Straßen, Schienen und Wege (allgemeine Diskussion)

  • Noch einmal abschließend zu den P&R Parkplätzen (weil ich aus deinen Posts nicht schlau werde, sollen diese nun möglichst innenstadtnah oder in Umlandgemeinden gebaut werden?):


    Ich bin selber Pendler (habe derzeit aber den Vorteil, dass ich aus Düsseldorf heraus pendel) und kann daher schildern, was für mich die ausschlaggebenden Faktoren bei der Frage ÖPNV oder MIV waren, andere mögen das für sich persönlich anders sehen:


    Zeit, Annehmlichkeit, Kosten (in dieser Reihenfolge)


    Wenn ich (wie derzeit) mit dem ÖPNV doppelt so lange brauche wie mit dem Auto, ist die Entscheidung schon gefallen. Wenn ÖPNV und MIV sich zeitlich die Waage halten würden, würde ich weiter selber fahren, da ich die Pendelei lieber alleine im warmen Auto verbringe als auf zugigen Bahnsteigen oder vollen Zügen.


    Daher muss der ÖPNV und auch ein P&R System die Pendler möglichst schnell und angenehm in die Stadt bringen. Dazu gehören mMn Parkplätze nahe an Autobahnen, dort dann auch vernünftige (überdachte) Haltestellen, schnelle Fahrzeiten und möglichst moderne, gute Bahnen.


    Solange es das nicht gibt, muss man sich nicht wundern, wenn sich der gemeine Niederrheinpendler lieber von Moers bis zur HHA 2 Stunden lang in den Stau stellt, als Stadt- oder Eisenbahnen zu nehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Roman ()

  • P&R-Parkplätze und Städtebau

    ^ Ich dachte, ich hätte es präzise geschildert - P&R-Parkplätze in Umlandgemeinden, da zentrumsnahe Fläche dafür zu teuer und zu wertvoll ist. An den ÖV-Haltestellen im Stadtgebiet verdichtete MFH-Bebauung, Bürobau möglichst im Zentrum (auch wenn durchgemischt mit dem Wohnen und mit den anderen Funktionen), an ÖV-Knoten. Dies alles würde so vielen Leuten wie möglich möglichst kurze Pendeln-Fahrzeiten mit dem ÖV ermöglichen.

  • Strab zum ISS Dome

    Die RP berichtete heute über die ersten Probefahrten auf der neuen 2,2 Km langen Strecke, die gestern stattgefunden haben. Es soll noch Umbauarbeiten am S-Bahnhof geben, weswegen der neue Abschnitt nicht gleich im Regelbetrieb genutzt werden kann. Diesen solle es ab dem 7. Januar geben.

  • RRX vs Angermund

    Die RP veröffentlichte heute einen Artikel, nach dem ein Gutachten ergab, dass die Einhausung der Bahnstrecke in Angermund ca. 460 Mio. EUR kosten würde - gegen 75 Mio. EUR für die bisher geplante Variante. Der Bau würde sich um 7 Jahre verlängern, einige Gebäude müsste man abreissen und es blieben immer noch welche, die wegen Lärm spezielle Fenster bekommen müssten - 129 gegen 373 bei der Variante ohne Einhausung.
    Dies macht laut Artikel die Einhausung noch unwahrscheinlicher, für den OB Geisel (der sich durch die Expertise bestätigt fühlt) sei die Entscheidung eindeutig.

  • RRX

    ^ Ob Geisel macht sich in Düsseldorf immer unbeliebter (sofern das überhaupt noch geht)! :nono:
    Die noch selbstherrlichere Art als OB Elbers ist schon erschreckend!
    Wie kommt er dazu, zu sagen, dass aus seiner Sicht schon vorher (vor dem Gutachten) hätte entschieden werden können, dass keine Einhausung kommen soll?
    Das Gutachten zeigt zwar die (bereits vorher) zu erwartenden Mehrkosten für die Einhausung, aber eben auch, dass dadurch 244 Wohneinheit mehr oder besser gesagt Familien und noch mehr Menschen besser vor Lärm geschützt werden!
    Fraglich ist für mich, woran es liegt, dass die anderen 129 nicht von der Einhausung profitieren.
    Weiterhin würde mich auch interessieren, wie es bei den gesamten 1.751 Schutzfällen (komischer Begriff!) aussieht, würden die (1.751-373=) 1.378 anderen (die ja angeblich auch ohne die Einhausung schon genug geschützt sind) zusätzlich profitieren?
    Wer müsste eigentlich die Mehrkosten für die Einhausung (sofern sie sich durchsetzen ließe) tragen, die Stadt oder die Bahn.
    Wenn das (wo ich jetzt von ausgehen würde) die Bahn bezahlen müsste, sollte man von der Stadt und vor allem unseren OB erwarten, dass er für die Bürger und mehr Lärmschutz kämpft!

  • RRX

    Ein Oberbürgermeister sollte das Gesamtwohl einer Stadt im Blick haben. Durch die Einhausung verspätet sich die Fertigstellung dieses Planfeststellungsabschnitts um 7 Jahre, was einen entgangenen Nutzen für die Menschen, auch Düsseldorfer, darstellt, die diese Strecke mit den RRX im geplanten Angebot nutzen wollen. Desweiteren erwarte ich von einem Bürgermeister eine gewisse Kosten/Nutzenrelation im Blick zu behalten und sich nicht die Ruhe einer lautstarken Bürgerinitiative teuer zu erkaufen.


    Für Mehrkosten von 385 Mio. € werden 244 Wohneinheiten geschützt, dass sind 1,6 Mio. € pro We. Provokant gesagt, diese 244 WE könnte man für weniger Geld neu komplett bauen. Zumal erhöht sich durch die Einhausung der Wert der Häuser deutlich, die Kosten werden aber komplett auf die Allgemeinheit abgewälzt, da die Bahn ein Staatsunternehmen ist, zahlen "wir" alle also.


    Man sollte sich vor Augen führen, dass es jetzt gar keinen Lärmschutz gibt in Angermund. Durch die gesetzliche vorgeschriebenen zusätzlichen Lärmschutzwände profitieren die Bewohner Angermunds wie auch andere Düsseldorfer durch den Bau des RRX. Aber volkswirtschaftlich richtig ist, wenn Geld dort zusätzlich ausgegeben wird, wo der höchste Nutzen erzielt wird. Da es noch genügend Bahnanwohner gibt, die gar keinen Lärmschutz haben, sollte man eher prüfen, ob die 385 Mio. € anderswo in Düsseldorf höheren Nutzen entfalten. Wenn man das Geld übrig hat.


    Die Einhausung in Angermund ist optional, die Lärmschutzwände sind gesetzlich vorgeschrieben, nicht mehr, nicht weniger. Andere stark belastete Bewohner könnten genauso die Goldkanten-Lösung fordern, dann wird der RRX unbezahlbar. Warum dann nicht auch die Bahn im Süden einhausen.


    Aber ein interessantes Bild über eine Gesellschaft, in der gut situierte Bewohner mehr vom Staat fordern, als Ihnen per Gesetz zusteht, aber bei Flugzeug-Lärmschutz weniger fordern als erlaubt ist. Das vergleiche man mit ärmeren Stadtteilen, die eher zuwenig an Infrastruktur erhalten, da diese Bürger sich der Teilnahme nicht bewusst sind, vielleicht nicht gebildet genug sind, oder mit dem Lebensunterhalt so beschäftigt sind, dass für Auseinandersetzungen mit Stadt und Land keine Zeit über ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Heidewitzka () aus folgendem Grund: Mehrkosten trägt Allgemeinheit, da die DB zu 100% im Staatsbesitz ist.

  • Das von der Stadt eingeholte Gutachten ist ja nicht das erste, das es gibt. Auch wenn die Gutachten zuvor von der Bahn stammen (mWn), waren zumindest die Zusammenfassungen aus meiner (amateurhaften) Sicht doch recht überzeugend. Hier (pdf) noch einmal der Link.


    Ansonsten versucht die Initiative Angermund aus meiner Sicht in erster Linie den Eindruck zu erwecken, dass Angermund durch wachsenden Zugverkehr mehr Lärm ertragen müsste. Dass erstmalig Schallschutz errichtet wird, lässt man ein wenig unter den Tisch fallen. Ansonsten gilt mMn insbesondere hier, dass alle, die in Angermund leben, wussten, dass sie in unmittelbare Nähe zu einer wichtigen Hauptverkehrstrasse der Bahn leben werden. Wer neben eine Autobahn zieht, muss auch damit rechnen, dass diese irgendwann einmal ausgebaut werden könnte.


    Eine jahrelange Einschränkung des Zugverkehres zwischen Duisburg und Köln (mit entsprechenden Umleitern, Zugausfällen etc) wird Düsseldorf stark beeinträchtigen. Man stelle sich vor, die S-Bahn oder RE Gleise zwischen Düsseldorf und Duisburg müssen für ein Jahr gesperrt werden. Viel Spaß auf der Straße... Ein OB, der der ganzen Stadt verpflichtet ist, muss so etwas auch berücksichtigen.

  • Die Bahnstrecke durch Angermund gehört zu einer der ältesten in Deutschland und wurde in den 1840ern gebaut. Das kann man gerne mal mit Menschen, die in Einflugschneisen oder an Autobahnen (A46) und deren Zufahrtsstraßen leben, vergleichen. Die sind teilweise über 100 Jahre später gebaut worden.


    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Stammstrecke_der_Köln-Mindener_Eisenbahn-Gesellschaft


    Danke für den Link zu der Projektseite des RRX. Hier habe ich mich mal etwas durchgewühlt und zwei Dokumente gefunden, die den Anspruch der Angermunder auf besondere Behandlung zahlenmäßig nicht unterstützen .


    Gemäß diesem Dokument fahren im Status-Quo Fall (W-Fall) durch Angermund auf dem einen Gleispaar 265 und auf dem anderen 306 Züge, also 571 Züge. Wenn der RRX dann rollen auf den bisherigen Gleisen 568 Züge und auf den neuen RRX -Gleisen 118, also 686 Züge und damit ca. 21% Zunahme.


    http://512190.server51.adminfl…dorf/rrx-pfb3-anlage1.pdf


    Wie man in folgendem Dokumente sehen kann, sind vergleichbare Zahlen für die Strecke Reisholz bis Wehrhahn (PFa 2.1) die Zugmengen so:
    1. Abschnitt alt: 390, neu 525, Steigerung 35%
    2. Abschnitt alt: 518, neu 649, Steigerung 25%
    3. Abschnitt alt: 761, neu 856, Steigerung 12%
    4. Abschnitt alt: 746, neu 856, Steigerung 15%
    5. Abschnitt alt: 1252, neu 1480, Steigerung 18%
    6. Abschnitt alt: 1095, neu 1329, Steigerung 21%


    Zahlen stehen auf Seite 12, alt = W-Fall, neu = P- Fall, Summe aus Tag und Nacht
    http://512190.server51.adminfl…richt-Schallgutachten.pdf


    Warum genau soll jetzt Angermund besonders belastet sein oder als einziger Abschnitt von vielen eine Einhausung anstatt eine Lärmschutzwand bekommen?

  • Strab zum ISS Dome

    ^ Natürlich hat es keinen Sinn, gerade den am wenigsten befahrerenen Abschnitt mit den wenigsten Anwohnern einhausen zu wollen - was man auch ohne Gutachten mit simpler Logik sieht, hier hin und wieder angesprochen.


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    Die RP schrieb heute erneut über die Strab zum ISS Dome, die ab dem 7. Januar von der Linie U71 verstärkt wird, die bis Rath S-Bahn verlängert werden soll - aber nur in einigen Zeiten und im 20/30-Minuten-Takt.


    Dafür werden einige Fahrten der U74 am Freitagabend zwischen der Altstadt und dem HBf gestrichen. Öfters hörte ich, dass es ein Vorteil sei, nicht bloß auf Nachtbusse angewiesen zu sein (wie in manchen Städten ab 22-23 Uhr) - das wird jetzt in Düsseldorf zumindest geschmälert.

  • @RRX:
    Roman, dir kann ich in soweit recht geben, dass bisher kein Schallschutz in Angermund besteht und deshalb natürlich eine Verbesserung entsteht (dafür rücken die Schienen allerdings auf der einen Seite um 2 Gleisstränge näher an die Häuser ran und die Zugfrequenz nimmt zu).


    Die Aufrechnung von Heidewitzka bezüglich der Zunahme der Zugfrequenz in % und auch die Anzahl der Gesamtzüge ist nicht relevant, da diese nichts über den Lärm des einzelnen vorbeifahrenden Zuges aussagt und genau darauf kommt es eigentlich an!
    Weder gibt es in den zahlreichen Unterlagen (alleine hier gibt es für die Düsseldorfer Bereiche PFA 2.0 bis 3.1 schlappe 120 PDFs), mit der die Bahn Interessierte zuschüttet, Aussagen oder Vergleiche zu den tatsächlichen Lärmwerten, die man auch ähnlich wie bei den Lärmkastern darstellen könnte, fehlen ganz!


    Deiner Darstellung, Bau-Lcfr, dass Angermund und speziell der PFA 3.1 (um den geht es ja bei der Diskussion um die Einhausung hier) "der am wenigsten befahrene Abschnitt" ist, stimmt nicht, was schon aus der Berechnung von Heidewitzka beim Vergleich von PFA 2.0 und PFA 3.1 hervorgeht!
    Über die Anzahl der betroffenen Anwohner (ich gehe mal davon aus, dass du die mit "den wenigsten Anwohnern" gemeint hast und nicht die Einwohnerzahlen der Stadtteile) in anderen Bereichen habe ich noch keine Vergleiche oder Zahlen gelesen - deshalb ist deine Aussage dazu nicht belegbar.


    Wobei man ja eigentlich bei den RRX-Maßnahmen und Plänen Düsseldorf nicht einzeln betrachten dürfte, sondern die gesamte Streckenplanung vergleichen müsste - da wäre mir aber zu mühselig! ;)


    Meine Frage, inwiefern sich die Stadt Düsseldorf an den Kosten für Schallschutzmaßnahmen (bzw. für zusätzliche) beteiligen müsste, ist leider immer noch unbeantwortet.


    Dafür werden einige Fahrten der U74 am Freitagabend zwischen der Altstadt und dem HBf gestrichen. Öfters hörte ich, dass es ein Vorteil sei, nicht bloß auf Nachtbusse angewiesen zu sein (wie in manchen Städten ab 22-23 Uhr) - das wird jetzt in Düsseldorf zumindest geschmälert.


    Davon, dass man jetzt auf Nachtbusse angewiesen ist, um die relativ kurze Strecke vom Hbf zur Heinrich-Heine-Allee zurück zu legen, kann man ja wohl nicht sprechen, wenn der Fußweg laut Rheinbahn gerade mal 19 Minuten beträgt! :lach:
    Auch wenn jetzt ein paar Verbindungen der U74 gestrichen (5 Richtung Altstadt und 6 Richtung Hbf) werden, betreffen die ja nur den Freitag Abend und es fahren auf der Strecke ja auch noch die U75, U76, U78 und U79 (zwischen 10 und 20 Fahrten pro Stunde).

  • RRX

    ^Es gibt zu Lärm in den Unterlagen Aussagen pro Abschnitt, wieviele Schutzfälle passive Schutzmaßnahmen benötigen. Das ist für mich ein Maß, aus dem hervorgeht, wie stark belastet der Abschnitt trotz aktiver Schutzmaßnahmen ist.


    Ich habe jetzt aus deiner Nachricht aber auch nicht entnehmen können, warum eine Einhausung in Angermund gerechtfertigt wäre und anderswo nicht.


    Pfa 2.1
    1. Teilbereich (km32-km34): 8 Schutzfälle Tag und 234 Nacht, höchster Pegel 63 db Tag und 59 Nacht
    5. Teilbereich (km34-km35): 9 Schutzfälle Nacht, höchster Pegel 54 db
    2. Teilbereich (km35-km35): 22 Schutzfälle Tag, 108 Nacht, höchster Pegel 64 db Tag und 60 Nacht
    6. Teilbereich (km35-km36): 3 Schutzfälle Tag, 5 Nacht, höchster Pegel 60 db Tag und 58 Nacht
    3. Abschnitt (36km-37km): 61 Schutzfälle Tag, 115 Nacht, höchster Pegel 73 db Tag und 69 Nacht
    7. Abschnitt (37km-39km): 738 Schutzfälle Tag, 1044 Nacht, höchster Pegel 76db Tag und 72 db Nacht
    4. Abschnitt (39km-40km): 570 Schutzfälle Tag, 1253 Nacht, höchster Pegel Tag 77 db, 74 db Nacht
    S. 19-23 https://www.rheinruhrexpress.d…richt-Schallgutachten.pdf


    Angermund Pfa 3.1
    Insgesamt gibt es 1075 + 676 = 1751 Schutzfälle, die vor Baumaßnahmen durch Lärm betroffen sind. (Tag 294+209 =503 Schutzfälle, Nacht 781+467=1248 Schutzfälle)
    Mit Variante 13 kommt es 33+39 = 72 Schutzfällen tagsüber und 158+143=301 Schutzfälle nachts. Höchste Pegel habe ich hier nicht finden können.
    S.48 und 49 https://www.rheinruhrexpress.d…dorf/rrx-pfb3-anlage3.pdf


    Auch hieraus ist mir nicht ersichtlich, warum Angermund besonders oder unbotmäßig durch Lärm belastet ist, was einen Bau der Einhausung rechtfertigen soll. Im Gegenteil, andere Abschnitte in Düsseldorf haben auch nach aktivem Lärmschutz eine deutlich höhere Anzahl von Lärmbelasteten als in Angermund.


    Wenn eine Einhausung (oder eine andere bessere und teurere Lösung), dann als erstes Abschnitt 4 km39-km40, da dort mehr Schutzfälle Anspruch auf passivem Lärmschutz haben (570+1253=1823) als die Schutzfälle in Angermund vor jedem Lärmschutz (1751).

  • RRX

    ^Es gibt zu Lärm in den Unterlagen Aussagen pro Abschnitt, wieviele Schutzfälle passive Schutzmaßnahmen benötigen. Das ist für mich ein Maß, aus dem hervorgeht, wie stark belastet der Abschnitt trotz aktiver Schutzmaßnahmen ist.


    Dein Maß kannst du aber so nicht anwenden - wie willst du denn vergleichen, wenn du weiter unten schreibst, dass du für die PFA 3.1 keine Angaben dazu findest?


    Ich habe jetzt aus deiner Nachricht aber auch nicht entnehmen können, warum eine Einhausung in Angermund gerechtfertigt wäre und anderswo nicht.


    Dazu habe ich ja auch gar nichts Vergleichendes geschrieben! ;)
    Und darüber, ob wo anders auch eine Einhausung gerechtfertigt sein könnte, habe ich mir keine Gedanken gemacht, wir sprechen ja auch hier nur über die Forderung, die in Angermund aufgekommen ist.


    Wenn eine Einhausung (oder eine andere bessere und teurere Lösung), dann als erstes Abschnitt 4 km39-km40, da dort mehr Schutzfälle Anspruch auf passivem Lärmschutz haben (570+1253=1823) als die Schutzfälle in Angermund vor jedem Lärmschutz (1751).


    Ich habe nichts dagegen, wenn auf allen Teilabschnitten noch viel mehr für den Lärmschutz getan wird - von mir aus könnte man auch eine Lösung á la Stuttgart 21 anstreben und den kompletten Bahnverkehr in Düsseldorf unter die Erde verlegen!
    Einhausungen an für sich sind natürlich nur machbar, wenn die Strecke jetzt schon fast ebenerdig ist und noch ein Stück tiefer gelegt werden kann und auch die Schienenbereiche für die Rettungstunnel aufgeweitet werden kann - das ist im Innenstadtbereich nicht möglich.
    Der Teilbereich 4 (km 39+880 - km 40+600) liegt in einem solchen nichteinhausbaren Bereich - beginnt an der Überführung Kölner Straße (aktuell 12 Gleise) nördlich des Hbf Richtung Norden bis Mitte Bahnhof Düsseldorf Wehrhahn S auf Höhe der Lindenstraße (aktuell 7 Gleise).
    Dazwischen liegen mehrere Überwerfungsbauwerke, Brücken, Unterführungen und viele Weichen und Kreuzungen, die im Gegensatz zu Angermund, wo es um einen relativ einfachen und geraden Streckenabschnitt geht, Einhausungsmaßnahmen praktisch unmöglich machen.

  • ^Vergleichen kann man die Anzahl der Schutzfälle, nur wurde für Angermund nicht der höchste Pegel Tag/Nacht genannt (vielleicht in einem anderem Dokument).


    Am 20.12. hast du dich ja darüber empört, warum sich der OB nicht für eine Einhausung stark macht, bzw die Forderung danach kritisiert. Ich habe dagegen argumentiert, dass Angermund keine Extrawurst verdient, weder aufgrund der Zugmenge, noch auf Grundlage der Menge der Schutzfälle. Auch sind die Mehrkosten für die Schutzfälle, die keinen passiven Lärmschutz mehr benötigen, exorbitant. Wenn man Geld dafür in NRW übrig hat, würde ich persönlich die A59 durch Duisburg Innenstadt bzw die A40 durch Essens Innenstadt weiter einhausen.


    Ja, eine Einhausung ist nicht überall möglich, aber vielleicht etwas, was nicht völlig geschlossen ist, aber mehr schützt bzw abschließt, als zwei gerade Lärmschutzwände.

  • RRX Gutachten

    Die Stadt Düsseldorf hat eine Zusammenfassung der RRX-Gutachten veröffentlicht.


    Kernpunkte sind:

    • Beide Varianten sind grundsätzlich machbar.
    • Die Einhausungsvariante benötigt mind. 5,5m mehr Platz sowie eine Ausnahmegenehmigung des EBA, von der nicht sicher ausgegangen werden kann.
    • Einhausung löst 93% aller Schutzfälle, DB-Variante nur 79%.
    • Einhausung ermöglicht Flächengewinn auf der Oberseite, die Fläche ist aber nur eingeschränkt nutzbar. Barrierewirkung bei beiden Varianten gleich.
    • Bauzeit 20 Monate (DB) v mind. 60 Monate (Einhausung); Kosten ca. 75 Mio vs. gut 400 Mio. Kosten für betriebliche Erschwernisse des Bahnverkehrs sind nicht mit einberechnet. Wenige betriebliche Einschränkungen während des Baus vs. signifikante Beeinträchtigungen.
    • Bei der Einhausung drohen darüber hinaus dauerhafte betriebliche Einschränkungen (z.B. Begegnungsverbote).



    Die BI reagierte bereits: RP-online

  • @RRX / Strab in Flingern-Lierenfeld

    ^ Wie die RP heute berichtete, die Stadtverwaltung kritisiert inzwischen offen das Gehabe der Angermunder BI. Es werden die Nachteile der Einhausung-Variante erinnert - die Verlängerung der Bauzeit wird mit 7 Jahren angegeben, die Kosten mit 460 Mio. EUR gegenüber 75 Mio. EUR.
    Die DB bringt noch eine Variante ins Gespräch - den RRX ohne Ausbau der Gleise betreiben, dann wäre gar kein zusätzlicher Lärmschutz nötig.


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    In einem weiteren Artikel berichtete die RP, dass die Mischverkehre Strab/MIV auf der Flurstraße (Flingern) und der Erkrather Straße (Lierenfeld) aufgehoben werden, die Spuren werden ausschließlich der 709 bzw. U75 vorbehalten, was die Fahrten beschleunigen soll. Die Strecken werden täglich von über 54 Tsd. Fahrgästen genutzt.


    Bin dafür - vielleicht wird künftig auch die Taktdichte erhöht, sollte an diesen Strecken baulich nachverdichtet werden - besonders um die Erkrather Straße gäbe es noch viel Luft nach Oben.

  • Freie Bahn?

    ^ RP-Online titelt die Überschrift des Artikels zu recht mit einem Fragezeichen!


    Wer von den Verkehrsexperten bei Rheinbahn und Stadt ist den auf diese Schnapsideen gekommen? :nono:


    Verkehrsbeschleunigung für den ÖPNV ist das eine, aber die MIV-Einschränkungen dürfen nicht zu Lasten der Anwohner und des Gesamtverkehrs gehen!


    In Flingern bei der 709 bringt das Freimachen der Gleise auf der Flurstraße gar nichts, wenn man dies auf der Lichtstraße nicht ebenfalls macht.
    In wie weit die umgebenden Straßen den MIV aufnehmen können und die sich vergrößernden Staus zu weiteren Abgasbelastungen führen, wird man sehen.


    Bei der U75 bin ich noch pessimistischer - die Erkrather Straße ist eine der zentralen Ein- und Ausfallstraßen, da jetzt eine zusätzliche Engstelle zu schaffen, halte ich für die Kontraproduktivste Maßnahme, die sich bisher ausgedacht wurde! :Nieder:
    Die Staus werden dadurch noch länger, die Anwohner haben die Abgase so noch länger vor der Tür und die Verkehrsstörungen werden sich zusätzlich noch in andere Straßen verlagern.
    Dadurch wird der ÖPNV an anderen Stellen zusätzlich ausgebremst, selbst die U75 - die steht dann im Kreuzungsbereich Erkrather Straße / Ronsdorfer Straße im Stau.


    Wo die Flächen sein sollen, von denen man um die Erkrather Straße herum besondes viele nachverdichten kann, um eine Taktverdichtung zu rechtfertigen, ist mir allerdings schleierhaft!
    Die U75 fährt jetzt schon tagsüber im 10 Minutentakt, mehr ist da auch nicht drin, da die Tunnel mit der Taktdichte aller Linien bereits ausgelastet ist.

  • Naja also das gesamte Gewerbegebiet zwischen Ronsdorfer und Kiefernstrasse halte ich für sehr gute Lage und eigentlich viel zu schade für ein solches Gewerbegebiet. Auch der große Parkplatz hinter Roller ist meiner Meinung nach verschwendet.


    Die beste Lösung wäre eine Verlängerung der U-Bahn-Tunnel entlang der Erkrather Straße und unter Eller bis Vennhauser Allee. Herzlich Willkommen im 21. Jahrhundert.

  • ^ Bei der U-Bahn bin ich ganz bei dir - die gehört massiv unterirdisch ausgebaut und das nicht nur hier! Wird aber wohl ein Traum bleiben.... :mad:


    Auch in der Stadt muss es Gewerbegebiete so wie dieses geben, zum Glück ist da ja alles relativ kleinteilig aufgeteilt (nicht so wie das ehemalige Postgelände, das zum Grand Central wird) und in den letzten Jahren wurde viel dazu gebaut, so dass weder die Gefahr besteht, dass größere Flächen frei werden, noch eine realistische Umnutzung in den nächsten 50-100 Jahren zu erwarten ist.

  • Metro-Buslinien

    ^ Es muss keine Gewerbegebiete fußläufig vom HBf erreichbar geben (oder auch am RE-Halt Benrath) und ebensowenig gleich neben den teuer gebauten U-Bahn-Stationen wie in Oberbilk/Flingern - wo die mit viel Geld erschaffene Erschliessung verschwendet wird. Neben solche ÖV-Knoten gehören Büros (wenn zentral) und dichte Wohnquartiere hin, keine Lagerhallen oder eingeschossige Verkaufshallen bar weiterer Funktionen darüber.


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    Die RP berichtete heute, dass für die neuen Metro-Buslinien eigene Busspuren angedacht sind - etwa auf der Friedrichstraße und auf der Elizabethstraße - hier stellt sich die FDP noch gegen lange eigene Spuren. Ansonsten soll es noch optimierte Ampelschaltungen geben - damit wird auf die Kritik seitens der Politik reagiert, die Busse könnten im Stau stecken bleiben. Sogar die CDU lobte laut Artikel das neue Konzept - Herr Hartnigk forderte allerdings noch elektronische Anzeigentafel auf sämtlichen Haltestellen.

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • ^ Eine Stadt besteht in der Regel aus gewachsenen Strukturen und dazu gehören nun mal auch Gewerbegebiete und größere Industrieflächen.
    Auch eine Automeile oder Autohändler gehören dazu, ebenso DHL/UPS-Zentrallager/Verteilstationen gehören dazu - oder sollen die Zulieferfahrzeuge jetzt zu hunderten Morgens früh in die Stadt einfahren, anstatt die Waren mit wenigen großen Fahrzeugen anzuliefern?
    Oder auch der riesige Rheinbahnbetriebshof nebenan, ist der weg zu diskutieren? Eindeutig nein!
    Oder auch Baumärkte, Tankstellen, Werkstätten oder Möbelhäuser usw.? Sollen die Bewohner der Städte (denen so manch einer so gerne die Autos wegnehmen möchte) noch mehr und längere Wege dorthin fahren?
    Oder möchte jemand ernsthaft das HENKEL-Werk in Frage stellen?


    Zu den Ideen der ÖPNV-Beschleunigungen:


    Flurstraße:
    Die Verengung der MIV-Fahrspuren soll nur auf der Flurstraße von der Hoffeldstraße in bis zur Dorotheenstraße und auch nur in diese Richtung probeweise eingeführt werden, um den Linksabbiegerverkehr von der Flurstraße in die Dorotheenstraße vor den Straßenbahnen kürzer zu machen.
    Hier die Ratsvorlage mit Plan dazu.
    Sinn sehe ich darin keinen, da der Rückstau die Straßenbahnnen dann auf der Lichtstraße um so mehr ausbremsen wird.


    Erkrather Straße:
    Das diese Maßnahme (hier die Ratsvorlage) für mich noch weniger Sinn macht, habe ich ja 2 Beiträge vorher von mir unter #852 schon geschrieben....


    Friedrichstraße:
    Die Forderung der Rheinbahn nach eigenen Bus-Spuren auf der Friedrichstraße und der Elisabethstraße entspricht in keinster Weise dem neuen Konzept für die Schnellbusse (das auch die CDU lobte) - hier im Verkehrsausschuss!


    Wie kommt die Rheinbahn auf so eine absurde Forderung?
    Man muss sich das mal auf der Zunge , man baut für 843,6 Millionen Euro die neue Wehrhahnline, um die Straßenbahnen unter die Erde zu bringen und zu beschleunigen und dann will man obendrauf eine Busspur anlegen?!? :Nieder:
    Sogar während der Bauzeit lief der Verkehr auf der Friedrichstraße einigermaßen flüssig und für die Anwohner soweit erträglich.
    Seit dem die unsinnige und planlos aufgemalte Fahrradspur aufgemalt wurde, ist das Chaos perfekt (der Verkehr staut sich bis zum Südring) und die Anwohner sind die Leidtragenden.
    Wo soll denn jetzt da noch eine Busspur hinpassen? :confused: