Dresden: Friedrichstadt

  • Wer ein Auto hat, der nutzt es halt auch. Natürlich ist das bequemer. Allerdings dürfte bei den wenigsten "Standesdünkel" eine Rolle spielen. Der Gedanke kommt mir jedenfalls nicht, wenn vor mir ein 5 Jahre alter Polo oder Corsa fährt.
    Aber hier könnte man vielleicht einen Mittelweg für KHDF-Mitarbeiter finden, der darin besteht, nicht direkt am Klinikum zu parken, sondern etwas außerhalb etwa an der Messe und die restlichen Meter mit der Straßenbahn zurückzulegen.

  • ^^^Wenn etwa auf 2 Einwohner 1 Pkw kommen, dann sollte eigentlich logisch sein, dass diese vielen Pkws schlichtweg keinen Platz haben. Gerade in der dicht besiedelten Neustadt ist das zu sehen, wo es bedingt durch die vielen Altbauten eben auch so gut wie keine Tiefgaragen unter den Häusern gibt. Wo also sollen alle Autos hin? Und da können wir hier in der Neustadt von Glück reden, dass eine Mehrheit der Haushalte kein Kfz besitzt. Trotzdem ist der öffentliche Raum massiv ungleich verteilt, zugunsten des Autos. Auf viele Dutzend Stellplätze kommen je Straße eine Hand voll Fahrradbügel - wenn überhaupt. Und als jemand, der bewusst sein Auto abgeschafft hat, nun vor allem mit dem Rad fährt und ja, trotzdem auch gern mal ein Auto mietet, kann ich dieses Gestöhne von Autofahrern echt nicht mehr hören, wenn mal wieder irgendwo paar Parkplätze wegfallen. Ihr seid in dieser Stadt, z.B. gegenüber Radfahrern, so unfassbar privilegiert, was Abstellmöglichkeiten, Fahrspuren, Ampelschaltungen usw. angeht - und ihr merkt's noch nicht einmal.


    Und um zu diesem Themenstrang und dem angesprochenen Krankenhaus Friedrichstadt zurückzukommen: Vom Parkhaus Mitte zum Krankenhaus sinds keine zehn Minuten Fußweg. Wer also partout "aufs Auto angewiesen" ist, kann sich dort einen Stellplatz mieten und das Stück zu Fuß laufen.

  • Nunja, wir haben ja noch so einige Gebiete, wo das Pendlerparken an Arbeitsstätten noch zu regeln sein wird - zugunsten den Anwohnern.
    Johannstadt ist begonnen worden, die TUD-Zone wird absehbar folgen, ferner hat nun auch Pieschen Bedarf und eben auch Friedrichstadt usw usf.
    Das ist also eine Steueraufgabe innerhalb heutiger Planungsinstrumente. Es sei nur darauf hingewiesen, daß Fördergeld nur bei Nachweis klarer Aufwertung im öff. (Strassen)Raum fliessen kann, was gekoppelt ist an eine höhere Gleichberechtigung vieler anderer Nutzungsansprüche abseits des Autoverkehrs. Ausserdem ist die Verwaltung ihrer Konzeptlage verpflichtet, welche auf eine wenigstens minimal ordentliche Stadtentwicklung abzielt.


    Die historischen Laternen werden dabei nicht aus dem Strassenbauetat finanziert, sondern aus dem auslaufenden Sanierungsgebiet, wo dankenswerterweise ein paar aufmerksame Stadterneuerer im Amt zu sitzen scheinen.
    Das Klinikum möchte ohnehin einen weiteren Funktionsbau neben dem DDR-Haus V-Versorgungszentrum bis vor zur Schäferstrasse bauen, da sollte man gleichmit ein Parkhaus aka TG integrieren, was aber sicher wieder als "zu teuer" vermieden wird.
    Ich will die Diskussion ums Auto und Parken nicht fortführen, aber man weiß ja, daß ich eher auf der Seite der "Autoreduktionisten" stehe, ohne dem wirklich Autoabhängigen die Luft aus den Reifen zu lassen. Man sollte sich nicht an einzelnen Begriffen wie Status abarbeiten, vielmehr sehe ich durchaus Nachweisbarkeit unter dem umfassenden Terminus "Bequemlichkeit" sowie noch mehr zum Motorisierungsgrad in innerstädtischsten Gegenden. Wenns sein muß, sollte man das eben empirisch analysieren, oder man macht eben einfach die Augen auf.
    Solch Stadtteile wie Friedrichstadt erleben einen Anpassungsprozess an verdichtete Innenstadtbedingungen. Bisher gabs offenbar zuviel bequemen Freiraum, die Kfz-Dichte wird sich wohl nur quälend widerwillig an sonst übliche geringere Innenstadtquoten anpassen. Was ich in meinem Umfeld tagtäglich sehe, ist eine schier unglaublich hohe Zahl an jungen fitten Studis mit PKW. An und um die TU konnte ich schon mehrfach zahlreiche fitteste Angestellte mittleren Alters feststellen, welche aus Dresden kommen und bestens per DVB angeschlossen wären. Aber gut, lassen wir das, es fehlen eben Anreize und v.a. gewisse Restriktion.


    PS: noch zur Oberfläche an der Bräuergasse: wird mittlerweile nur noch Asphalt. Gründe sind Ebenheit für "weiche Nutzer" und Schallschutz, aber auch Kosten. Lutherplatz war ne denkmalpflegerische Ausnahme, aber schon die Seitenstrassen dort wurden asphaltiert. Weitere Ausnahmen habe ich für die Zukunft nicht im Kopp. Neumarkt war noch die Dekade zuvor, wo es noch keine Rollis, Kinderwagen, Radler, hochhackige Damen oder Krückstöckis zu geben hatte. Wie man dort weiterverfährt, muss sich noch zeigen.


    PS2: hey Tobschi, ich hab auch ganz bewußt verzichtet! Bei mir war es eben auch möglich, aber der Wille muß da sein. Ah ja, das Parkhaus dort, haste recht!

  • Wie die Verwaltung an Bräuer+Seminar die Stellplatzabordnung hinbekommen hat, ist mir nicht in Kenntnis (kann ja erfragt werden bzw ist längst mitgeteilt worden). Aber dem Eindruck eines einfachen "Wegnehmens" muß klar entgegengehalten sein, daß die Verwaltung nach gültigem Baurecht (leider, Nachtigall ick hör dir... autolobben) verpflichtet ist, den bisherigen Stellplatzbestand im Betrachtungsgebiet fortzuschreiben - sie kann und darf also keine Parkplätze reduzieren (bis auf Einzelnes). Hier wurde möglicherweise auf das Parkhaus Mitte zugegriffen, sofern dort nachzuweisende Leerstände vorliegen, um die zwingende Stellplatzbilanz nachzuweisen - also ggf ähnlich wie Lutherplatz und Parkhaus Bautzner. Sowas ist möglich.


    Nicht zu vergessen sei für die F-Stadt-Lage auch, daß Großteile der vormals brachen Wilsdruffer Vorstadt nicht nur in Planungskreisen als unattraktive überbordende Abstellhalde in Citylage einen Namen hatte. Die Verdrängung von dort, wirkt sich sicher zum Teil bis in die Friedrichstadt aus. Das Ende vom Lied bleibt gleich: den Leuten muß klar werden, daß wir es nun mit zunehmend echter Stadt zu tun haben, und nicht länger mit autogerechter Kuhweide. :D

  • Ich glaube bezogen auf die F-Stadt ist die Verkehrs- und Parkplatzdiskussion noch etwas verfrüht. Solange es noch derartige Frei- und Brachflächen gibt und die Bevölkerungszahl (sowie die dort gemeldete PKW-Anzahl) noch relativ gering ist (auch in Bezug auf mögliche Entwicklungspotenziale), wird der PKW bei den dort arbeitenden und lebenden Menschen nicht an Attraktivität verlieren. Dennoch, und da stimme ich generell zu, sollte die Stadt jetzt bereits dich Weichen stellen - und sich eben vom Postulat der autogerechten Stadt innerhalb des Quartiers verabschieden. Alles andere wird dann später die tägliche Erfahrung der Autofahrer regeln. Wenn irgendwann mal die Bevölkerungszahl in der F-Stadt steigt, die Parkplatz-Situation sich weiterhin verschärft und auch die vielen Freiflächen (die dem Autofahrer ja auch Platz für sein Auto suggerieren) verschwunden sind, werden es sich die Autofahrer, die nicht zwingend auf ihren fahrbaren Untersatz angewiesen sind überlegen.

  • Die Problematik sehe ich weniger in der "Konditionierung" der Anwohner der Friedrichstadt. Insgesamt stehen hier mehr als ausreichend Parkplätze für die Anwohner zur Verfügung und an jeder zweiten Tiefgarage sind Stellplätze zu vermieten. Das Problem sind die MA des Krankenhauses, welche gebündelt kurz vor Dienstbeginn in der Friedrichstadt aufschlagen und einen Parkplatz benötigen (und bitte, lasst uns die Debatte nicht noch einmal entflammen, ob die alle nur zu faul zum Laufen sind). Denen nützen aber auch die ganzen Tiefgaragen oder Das Parkhaus Mitte eher begrenzt etwas. Wenn ich das Einkommen einer Krankenschwester neben die Ausgaben einer mehrköpfigen Familie lege, würde auch ich an jeder möglichen Stelle versuchen, Geld zu sparen. Und das Privileg, einen PP auf dem KKH-Gelände zu haben, haben ja gerade die Mitarbeiter, die sich einen PP im Parkhaus Mitte problemlos leisten könnten... Und nochmal: Konditionierung geht eben auch nur in bestimmtem Maße. Ich zum Beispiel habe gezwungenermaßen auch ein Auto, aber für 5 Personen (ich senke also den Durchschnitt!!!). Im Alltag wird es zwar benötigt, weil die Wege (Schule - Hort - Kita - Arbeit und zurück) nicht realistisch mit ÖPNV oder Drahtesel bewältigbar sind (da wären > 3h am Tag futsch und das ist mit Kindern absolut inakzeptabel). Aber das ist gar nicht das Problem. Was ich damit nur vermitteln will: Der Einzelne kann eben nur bis zu einem gewissen Punkt auf das Auto verzichten. Und i.Ü.: Sämtliche Wege in der Stadt legen wir ansonsten ausschließlich mit dem ÖPNV zurück und am WE bleibt das Auto im Keller. Dass man als Single bzw. ohne Kinder kein Problem damit hat, täglich mit der Bahn nach Riesa zur Arbeit zu fahren, kann ich absolut nachvollziehen und würde es auch so machen. Aber mach das mal mit 3 Kindern zwischen 3 und 12 Jahren die in verschiedene Einrichtungen müssen, wenn es draußen wie aus Eimern schüttet... Da hilft alles kluge Reden nicht.

  • ^^^ Wie ich genauer erfuhr, ist beim Neubau des erwähnten KHF-Versorgungszentrums-2 doch ein Parkhaus mit dabei.
    Das blöde ist aber, daß diese Projektsache schon seit Jahren beabsichtigt ist, jedoch immer noch nicht klar ist, WANN das mal kommt. Neuere Infos hierzu - willkommen.


    Schöni: "Konditionierung" oder "Anreize" hin oder her, solch Leute wie ihr sind stets nicht gemeint - man muß es immer wieder wiederholen. Hier sind übrigens etliche Hinweise und Planungsstände auch zu Strassenumbauten einzusehen. Die beiden Grünflächen an Walther./Magdeburger Strasse sowie Magdeburger Strasse sind nun in der Vergabekonferenz gewesen und sollen wohl auch in diesem Jahr "gebaut" werden. Um was es sich da genau handelt, weiß ich nicht, das wurde sicherlich schon irgendwo mal für die F-Städter angesprochen.


    ^ das ist doch das Bandhaus. Vielleicht bekommen die bissel Schallschutz von CG spendiert? Sonst wackeln beim Lö-Carree die Gläser im Schrank - ..hust. :D

  • Das ist nicht das Bandhaus. Dieses ist auf Höhe Jet-Tankstelle.


    Das ist der ehem. Brauereiausschank. Das Gebäude gehört sehr wahrscheinlich mit zu dem Gewerbepark und wird zurzeit entkernt. Außen sind Werbeplakate von Kadur dran, die ihren Sitz im Gewerbepark haben.


    Das Gebäude müsste noch einen alten Ballsaal oder so in der Art haben.
    Ich war schonmal drin, aber da war alles aus DDR Zeiten verbaut und man ist nicht weit rein gekommen.


    http://www.altesdresden.de/index.htm?get_haus=loeb066

  • Versorgungszentrum 2 - ist das der geplante Neubau auf der Brache an der Schäferstraße? Dazu gab es mal etwas in der Presse, ich find es aber nicht mehr. Ausgeschrieben sind bisher jedenfalls keinerlei Planerleistungen, insofern dürfte es noch dauern. Vielleicht kann ich später genauere Infos nachliefern. Woher die Info, dass dort ein Parkhaus drunter soll?

  • ^^ Mist, der Chris passt immer auf. :D Stimmt, Bandhaus dreistöckig, "Ballsaal" zweistöckig. Hab meinen Flaps schon geahnt.
    Äh.. Ballsaal? Von sowas kann Dresden nie genug bekommen! Den sollte man freilegen - sofern noch vorhanden. Also, Chris, watch out for ballsaal. Das könnte dort im Niemandsland doch ne schöne Clubmeile werden: die Gisela gibts schon (inkl. Bandhaus), vllt. folgt noch diese Bude namens "Ballsaal" (hört sich doch gut an), und ggü ist auch schon der Freilandclub fürs Vor-, Zwischen- und Nachglühen da - aka Tankstelle. Eigentlich unlogisch, warum man die Neustadt (ähm... Antonstadt) so mit diesem Nachtleben-Kindergarten penetriert, wo wir doch so viele schöne Niemandslandzonen haben. Lautes und Quirliges (ergo: prolliges-assiges) gehört an die großen Magistralen - bestenfalls im Niemandsland. Auch bzgl. des anfallenden Mülls.



    ^ Ja, hatte ich weiter oben schon gesagt. Brauchste keine Quelle. Das wissen alle dort Befassten im SPA. Von "drunter" war keine Rede. Nur direkt an der Schäfer soll das "Parkhaus" wohl nicht machbar oder günstig sein, also das flankiert dann eher die Seitenstrasse. Ist auch wurscht. Die Quelle ist quasi von der Quelle, und falls jemand fragt, dann sage doch einfach: es war der Buchfink vom Buschfunk, und nicht die Nachtigall. Oder: Ach, wissen sie, das pfiff draussen der Wind - sein säuselnd Lied.. :)

  • Sooooo wichtig war mir die Quelle dann doch nicht ;) Trotzdem danke. Wenn ich die Planungen zum "grünen Band" (als Laie) richtig verstehe, passt dazu, dass das "Parkhaus" nicht direkt an der Schäfer stehen soll. Übrigens danke für den Link!

  • Vorwerkstraße 20


    Der Rohbau dürfte bald abgeschlossen sein.



    Vorwerkstraße 18


    Das erste Obergeschoss ist fast fertig. Es sieht alles nach einem umlaufenden Fensterband aus.



  • Altonaer Straße 28


    Noch einmal abschließend ein paar Bilder, da das Umfeld nun auch einigermaßen hergerichtet wurde.


    Blick in den Hof mit Stellplätzen


    Vorderseite


    Übergang zum Altbau


    Noch einaml der Blick zurück


    Naja, mit dem Gelbton oder Beige des Altbaus hätte man mehr daraus machen können.

  • Blockrandschließung Seminarstraße/Adlergasse

    Vorgestellt in #910. Baufeldfreimachung erfolgte in den letzten beiden Wochen:



    ^Wirkt etwas dystopisch, so mit dem einzelnen grünen Haus.

  • ^ mächt'ch gewalt'ch, Egon.. äh... Fritztowner. Die Adlerscharte in Bild 2 rechts wird ja auch gefüllt.


    Lagerbox Hamburger-/ Ecke Bremer Straße - fertig


    SäZ berichtete und zeigt ein Bild.


    Gleiche Firma baut derzeit auch die Pieschener Mälzerei zur Lagerei aus.


    Also mir gefällt die Bude (laut Foto) - ernsthaft - hätt ich nicht gedacht. Für solche Nutzung, im ranzigen Gewerbegebiet und in dieser Lage - völlig ok, auch ohne Farbsprengseln im Grau. Sind ja doch etliche Fenster dabei, was ich nicht annahm. Alles strikt in diesem neumodischen Grauspektrum - hat was. Mal sehen wie es vor Ort wirkt. Ja, es wird differenziert!