, ist ungewiss. Schade, denn Fürth ist ja leider nicht so reich an Baudenkmalen der Nachkriegszeit. Die Kommentare unter dem Artikel folgen mal wieder dem altbekannten Motto: "Was mir nicht gefällt, muss weg - und jeder soll das gefälligst genauso sehen!" Man sollte diese Kommentare gleichwohl nicht als repräsentativ sehen. Die Leser der Nürnberger Zeitungen wissen um die Qualität dieser Wortmeldungen. Man darf vielleicht also noch hoffen.

  • Hm, ich weiss nicht wass ich davon halten soll. In Fürth hat es der Denkmalschutz nicht vermocht, nach teils heftigen Auseinandersetzungen mit den Beteiligten ein herausragendes und auch für jeden ganz offensichtlich wertvolles Denkmal vor dem Abbruch zu schützen, und doch gleichzeitig nimmt er einige Objekte mit weiterem Konfliktpotenzial ins Visier (diese Kaufhalle z.B. oder vor kurzem das Woolworth-Kaufhaus in der Schwabacher Straße).


    Und die Presse gießt dazu noch mit ihrer Berichterstattung weiteres Öl ins Feuer. Ein paar Links zu älteren Beiträgen:


    http://www.nordbayern.de/regio…t-1.3049915?searched=true


    Nächster Streitfall mit dem Denkmalschutz:


    http://www.nordbayern.de/regio…z-1.3006787?searched=true

  • Schwierig. Einerseits ist es m.E. richtig und wichtig, auch Denkmale in die Denkmalliste aufzunehmen, die – sagen wir – für viele Bürger auf Grund mangelnder Information eher "unzugänglich" sind; und weil gerade Bauten aus der Nachkriegszeit rasend schnell verschwinden, muss man hier auch schnell reagieren. Andererseits ist der Vorstoß mit Blick auf die aktuellen Vorgänge nicht glücklich. Man muss da, finde ich, differenzieren zwischen der Sinnhaftigkeit des Antrags für Woolworth und Kaufhalle (ist m.E. aus denkmalpflegerischer Sicht gegeben) und der Strategie, mit der diese Bauten in die öffentliche Wahrnehmung gerückt werden. Letztere ist, naja, nicht so doll. In jedem Fall stelle ich auch hier fest, dass die meisten Bürger nach wie vor ein konservatives Denkmalverständnis haben und hier von Seiten der Denkmalpflege noch viel Aufklärungs- und Marketingarbeit zu leisten ist. In jedem Fall finde ich es nicht klug, Denkmale auf Grund ihres Alters und ihres Reichtums an Schmuckelementen gegeneinander abzuwägen. Das Parkhotel hätte nicht verschwinden dürfen, keine Frage. Der Woolworth sollte es aber auch nicht. Wir müssen darauf achten, dass wir nicht dieselben Fehler wie unsere Großeltern machen, indem wir das wegkloppen, was uns gerade nicht gefällt, nur damit unsere Enkel klagen, was die Altvorderen alles zerstört haben. Liest man sich Berichte (teils von namhaften Kunsthistorikern) aus den 50er Jahren über Bauten des Historismus durch, dann erschreckt man oft, dass man dieselbe polemische Rhetorik heute in Zeitungen, in Gesprächen und sogar in Fachbüchern wiederfindet – mit dem Unterschied, dass jetzt die Bauwerke der 1950er und 1960er Jahre diskreditiert werden.

  • Wobei ich glaube, dass die Diskreditierung von Historismusbauten in der Nachkriegszeit oft auch politisch begründet war (außen Hui, innen Pfui, so wie eben alles zu Kaisers Zeiten...), wird heute vielmehr auf der Substanz und der Nutzbarkeit herumgehackt, aber prinzipiell hast du Recht.


    Leider entpuppt sich der Denkmalschutz zu oft als zahnloses Werkzeug, wie ich hier kürzlich schrieb. Da die öffentliche Hand zu selten handelnd eingreifen kann, ist es oft nichts weiter als en erhobener akademischer Zeigefinger. Ich frage mich auch, warum gibt es z.B. keine Art Punktekartei wie in Flensburg für Autofahrer, bezogen auf Investoren und ihre Expertise bei Denkmalsanierungen? Vieles kommt zu oft in falsche Hände.


    Der Denkmalschutz in Fürth hat sich dennoch mit dem Objekt in der Würzburger Straße einen schwierigen Fall heraus gesucht. Ich war heute mal vor Ort:


    Das Gebäude ist wahrlich kein entzückender Anblick (noch nicht):



    Ein Betonbau mit großen ausgestellten Schaufenstern, die dezent nach außen geneigt sind, um weniger störende Reflexionen zu erzeugen.



    Leider Ist das Gebäude von der Umgebung verkehrstechnisch komplett abgeriegelt worden. Die große Kreuzung besitzt keine einzige Fußgängerampel auf die andere Straßenseite. Auch der S-Bahnaufgang "Fürth Unterfarnbach" und der U-Bahn-Haltepunkt "Kilinikum" erschließen nur die Nordseite der Würzburger Straße. So bin auch ich nicht rüber um von Nahem zu fotografieren.



    Wie gesagt, da hat sich der Fürther Denkmalschutz ne harte Nuss heraus gesucht.

  • nothor: Danke für die aktuellen Bilder! Ja, Du hast Recht. Sehr einladened sieht das Gebäude im Augenblick nicht aus. Das liegt aber maßgeblich an dem verwahrlosten Zustand. Würde man das Haus in seiner ursprünglichen Farbigkeit wiederherstellen und z.B. die Schaufensterrahmen, Gitter und Dachteile aufpolieren, sähe das Ganze schon wesentlich attraktiver aus. Ich hab da mal was vorbereitet (Originalbild: © nothor)...



    Die Farbigkeit orientiert sich an Vorbildern der 1950er Jahre (z.B. Rio-Palast in Nürnberg). Sieht doch schon gleich viel hübscher aus, oder? Klar, das ist jetzt nicht nach Befund und ganz flott gemacht. Aber ich denke, man sieht, wie sehr sich ein solch scheinbar unattraktives Gebäude verändern kann, wenn es in seiner ursprünglichen, gepflegten Erscheinung daherkommt. Genauso wie die Immobilienwirtschaft müsste die Denkmalpflege mehr mit solchen Visualisierungen arbeiten. Weil die meisten Menschen einfach keine Vorstellung haben, wie ein solches Gebäude einst aussah und nach einer Sanierung wieder aussehen könnte bzw. was man damit auch anstellen kann. Ob eine Milchbar an dieser Ecke nun sinnvoll ist, sei dahingestellt. Ist nur so ne Idee, wenngleich eine sehr suggestive. Aber warum soll Denkmalpflege nicht auch mal suggestiv sein? Man muss die Phantasie der Leute anregen und sie aufklären, ohne dabei Gelehrtendeutsch von sich zu geben. Einfach zielgruppenorientiert argumentieren!

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    So wie du das Haus gestaltest gefällt es mir natürlich sehr, "Milchbar" ist sehr passend :) Bleibt noch das Problem der Zugänglichkeit über die Straße, und letztlich die Lage selbst an der großen Straße auf riesigem Grundstück. Das ließe sich natürlich wunderbar für einen Biergarten oder so nutzen: Oben rechts eine terasse und im hinteren, abschüssigen Bereich einen ruhigen Garten.


    Ich vermute aber dass es bereits Begehrlichkeiten für das Grundstück gibt, es liegt immerhin sehr verkehrsgünstig. Dem einen oder anderen ist das Haus bestimmt im Weg.

  • Denkmal: Woolworth-Kaufhaus

    Nun ist es soweit, Fürth hat ja letztes jahr ein bedeutendes Baudenkmal verloren, nun hat die Stadt ein Neues: Das Woolworth-Kaufhaus in der Schwabacher Straße.


    Artikel in der N.N.: http://www.nordbayern.de/regio…l-1.3974861?searched=true


    Zitat:

    Der Woolworth-Komplex sei markant, und weil er die Linien der umliegenden Sandsteinhäuserfronten nicht aufgreife, spiegle er eine bestimmte städtebauliche Auffassung seiner Entstehungszeit wider.


    Bezeichnend ist die Äußerung des OB's in Fürth, der anscheinend ziemlich auf Krawall gebürstet zu sein scheint, Zitat:

    Das entwertet den Gedanken des Denkmalschutzes und schadet ihm .... und ]er[sieht hier einen „letzten Rest von Absolutismus in unserem Land'


    Fürth und seine Denkmäler...



  • Danke für den schönen und ausführlichen Beitrag. Ich war vor wenigen Tagen wegen einem Projekt in Franken und wurde in der Fürther Altstadt untergebracht. Hätte nie gedacht, wie wunderschön die Baustruktur dort ist und wie harmonisch sich die alten und neuen Häuser (leider nicht in jeder Ecke) mit einander im Stadtbild vereinen. Da hätte sich der Nachbar Nürnberg ein Beispiel nehmen können.

  • Fürther Hauptbahnhof


    Seltsames geht in dieser Zeit am Fürther Hauptbahnhof vor sich. Dass in diesem Strang der Merkwürdigkeiten mal der Fürther Hauptbahnhof auftauchen würde, hätte ich nicht gedacht. Wie die Fürther Nachrichten berichten, wird der Bahnhof von der DB zum Verkauf angeboten, die Stadt habe ein Vorkaufsrecht und wollte sich dies auch sichern, sollte das Höchstgebot aus nicht vielversprechender Richtung stammen:


    http://www.nordbayern.de/regio…lieren-an-stadt-1.6334381



    Denn der denkmalgeschützte Bahnhofsbau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts ist baukulturell nicht unwichtig. Wenn ich das richtig verfolgt habe ging die ganze Diskussion damit los, dass die DB den Abrissantrag für den Vorbau des Bahnhofsgebäudes stellte, um ihn ggfls durch etwas Neues zu ersetzen, mit mehr Verkaufsfläche etc.
    Der kleinere Vorbau ist später als das Hauptbahnhofsgebäude errichtet worden, allerdings perfekt an ihn angepasst was Materialität und Gestaltung angeht. Das große königlich bayerische Wappen an dessen Portal ist auch schon ein Hingucker, und weißt darauf hin dass von Fürth aus einst die erste Eisenbahn nach Nürnbegr fuhr (oder umgekehrt).



    Nachdem der Abrissplan auf wenig positrives Echo traf will sich die Bahn nun wohl kurzerhand vom ganzen Gebäude trennen. Die reisenden können beim Ein- und Aussteigen ja auch außen herum laufen. Ich finde das sehr schade, da der haltepunkt Fürth damit zu einer Provinzhaltestelle herunter gestuft wird. Nunja, offensichtlich hat sich die Stadtpolitik dazu besonnen, das Schicksal des repräsentativen Bahnhofsbaus nicht dem Zufall zu überlassen. Denn wenn dann könnte das passieren was wir in Nürnberg am Hbf. sehen können, wo der Hauptpostbau dem ersten finanziell Potenten überlassen wurde, der ihn nun schon längst hätte abreißen wollen. In Fürth dagegen schmiedet die Stadt Pläne, wie sich das Haus anschließend kulturell nutzen ließe.
    By the way: Was ist eigentlich mit dem ältesten Lokschuppen Bayerns in Fürth geschehen?