Leipzig: St. Trinitatis (realisiert)

  • Schon ganz gute Bilder, aber dass der Turm des St. Trinitatis ein fallendes Dach hat wäre mir neu. Auch ergibt sich aus deinen Bildern der Eindruck dass der Turm ein Trapez oder Dreieck als Grundfläche aufweist und nicht ein Rechteck wie in der Realität.


    Ich weiß, eine Korrektur der stürzenden Linien muss bei Architekturfotos aus dieser PErspektive normalerweise sein, aber dann vielleicht doch manuell eingreifen und mit etwas Augenmaß nachjustieren. Solche Verzerrungen sehen nämlich alles andere als natürlich oder gut aus.


    Vielleicht gehört das Ganze auch eher in ein Fotografieforum, daher ist das hier nur als Einwurf gedacht.

  • hi, jede kritik lese ich sehr gern. die ausgedehnten formen am bildrande gehören zu den sog. optischen fehlern eines objektivs und sind, im außmas, wie du das vorschlägst, nicht korrigierbar. wenn jemanden dieses problem stört, wäre eine lösung eine linse mit längerer brennweite zu nehmen und aus größerer entfernung zu fotografieren. nur, das ist nicht immer möglich, vor allem nicht mitten in einer dichten stadtlandschaft, wenn man auch nicht eine menge von visuellen störfaktorem in die fotografierte szene mit einbeziehen will. also, ich betrachte diese optischen fehler eher als eine komponente, die einen bestimmten ausdruck den fotografien verleiht, nämlich der der dynamik. ob das gut ist oder schlecht, kann man streiten. ich gehe davon aus, dass nach einigen ganz klaren und rechteckigen motiven auch eine künstlerische variation dazu gehört, einen bau mittels fotografie darzustellen.

  • ^ Um auch meinen Senf dazuzugeben: Architekturfotografie ist klasse und deine Bilder finde ich ohnehin immer ganz großartig. Durch das sog. Shiften kommt zusätzlich Dynamik ins Spiel und damit der künstlerische Aspekt nicht zu kurz. Für mich haben Bilder, die ich hier einstelle, eher dokumentarischen Wert, weshalb ich auf eine Entzerrung verzichte. Ansonsten gilt, dass jeder Bilder so einstellen kann, wie er gern möchte, wenn sie den Richtlinien entsprechen.

  • die ausgedehnten formen am bildrande gehören zu den sog. optischen fehlern eines objektivs und sind, im außmas, wie du das vorschlägst, nicht korrigierbar. wenn jemanden dieses problem stört, wäre eine lösung eine linse mit längerer brennweite zu nehmen und aus größerer entfernung zu fotografieren.


    Ich habe nicht gesagt, dass die Bilder zu wenig korrigiert sind, im Gegenteil, und schon gar nicht meinte ich die "optischen Fehler" eines Objektivs wie du sie meinst. Diese KANN man im Bild belassen, klar.


    Ich meinte wie von Cowboy angesprochen die Korrektur der stürzenden Linien, die heutzutage meist vollautomatisch mit einem Klick durchgeführt werden kann. Manchmal kann dadurch das Bild durchaus ins komplett Unrealistische abdriften, was mir persönlich ab einem bestimmten Punkt einfach negativ ins Auge sticht, wie bei zwei bis drei deiner geposteten Bilder.


    Aber sicherlich ist das natürlich alles Geschmackssache.

  • ^^ der user Cowboy meinte aber keine korrektur der stürzenden linien in einem bearbeitungsprogramm sondern den effekt beim shiften, also dem mechanischen verschieben der objektivachse im verhältnis zu der achse der aufnahmefläche im moment der aufnahme. und das ergibt gerade optische fehler, die auch verzerrungen genannt werden. und ich bin auch der meinung, dass eine darstellung von einem bau anhand alleine solcher "dynamischen" oder wenn man es will "verzerrten" aufnahmen falsch wäre. daher nerven dich nur zwei bis drei meiner geposteten bilder und nicht, wie ich daraus hoffentlich richtig deduziere, alle ;)

  • Ach, ich habe doch gar nicht das Gebäude kritisiert, das finde ich ja auch toll, nur die Behebung der stürzenden Linien in zwei oder drei der geposteten Bilder habe ich kritisiert.


    Aber nun zurück zum Thema, das ist hier ja kein Fotografieforum. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von RowdyAlph ()

  • Eine in der Freien Presse (Link) veröffentlichte Agenturmeldung berichtet, dass der Kirchenneubau 4,4 Millionen Euro mehr als geplant und damit insgesamt 29,4 Millionen gekostet hätte. Grund seien u. a. ein anderer Dämmstoff und "massive Untergrundbauwerke" im Bereich der Zufahrtsstraße. Die Mehrkosten muss die Gemeinde tragen, die dafür weitere Spenden sammeln will. Außerdem stünde der Verkauf der alten Probsteikirche kurz vor dem Abschluss.

  • Gehwegbau abgeschlossen


    Der Bauarbeiten am Gehweg Martin-Luther-Ring/Wilhelm-Leuschner-Platz vor der neuen St. Trinitatis sind seit Ende Dezember 2015 abgeschlossen. Damit hat das Gotteshaus nun auch drumherum einen neuen Fußbelag und weitere Fahrradbügel erhalten.



    Von der Harkortstraße bergauf zum Wilhelm-Leuschner-Platz.



    An der Spitze - rechts die Nonnenmühlgasse; wo vor dem Zweiten Weltkrieg auch ein Brunnen stand - wurden zwei Sitzbänke installiert. Oder Parkbänke?



    Der Radweg wurde asphaltiert. Vorher waren Rad- und Gehweg eine Asphaltfläche.



    Eine neue Baumreihe wurde angelegt, dazwischen Fahrradbügel montiert.



    Am Zugang zum offenen Parrhof.



    Der Abschnitt vor der Trinitatiskirche wurde nicht mit großen Granitplatten verlegt, sondern mit einem Muster.



    An der Straßenecke. Der Radweg ist mit Steinen markiert.



    Am Martin-Luther-Ring zum Bundesverwaltungsgericht.



    Und am Wihelm-Leuschner-Platz zur Münzgasse.

  • Die FAZ hat einen Betrag der Deutschen Welle verlinkt, in dem berichtet wird, dass der Neubau der Leipziger Sankt-Trinitatis-Kirche beim World Architecture Festival nominiert sei. Die moderne Optik des Gebäudes, der Schwerpunkt auf die Nachhaltigkeit und der Bezug zur Region werden hervorgehoben.

  • S/S Architekten sollen mal Fotos veröffentlichen die unsere Reichsflakbunkersporthalle mit Umgebung zeigen, statt mit Perpektiven die so tun als wäre sie auf der Grünen Wiese. Mal sehen ob sie dann immer noch von Kontextuellen Bezug reden. Wenn man die gleichzeitig untergenutzten anderen Kirchen der Stadt gegenrechnet fällt bestimmt auch der Nachhaltigkeitsaspekt sehr schnell unter den Tisch. Das dieser Architektonische Katastrophenbau der sich nicht entscheiden kann was er sein will im WAF nominiert ist zeigt mal wieder was für eine Inzestuöser Schmierenhaufen das ist. Ist genauso beim BDA, es gibt nur eine überschaubare Anzahl von Gebäuden die in einem Bundesland in einem Jahr gebaut werden, also muss man am Ende Billigheimer-Architektur vom Feinsten auszeichnen, en Masse. Wenn das gebäude wenigstens Sichtbeton oder Grauen Steine hätte, wäre es nicht nur Ehrlicher an seinen Westdeutschen 70er Jahren Autobahnkirchen - vorbildern dran, es würde auch sich mehr in den Kontext einpassen. Wenn es schon mit seinen drei zergliedernden Elementen nicht unterschiedlichen Bedingungen versucht gerecht zu werden statt sich selber.

  • Ich will weiß Gott keine Lanze für von Natur aus selbstreferentielle Architekturpreise brechen, aber das ist doch wieder mal Kokolores was du hier schreibst.
    Es handelt sich hier um den Neubau einer katholischen Kirche. Die bis dahin genutzte Probsteikirche von 1982 im Rosental wies schwere Bauschäden auf und lag als Hauptkirche einer wachsenden großstädtischen Gemeinde verkehrsungünstig. Welche katholischen Kirchen in Leipzig sollen denn "untergenutzt" sein, und was heißt das überhaupt?
    Inwiefern die Kirche mit Sichbetonfassade besser in ihre Umgebung passen würde, bleibt wohl auch dein Geheimnis. Nicht zuletzt weil die direkte Umgebung (Nonnenmühlgasse, Leuschnerplatz) noch einer Wiederbebauung harrt.


    Wenn ich mir übrigens die weiteren Nominierten aus Deutschland anschaue (das Parkhaus, Himmel hilf) sticht die Kirche, trotz ihrer Schwächen (bspw. die Front zum Leuschnerplatz) definitiv heraus.

  • Meines Erachtens, ist die Nominierung absolut verdient! Der Bau ist in seiner Gesamtfassung/Ausführung von sehr sehr hoher Qualität.


    Bzgl. der Front zum Leuschnerplatz kann ich die Kritik schon verstehen auch wenn ich diese nicht teile. Denke aber auch, dass eine städtebauliche Einfassung in die Umgebung notwendig ist um den Bruch der Front richtig herauszustellen bzw. zu veranschaulichen. Weswegen die Gesamtwirkung durch einen geschlossen Blockrand, meines Erachtens, noch nicht so richtig hergestellt ist.



    Übrigens war vor kurzem ein Artikel in der hiesigen Presse wonach der entweihte Kirchenbau der Propsteigemeinde in Gohlis, kurz vor dem Verkauf steht. Hier bin ich gespannt was man damit plant.

  • Alte St. Trinitatis

    Wie die LVZ berichtet wurde die alte Kirche (80er) St. Trinitatis am Rosental an "Unbekannt" verkauft.
    Im Artikel wurde berichtet das die schützenswerten Bronzearbeiten des Berliner Künstlers Achim Kühn entfernt wurden, und wiederum an anderer Stelle später ausgestellt werden sollen. Die Anmerkung der Zeitung lautet, daß die Auslagerung den Weg zum Abriss freigibt.


    ...update heute: der Käufer ist ein kleineres Leipziger Immobilienunternehmen ...


    ...update heute: aus der Nordvorstadt REINBAU???


    LVZ schreibt: das der Abriss mit Auflagen, wie Erhalt des Glockenturms und Bergung sowie Wiedereinbau der dedizierten Baustoffe genhemigt ist und wohl auch kommt.


    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…in-Leipzig-wurde-verkauft

    4 Mal editiert, zuletzt von betonbrille () aus folgendem Grund: aktuelle Ergänzung

  • ^Laut der offiziellen Denkmalkarte ist der Denkmalschutz auch schon aufgehoben, dieser war also nur ein sehr kurzes Intermezzo. Entgegen meiner Art muss ich den Abriss aber ausdrücklich unterstützen. Auch wenn der Kirchenbau ein typischer und vor allem auch seltener Vertreter seiner Art aus dieser Epoche ist, ist er einfach abartig häßlich, maorde und ohne jede Nutzungsperspektive. Ein Erhalt der Glockenturms ist dann eigentlich auch überflüssig. Ich hoffe nur, dass das folgende Bild aus dem Innenraum nicht die schützenswerten Kunstarbeiten zeigt, sonst müsste ich noch einen weiteren Kommentar absondern, der mich vollends als Kulturbanause dastehen lassen würde. Sogar die belanglosen Bankreihen mussten entnommen werden, siehe hier:

    Quelle: Gemeinfrei von Wikipedia